Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel -1. Mose – Genesis

Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel -1. Mose – Genesis

Beide Hauptzweige der Erzählung begannen damit,

wie Gott an den ersten Menschen handelte. 1 M. 1-11.

Gott schafft durch sein allmächtiges Wort den Weltbau zur Heimat für den Menschen, den er zu seinem Abbild und zum Eigentümer der Erde macht. Und in der Sechszahl der göttlichen Tagewerke mit der darauf folgenden Ruhe hat die Lebensordnung Israels ihr göttliches Urbild. 1,1-2, 4. a.

Auf der öden Erde baut Gott dem Menschen seine paradiesische Heimat, führt ihm die Tiere zu, und seine Gehilfin, das Weib, und stellt ihn unter das Gebot, daß er nicht selbst nach der Erkenntnis dessen greife, was für ihn gut und böse ist, sondern der Leitung Gottes untergeben sei. Doch der Mensch begehrt Gott gleich zu sein, und wird nach diesem Fall der Not des Lebens unterworfen bis zum Tod. 2,5-3, 24. C.

Die Naturbetrachtung dieser Abschnitte gibt einfach den unmittelbaren Eindruck wieder, den die Natur auf den Menschen macht. Darum werden die Tiere nach ihrem Wohnort in Wasser-, Luft- und Landtiere eingeteilt, die Pflanzen in Gras, Kraut und Bäume, die Gestirne in Sonne, Mond und Sterne. Die erleuchtende und leitende Kraft dieser Abschnitte liegt darin, wie hier der natürliche Beobachtungsstoff mit der Erkenntnis Gottes verbunden und durchleuchtet ist. Darum bleiben diese Kapitel für alle Zeit, auch wenn die Beobachtungen über die Natur sich mehren und bereichern, eine Autorität, die uns vorbildlich zeigt, wie auch wir unsre Kenntnis der Natur ins Licht der Erkenntnis Gottes zu stellen haben. Die Schöpfungsgeschichte steht wie auch diejenige über die Sündflut und den Turmbau mit den Überlieferungen andrer Völker, namentlich der Babylonier und Phönizier, in enger Verwandtschaft. Allein dieselben haben dadurch, daß hier an der Stelle der götzenhaften Gottesfiguren der Gott der Bibel steht, eine durchgreifende Reinigung erfahren. Sie wurden dadurch auch von ihrer übrigen phantastischen, mythologischen Verunstaltung befreit.

Nachdem der Mensch an Gott gesündigt hat, hebt das Blutvergießen auf Erden an und der Bruder wird am Bruder zum Mörder. Gottes Fluch macht den Mörder unstet, und die von ihm stammenden Geschlechter entarten in hochfahrendem Trotz. 4. C.

Der Segen, der dem ersten Menschen die Fruchtbarkeit verhieß, kommt zur Erfüllung. An der Liste der Namen und Jahre der Söhne Adams bis auf Noah wird das Wachstum seines Geschlechts gezeigt. 5. a.

Überirdische Mächte greifen zerrüttend in die Menschheit ein; übermenschliche Gewaltthaten geschehen und die Lebensdauer der Menschen wird verkürzt. Auch hier tönen Überlieferungen durch, die auch bei andern Völkern verbreitet sind; aber auch hier sind sie vor phantastischer Ausmalung geschützt. 6, 1-4.? 1)

Gottes Strafgewalt bricht hervor: die Flut rafft alle dahin. Aber Gottes Güte gibt der Menschheit in Noah ein neues Haupt. 6,5-8, 22. a und c ineinander gefügt.

In der Segnung Noahs kehrt der Segen über Adam wieder. Gott verbürgt ihm durch seinen Bund die Erhaltung der Menschheit und gibt ihm das erste fundamentale Gebot, welches Leben und Blut der Menschen heiligt. 9,1-17. a.

Auch der Anfang der neuen Menschheit zeigt wieder Sünde und Fall und den von ihr verschuldeten Fluch. Ham treibt geilen Spott mit dem Vater. Darum fällt, als Noah weissagend den drei Stämmen der Menschheit ihre Stellung gibt, auf Kanaan der Fluch. Die drei Fluchworte über Adam, Kain, Kanaan enthüllen zunehmend die Tiefe der menschlichen Zerrüttung: mit argen Gedanken des Mißtrauens und der Überhebung wird Gott angetastet, sodann der Bruder gehaßt und der Vater verlacht. 9, 18-27. c.

Nach Gottes Verheißung wächst die Menschheit zum großen Baum heran in drei Stämmen zu 70 Völkern. Mit dieser Übersicht über die Völker ist der Bericht über die mächtigen Städtebauten am Euphrat und Tigris verbunden. 9,28-10, 32. a. (V. 8-12 c).

Aber auch die Ausbreitung der Völker hat eine dunkle Seite. In Babel erheben sich die Menschen trotzig gegen Gott. So wird Babel der Ort ihrer Bändigung in Ohnmacht durch die Zersplitterung in die Vielheit der Völker und Sprachen. 11,1-9. c.

Von den Söhnen Noahs wird nun der Übergang zu Abraham gemacht durch die Reihe seiner Väter. Er wandert aus Ur, der Chaldäerstadt, aus. 11, 16-32. a.

Die Eigenart der beiden Erzählungsreihen tritt gerade in der Urgeschichte deutlich hervor. Die beiden Darstellungen der Schöpfung sind z. B. in der Anordnung der äußern Vorgänge verschieden. Die erste (a) folgt der aufsteigenden Linie des göttlichen Schaffens vom finstern Weltraum an, den die Wassertiefe erfüllt, bis dahin, wo auf die fertige Erde der Mensch gesetzt wird. Die andre © hebt mit der Bildung des Menschen auf der öden Erde an, und Gott führt ihm nun, was er zum Leben bedarf, nach einander zu. Sie ergänzen sich dadurch bedeutsam. Dort ist der Blick auf die weltbeherrschende Majestät des Schöpfers gerichtet, hier auf seinen väterlichen Verkehr mit seinem Kind, das er durch den Hauch seines eigenen Geistes ins Leben zeugt. Dort wird der Mensch in seiner Hoheit betrachtet, wie er als Herr über die Natur emporgestellt ist. Hier haftet das Auge an der gehorsamen Unterordnung, in der er unter Gott zu bleiben hat, und an seinem Fall, um deßwillen er der demütigenden und doch gnädigen Zucht Gottes verfällt. Gleich hier tritt dort die priesterliche, hier die prophetische Richtung der beiden Erzähler in's Licht. Es ist der Grundgedanke des priesterlichen Gesetzes, daß Gott in seiner Erhabenheit hoch über dem Menschen steht, und dennoch ihm der Mensch verbunden ist, weil ihm die Abbilder des Himmlischen anvertraut sind. Nicht weniger entspricht auch in der andern Erzählungsreihe der Fortgang dem Anfang. Der väterliche Umgang Gottes mit den ersten Menschen setzt sich fort in der Leitung, Tröstung und Bestrafung, welche Gott den Vätern und später dem ganzen Volk gewährt. Wie sich aus der Menschheit, die Gottes Ebenbild trägt, der Priester heraushebt, der noch in besonderem Sinne Gottes Stellvertreter und Abbild ist, so tritt aus der Menschheit, die aus Gottes Geist ihr Leben hat, der Prophet hervor, der noch in besonderm Maß den Verkehr mit Gott und seine väterliche Führung genießt.

Auch in der Geschichte der ersten Menschheit hält der priesterliche Erzähler eine aufsteigende Linie ein. Er zeigt, wie die Menschheit zum großen Geschlecht heranwächst. Deshalb sind ihm die Geschlechtstafeln und Namenreihen wichtig. Sie bezeichnen in kurzem Umriß, wie der Segen Gottes über Adam und die Väter zur Erfüllung kommt. Und zum Segen, der den Menschen Gottes Gaben bringt, gesellt sich das Gebot, das ihnen seinen Weg und Willen zeigt. Schon bei der Schöpfungsgeschichte blickt dieser Erzähler auf den Sabbat hin, und das, was der andere Erzähler mit der Geschichte Kains lehrt, lehrt er durch das Noah gegebene Gebot. Die prophetische Erzählungsreihe leuchtet dagegen tief in die Sünde der Menschen hinein. Sie führt uns von Fall zu Fall, von Fluch zu Fluch, und stellt eben hiedurch in's Licht, wieviel Gottes Segen über Abraham und Israel in sich schließt.

Gottes Segen über Abraham, der Anfang Israels. 12,1 - 25,18.

Bei Abraham liegt für beide Erzählungsreihen ein Wendepunkt. Die prophetische hat bisher der Menschen Sünde und Gottes Gericht bezeugt. Nun bricht die göttliche Gnade hervor und beruft Abraham zur Erkenntnis Gottes und legt die großen Verheißungen auf ihn. Der priesterliche Erzähler hat Gottes großes Schöpfungswerk dargestellt. Darauf erbaut sich aber noch ein zweites Gotteswerk höherer Art: aus Abraham erwächst das große Geschlecht des Gott geheiligten Israel. Offenbar ist bei diesen Erzählungen der Blick zugleich auf die Verhältnisse der Völker gerichtet, die durch ihre Stammväter vertreten sind. Wie die Urgeschichte Israel mit allen Menschen verbindet, so betonen diese Erzählungen seine Verwandtschaft mit den aramäischen Stämmen am Euphrat und den Völkern jenseits des Jordans und in Arabien. Israel darf nicht vergessen, daß es wie eins dieser Völklein herangewachsen ist, daß ihre Ursprünge gemeinsam sind, und es nur durch Gottes Berufung und Führung seine besondere Stellung empfangen hat. Deshalb dürfen wir jedoch diese Personen nicht in bloße Abstraktionen verwandeln, so daß Abraham z. B. nur eine dunkle Erinnerung an die Einwanderung des Volkes aus dem Euphratlande wäre. Gerade die Verbindung Abrahams mit Gottes Namen und Verheißung hat ihm ein unvergängliches Gedächtnis gesichert. Man rief immer wieder den Gott Abrahams an und darum blieb auch Abraham unvergessen. Religiöse Erinnerungen und Überlieferungen gehen mit großer Kraft durch die Jahrhunderte.

Gott ist's, der Abraham nach Kanaan ziehen hieß und ihm die großen Verheißungen gibt, und an den Orten der Erscheinung Gottes entstehen auf Kanaans Boden die ersten Altäre für den Herrn. 12,1-9. c, weniges aus a.

In Ägypten erlebt Abraham die Not des Wanderlebens als ein Fremdling. Aber Gott ist sein Schutz gegen Pharao, und Sarah, die Mutter Israels, bleibt unverletzt. 12, 10-20. c.

Indem er gegen Lot den Frieden bewahrt, verzichtet dieser selbst auf Kanaan, und Gott spricht es Abraham zu. 13. c, einiges aus a.

Er wird Lot's Retter und empfängt den Segen Melchisedeks. 14.? (gewöhnlich b zugeschrieben)2).

Die Verheißung Gottes, die ihm Nachkommen wie die Sterne zusagt, wird von ihm im Glauben aufgenommen, und Gott leistet ihm hierauf in einem Gesicht einen feierlichen Eid. 15.?3)

Die Verheißung verzögert sich. Hagar wird vor Sarah schwanger. Ihre Flucht wird durch Gott verhindert und Ismael wird in Abrahams Haus geboren. 16. c, einiges aus a.

Mit der Zusage des Sohns erhält Abraham zugleich die Beschneidung als Zeichen des göttlichen Bunde und diese ist nun für immer Gesetz. 17. a.

Nun kommt auch für Sarah die Zeit ihrer Schwangerschaft. Die himmlischen Boten kehren gnädig bei Abraham ein, verhängen dagegen über Sodom das furchtbare Gericht. 18,1-19, 28. c. (19, 29: a).

Es folgt ein Gegenbild zum geduldigen, glaubensvollen Warten Abrahams und Sarahs. Die Stammmütter Moabs und Ammons verschaffen sich in eigenwilliger Begier Nachkommenschaft. 19, 30-38. c.

Auch im Philisterland erlebt Abraham die Not der Fremdlingschaft. Aber Gott schützt auch jetzt die Mutter Israels. 20. b.

Nach Isaaks Geburt wird Ismael weggewiesen, doch vor dem Tode in der Wüste errettet, und auch er wird zum großen Volk. 21, 1-21. b, einiges aus a.

Mit feierlichem Eid beschwört der Philisterkönig das Eigentumsrecht Abrahams an die Brunnen von Bersaba. 21,22-34. b.

Abraham muß den Sohn Gott opfern und erhält ihn mit erneuter Verheißung aus Gottes Hand zurück. 22,1-19. Zuerst b, dann c.

Auch die Stammverwandten in Haran breiten sich aus. 22, 20-24. a 4. c?4)

Als ersten Anteil an Kanaan erwirbt Abraham die Grabeshöhle in Hebron in rechtsgültigem Kauf. 23. a.

Nicht aus den Kanaanitern, sondern aus der alten Heimat, aus Haran, wird Isaak durch Gottes Fürsorge ein Weib zugebracht. 24. C.

Auch für arabische Stämme ist Abraham der Stammvater durch Ketura. Er stirbt und ruht in der Höhle bei Hebron. Ismael wächst zu zwölf Stämmen heran. 25, 1-18. a.

Auch wenn Israel nichts anderes besessen hätte als den Schatz dieser Erinnerungen, wäre es ein vor allen andern hochbegabtes Volk. Die Fugen der Erzählung sind freilich nicht immer ganz eben; sie verleugnet nicht, daß sich verschiedene Zweige der Überlieferung in einander flechten. Die inneren Gesichtspunkte der Erzählungen sind aber sehr einstimmig. Wenn Abraham dort die Brunnen von Bersaba, hier die Grabhöhle bei Hebron als Besitz feierlich und eidlich abgetreten wird, so schauen beide Erzählungen gleichmäßig auf den von Gott Israel zugesicherten Erwerb Kanaans. Wenn dort Isaak dem altgewordenen Elternpaar geboren und hier vom Altare weg Abraham zurückgegeben wird, so ist er hier wie dort als Gabe Gottes bezeichnet, die nur durch Gottes wunderbares Walten das Leben hat. Die prophetische Erzählungsreihe zeichnet sich dadurch aus, daß sie nicht bloß die Größe und Herrlichkeit der göttlichen Zusage, sondern auch die Geduld des Glaubens betont, mit der dieselbe erwartet sein will. Der priesterliche Erzähler lenkt den Blick auf die Festigkeit und sichere Verbürgung des göttlichen Bundes, dessen Zeichen Abraham und sein Geschlecht an ihrem Leibe tragen sollen und der auch darin schon in Kraft tritt, daß der Leib Abrahams und der Seinigen im eigenen Grab im heiligen Lande ruht.

Isaak und Jakob, die Erben der Verheißung. 25,19 - 36,43.

Von Isaak hat sich der Erinnerung Israels wenig eingeprägt. Sein Leben wird in denselben Zügen geschildert wie dasjenige Abrahams. An seinen beiden Söhnen haftet dagegen wieder ein volksgeschichtliches Interesse. Edom war für Israel das nächstverwandte Volk, und wenn nicht Edom, sondern Israel den Segen der Verheißung erbt, so war dies in besonderer Weise das Werk der göttlichen Auswahl und Berufung. Zugleich wird in den beiden Männern der Unterschied im Charakter beider Völker abgespiegelt, dort die unbändige, auf das Schwert gestützte, bald ritterlich großmütige, bald räuberisch grausame Art Edoms, hier die klug berechnende, den eignen Vorteil wahrnehmende, listig lauernde Art Israels. Je mehr das Volk Jakobs Art an sich trägt, um so bedeutsamer war für dieses auch die Vergeltung, die über Jakob kommt und den Betrüger zum Betrogenen macht.

Es werden Isaak die Zwillinge geboren und Esau hat die Erstgeburt, doch verachtet er sie. 25,19-34. Gemischt aus a, c, b.

Auch Isaak erlebt wie Abraham die Gefahr der Fremdlingschaft, doch auch Gottes Schutz. Sein Weib wird gefährdet und seine Brunnen werden bestritten; aber beides bleibt sein Eigentum. 26,1-33. c.

Esau verbindet sich mit den Kanaanitern; Jakob dagegen verschwägert sich mit ihnen nicht. Wie letzteres gekommen ist, darüber geben beide Erzählungsreihen Bericht. 26, 34 u. 35. a.

Der prophetische Erzähler deckt auch hier den Anteil auf, den der menschliche Eigenwille am Gang der Dinge hat. Durch eine Lüge erreicht Jakob, daß der Vater ihm den Segen gibt; aber seine List nötigt ihn zur Flucht. 27, 1-45. c.

Der priesterliche Erzähler spricht dagegen vom Kampf der beiden Brüder um den Segen nicht. Isaak sendet Jakob nach Haran, weil er sich nicht mit den Kanaanitern verbinden soll. 27, 46-28, 9. a.

In Bethel sieht Jakob im Traum, daß Gottes Scharen bei ihm sind, und empfängt die Verheißung, daß ihn Gott nach Kanaan zurückbringen wird. So wird Bethel ein heiliger Ort. 28, 10-22. b u. c.

Nun wird Jakob der Betrogene. Durch Labans List muß er dessen beide Töchter zum Weibe nehmen gegen langen Knechtsdienst. Er wird nun wohl an Vieh und auch an Söhnen reich. Aber an die Geburt der elf Söhne knüpft sich zwischen den Frauen ein bittres Ringen der Eifersucht, und die ungleiche Stellung der Söhne bringt den Samen der Zwietracht in sein Haus. 29 u. 30. b u. c.

Jakob entflieht; doch verhütet Gott den Kampf zwischen ihm und Laban, und auf dem Gebirge Gileads wird die Grenze gesetzt, die nun für immer friedlich beide Stämme scheiden soll. 31. b.

Bei der Heimkehr sieht Jakob wieder die Heerscharen Gottes. Aber auch Esaus Heerschar zieht wider ihn aus, und ein Himmlischer tritt ihm in nächtlichem Kampf als Feind entgegen, bis Jakob bittend den Sieg gewinnt. 32. b, zum Teil c.

Jakob wird von seiner Angst vor Esau befreit. Esau begegnet ihm freundlich und die Brüder ziehen im Frieden jeder in sein Land. 33,1-17. b u. c.

Der Kampf mit den Kanaanitern beginnt. Denn die Tochter Jakobs wird von Sichem entehrt und Levi und Simeon verheeren die Stadt. Aber Jakob schilt ihren Zorn. 33, 18-34, 31. a u. c; ob auch b?

Jakob zieht nach Bethel, sieht dort Gott, erfüllt sein Gelübde, und wandert nach Hebron. Unterwegs stirbt Rahel an der Geburt Benjamins. Auch Isaaks Tod wird erzählt. 35. Gemischt aus a, b, c.

Die Ausbreitung Esaus und die Reihe seiner Fürsten und Könige wird dargestellt. Der Segen Jakobs hat sich über ihm erfüllt. 36. a.

Gott leitet Jakobs Haus nach Ägypten. 37-50.

Nun treten die einzelnen Stämme Israels hervor und zugleich wird ihre zeitweilige Ansiedlung in Ägypten erklärt.

Unter Jakobs Söhnen ist Joseph der Erkorene und zur Herrschaft berufene; aber die Brüder verüben an ihm ihre Missethat. 37. b u. c.

Auch vom andern Hauptstamm Israels, von Juda wird eine Erzählung gegeben über die Weise, wie es zur Bildung der Geschlechter in demselben kam. Juda's erste Söhne sterben dahin und er entzieht deshalb der Thamar ihr Recht. Aber sie weiß sich durch List von Juda selbst die Schwangerschaft zu verschaffen, und nun werden die Zwillinge geboren, nach denen sich der Stamm in die Geschlechter teilt. 38. c?

Joseph bleibt in der Furcht Gottes und wird erhöht, und die Brüder bewähren sich als reuig in der ihnen auferlegten Erprobung. So bekommt Jakobs Haus an Josephs Erhöhung Teil und wird nach Ägypten verpflanzt. 39-45. c (39); b (40-42); sodann (43-45) c überwiegend.

Jakob empfängt, als er Kanaan verläßt, in Bersaba die Zusage, daß Gott sein Geschlecht wieder hinaufführen wird. 46,1-5. b.

Das Haus Jakobs wird nach der Zahl seiner Geschlechter dargestellt. Es ist zu 70 Seelen herangewachsen, wie die Menschheit Kap. 10 zu 70 Völkern. Der priesterliche Erzähler liebt die bedeutsamen Zahlen. 46, 6-27. a.

Der Pharao nimmt sie freundlich auf und siedelt sie in Gosen an. 46, 28-47, 12. c u. a.

Joseph macht sich um das Volk und um den König Ägyptens zugleich verdient. Jenes erhält er während der Hungersnot am Leben; für diesen erwirbt er das Land. 47, 13-27. b.

Jakob stellt in seinem Segen die beiden Söhne Josephs seinen eignen Söhnen gleich; so zählen diese nun mit in der Zahl der Stämme. 47, 28 - 48, 22. b; einiges aus a und C.

Er gibt jedem seiner Söhne ein weissagendes Wort in Sprüchen voll hoher dichterischer Kraft, welche auf die Lage der Stämme nach der Eroberung des Landes hinsehen, mit kräftigem Abscheu teils vor dem wilden gewalttätigen, teils vor dem feigen krämerhaften Treiben einiger unter ihnen, während auf den beiden Hauptstämmen, Ephraim und Juda, das Auge mit freudiger Bewunderung ruht. Die meisten Ausleger betrachten diese Sprüche als ein Lied, das in der Richterzeit entstanden und wohl von Anfang an als Sprüche Jakobs an seine Söhne gedichtet worden sei. Es würde dann in jener Zeit, wo die Stämme sich von einander trennten und selbstsüchtig nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht waren, an die Einheit des Volks mahnen und an die Würde, die sie als die Söhne Jakobs zu bewahren haben. Aber merkwürdig ist hiebei, daß der Spruch über Levi nichts von Mose und dem priesterlichen Beruf des Stammes andeutet, sondern nur vom wilden, mörderischen Levi spricht. Und voreilige Urteile über die Frage, ob und wie weit Gott den Vätern weissagende Blicke in die Zukunft geschenkt haben könne, ziemen uns nicht. 49,1-28. Wohl schon in c.

Jakob will in der Höhle bei Hebron begraben sein und sein Befehl wird von Joseph erfüllt. Dieser beruhigt die Brüder und stirbt in der festen Zuversicht, daß Israel nach Kanaan zurückkehren wird, wo auch seine Leiche ruhen soll. 49, 29-50,26. a, b, c gemischt.

1) , 2) , 3) , 4)
Die Zufügung eines? bedeutet, daß sich nicht mehr beurteilen läßt, woher die Ordner des Gesetzbuchs diese Erzählung erhielten.
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