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Psalm 36,1

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Psalm 36,1

Andachten

Was das schöne Lied sagt: „Gib dich zufrieden und sei stille in dem Gotte deines Lebens,“ das ruft sich der Sänger dieses Psalms, David, in die Seele in der Anfechtung, welche ihm aus dem Blicke auf die Größe und Tiefe des menschlichen Verderbens entstanden war. Und in der Tat ist das Loos der Gottesfürchtigen bei allem Hass der Welt, der ihnen entgegentritt, ein beneidenswertes und herrliches. Denn wenn Gottes Güte bis in den Himmel reicht und seine Wahrheit und Treue bis in die Wolken geht, so ist Alles, und auch ihr Leben davon voll, und menschliche Augen vermögen ihre Größe gar nicht abzusehen. Wenn seine Gerechtigkeit steht wie herrliche, unermessliche Berge Gottes und seine Gereichte wie große Meere sind, so sind sie ewigen Grundlagen des Rechts unerschütterlich und ihre Offenbarung augenscheinlich, und wer das glaubt, der kann auf der Flucht und in der Verbannung, in Not und Tod das Lied von Stahl und Eisen singen, welches Johann der Großmütige nach der Schlacht bei Mühlberg gesungen hat: „Wie’s Gott gefällt, gefällt’s mir auch.“ Wenn die Frommen trunken werden von den reichen Gütern des Hauses Gottes in der Ewigkeit und Er sie tränkt mit Wollust wie mit einem Strom, so labt und erquickt Er sie nicht tropfen-, sondern stromweise und lässt sie einen Vorgeschmack des ewigen Lebens kosten nach dem andern. Wenn bei Ihm die lebendige Quelle ist, so vermag die Bosheit der ganzen Welt nicht, ihnen das Leben zu entziehen, und sie genießen bei Ihm überschwängliche, unvergängliche Wonne. Sie erfahren es alle Tage, was Sättigung und Überfluss ist; ja, selbst ein Stücklein Brot und ein Trunk frischen Wassers ist ihnen, weil sie es mit fröhlich dankbarem Herzen und im Gefühl der Nähe Gottes genießen, ein Gastmahl, dem kein königliches Gastmahl zu vergleichen. Wenn endlich wir in seinem Lichte das Licht sehen, und aus seiner Offenbarung erkennen, was gut, heilig, selig ist und uns wahrhaft frommt, dann haben die Gottesfürchtigen Licht auf allen ihren Wegen und finden zuerst den Himmel, wo keine Nacht ist und sie keiner Leuchte und Sonne bedürfen, weil Gott sie selber erleuchten wird. Herr, mache mich denn selig in Dir, so bin ich selig, zeitlich und ewiglich. Amen. (Friedrich Arndt)

Predigten

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