Spitta, Carl Johann Philipp - Selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören!

Spitta, Carl Johann Philipp - Selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören!

Der Herr Jesus sprach einst von den Juden (Matth. 13, 13.): „Mit sehenden Augen sehen sie nicht, und mit hörenden Ohren hören sie nicht, denn sie verstehen es nicht.“ Aber zu seinen Jüngern sprach er (Matth. 13,16.17.): „Selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören. Wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehret zu sehen, das ihr sehet, und haben's nicht gesehen, und zu hören, das ihr höret, und haben's nicht gehöret.“ - Was die Blätter des alten Testaments zu sehen und zu hören begehrten, nämlich Christum und sein Evangelium, das war zu sehen und zu hören, als der Herr Jesus diese Worte sprach. Denn er ist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Aber wiewohl der große Haufe der Juden ihn mit leiblichen Augen sah und hörte, so erkannten und benutzten sie doch nicht, was ihnen von Gott in dem Herrn Jesu gegeben war. Der Väter Heilsbegierde fehlte den Kindern; darum sahen sie nicht mit sehenden Augen, und hörten nicht mit hörenden Ohren. So viele dagegen der Väter Heilsbegierde im Herzen hatten, die sahen und hörten das Heil in und von Christo. Die waren selig zu preisen, sowohl vor jenen Propheten und Gerechten, die nicht sahen und hörten, was sie zu sehen und zu hören begehrten; als auch vor jenen Gleichgültigen, die nicht sahen und hörten, weil sie nicht begehrten, was zu sehen und zu hören war. - Was haben wir für Augen und Ohren? Sehen und hören wir, oder sehen und hören wir nicht? Der Herr Jesus wird uns durch's Wort und die heiligen Sakramente vorgestellt. Aber wie viele unter uns sehen und hören nicht zu ihrer Seligkeit, sind geistig blind und taub, ohne Erkenntniß und Glauben, ohne Empfindung und Erfahrung, ohne Frieden und Freude, ohne Leben und Seligkeit. Ach, lasset uns den Herrn für uns selbst und für andere bitten um Augen, die da sehen und um Ohren, die da hören. Es wäre ein Jammer und Schade, wenn wir in dieser Gnadenzeit leer ausgingen, wenn unsere Augen im Tode entschliefen, ehe wir den Heiland gesehen, und unsere Ohren erst der Stimme des Richters sich öffneten. Er helfe uns, wie er allein uns helfen kann. Denn ein hörendes Ohr, und sehendes Auge, die macht beide der Herr (Spr. Sal. 20, 12.).

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