Hofacker, Ludwig - Predigt am zweiten Sonntage in der Fasten, Reminiscere

Hofacker, Ludwig - Predigt am zweiten Sonntage in der Fasten, Reminiscere

Von dem Glauben der Cananiterin

Text: Matth. 15,21-28.

Und JEsus gieng aus von dannen, und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon. Und siehe, ein cananäische Weib gieng aus derselbigen Gränze, und schrie Ihm nach, und sprach: Ach HErr, Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner; meine Tochter wird vom Teufel übel geplagt. Und Er antwortete ihr kein Wort. Da traten zu Ihm Seine Jünger, baten Ihn, und sprachen: Laß sie doch von Dir, denn sie schreiet uns nach. Er antwortete aber und sprach: Ich bin nicht gesandt, denn nur zu den verlornen Schafen vom Hause Israel. - Sie kam aber, und fiel vor Ihm nieder, und sprach: HErr, hilf mir. Aber Er antwortete und sprach: Es ist nicht fein, daß man den Kindern ihr Brod nehme, und werfe es vor die Hunde. Sie sprach: Ja, HErr; aber doch essen die Hündlein von den Brosamlein, die von ihrer Herren Tische fallen. Da antwortete JEsus, und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter ward gesund zu derselbigen Stunde.

Das vorgelesene Evangelium ist sehr merkwürdig. Es zeigt uns eine heidnische Frau, die sich in einen Kampf mit dem HErrn JEsu eingelassen und ihn überwunden hat. Und wodurch hat sie Ihn überwunden? Durch ihren Glauben. Der Heiland hat Sich noch oft verwundert in der Welt. Er wußte, was im Menschen ist; Er wußte auch, was Satan im Sinne hat; Er hätte nicht viel Ursache, Sich zu verwundern. Doch über den Glauben der Cananiterin in unserem Evangelium hat Er Sich verwundert, wie ein ander Mal über den Unglauben der Nazarener (Marc. 7.). Wenn der Glaube der Cananiterin von der Art ist, daß Sich JEsus darüber verwundern mußte, so ist es wohl der Mühe werth, ihn recht genau zu betrachten. Dieß wollen wir thun, indem ich rede

von dem Glauben der Cananiterin.

Ich will zu entwickeln suchen:

  1. die Art und Beschaffenheit dieses Glaubens;
  2. wie der Glaube in ihr geboren worden sey.

Lieber Heiland! Du stellst uns zwar in Deinem Worte und auch sonst in unserer Zeit herrliche Beispiele des Glaubens vor Augen; der leichtsinnige Weltgeist achtet sie aber nicht. O mach' uns weise, auf Deine großen Werke zu achten, damit wir nicht dahin fahren mit den Thoren. Amen!

I.

Der Heiland war in der Gegend von Tyrus und Sidon gekommen. Dieß waren zwey heidnische Städte, mitternächtlich von Galiläa gelegen. Wahrscheinlich wollte Er hier ausruhen, und hatte Sich vorgenommen, kein Wunder hier zu verrichten. Darum gieng Er, wie Marcus berichtet, in ein Haus, und wollte es Niemand wissen lassen, daß Er da sey. Aber Er konnte nicht verborgen bleiben. Ein cananäisches Weib, deren Tochter einen unsaubern Geist hatte, spürte Ihn auf. Sie eilte zu Ihm. Er war aber schon wieder auf dem Rückwege nach Galiläa begriffen. Sie traf Ihn schon außerhalb der Gränze von Tyrus und Sidon. Da sie Ihn nun von ferne sah, schrie sie Ihm nach, und sprach: „Ach HErr, Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner; meine Tochter wird vom Teufel übel geplagt.“ Dieses Jammergeschrey gieng wohl dem Heiland sehr tief zu Herzen; aber Er that, als höre Er es nicht, antwortete ihr kein Wort, und gieng Seines Wegs fort. Der Mann, der die Mühseligen und Beladenen zu Sich eingeladen hat, der in den Tages Seines Fleisches das feinste Ohr für das Seufzen der Elenden und das mitleidigste Priesterherz geoffenbaret hat - dieser Mann konnte das Geschrey der Cananiterin hören und unbekümmert darum Seines Weges gehen! Wie erklären wir das? Ich erkläre mir die Sache folgendermaßen: Die Liebe und das Mitleiden gegen die Menschen war bey'm Heiland allezeit dem Gehorsam gegen den Vater untergeordnet. Er half der Noth der Elenden nie eigenmächtig ab, sondern allezeit nach dem Willen des Vaters; Er that nichts von Ihm selbst. Daß sie so bey Ihm war, das sehen wir aus Seinem langen und stillen Aufenthalte in Nazareth. Ob Er gleich die Noth der Menschen tief fühlte, so begehrte Er doch nicht vorher öffentlich aufzutreten, als bis es dem Vater gefalle, und blieb so bis in's dreyßigste Jahr in Nazareth, ohne etwas zu wirken, was auf die Erleuchtung und Beseligung der Menschen einen unmittelbaren Bezug hatte. So war es auch hier. Der Auftrag, den der Heiland vom Vater hatte, gieng zunächst nur an die Juden. Ueber diesen Auftrag wollte Er nicht hinausgehen; darum that Er, als achte Er nicht auf das Geschrey dieser Heidin.

Den Jüngern gieng das Geschrey des armen Weibes sehr zu Herzen. Vielleicht fürchteten sie auch, daß, wenn Jemand höre und sehe, wie ihr Meister sich so erbärmlich könne nachschreien lassen, ohne zu helfen, Ihm dieß einen bösen Namen machen müsse. Sie traten darum zu JEsu, und sprachen zu Ihm: „laß sie doch von Dir, denn sie schreiet uns nach“, d.h. weil die Jünger wohl wußten, wie Er die Elenden von Sich zu lassen pflege - hilf ihr doch, hörest Du nicht, wie sie uns nachschreiet? Er aber antwortete und sprach: „Ich bin nicht gesandt, denn nur zu den verlornen Schafen von dem Hause Israel.“ O wie sehr achtete der Heiland auf den Willen des Vaters! Wie treu suchte Er demselbigen nachzukommen, ohne Rücksicht auf Seine eigenen oder Anderer Wünsche! Mittlerweile hatte die Cananiterin den Heiland und Seine Gesellschaft erreicht. Was thut sie? Sie wirft sich mitten in den Weg vor die Füße des HErrn JEsu, daß Er nicht weiter gehen kann und sie anhören muß, und spricht: „HErr, hilf mir!“ JEsus aber, der Mund Dessen, der mit den Müden zu rechter Zeit zu reden wußte, entgegnete ihr: „es ist nicht fein, daß man den Kindern das Brod nehme, und werfe es vor die Hunde.“ Die Kinder sind die Juden, die Hunde sind die Heiden. O wahrlich“ eine harte, abstoßende, demüthigende Antwort! Unter die Hunde wirft Er das arme Weib hinein. So hatte Er das Nämliche nicht zu den Jüngern gesagt, die für das Weib baten. Dort hieß es nur: ich bin nur gesandt zu den verlornen Schafen aus dem Hause Israel, hier aber: du hast kein Recht an meine Hülfe, denn du gehörst zu den Hunden. Offenbar wollte der Heiland hier hart reden; denn es war sonst die Art nicht, wie Er zu den Elenden sprach. Vielleicht hatte Er im Sinne, sie gerade zurückzuschrecken. Was hätten wir gethan, wenn uns eine solche Antwort geworden wäre? Gewiß! wir wären weggegangen und hätten gedacht: hier ist nichts auszurichten, dieß ist ein harter Mann. Manchem wäre wohl auch das Blut in das Gesicht gestiegen vor Zorn: einen Hund soll ich mich heißen lassen von diesem stolzen Mann, vor dem ich mich so tief gedemüthiget habe? Die Cananiterin nicht also. Sie läßt das Wort des HErrn JEsu über sich gelten, und der Geist des Glaubens lehrt sie sogar aus diesen zurückstoßenden Worten einen Trost heraussaugen. Ja, HErr! aber doch - das sind zwey unvergleichlich schöne Worte, diese Worte: aber doch. Sie erblickt in der ehernen Mauer, die der Heiland zwischen Sich und sie hineingezogen hatte, eine Ritze, durch die ihr Glaube, ihr zerschlagenes Herz, ihre Demuth hindurch kann - aber doch essen die Hündlein - sie verwandelt das Wort: Hunde, in das zärtere, ansprechendere, Mitleid erregendere Wort: Hündlein - „aber doch essen die Hündlein von den Brosamlein, die von ihrer Herren Tische fallen.“ Ich will ja kein Kindesrecht! ich bitte nur um das, was die Hündlein bekommen, nämlich um ein Brosamlein, das von der Herrn Tische fällt. Wenn Du meine Tochter gesund machst, so trägt Dir das nicht weiter aus, als wenn Du von einer reichbesetzten Tafel eine kleine Brosame fallen ließest, die ich dann auflesen würde als ein armes Hündlein, und würde mich unaussprechlich glücklich dadurch fühlen. Da konnte der Heiland nicht mehr ausweichen; Er erkannte hier eine Pflanze, die Sein Vater gepflanzt hatte, und sprach: „O Weib, dein Glaube ist groß! dir geschehe, wie du willst.“ Und ihre Tochter ward gesund zu derselbigen Stunde.

Warum nennt nun der Heiland den Glauben der Cananiterin einen großen Glauben? Antwort: weil sie ohne Rücksicht auf menschliches Urtheil, auf das bloße Erbarmen hin, sich selbst auf das Alleräußerste demüthigend, an JEsum sich hieng, und sich durch keine Schwierigkeit abtreiben ließ, sondern je schwerer ihr die Erhörung ihres Flehens gemacht wurde, desto inniger auf Jesum eindrang. Ein solcher Glaube ist groß; denn er kämpft mit Gott, und überwindet Ihn wie Jakob. Wir wollen uns aber diesen Glauben der Cananiterin noch deutlicher vor die Augen halten, und denselben mehr im Einzelnen betrachten. Groß und rechter Art war der Glaube der Cananiterin.

1)

deßwegen, weil sie ohne Rücksicht auf die Urtheile anderer Menschen ihrem Glaubenstriebe folgte, und alle unzeitige Scham vor Menschen bey Seite setzte. Sie lebte unter lauter Heiden, unter zum Theil sehr ruchlosen Leuten, unter Leuten, bey welchen sie Spott und Verachtung befürchten mußte, wenn sie sich an JEsum hielt; sie lebte in der Welt, und in der Welt ist es bekanntlich eine Schande, wenn man Glauben an Jesum hat und äußert, das ist damals wie heute, und heute wie damals. Daran kehrte sich aber die Cananiterin nicht. Als sie vernahm, JEsus sey in der Nähe, so suchte sie Ihn auf unbekümmert darum, was ihre Nachbarn, ihre Vettern und Basen dazu sagen. Mit großer Eile lief sie Ihm nach außerhalb der Gränzen von Tyrus und Sidon. Kaum erblickt sie Ihn von Ferne, so erhebt sie ihre Stimme, und schreit so gut sie kann: „ach HErr, Du Sohn Davids, erbarme Dich über mich; meine Tochter ist vom Teufel übel geplagt!“ Ach, was wäre das für eine Schande unter uns, wenn in einem hiesigen Sünder ein solcher Eifer rege würde, den HErrn JEsum zu suchen, wenn man es ihm so deutlich anspüren könnte: dieser Mensch sucht JEsum. Und wenn es ihn nun einmal anwandelte auf freiem offenem Felde, wo Jedermann zusehen und zuhören könnte, daß er auf seine Kniee niederfiele und schrie: „ach HErr, erbarme Dich meiner; ich bin Vom Teufel übel geplagt“; nicht wahr? Dieß wäre fast ein Schimpf für die ganze Familie! Wie merkwürdig würde man eine solche Geschichte finden? Was für spöttelnde Anmerkungen würde man machen? Die Meisten würden einen solchen Menschen für verrückt ausgeben, weil er es anders treibe als alle klugen Leute. Andere würden meinen, dieser Mensch müsse etwas Besonderes auf seinem Gewissen haben, weil er in solcher Herzensnoth sey. Nein, ihr blinden Pharisäer! man braucht keinen Mord auf seinem Gewissen zu haben, um sich so zu bezeugen. Wer hat denn euch geweiset, daß ihr dem zukünftigen Zorn entrinnen werdet! Eine solche Buße, ein solches Niedersinken auf eure Kniee, ein solches Geschrey zum HErrn JEsu ist euch Allen hochnöthig, und so ihr nicht also schreyen lernet, so wird der Zorn des Allmächtigen euch fressen am Tage des Zorns. Aber die Heiden werden auftreten an jenem Tage und die laue Christenheit verdammen; die Kaffern werden es thun. Als ihnen der Missionar Read im Jahr 1816 das Evangelium predigte, da machten sich jedes Mal, so wie er seinen Vortrag vollendet hatte, die heidnischen Zuhörer auf die Seite, der Eine hinter diesen Busch, der Andere hinter jenem Baum, fielen auf ihre Kniee, führten das Gehörte in das Gebet, und suchten Licht für ihre finstern Herzen vom Angesichte des HErrn. Wo ist etwas Aehnliches erhört bey uns? Schämen würden wir uns, wir stolzen, sichern, faulen Christen!

Das ist schon ein Zeichen, daß der Glaube eines Menschen rechter Art ist, und einen göttlichen Lebenstrieb in sich hat, wenn ein Mensch die unzeitige Scham und Menschenfurcht ablegt, und dem Triebe seines Glaubens und dem Worte Gottes einfältig folgt.

2)

Der Glaube der Cananiterin war auch darum groß, weil er durch alle Hindernisse und Widerstände sich durchkämpfte und durchbrach. Sie muß den Heiland, Der sich im Verborgenen halten wollte, erst aufsuchen. Sie findet das Haus, in welchem Er sich aufgehalten hatte, sie geht hinein und hört, daß Er schon auf der Rückreise nach Galiläa begriffen sey. Das schreckt sie nicht ab; sie sagt bey sich selbst: so laufe ich Ihm nach, bis ich Ihn erreiche. Sie eilt; sie sieht Ihn endlich von Ferne; sie schreit um Erbarmung; sie findet kein Gehör; sie kommt näher; sie ruft stärker; sie wird nicht angehört; das macht sie aber nicht müde. Sie legt sich endlich dem Heiland unter die Füße: „Herr, hilf mir!“ Nun bekommt sie eine abschreckende, abschlägige Antwort. Das treibt sie noch nicht ab. Sie wendet die Rede des Heilandes gerade zu ihrem Vortheil, und begehrt, da ihr Kindesrecht versagt wird, nur Hundesrecht. Wahrlich! ein unermüdliches, unabtreibliches, unüberwindliches Weib! Das ist die rechte Art des Glaubens, daß er nicht abläßt, daß er sich nicht erschrecken läßt; der rechte Glaube hat nach Luc. 11,5-8. etwas nicht Abzuschreckendes oder Abzutreibendes, wie Woltersdorf sagt:

Wie Bettler stehen bleiben,
Und unverschämt betreiben,
Warum sie angesprochen,
Und an die Thüre pochen:

So sollen wir es wagen,
An Sein Herz anzuschlagen,
Getrost und freudig beten,
Nicht von der Stelle treten.

Wenn lauter Nein! erscheinet,
Ist lauter Ja! gemeinet,
Wenn der Verzug am größ'sten,
So ist die Hülf' am nächsten.

O liebe Zuhörer! wie müssen wir uns schämen vor diesem frischen Lebenstrieb, der im Glauben der Cananiterin war, wir alten, abgestandenen, abgestorbenen Christen! Wie selten wacht bey Einem oder dem Andern von uns auch nur ein rechtes Verlangen nach dem HErrn JEsu auf! Und wenn dann ein solches Verlangen bey Jemand lebendig wird, wie schwach brennt gewöhnlich ein solches Lichtlein; wie nahe ist es immer dem Erlöschen! Ich weiß nicht, wo die Ursache zu suchen ist, ich weiß nicht, ob es in der Zeit liegt, in dem großen Zorn Satans - denn es stehet geschrieben: „wehe Denen, die auf Erden wohnen, Satan kommt zu euch hinab, und hat einen großen Zorn“ - in der Macht der Finsterniß, die gegenwärtig bedeutender ist als sonst, oder in sonstigen Hindernissen, die nur bey uns obwalten; ich weiß nicht, woran es liegt; aber es ist fast nicht anzusehen, was das für ein elendes, kraftloses Auftaumeln ist, wenn gegenwärtig eine Seele aufstehen will von ihrem Sündenschlafe. Gar selten kommt es bey solchen Seelen zu einem ganzen Verlangen nach dem Heiland. Sie werden aufgeschreckt; sie richten sich schlaftrunken auf; sie hören, daß man das und das thun müsse, wenn man ein Christ seyn oder werden wolle; nun thun sie es aus Pflichtgefühl, oder im ersten Schrecken, selten von innen heraus getrieben; es kommt zu keinem Glaubenskampf; zu keinem Durchbruch in die Gnade; sie bleiben entweder in einem halb schlafenden, halb wachenden Zustande, oder sie fallen gar zurück. Der HErr JEsus erbarme Sich über uns! Ach, liebe Zuhörer! man wird nicht im Schlafe ein Christ. Eine Seele, die JEsum finden will, muß Ihn suchen; sie muß Ihn anschreyen; sie muß mit ganzem Ernste zu Ihm hindringen; sie muß so gestellt seyn, daß sie lieber sterben will, als Sein Angesicht nicht sehen. „Das Himmelreich ist gleich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte. Und da er Eine köstliche Perle fand, gieng er hin, und verkaufte Alles, was er hatte, und kaufte dieselbige.“ Nur ein ganzer Ernst erringt das Ziel. Damit will ich Niemand in selbstgemachte Anläufe und Selbsthülfen hineintreiben; aber wundern muß ich mich, daß das Wort Gottes keine größere Unruhe in den Herzen der Menschen anrichten kann - was müssen das für Herzen seyn? - wundern muß ich mich auch darüber, daß man um größeren Ernst wenigstens nicht bittet.

3)

Der Glaube der Cananiterin war groß, weil ihm ein tiefes, unerschütterliches Vertrauen zum Heiland zu Grunde lag. Sie traute Ihm nicht nur zu, daß Er helfen könne, sondern daß Er auch helfen wolle. Das Erste war nicht so groß; denn sie durfte sich dabey ja nur an die Thaten des HErrn erinnern, von welchem sie gehört haben mußte: aber das war groß, daß sie Ihm fortwährend zutraute, Er wolle ihr helfen; denn diesen Anschein hatte es gar nicht. Er wolle eben nicht, hätte sie denken können. Aber sie traute Seinem Herzen viel zu sehr, warf darum ihr Vertrauen nicht weg, und klammerte sich nur um so inniger an das Herz des Heilandes an, je fremder Er gegen sie that. Das ist die Art des rechten Glaubens, daß er auf das Herz des Heilandes Alles baut, und weil Sein Herz im Worte Gottes geoffenbaret ist, auf das Wort Gottes und seine Verheißungen sich als auf einen Felsen steift. Wenn man im Worte Gottes vom Heiland die Versicherung liest, daß, wer zu Ihm komme, nicht werde von Ihm hinaus- oder weggestoßen werden: o wie wohl thut das einer bußfertigen Seele; wie ergreift sie ein solches Wort; wie dringt sie mit demselbigen an das Herz ihres Erbarmers hin! Schon mancher Nachfolger JEsu hat müssen durch eine lange Wüste oder Finsterniß wandeln, und hat keinen Stab und keine Leuchte gehabt, als ein einziges Wort vom Herzen und Liebes-Willes seines Heilandes, und er ist in der Kraft dieses Wortes durchgedrungen. Wenn ein Mensch gegen all' sein eigenes Gefühl das Wort Gottes gelten läßt, und auf dieses gestützt, auch in der Finsterniß sein Vertrauen zum HErrn JEsu bewahrt: so ist das ein großer und starker Glaube, ob er gleich schwach und klein aussieht, weil er im schweren Kampfe, in der Läuterung des himmlischen Schmelzers steht.

4)

Der Glaube der Cananiterin war endlich groß, weil er mit tiefer Herzensdemuth verbunden war. Sie setzte Alles auf das lautere Erbarmen. „Erbarme Dich über mich“, schrie sie. Sie hatte es keinen Hehl, daß ihre Tochter vom Teufel geplaget sey; sie nannte die Krankheit bey'm rechten Namen, ohne etwas beschönigen zu wollen. Sie ließ den Ausspruch des HErrn JEsu: „es ist nicht fein, daß man den Kindern das Brod nehme, und werfe es vor die Hunde“: mit dem gründlich weichen Herzenssinn gelten: „ja HErr! aber doch essen die Hündlein von den Brosamlein, die von ihrer Herren Tische fallen.“ O eine tiefe Demuth! Da war nicht der stolze Widerspruchsgeist, nicht die unverschämte Gutwisserey, die bey so Manchen, auch von den Erweckten, herrscht. Der Hochmuth, der das Wort Gottes meistert, und die Rechte Gottes abläugnet, die Selbstgerechtigkeit, die im Hintergrunde des Herzens auf eigene Ansprüche und auf Werke trotzt, die Eigenliebe, die da meint, Gott müsse ihr gnädig seyn, weil man der und der, weil man der Ich sey - das Alles war nicht bey der Cananiterin. Hier sehen wir ein ganz armes und ausgezogenes Herz, das keine Ansprüche mehr macht; eine Brosame möchte ich auflesen wie ein Hündlein; laß mir solche zufallen aus Erbarmen!

Liebe Zuhörer! Der stolze und tolle Weltgeist nennt eine solche Gemüthsstellung Niederträchtigkeit, und weiß viel zu reden von dem Recht, das die Kinder des Zornes haben sollen, daß sie mit freier, unverschämter Stirne, mit ungebrochenem Herzen vor den Vater treten dürfen. Aber es ist nicht viel daran gelegen, was die Lügner sagen. Vor Gott und Menschen gibt es nichts Schöneres, als die Gemüthslage der Cananiterin war. Es ist etwas wahrhaft Respektables, etwas Großes um einen Sünder, der so Buße thut, den der Geist Gottes auf diesen Punkt führen kann. Eher muß Himmel und Erde vergehen, bevor ein solcher Sünder nicht sollte erhört werden. Dieser demüthige Sinn, dieser sich unter Alles beugende Sinn der Cananiterin war die Hauptkraft ihres Glaubens; ohne diesen Sinn hätte sie nimmermehr ausgehalten, und wäre müde geworden in ihrem Flehen. Und das ist die Ursache, warum Viele bey ihrer Buße auf halbem Wege stehen bleiben, daß sie zwischen Glauben und Unglauben, zwischen verzweifelter Selbsthülfe und der Zuflucht zur freien Gnade schweben, und keine gewissen Tritte thun, weil ihr Herz noch in vielem ungebrochen ist, und sich nicht unter alle Rechte Gottes über die Sünder demüthiget. Da kann man sich selbst elendiglich verführen. Man sucht seinen Schaden, seine Sünden und Schanden, auf die doch Gott den Tod gesetzt hat, zu beschönigen und zu verkleinern, weil man fürchtet, man möchte die eingebildete Hoffnung auf die Seligkeit, an welcher die Eigenliebe den größten Antheil hat, aufgeben müssen, man möchte arm, nackt und bloß vor Gott dastehen. So läßt man der Zucht des Heiligen Geistes nicht Raum im Herzen; verläßt sich auf alte Erfahrungen, die vorübergehend waren, und keinen bleibenden Zustand im Herzen zurückgelassen haben, beruft sich vielleicht auf seine Kindesrechte, wenn der Geist der Wahrheit dem Herzen fast das Hundsrecht absprechen will, und wird so je mehr und mehr gegen die Stimme des Geistes Gottes verhärtet, vom Tag zu Tag untüchtiger zur Buße. Wie schön ist dagegen der Stand der Cananiterin! Wie offenbar ist ihr Herz vor dem Heiland! Wie demüthiget sie sich unter alle Rechte Gottes, und wird doch nicht verzagt! In den Staub legt sie sich als ein Wurm, den der Heiland zertreten kann; aber Er zertritt ihn nicht. Denn „der HErr, der in der Höhe und im Heiligthum wohnet, ist bey Denen, so zerschlagenen Herzens und gedemüthigten Geistes sind, auf daß Er erquicke den Geist der Gedemüthigten und das Herz der Zerschlagenen.“ Und: „wer nicht mit Werken umgehet, glaubet aber an Den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.“ Nun lasset uns

II.

kurz sehen, wie dieser Glaube in der Cananiterin geboren worden ist. Ihr kennet euch denken, daß man zu einem solchen Sinne nicht auf einmal kommt; er wächst auch nicht aus dem Fleische, sondern er ist eine Gabe Gottes, die Er den Sündern auf dem Wege des Gehorsams und des Leidens darreicht. Es lassen sich aber aus unserem Evangelium einige Punkte herausheben, die uns ein ziemliches Licht geben über die Art, wie die Cananiterin zu diesem Glauben gekommen seyn mag.

Der erste Punkt, den wir in dieser Hinsicht bemerken wollen, ist: die Cananiterin hörte von JEsu, und faßte das Wort von Ihm tief zu Herzen. Dieß können wir schon daraus sehen, daß sie den Heiland um Hülfe bey der satanischen Krankheit ihrer Tochter bat: wenn die Kunde von den Thaten des Heilandes nicht zu ihr gedrungen wäre, so hätte sie solches ja nimmermehr gethan. Aber unser Evangelium gibt uns noch weitere Fingerzeige. Sie muß nicht nur oberflächlich von Ihm gehört, sie muß sich noch ferner nach Ihm erkundigt haben. Dieß können wir daraus merken, daß sie dem Heiland nachrief: „ach HErr, Du Sohn Davids!“ Sie war eine Heidin, und wußte also von Natur nichts von der Verheißung, die David gegeben war, und doch nennt sie den Heiland: Sohn Davids. Wie ist sie wohl zu dieser Wissenschaft gekommen! Nicht anders als durch genaue Erkundigungen, die sie einzog, denn solcherley genauere Bestimmungen werden selten durch die ersten Erzählungen mitgetheilt. Wenn die Sage von dem neuen jüdischen Propheten in die benachbarten Heidenländer drang, so hieß es eben: es sey ein Wunderthäter aufgestanden; der sey ein Mann von Nazareth, und habe schon viele Kranke durch Sein Wort geheilt, schon viele Teufel ausgetrieben; in Cana habe Er Wasser in Wein verwandelt, u.s.w. Ueber solche äußerlichen Thatsachen erheben sich die Erzählungen, die durch den Mund des Volks gehen, nicht leicht. Aber damit konnte sich die Cananiterin nicht begnügen; sie erkundigte sich weiter; sie hörte, daß Er aus dem Geschlechte Davids abstamme, und vielleicht der verheißene Davidssohn sey; sie erkundigte sich nach Seiner Handlungsweise, nach Seinem Herzen, und hörte von Seiner Liebe zu den Elenden, von Seiner großen Barmherzigkeit. Und was sie so von Ihm hörte, das legte sich in ihr an zu einer unbegränzten Hochachtung vor JEsu und zu einem unerschütterlichen Vertrauen auf Sein Herz.

O meine lieben Zuhörer! Was wollen wir sagen von dieser Heidin, welche die geringen und unzuverläßigen Nachrichten, die sie von JEsu hatte, so aufnahm und benützte, daß aus diesen kleinen Samenkörnlein ihr starker Glaube, den der Heiland selber bewunderte, herauswachsen konnte? Was wollen wir sagen von dieser Liebe zur Wahrheit, von dieser Treue in Bewahrung des Empfangenen? Wahrlich! Dieses Weib ist hingestellt als ein verdammendes Feuerzeichen uns und den Menschen dieses Geschlechts. Doch nicht nur dieses Weib, sondern Gott hat in unsern Tagen an so vielen Heiden, die in unserer Zeit leben, uns verdammende Beispiele vor Augen gestellt. Viele Heiden, die doch den Weg Gottes nicht kennen, verlangen gegenwärtig mit der größten Begierde nach dem Worte Gottes und nach Lehrern. Leute, die erst seit kurzer Zeit das Evangelium kennen gelernt haben, lernen mit größter Begierde lesen, um das theure Wort Gottes lesen zu können; sie achten das Wort Gottes für ihren größten Schatz; sie können nicht satt werden, von ihrem JEsus zu hören; sie suchen den Heiland; sie suchen Sein Angesicht; sie suchen mit viel Flehen und Thränen die Gnade Gottes und Vergebung ihrer Sünden in den Wunden des Lammes. Die Herrlichkeit des HErrn gehet auf über viele Heiden, und wir sehen sie in ihrem Lichte wandeln. Wir aber haben das theure Wort Gottes so reichlich; wir haben es zu Haus und in der Kirche, und achten diesen theuren Schatz als etwas Gemeines, und es dünkt uns, es müsse also seyn; die Wahrheit, das ewige Evangelium haben wir so reichlich, und wir regen uns nicht, und die Meisten bleiben in ihren Sünden, in ihrem Leben nach väterlicher Weise, in ihrem geistlichen Unverstand und Blindheit, und danken nicht für die unverdienten Erbarmungen Gottes, und denken nicht daran, zu danken. Was wird doch Gott mit uns anfangen müssen! Wenn Er uns Sein theures Evangelium predigen läßt; wenn Er uns Christum vor die Augen machen läßt; wenn Er uns eine so reichlich besetzte Tafel hinstellen läßt, und wir thun den Mund nicht auf, um zu genießen, und es eckelt uns zum Theil noch an dieser Speise, während viele Tausende an den Brosamen froh wären, die von unserem Tische fallen; was wird Gott mit Seiner faulen, kalten, satten, stolzen Christenheit anfangen müssen? Das wird Er mit ihr anfangen müssen, daß Er ihren Leuchter vollends umstoßt, wozu gegenwärtig schon Aussichten vorhanden sind, daß Er ihr das Reich nimmt, und gibt es den Heiden, die desselbigen würdiger sind. Uns aber wird Er zerscheitern und den Lohn geben mit den Heuchlern. O thue Buße, wer Buße thun kann; denn unsere Sünden schreyen gen Himmel!

Dieß war das Erste, aus dem der Glaube der Cananiterin geboren wurde, daß sie von JEsu hörte, und das Wort tief zu Herzen faßte, Gott that aber noch etwas hinzu, und dadurch kam es erst zu einem rechten Ausschlag bey ihr.

Eine teuflische Plage kam über ihre Tochter. Sie hätte nun freilich unter diesem Leiden, wie es gewöhnlich zu gehen pflegt, hart werden können; aber wer das Wort vom Heiland mit so großer Aufmerksamkeit hört und mit solcher Treue bewahrt, der hat etwas Edleres in sich als die Welt, und kann unter dem Leiden nicht hart werden. Sie hätte können aus der satanischen Plage eine natürliche Krankheit machen, sich selbst und Andere bereden, daß Satan nichts dabey zu schaffen habe, um sich das Bittere und Demüthigende in dem Gedanken zu ersparen, daß der Teufel einen solchen Eingang in ihr Haus und Familie habe; und wenn sie in unserem zärtlichen und gescheidten Zeitalter gelebt hätte, so hätte die Krankheit ihrer Tochter gewiß müssen eine natürliche Krankheit seyn. Aber so machte es die Cananiterin nicht; dazu war sie zu gemüthig. Sie beugte sich unter dieses ernste Gericht Gottes: sie murrte nicht gegen Gott, daß Er sie, eine solche Frau, also heimsuche; ihre Tochter war ihr nicht zu gut oder zu schön oder zu lieb dazu, um zu glauben, der Teufel plage sie; sie suchte nichts zu läugnen, nichts zu beschönigen, sondern sie demüthigte sich. O, was mag in dem Herzen des Weibes bey der vielleicht lange andauernden Krankheit ihrer Tochter vorgegangen seyn! Durch wie viel Glauben und Unglauben, durch wie viel Gedanken, die sich unter einander entschuldigten und verklagten, durch wie viel Hoffnungen und fehlgeschlagene Hoffnungen mag sie sich durchgekämpft haben, bis ihr Herz recht weich und mürbe wurde, also daß sie es ertragen konnte, von dem HErrn JEsu unter die Hunde gerechnet zu werden. Habe ich freilich einmal die klare Ueberzeugung, daß ich noch kein Eigenthum JEsu bin, sondern Satan an mir und den Meinigen noch seinen Einfluß ausübe, so bin ich nicht mehr weit von dem Glauben weg, daß mein Recht an JEsum auch kein Kindesrecht sey. So wurde der Glaube der Cananiterin durch die Plage des Teufels und unter der Plage des Teufels geläutert; so wurde sie gedemüthigt, weil sie sich demüthigen ließ, so bereitete der Vater in der Stille unter dem Leiden dieses Herz zu, um Seinen Sohn in den Tagen Seines Fleisches zu erfreuen.

Wenn wir nun auf uns sehen, liebe Zuhörer: so hätten wir allerdings Plage genug, wodurch wir könnten mürbe und weich werden, wenn wir wollten. Wenn nur ein Jedes unter uns wollte in sein Haus, unter seine Hausgenossen im Lichte Gottes hineinsehen; wie viel Stoff würden wir finden zur Demüthigung und zum Geschrey zum Heiland! Da würde wohl Manches schreyen müssen: ach HErr! meine Tochter, mein Sohn, mein Mann, mein Weib, mein Vater, meine Mutter, mein Bruder oder Schwester ist vom Teufel übel geplaget. Und wenn wir vollends in unser Herz gehen wollten: es sind Wenige, sehr Wenige hier, die nicht die höchste Ursache hätten, den HErrn JEsum anzuschreyen. Ach HErr! erbarme Dich über mich, denn ich werde vom Teufel jämmerlich geplaget und beherrschet. Aber das fällt Wenigen ein. Die Meisten sind noch gerne Knechte des Teufels, und manche sehen recht scheel dazu, wenn ein Anderer, wenn Eines der Ihrigen der teuflischen Plage los werden, und der höllischen Verdammniß entrinnen will.

O wir hätten Plage genug, wenn wir wollten mürbe werden. Denket nur an die Armuth, unter der die Meisten von uns seufzen; und nicht nur wir, sondern Unzählige unserer Mitmenschen und Zeitgenossen. Kann denn Gott deutlicher sprechen, und die Menschen deutlicher zur Buße rufen als durch diese weit und breit verbreitete Plage? Oder wird Er auch an der abendländischen Christenheit Seine scharfen Zuchtruthen gebrauchen müssen wie an der morgenländischen? Sind wir besser als Jene? Benützen wir das Licht, das wir haben, treuer als Jene? Nein, untreuer. Das Wort Gottes verachten wir; den Sohn Gottes treten wir mit Füßen, und verlassen uns auf unsere Klugheit.

Doch wir brauchen nicht hinauszusehen in die Zukunft; die Gegenwart sagt uns genug. Ist das nicht Plage genug, wenn der größte Theil von uns den Fluch, der über Adam ausgesprochen wurde, so augenscheinlich tragen muß; „mit Kummer sollst du dich nähren dein Leben lang.“ Aber die Plage des Satans, der euch das Wort wegnimmt vom Herzen, und euch nicht zur Bekehrung durchdringen läßt, ist noch viel ärger. Ach, daß man dieß einmal anerkennete! daß es uns einmal ernstlich darum zu thun wäre, von den Stricken des Teufels los zu werden; denn der Teufel hält uns in unsern Sünden; der Teufel ist's! Und so wir ihm nicht entrinnen durch die Kraft des Blutes Christi: so werden wir in unsern Sünden sterben und verdammt werden.

Christus allein kann uns helfen. Dieß trug auch bey zum starken Glauben der Cananiterin, daß sie keinen andern Helfer wußte als den Sohn Davids. Hätte sie einen Andern gewußt, sie hätte wohl schwerlich diesen so fest angegriffen und zur Hülfe gezwungen. So aber konnte sie nicht so bald müde werden im Kampfe mit Ihm; denn wo sollte sie sonst hingehen! Wir hingegen in der Christenheit wissen viele andere Helfer, die uns von der Hölle erretten können, als Christum. Ein Haupthelfer ist, wenn man die Neueren hört, ein gewisses Ding, das sie Tugend nennen, von welchem Niemand recht weiß, was es ist. In den höhern Ständen haben sie zu der Tugend hin noch einen Helfer aufgefunden; sie nenne ihn Bildung. Damit wollen sie nichts anders sagen, als daß es für alle diejenigen, die einen feineren Rock tragen, kein höllisches Feuer gebe. Schon der Ausdruck „höllisches Feuer“ ist für solche gebildetere Seelen beleidigend und gegen den guten Geschmack; sie glauben, schon darum den Himmel gewiß zu haben. So hat man in höheren und niederen Ständen noch viele Helfer. Der Haupthelfer aber ist der Leichtsinn, oder, damit ich es klar sage, der Teufel. Dieser wird seinen Knechten helfen, und hineinhelfen in den Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt, in den andern Tod. Wahrlich! es thut Noth, daß wir zu Christus gehen, und Ihn inbrünstig anflehen, daß Er uns errette aus der Obrigkeit der Finsterniß und aus diesem argen Weltlauf, in welchem Satan sein greuliches, sein besonderes Unwesen treibt. Wer den Heiland nicht mit ganzem Ernste sucht, den wird der Weltgeist verschlingen. O HErr, thue uns die Augen auf, und hilf uns! Amen.

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