Hebich, Samuel - 14 Vorträge - Dritte Stunde.

Hebich, Samuel - 14 Vorträge - Dritte Stunde.

Den 5. Februar 1867. Joh. 5,16-24.

Lied Nro, 386: Es kostet viel ein Christ zu sein rc.

V. 16. Hier hat sich der HErr JEsus als allmächtiger Gott und HErr geoffenbart und ein Sünder, der sich achtunddreißig Jahre lang umsonst nach Erlösung gesehnt hatte, wird auf einmal geheilt. Er ist an einem Tag geheilt worden, wo die Juden Anstoß nahmen.

Es ist jetzt im HErrn, im Schöpfer eine Sünde gefunden worden - zunächst in dem Geheilten; aber der hat sie nicht auf sich nehmen wollen. Ich soll meinen HErrn bekennen, und zu Allem, was mein HErr tut, soll ich Ja und Amen sagen. Wenn Leute Hilfe von Gott bekommen und Ihm nicht dankbar sind, sondern sich zu denen halten, die JEsum töten wollen, dann kommt etwas Ärgeres und das ist Herzensverstockung. Sowie wir gegen die Heiligen sind, die nur den HErrn wollen, so sind wir gegen den HErrn. Dieser Mann, anstatt sich zu JEsus zu halten, hält er sich zu Seinen Feinden. Alle diese Leute, die den HErrn JEsum Seinen Feinden überliefern wollen, die schaden sich an ihrer eigenen Seele.

Die Leute schwätzen; lass sie dir unrecht tun!

Aber du, der du nach der Weltgunst läufst, du bist noch beim Teufel und gehörst zu den Feinden des HErrn. Entweder bist du auf Gottes Seite, oder auf des Teufels Seite. Der alte Mensch kann nicht beim HErrn sein; aber der neue, der kann nicht anders, als beim HErrn sein;

V. 16. „Darum verfolgten die Juden JEsum und suchten Ihn zu töten, dass Er solches getan hatte auf den Sabbat.“ Die Juden hatten eine heilige Ursache, sich zu beschweren. JEsus hätte die kirchliche Ordnung observieren sollen; es war eine Handlung gegen die Kirche. Der HErr der Kirche hat sich das so gefallen lassen müssen.

V. 17. 18. „JEsus antwortete ihnen: Mein Vater wirket bisher und Ich wirke auch. Darum trachteten Ihm die Juden nun vielmehr nach, dass sie Ihn töteten, dass Er nicht allein den Sabbat brach, sondern sagte auch, Gott sei Sein Vater und machte sich selbst Gott gleich,“ Sowie du als ein Kind Gottes gegen die Welt's Maul brauchst, tappst du in den Dreck hinein.

Leute, die getrieben sind vom heiligen Geist, die verteidigen sich nicht deshalb, um sich zu entschuldigen, sondern um den Leuten zu zeigen, wie finster sie sind.

Diese heiligen Leute sind bereits Mörder und zwar Gottes Mörder, weil sie JEsum umbringen wollten und Der ist Gott. Der Vater ist der unsichtbare Gott und JEsus ist der, in's Fleisch gekommene Gott. JEsus öffnet hier nicht Seinen Mund, um sich zu verteidigen, sondern um sie, wo möglich, herum zu bringen.

Hier haben wir's mit dem Gott zu tun, vor dem du dich als natürlicher Mensch so fürchtest, vor dem du stehst, wenn du stirbst. Alle diese Leute, die Ihn umbringen wollen, die fallen in Sein Gericht; und weil Er Vater, Schöpfer und Erlöser ist, möchte Er sie noch herum bringen. - Zwei wirken hier. Wer denn? Der Vater; und wer noch? JEsus. Er spricht das große Wort zu lauter Mördern. Wenn du mit einem Weltkind redest, das Fehler mit dir findet: du hast's mit Mördern zu tun. Wir können mit der Welt nicht Freundschaft machen; sowie ich mit ihr Eins werde, dann wirkt das Evangelium, die fröhliche Botschaft, den Tod - und du bist verdammt.

Die Juden haben nicht des HErrn Sabbat gehabt, sondern ihren Sabbat; es ist lächerlich: hier wird der Schöpfer und HErr des Sabbats blamiert und ausgescholten. - JEsus hat doch deutlich gesprochen von Zeit zu Zeit, dass Gott Sein Vater ist, und die Juden haben es auch verstanden; aber sie ärgerten sich daran.

Es gibt nur eine Erlösung und zwar nach dem Willen des HErrn; es gibt keine Erlösung nach deinem Sinn, und daher musst du deine Vernunft gefangen nehmen unter den Gehorsam Christi, Alles in Gefangenschaft nehmen unter den HErrn; das Evangelium erfordert Gehorsam. Wenn du noch so ein reines Evangelium hörst: - es verdammt dich, wenn du ihm nicht gehorsam bist.

Die Juden haben's gehört, dass JEsus sich Gott gleichstellte und das konnten sie nicht leiden. Als Kind Gottes muss ich die Wahrheit sagen, und wenn ich dadurch umgebracht werde. Der HErr JEsus konnte nicht verleugnen, dass Er Gottes Sohn ist, und du kannst auch nicht verleugnen, dass du ein Kind Gottes bist. Jetzt beten die Leute alle: „Unser Vater“; aber dieses Unser Vater hat JEsus nur Seine Jünger gelehrt. So lange du nicht bekehrt bist, ist Gott auch nicht dein Vater, sondern der Teufel ist dein Vater.

V. 19. „Da antwortete JEsus, und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, denn was Er siehet den Vater tun; denn was Derselbe tut, das tut gleich auch der Sohn.“ Das ist das Wunderbare, dass JEsus dieses große Wort vor Seinen Mördern gesprochen hat. Hier kommt die ewige Majestät, geoffenbart in dem Menschen JEsus! Jetzt handelt es sich um die Sohnschaft; die Kerl's wollten Ihm Seine Sohnschaft rauben; und sowie du etwas bei der Welt von deiner Kindschaft redest, so rechnet man dirs als einen ungeheuren Stolz. Hier ist die engste Gemeinschaft des Sohnes mit dem Vater. Hier handelt es sich: dass ich ja nicht meine Sohnschaft verleugne, und das fängt an mit Verfolgung und nach und nach kommt dann der Tod. - Dass du Vergebung deiner Sünden hast, darfst du dir nicht vom Teufel und nicht von Menschen nehmen lassen, und wenn sie dich drüber auch tot schlagen wollen.

Hier ist die innigste Verbindung des Vaters mit dem Sohne. Alles was Er tut, tut der Sohn auch. Das ist unsere Verbindung: wenn ich erkauft bin durch das Blut des Lammes, so tue ich auch, wie JEsus mein HErr.

Sowie ich das Evangelium angenommen habe, stehe ich unter JEsu, wie JEsus unter Gott dem Vater.

V. 20, „Der Vater aber hat den Sohn lieb, und zeiget Ihm Alles, was Er tut.“ Anstatt dass sich JEsus zurückzieht nach Menschenart, so sagt Er wiederholt und bestätigt es, dass Er der vollkommene Sohn Gottes ist; und Er ist nicht allein der Sohn, sondern der Vater hat Ihn auch lieb. So, wie JEsus das sagen kann, kannst du es auch sagen. Joh. 16,27. wenn du richtig stehst. Dieses Alles sagt der HErr JEsus Seinen Mördern; aber das steht Alles für mich und für dich. Unser Wandel soll immer richtig sein vor den Feinden und vor den Freunden. Sprich nie, um Menschen zu gefallen, sonst leidest du Schaden!

Und wird Ihm noch größere Werke zeigen, dass ihr euch verwundern werdet.“ Der HErr JEsus ist also hier im Wachstum, und auch wir sollen immer im Wachstum sein, und Ihm ähnlich werden.

V. 21. „Denn wie der Vater die Toten auferwecket und macht sie lebendig, also auch der Sohn macht lebendig, welche Er will.“ Das ist die größte Macht, die Toten auferwecken. Das Auferwecken ist doppelt. Wir haben einen Leib und einen Geist. JEsus spricht hier vom Leib; aber es langt auch zum Geist. Seele! so lange du die Vergebung deiner Sünden nicht weißt: du bist noch tot. Der heilige JEsusname hat diese Wunderkraft: Er errettet vom Tode jeden Tag; und das ist nicht nur leiblich, sondern auch geistig zu nehmen. Wenn du stirbst und du bist nicht versöhnt und glaubst nicht an den Sohn Gottes, so fährst du hinunter.

Der Vater macht lebendig, und der Sohn (unabhängig vom Vater) macht auch lebendig. Da kommt so recht die unaussprechliche Majestät Gottes hervor.

V. 22. „Denn der Vater richtet Niemand, sondern alles Gericht hat Er dem Sohne gegeben.“ Wenn der Vater auch auferwecket, so richtet Er doch Niemand, sondern Er hat alles Gericht an den Sohn abgegeben. Dieser verachtete und verdammte JEsus von Nazareth, der solche Kopfhänger macht, der richtet die Welt. Wenn ihr auch umgebracht werdet, so fürchtet euch nicht, ihr werdet ewiglich leben! -

Das ganze Buch dreht sich bloß um JEsus. Der ist so wunderbar vom Himmel gekommen und lebt so wunderbar auf Erden, um die Gerechtigkeit auszuwirken, die vor dem Vater gilt. JEsus ist auf die Erde gekommen, um den Vater kund zu machen. Wir wüssten nichts vom Vater, wenn JEsus Ihn nicht verkündigt hätte und daher Alles, was JEsus redet, handelt Alles vom Vater. Das Evangelium handelt überall vom Vater. JEsus kam, um den Vater, den unsichtbaren Gott zu verkündigen.

V. 23. „Auf dass sie Alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehret, der ehret den Vater nicht, der Ihn gesandt hat.“ Wenn ich den Vater ehre, so muss ich notwendigerweise auch den Sohn ehren. - So lange ich den Sohn nicht als Gott ehre, so ehre ich den Vater auch nicht.

V. 24. „Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer mein Wort höret, und glaubet Dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben, und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurch gedrungen.“ Dies sagt der HErr JEsus wieder vor Seinen Mördern. Was das für ein demütiger HErr ist! Er möchte sie immer noch gerne gewinnen. Das sagt der Richter aller Menschen - das ist der Wundergott, die ewige Majestät und auf Den darfst du dich verlassen! Das ewige Leben ist gerade in diesem Gesandten, den sie umbringen wollen.

Wer die Stimme hören wird, wird leben. Es ist Alles im Augenblick - Knall und Fall. Sowie du glaubst, hast das ewige Leben.

Gerade wie es bei diesem Wunder äußerlich schnell und in einem Augenblick zugeht, so geht's auch innerlich. - Wenn ich in Christo JEsu bin, komme ich nicht ins Gericht.

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