Modersohn, Ernst - Jesus - unser Herr

Modersohn, Ernst - Jesus - unser Herr

Ihr heißet mich Meister und Herr und saget recht daran, denn ich bin es auch. So nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt ihr auch euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, daß ihr tut, wie ich euch getan habe.
Joh. 13, 13—15

Noch einmal müssen wir uns diesen Versen zuwenden. Der Herr Jesus nennt sich darin ja nicht nur Meister, er nennt sich auch Herr. Er sagt ja: Ihr nennt mich Meister und Herr und saget recht daran, denn ich bin es auch.

Wenn er unser Meister ist, dann sind wir seine Lehrlinge oder seine Gesellen. Und wenn er unser Herr ist, dann heißt das nichts anderes als: Ich gehöre ihm, ich bin sein Eigentum.

So ist Jesus unser Herr, denn er hat uns gekauft, daß wir sein Eigentum seien, daß wir ihm gehören und ihm gehorchen sollen. Paulus schreibt davon: „Ihr seid teuer erkauft; darum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.„ (1. Kor. 6, 20).

Und worin dieser Preis bestand, durch den wir erkauft sind, das sagt uns Petrus in dem bekannten Wort: „Wisset, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem eitlen Wandel nach väterlicher Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.“ (1. Petri l, 18. 19).

Laßt uns zuerst davon sprechen, daß wir teuer erkauft sind um den Preis des Blutes Jesu Christi als des unschuldigen Lammes Gottes. Und laßt uns dann sehen, was das heißt: Preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes, welche Gott gehören. Teuer erkauft! Ja, das sind wir. Nicht mit vergänglichem Silber oder Gold. Gewiß, mit Silber und Gold kann man viel anfangen. Wenn etwa jemand in Schulden geraten ist und er kann seine Schulden nicht bezahlen, dann steigt seine Not, je näher der Termin kommt, an dem die Schuld bezahlt werden muß. Die Angst des Gläubigers steigt von Tag zu Tag, von Nacht zu Nacht, je näher der gefürchtete Tag kommt. Aber wenn nun ein Freund von seiner Not hört und für ihn die Schuldsumme erlegt, dann ist er mit einem Male aus aller Not und Angst heraus. Silber und Gold haben ihm die Ruhe wiedergegeben. — Man kann mit Silber und Gold viel ausrichten in der Welt. Aber wenn es sich um die Errettung und Erlösung unsrer Seelen handelt, dann hat Gold und Silber gar keinen Wert. Das erfordert einen anderen Preis. Petrus sagt es uns, was für ein Preis dazu erforderlich ist: das teure Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. Ja, das war ein Preis, wie niemals einer bezahlt worden ist in der Welt und auch nicht wieder bezahlt werden wird. Jesus hat uns erkauft durch sein teures Blut. In Gethsemane fing es an, als sein Schweiß in schweren Blutstropfen auf die Erde floß. Gott hatte unser aller Sünde auf seinen Sohn geworfen. Wie kann schon eine einzelne Sünde ein ganzes Leben unter einen schweren Druck bringen. Und wir haben nicht nur eine einzelne Sünde getan, wir haben gesündigt in Gedanken, Worten und Werken.

Ich weiß von einem Vater, der mit seinem Sohne über die Notwendigkeit der Bekehrung sprach. Da meinte der Sohn: „Ach, Vater, das habe ich doch noch nicht nötig, was habe ich denn schon für Sünden getan?„ Da fragte der Vater: ,,Was meinst du, hat es wohl heute bei dir eine Sünde in Gedanken gegeben, — daß du etwa meintest, der Lehrer hätte dir unrecht getan?“ Das bejahte der Sohn. „Gut„, sagte der Vater, „hat es wohl auch eine Sünde heute bei dir mit Worten gegeben, daß du einen Mitschüler beleidigt oder über den Lehrer geschimpft hast?“ Das bejahte der Sohn wieder. „Nun„, fragte der Vater weiter, „hat es wohl auch heute eine Sünde gegeben mit der Tat, daß du einem ändern Schüler etwas weggenommen oder den Lehrer betrogen hast?“ Und wieder mußte der Sohn das bejahen. „Was meinst du, ist das wohl so die Regel in deinem Leben, eine Sünde in Gedanken, eine in Worten und eine in Taten am Tage?„ Der Sohn lachte noch immer und sagte, es würden wohl mehr sein als drei am Tage. „Gut, lassen wir es einmal dabei! Wieviel macht das im Jahr?“ Der Sohn fängt an zu rechnen: Dreimal 300 macht 900, dreimal 60 macht 180 und — „Laß mal, wir wollen mit einer glatten Summe rechnen. Also tausend Sünden im Jahr. Wie alt bist du?„ „Vierzehn Jahre, Vater!“ „Dann hättest du also nach deiner eigenen Rechnung 14 000 Sünden begangen. Für die ersten Jahre deines Lebens ist das ja zu hoch gegriffen, als du noch unmündig wärest; aber für die letzten Jahre hast du selber gesagt: Drei Sünden, das wäre knapp gerechnet Also 14 000 Sünden liegen auf deinem Gewissen!„

Damit brach der Vater das Gespräch ab. Es hatte auch lange genug gedauert. In der Nacht wurde der Vater plötzlich geweckt. Da stand der Sohn an seinem Bette und sagte: „Vater, bitte, bete mit mir, ich habe ja 14 000 Sünden getan!“

Wollen wir auch einmal so rechnen? Vielleicht bist du auch bereit, zuzugeben, daß es am Tage drei Sünden bei dir gegeben hat, tausend im Jahr. Nun nimm mal die Zahl deiner Jahre. Wie alt bist du? Vierzig Jahre? Also 40 000 Sünden! Sechzig Jahre? 60 000 Sünden!

O, wenn Gott einmal mit uns über unsre Sünden redet, dann erschrecken wir über die Last von Schuld, die auf unsrer Seele liegt. Und diese ganze Last hat Jesus auf sich genommen, das unschuldige und unbefleckte Lamm! Das war es, was ihm in Gethsemane den blutigen Schweiß auspreßte, als die Riesenlast der Welt-Schuld sich auf ihn wälzte.

Und wie es in Gethsemane angefangen hatte, so ging es weiter, als Pilatus den Herrn seinen Kriegsknechten preisgab, daß sie ihn geißelten. Wie furchtbar war das, als sie ihn an den Pfahl banden und dann die Schläge der Geißel unbarmherzig niedersausten auf den Rücken und die Schultern des Herrn Jesus. Der 129. Psalm sagt davon: „Die Pflüger haben auf meinem Rücken geackert und ihre Furchen lang gezogen.„ Das Ackerfeld war der Rücken des Sohnes Gottes, unsres Heilandes. Bald waren Schultern und Rücken nur eine klaffende, blutige Wunde, zerfetzt und zerfleischt bis auf die Knochen. Und das hat er geduldet und ertragen um unsertwillen. Dann kam die schreckliche Dornenkrone, die man dem Dulder aufs Haupt drückte, unbekümmert darum, daß die Dornen der Krone ihm die Schläfen zerrissen, daß ihm das Blut über das Gesicht lief.

„O Haupt voll Blut und Wunden,
voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt zum Spott gebunden
mit einer Dornenkron.
O Haupt, sonst schön gezieret
mit höchster Ehr und Zier,
jetzt aber höchst schimpfieret,
gegrüßet seist du mir!'

Dann kam Golgatha. Da warf man ihn nieder auf den Balken des Kreuzes und trieb ihm die Nägel durch die Hände und die Füße. Wem haben diese Hände jemals etwas zuleide getan? Da meldet sich niemand. Aber wenn man fragen würde, wem diese Hände schon etwas Gutes getan hätten, dann kommen viele, viele. Da kommt das Töchterlein des Jairus und die Mutter des Jünglings von Nain, da kommen die Blinden, denen er das Gesicht gegeben hatte, und die Aussätzigen, denen er geholfen, da kommt der geheilte Taubstumme und Malchus, dem er das Ohr wieder angeheilt, das Petrus ihm abgeschlagen hatte. Und zum Dank für alle Liebe, die diese Hände ausgestreut hatten, schlägt man sie jetzt ans Kreuz. Aber man kann es ihnen doch nicht verbieten, auch jetzt noch Liebe zu erweisen. Mit der angenagelten Hand schließt er dem Schacher die Tür des Paradieses auf und sagt: „Heute noch wirst du mit mir im Paradiese sein!“

Und man nagelt seine Füße ans Kreuz, diese Füße, denen kein Weg zu weit war, wenn es sich darum handelte, einem Menschen aus der Not des Leibes oder der Seele zu helfen. Und zum Dank für all diese Liebe schlägt man sie jetzt ans Kreuz. Und doch gehen sie noch den Verirrten und Verlorenen nach! Er geht seinen Feinden noch nach und bittet für sie: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!„

Und was dann noch von Blut in ihm ist, das bringt der Lanzenstich des Soldaten aus ihm heraus, der ihm das Herz spaltet.

Ja, teuer erkauft, das ist wahr! Mit dem Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.

„Ewig soll er mir vor Augen stehen,
wie er als ein stilles Lamm
dort so blutig und so bleich zu sehen,
hängend an des Kreuzes Stamm;
wie er dürstend rang um meine Seele,
daß sie ihm zu seinem Lohn nicht fehle,
und dann auch an mich gedacht,
als er rief: Es ist vollbracht!“

Teuer erkauft! Paulus und Petrus haben recht. Aber was wollte der Herr damit, als er diesen Preis für uns bezahlte? „Auf daß wir sein eigen seien.„ Paulus sagt: „Darum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes!“

Was heißt das? Das heißt: Vergeßt es nicht, daß ihr teuer erkauft seid, daß ihr nicht euch selbst gehört, sondern ihm mit allem, was ihr seid und mit allem, was ihr habt!

Wenn wir ihn preisen sollen an unserm Leibe, so wollen wir einmal oben anfangen. Dann gehören ihm unsre Augen. Dann können wir mit unsern Augen nicht machen, was wir wollen, sondern wir müssen fragen: Herr, darf ich dies lesen und das anschauen?

Vor wie vielen Sünden bleiben wir bewahrt, wenn wir wissen, daß der Herr ein Herr auch unsrer Augen ist! Wie ist denn Eva in die Sünde geraten, an deren Folgen wir alle heute noch leiden? Anstatt sich abzuwenden, schaute sie an. Und da entstand in ihrem Herzen die Lust, von der Frucht des Baumes zu essen. Und sie aß und gab ihrem Manne auch davon und er aß auch.

Wie kam es, daß Lot nach Sodom zog, in diese böse, sündige Stadt? Er schaute an. Er hob seine Augen auf und sah, wie grün und wasserreich die Städte unten im Tale dalagen. Und da zog er nach Sodom, obwohl er wußte: die Leute in Sodom sind böse und sündigen sehr wider den Herrn. Wie teuer hat er dieses Aufheben der Augen bezahlt! Sein Weib zur Salzsäule erstarrt auf dem Fluchtwege, seine Töchter verseucht von dem Sündengifte in Sodom, er selbst ein armer bankrotter Mann!

Wie kam's, daß David ein Ehebrecher und Mörder wurde? Er sah die Bathseba, und da regte sich die böse Lust, und er nahm das Weib des Hauptmanns Uria, und dann brachte er ihren Gatten um.

Und was von den Augen gilt, das gilt auch von den Ohren. Wie leicht versündigt man sich, wenn man auf böse Gerüchte hört, wenn man dem Verleumder sein Ohr leiht! So leicht, daß man ihm glaubt, ohne den Fall zu untersuchen. Und wie leicht sagt man das böse Gerede weiter! Das wird vermieden, wenn wir daran denken: Meine Ohren gehören dem Herrn, ich darf nicht hören, was ich will, sondern was er mir erlaubt. Wissen wir nicht alle, wie ein gemeiner Witz oder ein gemeiner Vers sich dem Ohr und der Erinnerung einprägt? Dafür sorgt der Teufel, daß gerade unreine und schmutzige Worte sich unserm Gedächtnis einprägen und unsere Phantasie beflecken.

Und dann der Mund! Ach, was haben wir alle schon geredet! Wir haben einst gelernt, daß wir Rechenschaft geben müssen über ein jedes unnütze Wort, das wir geredet haben — und wie oft haben wir das vergessen! Was für Worte sind schon aus unserm Munde gekommen! Kränkende und beleidigende Worte, auch unwahre und verleumderische Worte, unreine und schmutzige Worte! Was mögen wir mit unseren Worten angerichtet haben?

In einem Liede heißt es: „O Gott, es war nicht bös gemeint! Der andre aber geht und weint.„ Es ist mit unsern Worten wie mit einem Stein, den man ins Meer wirft. Der Stein zieht Wellen, die immer größer und immer flacher werden, bis man sie endlich nicht mehr sehen kann. So ist's auch mit einem unbedachten Wort. Die ersten Folgen kann man sehen und erfahren; aber dann geht's ins Weite und man weiß und erfährt nicht mehr, was man angerichtet hat. Aber die Wirkung eines bösen Wortes geht weiter und weiter.

Ich würde nicht wagen, darüber zu sprechen, wenn es keine Vergebung der Sünden gäbe, wenn man nicht auch mit seinen Wortsünden unter das Blut Jesu kommen dürfte, der auch für unsere Wortsünden gebüßt hat, als er im Gericht geschwiegen hat, so daß sich Pilatus und Herodes verwunderten.

Nicht wahr, wir merken, wie notwendig es ist, daran zu denken, daß Jesus auch der Herr unseres Mundes ist, weil die Zunge so ein kleines Feuer ist, das den ganzen Wald anzünden kann, wie der Apostel Jakobus gesagt hat. „Die Zunge kann kein Mensch zähmen“, sagt er, „dies unruhige Übel voll tödlichen Giftes.„ Aber was kein Mensch vermag, das vermag der Herr, wenn wir ihm unsre Zunge zur Bewahrung anvertrauen. Wir werden dann wohl weniger sprechen und auch langsamer sprechen, aber das wird kein Schade sein, denn wo viele Worte sind, da geht es ohne Sünde nicht ab.

Wir brauchen aber den Mund nicht nur zum Reden, wir brauchen ihn auch zum Essen. Und auch da gibt's Gefahren, wenn wir den Herrn nicht als den Herrn unseres Mundes anerkennen. Wie ist denn die Sünde in die Welt gekommen? Adam und Eva haben sie gegessen. Was für ein alter Mann war Isaak und doch so gebunden an seinen Gaumen! Er wußte wohl, daß Jakob der Erbe des Segens und der Träger der Verheißung sein sollte; er wollte aber den Esau dazu machen, weil er das Wildbret so liebte, das Esau zu bereiten verstand. Fünfmal in dem traurigen 27. Kapitel des ersten Mosebuches heißt es: Eine Speise, „wie ich's gern habe“! Was für Herzeleid hat Isaak dadurch über sein Haus gebracht, daß er so ein Sklave seines Gaumens war!

Warum essen wir? Haben wir darüber schon einmal nachgedacht? Wir essen, um dadurch die Kraft zu bekommen, dem Herrn zu leben und ihm zu dienen. Also essen wir gar nicht nur für uns und unsern Wohlgeschmack, sondern wir essen für Gott, damit er an uns brauchbare Werkzeuge seiner Hand habe und behalte.

Dann kommen die Hände dran. Wie brauchen die auch einen Aufpasser, damit sie nichts Böses anrichten! Wie not tut es, daß wir daran gedenken: auch die Hände gehören dem Herrn! Wie kostbar ist es doch, daß wir mit unseren Händen etwas Gutes wirken können, zur Freude der Menschen, zur Ehre des Herrn! Was für herrliche Musikstücke hat Johann Sebastian Bach geschrieben zur Verherrlichung des Herrn! Wie manches kostbare Bildwerk und Gemälde ist geschaffen worden von solchen, die ihre Hände in den Dienst des Herrn gestellt hatten!

Aber wie gefährlich ist es, wenn wir unsre Hände in den Dienst des Teufels stellen und Werke verüben, die uns verklagen am Tage des Gerichts.

Wollen wir sehen, was gesegnete Hände sind, dann dürfen wir nur die Geschichte vom barmherzigen Samariter anschauen. Was hat der Mann für Hände! Wie nimmt er sich des armen Verwundeten an! Er gießt öl und Wein in seine Wunden, er hebt ihn auf sein Maultier, er hält und stützt ihn, bis er ihn in die Herberge gebracht hat. Er zieht sein Geld hervor, um den Wirt damit zu bezahlen. Von solcher hilfreichen Hand sagt Jesus: „Gehe hin und tue desgleichen!„

Dasselbe gilt von den Füßen! Wie können wir mit unseren Füßen dem Herrn dienen, wenn wir seine Wege gehen, Menschen abholen, einladen, besuchen. Wie können wir mit unseren Füßen uns versündigen, wenn wir krumme Wege gehen, die das Licht scheuen.

Und daß der Herr Jesus unser Herr und Gebieter ist, das gilt in besonderer Weise auch von dem Geschlechts- und Fortpflanzungstrieb. Was für eine hohe Gabe hat uns Gott gegeben, daß wir Menschen das Leben geben dürfen, die einen Gedanken Gottes darstellen, die für den Himmel und seine Herrlichkeit bestimmt sind! Es kommt nur darauf an, diese Gabe gottgemäß zu verwenden und sie nicht in den Dienst der Sünde zu stellen, wie das so oft geschieht.

Ja, Paulus ruft mit Recht: Preiset Gott an eurem Leibe! Stellt alle Gaben und Kräfte und Glieder eures Leibes in den Dienst Gottes, stellt sie alle unter die Leitung und Herrschaft des Herrn — das gibt ein gesegnetes Leben, das dient zur Verherrlichung des Herrn und zur Ehre seines herrlichen Namens.

Und dazu kommt nun noch das, was wir haben an Gaben und Kräften. Wir dürfen auch unsere geistigen Kräfte dem Herrn unterstellen. Hast du Gaben vom Herrn empfangen, dann stell sie in den Dienst des Herrn und seiner Gemeinde! Kannst du reden, dann rede! Dann bezeuge, was der Herr an dir getan und daß er deine Seele gerettet hat! Verkündige in deinem Hause und bei den Deinen, sagt der Herr Jesus zu dem geheilten Besessenen, wie große Wohltat dir der Herr getan hat. Kannst du singen, dann singe das Lob des Herrn! Dann singe das neue Lied, daß es viele sehen und den Herrn fürchten, wie der 40. Psalm sagt. Das neue Lied ist ja nicht nur hörbar, es ist auch sichtbar. Man merkt es dem ganzen Wesen des Menschen an, der das neue Lied singt, daß seine Seele gerettet ist.

Ja, stell auch deine Zeit unter die Herrschaft des Herrn. Wie viele gehen mit der Zeit so töricht und frevelhaft um! Sie vergeuden sie, sie verlieren sie, sie schlagen sie tot. Was ist die Zeit für ein Gnadengeschenk Gottes! Laßt sie uns in seinen Dienst stellen, daß wir sagen können: Meine Zeit steht in deinen Händen! Es gilt, die Zeit auszukaufen, wie Paulus geschrieben hat. Und wir wissen nicht, wie kurz oder wie lange die Gnadenzeit noch währt, ehe die Nacht kommt, da niemand mehr wirken kann!

Und unser Geld! Gehört das nicht auch dem Herrn? Ist es denn überhaupt unser Geld? Soviel ist doch gewiß, daß wir nichts mit in die Welt hineingebracht haben, und daß wir auch nichts mit hinausnehmen werden. Wir sind nur für ein paar Jahre zu Haushaltern und Verwaltern über das Geld gesetzt worden, das der Herr uns geliehen hat. Und es kommt die Stunde, wo es heißt: Tue Rechnung von deinem Haushalten, denn du kannst hinfort nicht mehr Haushalter sein! O daß wir dann nicht erfunden würden als solche, die des Herrn Geld unnütz verwendet haben, sondern die damit das Reich Gottes gebaut haben!

Alles dem Herrn! Das gibt ein glückseliges Leben. Laßt uns den Herrn preisen an unserm Leibe und in unserm Geiste, welche sind Gottes, welche Gott gehören! Jesus ist unser Herr! Das laßt uns nie mehr vergessen!

Quelle: Modersohn, Ernst - Was ist mir Jesus?

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