Luther, Martin - Summarien über den Psalter - Der 60. Psalm.
Ist ein Dankpsalm, darinnen David Gott dankt, dass er ihm ein fein Königreich gegeben hat, darinnen Gottes Wort gelehrt, und gut ordentlich Regiment war; welches wahrlich ein edles Kleinod ist. Denn vor David, zu Sauls Zeiten, war es ein zerrissen wüste Regiment, (wie die ersten drei Verse klagen,) durch die Philister übel zerplagt, dass sie auch der Archen Gottes nicht viel achteten 1 Chron. 13. und es auch sonst übel zuging, mit viel Unrecht; wie es sein und geben muss, wo Gott nicht daheim ist, und Davids Exempel wohl anzeigt, wie Saul böse Buben zu Hofe gehabt hat rc. Doch (spricht er,) ließ Gott ein Zeichen bleiben denen seinen, das sie aufworfen, rühmten und damit sicher und gewiss wären seiner Gnade, nämlich, die Hütte Mosis, und die Lade des Bundes mit dem Gnadenstuhl, welche er auch mit großen Wundern aus der Philister Land brachte, rc. Vor welcher sie beteten und anriefen, und also erlöst wurden aus ihren Nöten. Danach rechnet er sein Land und Volk: Erstlich, das Heiligtum und Gottes Wort; darnach, Sichem, Succoth, Gileath, Manassa, Ephraim, Juda, Moab, Edom, Philistim; und zuletzt bekennt er, es sei nicht Menschen Ding, eine feste Stadt, das ist, gut friedlich Regiment haben, und Edom, das ist, Leute und Land gewinnen, und im Streit Sieg behalten, sondern Gott müsse es geben. Warum er aber nicht mehr Land oder Stämme nennt, denn die obgenannten neune, gehört in einen Kommentar, nicht in Summaria. Wir mögen diesen Psalm singen Gott zu Lobe, dass er die Kirche weit in der Welt ausgebreitet, und in viel Pfarren und Stifte, da Gottes Wort und eine jegliche ihre sonderliche Gabe hat.