Deine allmächtige Hand, die allewege dieselbe bleibt, hat die Engel im Himmel erschaffen und die Würmlein auf Erden, ist nicht erhabener an jenen und nicht geringer an diesen. Denn wie keine andre Hand einen Engel erschaffen konnte, also auch keine ein Würmlein. Wie keine andre Hand den Himmel erschaffen konnte, also konnte auch keine das geringste Baumblättlein erschaffen. Gleichwie keine den Leib, also konnte auch keine ein einiges Haar weder weiß noch schwarz machen, sondern nur Deine allmächtige Hand, welcher alle Dinge in gleichem Maß möglich sind.

Deiner Hand ist eben so möglich und leicht, einen Engel als ein Würmlein zu erschaffen; auch eben so leicht, den Himmel auszuspannen, wie ein Blatt. Es kommt ihr auch nicht leichter an, ein Haar zu machen, als einen Leib; auch nicht schwerer, die Erde auf die Wasser zu gründen, als die Wasser über der Erden; sondern sie hat gemacht Alles, was und wie sie gewollt hat im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen; hat auch unter allen Dingen mich gemacht, wie sie gewollt, gekonnt und gewusst hat. Deine Hand, o HErr, hätte mich können einen Stein werden lassen, oder einen Vogel, oder eine Schlange, oder ein wildes Tier: doch hat sie solches nicht tun wollen um ihrer Güte willen. Warum bin ich denn kein Stein, kein Baum, kein wildes Tier? Weil es Deine Güte also verordnet, und dass sie Solches also verordnet, habe ich vorher nicht verdient!