Harms, Claus - Am Sonntag nach Neujahr 1846

Harms, Claus - Am Sonntag nach Neujahr 1846

Stärke, Gott, diesen Glauben in Allen, da er schwach ist, und befestige, Gott, ihn, da er schwankt. Wer von uns ist ganz zufrieden mit dem Glauben, den er hat?

Es ist ein Neujahrsgesang gewesen, den wir gesungen haben, wenn er auch unter denen nicht steht, welche die Ueberschrift führen. Da wir heute zum ersten Male nach der Neujahrsfeier uns wiedersehen; da unter uns heute sein mögen, die mit ihrer Neujahrsandacht in einem andern Gotteshause gewesen sind; da sich auch leicht einer hier finden kann heute, dem es am Festtage nicht thunlich gewesen, an der öffentlichen Andacht Theil zu nehmen; und dies noch, es sind erst so wenige Tage her, es ist heute der dritte Tag erst nach dem Feste: unter diesen Umständen, mein' ich, hat ein Gesang vom Vertrauen auf Gott, von der Ergebung an Gott ganz seine Zeit noch heute.

Uebrigens, meine lieben Zuhörer, ist Maaß zu halten in Gewährungen und so zu sagen, Willfahrungen dieser Art. Das christliche Alterthum hat wenig von der Neujahrsfeier gewußt, das älteste christliche Alterthum hat gar nichts davon gewußt. Die Heiden hielten Neujahrstag mit allerlei Spielen und Ergötzungen, für die Christen zur Theilnahme daran lockend, verlockend; da ordneten die derzeitigen Ordner in der christlichen Kirche für den ersten Januar eine christliche Feier an: die Beschneidung des Kindes Jesu und die Namengebung. Sehet zu, wie ihr es noch findet in älteren Angaben der Evangelien, über welche gepredigt wurde, und ja noch zu unserer Zeit nimmt mancher Prediger dies: Und da acht Tage um waren, daß das Kind beschnitten wurde - zum Text seiner Neujahrsbetrachtung. Ein Zeugniß vom fortgeschrittenem Christenthum ist es nicht, wenn in spätern Zeiten gesungen ist, gepredigt ist zu Neujahr und an wie vielen Sonntagen, daß ich nicht sage, an den meisten, als wenn Vertrauen auf Gott, Ergebung darein, wie der himmlische Vater führt, die Religion ganz, die einzige Religion wäre. Wenn ein Christus darin ist, so doch kein Christus, der Weg, die Wahrheit und das Leben; kein Christus, der Mittler und Versöhner; kein Christus, der Richter und Seligmacher. Dahin ist es gediehen, geglitten, allmählich und ungebührlich, daß unduldsam es gefunden wird, wenn man den Inhabern dieser Religion den Namen Christen nicht zugesteht; ihnen ist religiös und christlich einerlei. Diese möchten das ganze Jahr und an allen Festen nichts als die Liebe und Güte Gottes und von der Gotteskindschaft aller Menschen auf Erden singen und hören. Aber, Christen hier und ihr fleißigen Theilnehmer an unsern Gottesdiensten, ihr wisset wohl, daß diese weichere, wollene Religion hier die Canzel und das Nummerbrett eben nicht hat, wie denn heute selbst, als um Mißverstand abzuwehren, auch 110 mit allen drei Versen angeschrieben steht. Auch die Textsammlung, welcher wir dies Jahr folgen, ließ Neujahr selbst Christum nicht aus den Augen: „Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi,“ eben wie sie für heute einen Text giebt, der ihn nennet in seinen rechten Ehren, Werken und Gaben.

1. Thess. 5, 5-10. Ihr seid allzumal Kinder des Lichts und Kinder des Tages; wir sind nicht von der Nacht, noch von der Finsterniß. So lasset uns nun nicht schlafen, wie die andern; sondern lasset uns wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da trunken sind, die sind des Nachts trunken. Wir aber, die wir des Tages sind, sollen nüchtern sein, angethan mit dem Krebs des Glaubens und der Liebe, und mit dem Helm der Hoffnung zur Seligkeit. Denn Gott hat uns nicht gesetzt zum Zorn, sondern die Seligkeit zu besitzen, durch unserm Herrn Jesum Christum. Der für uns gestorben ist, auf daß wir, wir wachen oder schlafen, zugleich mit ihm leben sollen.

Johannes, sagt im Anfang seines Evangeliums von Christo: In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Hier der Apostel verheißt ein Leben zugleich mit Christo denjenigen, welche er anredet: Ihr seid allzumal Kinder des Lichts. Eine Anrede ist das, liebe Brüder, welche bei mir eine Rede, eine Predigt hat werden wollen, geworden ist und die ihr euch wollet in dieser Stunde jetzt halten lassen. Hören wir den Apostel zu uns sagen: Ihr seid allzumal Kinder des Lichts, nehmen und vernehmen wir dieses Wort:

  1. als eine Frag' an uns, ob wir dieses Wort auch verstehen,
  2. als eine Beschämung unser, daß an dem „allzumal“ noch vieles fehlet,
  3. als eine Ermahnung: Sind wir Kinder des Lichts, dann sollen wir auch wie solche wandeln und angethan sein.

1.

Das Licht in seiner figürlichen Bedeutung ist bekannt und ebenfalls der Ausdruck: Kinder des Lichts ist nicht unbekannt, aber wir Wissens, daß nicht alles, was bekannt ist, auch verstanden wird. So hat auch wieder das Verstehen seine Grade, niedre und höhere Grade, und noch dieses werde hinzugesetzt: es giebt auch ein irriges und bloß vermeintliches, eingebildetes Verstehen. Hören wir diesem nach die Anrede des Apostels als eine an uns gerichtete, aber als eine Frag' an uns: „versteht ihr das Wort auch?“

Indessen, was wollen wir? Es heißt ja, und da, wo wir schon eben gewesen sind, Joh. 1: Die Finsterniß habe es nicht, habe das Licht nicht begriffen, - wird denn unser Vorhaben nicht ein vergebliches sein, wenn Kinder der Finsterniß unter uns sind, die können es doch ja nicht begreifen, wie gesagt ist? Thut nichts, sagen wir, ist's bei ihnen vergeblich, so ist's bei den Andern doch nicht vergeblich, sondern für sie, die das Licht kennen, ist's ein Vergnügen, davon zu hören und im Hören hinzuzufragen aus sich, da es hell ist, die Bestätigung: Ja, das ist das Licht. Allein auch für die Ersteren dürfte unser Vorhaben kein allgemein vergebliches heißen. Die finster sind, können ja ein Licht werden, wie die Andern es ja geworden sind; denn einmal, weiland, heißt es Ephes. 5., waren wir alle in Finsterniß. Wann waren wir das? Antwort: Bevor wir Christen wurden, bevor das Licht, die Finsterniß, der Tag die Nacht vertrieb. Da haben wir die zwei verschiedenen Zustände und aufgedeckt soweit in jedem Menschen, aufgedeckt, spreche ich, für Jeden, der nur sehen kann. Der Christ stehet zwei; wer keiner ist, der höret allerdings von zweien, sieht indeß nur Einen? nur Einen? er sieht keinen; denn er hat den Unterschied zwischen Licht und Finsterniß nicht begriffen. So hör' er nun weiter davon sprechen und wir wollen mit ihm hören davon. Vorauf gehe gegebenes, geschriebenes Wort von der Sache. Wie reichlich findet sich dieses Wort! Christus nennt sich das Licht, und zwar nicht des einen und andern Volkes öder gar dieses und des einzelnen Menschen, sondern er nennt sich das Licht der Welt, wer ihm nachfolge, der könne nicht in Finsterniß wandeln. Geweissagt ist es von ihm, daß er werde ein Licht sein, zu erleuchten die Heiden. Des Apostels Beruf ist, sagen wir, seine Vocation: Aufzuthun ihre Augen, daß sie sich bekehren von der Finsterniß zum Licht, und als gleichbedeutend: von der Gewalt des Satans zu Gott. An einer andern Stelle: Gott, der da hieß das Licht hervorleuchten aus der Finsterniß, hat einen hellen Schein gegeben in unsre Herzen, daß da entstünde die Erleuchtung der Erkenntniß von der Klarheit Gottes im Angesicht, in der Person Christi. Was ist's hienach mit dem Licht? Ja, eine Offenbarung, nichts anders, und die Allen zu Theil wird, welche, ich will es auf's stärkste ausdrücken, welche Offenbarung allen denen zu Theil wird, welche sie nur zulassen. Ich habe Bibelworte vorangestellt, spreche darnach gemachte Erfahrungen vom Christwerden. Der Christ spricht: Nein, ich habe keinen besseren Namen dafür als Licht, und begriff erst, da ich ein Christ ward, was Licht und Finsterniß sei; wie am ersten Schöpfungstage wurde in mir Licht und Finsterniß geschieden, die erste Schöpfung in mir auch. Ich sah mein Ich, dies andere, neue, oder war's nur ein bedecktes, verdecktes Ich, gewesen? das sah ich bei diesem Licht. Und ich sah Gott, von welchem ich wußte zwar, allein es bestand keine Gemeinschaft zwischen ihm und mir, wir waren geschieden; jetzt erfuhr ich seine Freundlichkeit und daß ich ihm etwas werth sei, ich ließ los und faßte an, faßte an den, der mich zuerst anfaßte, ergriff den, der mich ergriff. Lassen wir dieses genug Zeugniß der Erfahrung genug sein von dem Licht an dem geschriebenen Worte, das ich vorhin anführte. Wir hören die Anrede des Apostels als eine an uns und hören sie als eine Frag' an uns: Versteht ihr das auch? Wir haben uns erklärt, wie wir das Licht verstehn, und sagen jetzt weiter von Kindern des Lichts also: Kinder des Lichts sind keine Väter des Lichts, keine Hervorbringer desselben, sondern Hervorgebrachte, welche das, was sie sind, durch das Licht, in Wirkung des Lichts, geworden sind, andere Menschen, neue Menschen, Kinder des Lichts sind nicht Ernährer und Bewahrer des Lichts, sondern die selbst von dem Lichte ernährt und bewahrt werden. Nur Einen Tag ohne dasselbe, ohne das Einströmen dieses Lichts gelebt: spüren sie's am Abend desselbigen Tages, wie sie einen Abgang ihrer geistlichen Kraft erfahren, und verspüren eine Verdunkelung hie und da in ihrem inwendigen Menschen und sehn ihr geistliches Vermögen gemindert, nämlich daß sie nicht mehr so sprechen können vor Gott oder daß ihr Gebet nicht steigen will. Kinder des Lichts sind nicht, die dem Licht entwachsen und etabliren sich mit eigenem, den Zugang des himmlischen Lichts abschließend, nein: ob auch Männer geworden, bleiben sie doch Kinder des Lichts, leben darin und daraus und haben keine größere Freude, als die Freude daran, so oft es in ihre Seel' hineinleuchtet. Das sind Kinder des Lichts.

2.

Ihr seid allzumal Kinder des Lichts, schreibt der Apostel an die Thessalonicher. Wir lesen das Wort als uns geschrieben, wir hören es, als rede er uns so an. Können wir das? können wir uns so anreden lassen ohne Beschämung, ohne die Beschämung, daß unter uns an dem gebrauchten Wort „allzumal“ so gar Vieles fehlt. In welchem Maaß so von jener Gemeinde gesprochen werden konnte und in welcher sprachlichen Beschränkung des Ausdrucks, das ist eine Sache zwischen dem Apostel und den Thessalonichern gewesen, aber das Lob der Gemeinde spricht er nicht an dieser Stelle allein. Lest im ersten Capitel dieses Briefes von derselben, da steht, wie bei ihnen das Evangelium nicht gewesen sei im Wort, sondern beides, in der Kraft und im heiligen Geist und in großer Gewißheit; von da sei das Wort des Herrn aus erschollen durch Makedonien und Achaja und weiter; ihr Glaube an Gott sei ausgebrochen, wie sie Gott dienten und auf den Sohn vom Himmel warteten, den Gott auferwecket hat von den Todten, Jesum, der uns von dem zukünftigen Zorn erlöset hat. Solche Rede führt der Apostel von der Gemeinde, und von ihren Mitgliedern sagt er, daß sie allzumal Kinder des Lichts seien. Sagen wir, bei uns steht es nicht also. Es könnte aber doch wohl eben so gut bei uns, wie dort stehen. Könnt' es das nicht? Wir hören freilich keinen Apostel und an uns schreibt kein Apostel. Ja doch, ja doch, Paulus hat an die ganze Christenheit geschrieben und an jede Christengemeinde und an jeden einzelnen Christen, der eine Bibel hat. Die Thessalonicher hatten seiner Briefe zwei, ob mehr, wissen wir nicht, ob sie auch Briefe des Apostels hatten, die er an andere Gemeinden geschrieben und an einzelne Personen, wir wissen es nicht, es ist kaum glaublich. Dagegen wir haben die ganze Sammlung von ihm, dazu was die andern Apostel geschrieben, Petrus, Johannes, Jakobus, Judas, die vier Evangelien und die Apostelgeschichte, voll der Lehre und des Lichts, und die Offenbarung Johannes, welche das Licht so weit in die andere Welt hineinsendet. Das hatten die zu Thessalonich nicht und waren doch Kinder des Licht. Bald nach unserer leiblichen Geburt sind wir mit dem Segen der Taufe gesegnet; in früher Kindheit schon sind wir mit den Lehren des Christenthums bekannt gemacht; als unsre Kindheit in die Jugend trat, sind wir angefaßt, ein Jeder weiß, wie; verschieden, ja, doch für wen hätte nicht ein Gläubiger gekniet und gebetet, den heiligen Geist herab gebetet auch auf ihn? Dann die evangelische Predigt, Festtag und alle Sonntag die Verkündigung eines Gehörten und Gesehenen, - was dem äußern Sinn gebricht, fehlt dem Glaubesauge nicht - das wird verkündigt aus Glauben in Glauben, und manche Predigt kostet dem, der sie hält, mehr Gebet noch als Studium, verschieden, ja, doch, du Gemeinde Kiels, laß mich treten vor dich und zu dir sprechen von meiner vieljährigen Arbeit in und an dir. Gott weiß, ich will mich nicht rühmen, allein mit welchem Wort ich hier meine Zeit gestanden, dessen ist er mein Zeuge; du bist es aber auch. Nun, wie steht es bei uns denn und um das „allzumal“? Fehlet nicht viel daran? Die Hunderte, die Tausende, die sind es. Tausende, auf die kein Lichtstrahl von hier fällt, im langen Jahr nicht und geben kein Zeugniß, das sie Gemeinschaft haben mit dem Licht. Und unter denen selbst, von welchen sogar ein Versprechen, daß sie würden den Andern mit einem guten Beispiel vorangehn, „vorleuchten“ ist der Ausdruck in dem bekannten Versprechen, unter diesen giebt es so Manchen, der es wenigstens zweifelhaft läßt, ob er an einen Gott glaube, zu Christo aber, der vor den Menschen bekannt sein will, Matth. 10, zu dessen Bekenntniß geht er keinen Schritt. So steht bei uns es, wenn wir uns als Gemeinde betrachten. Da müssen wir uns wohl schämen als Gemeinde, wenn wir die Anrede des Apostels: Ihr seid allzumal Kinder des Lichts, als eine Anrede an uns hören.

3.

Wir wollen aber das Wort auch noch als eine Ermahnung hören. Hiezu haben wir das Geleit des ferneren Textwortes selbst, nämlich daß wir, Kindes Lichts, wenn wir das sind, auch als solche wandeln und angethan sein sollen. Bei der Beschreibung des Lichts haben wir der Sünde geschwiegen, und es mag Einigen befremdlich gewesen sein. Hier folgt's, wo noch mehr die Stelle dazu ist. Allwo das Licht in Jemandem aufgeht, da macht es die Sünde und die Sündlichkeit offenbar, Werke der Finsterniß, die man bedeckt hat mit dieser Finsterniß und hat sie bald auch selber nicht mehr gesehn, als Sünde nicht, welche es denn gewesen sind: Fleischessünden, der Apostel nennt Eine, die Trunkenheit, oder Geistessünden in schlechten Gedanken und Begierden, ob sie auch Thaten nicht wurden, darin man saß, daran man sich ergötzte, damit man sich wie umspann und machte sich ein seidenes Kleid daraus. Was es auch gewesen, der Nacht hat es angehört und nicht dem Tage, der Finsterniß, und dem Lichte nicht. Allein da springen wir nicht auf einmal heraus, die Schrift redet Hebr. 12 von einer uns allezeit anklebenden Sünde. Die soll aber abgelegt werden mehr und mehr, im Vorsatz auf einmal, in der Ausführung ist's unsre tägliche Arbeit, darin wir stehen, ob auch von Menschen nicht eben wahrgenommen darin, das sollen wir Gott zu sehen geben und dem, der in uns das Licht hat aufgehen lassen, selber das Licht in uns, Jesu Christo. Unterlassen wir diese Arbeit, schlafen wir, dann kommt die frühere Nacht wieder. Sein wir gewarnt und zum Wandel im Licht ermahnt. Jeder geht seinen Weg, aber alle den Einen wieder, geheißen heute den Weg des Lichts. Es ist aber ein Weg, den wir nimmer können frei gehen. Der Bekehrte, Erleuchtete hat gesagt: Es ist genug; allein das haben die Unbekehrten nicht mitgesagt, und 1. Petr. 4 befremdet sie: daß ihr nicht mit ihnen laufet in dasselbige wüste unordentliche Wesen, und lästern dann. Kehren wir uns nicht daran, setzen wir den Helm auf, legen wir den Krebs, den Brustharnisch, an. Indessen, was weit mehr als ein rechtschaffener Wandel Lästerung erfährt in unsrer Zeit, das ist ja unser christliche Glaube. Das weiß auch die Finsterniß und ihr Fürst wohl, wer ein freies Leben führen will, daß der zuvor einen freien Glauben d. h. einen freien Unglauben annehmen müsse, und da alles Leben doch einmal das Licht liebet, daß man die Finsterniß müsse für Licht ausgeben. So geschieht's in unsrer Zeit, und mit großer Breitredigkeit. Das thun die Lichtfreunde unsrer Tage, wie sie sich nennen. Sie glauben nichts. Nein, ihr Glaube ist kein Glaube, sondern ein Wissen. Wie man andre Dinge weiß theils durch die äußeren Sinne, theils durch den natürlichen Verstand, so ist auch ihre Religion, als eine von ihnen und aus ihnen entwickelte, ein Wissen und kein Glauben, sagen wir, eine Philosophie und keine Religion. Und von Gott selbst lassen sie sich nichts sagen; er sagt gar nichts nach ihrer Behauptung, und hat nimmer etwas gesagt; Christus hat etwas gesagt, aber was unserer Zeit nicht mehr genügt. Alle Feier Christi ist Weihnachten ein Tannenbaum und sonst nichts als ein Tannenbaum. Das heißt in unsern Tagen das Licht. Dawider sollen wir angethan sein, sind wir's? Der Apostel ermahnt, mit Harnisch und Helm, daß wir uns decken und Ephes. 6, nennt der Apostel auch ein Schwerdt, welches ist das Wort Gottes. Wohlan! ziehen wir das, ein jeder, wie er's in seiner Scheide zur Seite hat, und führe es wider die Lichtfreunde, bei unserm Licht angesehn, die Finsterlinge. Sie treten wie jene Unbeschnittenen mit Spott auf und aus ihrem Lager höhnen sie den Zeug Christi, und rufen dessen Sache als eine verlorne aus; treten wir ihnen entgegen im Namen Gottes und achten es als einen Verlust unsrer Seligkeit, wenn jemand die Lichtfreunde gewähren läßt; der auch nur einen glatten Stein am Bache gefunden hat und ihn schleudern kann, der thue dieß. An den Bächen, die in der Bibel flirren, da liegen die Steine bei einander. Das ist einer: Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht. Das ist einer: Christus ist uns von Gott gemacht zur Weisheit und zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung. Das ist einer: Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre. Noch einer, im Briefe Judä: Was sie natürlich erkennen, darin verderben sie, wie die unvernünftigen Thiere und lästern, da sie nichts von wissen. Sollen's fünf sein? Dieser noch aus unserm Text: Gott hat uns nicht gesetzet zum Zorn, sondern die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesum Christum, der für uns gestorben ist, daß wir, entschlafen oder noch wachend, zugleich mit ihm leben. Amen.

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