Francke, August Hermann - Bekenntnis eines Christen

Francke, August Hermann - Bekenntnis eines Christen

Wie leicht setzt sich etwas ins Gemüt, dessen der Mensch so bald nicht inne wird, welches ihn aus der kindlichen Einfalt rückt, dass er meint, er wolle es besser treffen und weichet doch unvermerkt vom Evangelium zum Gesetze.

Denn das Evangelium hat die Einfalt der Engel und machet den Menschen kindlich und süß gegen alle Menschen. Es ist eine große Klarheit, ein durchscheinend Licht, ein lauterer Strom des Friedens, eine Ruhe von eigenen Werken, ein Genuss Gottes und seiner Seligkeit. Selig ist, der sich das Ziel nicht verrücken lässt, welches leicht geschehen kann, wenn man nicht auf Christus allein sieht, sondern auf anderer Menschen Exempel und wenn man hoch fliegen will und vor der Zeit am neuen Menschen groß sein. Niemand kann seiner Länge eine Elle zusetzen, ob er gleich darum sorget. Gottes Weg aber geht anders. Denn er macht zuanichte das, was etwas ist, damit er selbst alles in allem werde. Und dieses alles ist in dem einen verfasset; wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Herr Jesu, dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.

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