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Calvin, Jean - Psalm 6.

Calvin, Jean - Psalm 6.

Inhaltsangabe: David war von Gott geschlagen. Da er nun anerkennt, dass er Gottes Zorn durch seine Schuld gereizt hat, so bittet er, um Erleichterung zu bekommen, dass seine Sünden ihm vergeben werden mögen. Zugleich klagt er, dass er, falls er aus dieser Welt fortgenommen würde, keine Gelegenheit mehr haben werde, Gott zu danken. Dann, nachdem er neue Zuversicht gewonnen hat, preist er Gottes Gnade und wendet sich gegen seine Feinde, die über seine Leiden spotteten.

V. 1. Einige meinen, dass David diesen Psalm nach einer überstandenen Krankheit gedichtet habe. Sie berufen sich darauf, dass er (V. 3) über seine Schwachheit klagt. Aber wenn auch aus diesen Worten hervorgeht, dass David in großer Gefahr gewesen ist, so ist es doch möglich, dass er nicht unter einer Krankheit, sondern unter einer anderen Heimsuchung zu leiden hatte. Auf jeden Fall steht fest, dass er von einem schweren Unglück betroffen war oder eine Strafe zu erleiden hatte, so dass ihm die Dunkel des Todes von allen Seiten vor Augen standen. Er hat diesen Psalm nicht in dem Augenblick gedichtet, als er betete, sondern hat die Bitten, die bei ihm in den Gefahren und in der Traurigkeit aufstiegen, später, als die Erleichterung eingetreten war, zum Gedächtnis niedergeschrieben. Deshalb verbindet er auch die Trauer, mit der er gewiss eine Zeitlang zu kämpfen hatte, mit der späteren Freude. Das Wort Tiefton bezeichnet die Weise, in der dieser Psalm gesungen werden sollte.

V. 2. Obgleich Davids Leiden vielleicht von Menschen verursacht waren, denkt er doch ganz richtig daran, dass er es mit Gott zu tun hat. Denn Leute, die nicht gleich an ihre Sünden denken, um sich bewusst zu werden, dass sie Gottes Zorn verdient haben, haben keinen Nutzen von ihren Trübsalen. Und doch sehen wir, dass fast alle Menschen in dieser Beziehung blind sind. Denn wenn sie auch klagen, dass sie unglücklich sind, so sieht doch fast keiner auf die Hand, die ihn schlägt. Lasst uns daher, woher auch die Leiden kommen mögen, lernen, unsere Gedanken auf Gott zu richten. Lasst uns ihn als unsern Richter anerkennen, der uns deswegen vor seinen Richterstuhl fordert, weil wir nicht aus freien Stücken seinem Gerichte zuvorgekommen sind. Da es oft geschieht, dass die Menschen, wenn sie Gottes Zorn fühlen, in unnützes Klage ausbrechen, statt sich selbst anzuklagen wegen ihrer Sünden, so ist es wohl zu beachten, dass David nicht nur die Leiden, die er zu erdulden hat, auf Gott zurückführt, sondern auch eingesteht, dass er die gerechte Strafe für seine Sünden erduldet. Denn er hadert nicht mit Gott, als ob er ihm ohne Grund feind wäre und gegen ihn wütete, sondern räumt ihm das Recht ein, ihn zu rügen und zu strafen, und wünscht nur, dass seine Strafen ermäßigt werden möchten. Somit erkennt er Gott als den gerechten Richter über alle Sünden an. Übrigens sucht er bei aller Anerkennung der gerechten Strafe den Vollzug der strengsten Gerechtigkeit hinweg zu beten. Er will sich nicht ganz der Bestrafung entziehen – das wäre auch unbillig und würde ihm mehr Schaden als Nutzen bringen -, sondern er schreckt nur vor dem Zorn Gottes, der ihm mit dem Untergang droht, zurück. Zorn und Grimm Gottes stehen hier im Gegensatze zu einer leichten väterlichen Züchtigung, wie dies auch aus einem Wort des Jeremias (10, 24) hervorgeht: „Züchtige mich, Herr; doch mit Maßen, und nicht in deinem Grimm, auf dass du mich nicht aufreibst.“ Dass von Gott gesagt wird, er zürne den Sündern, wenn er sie straft, ist nicht in ganz eigentlichem Sinne zu nehmen: denn er mischt zur Milderung des Schmerzes nicht nur mitten unter die Strafe etwas vom süßen Geschmack seiner Gnade, sondern beweist seine freundliche Gesinnung auch dadurch, dass er seine lastende Hand barmherzig wieder aufhebt und die Strafe abkürzt. Da es aber nötig ist, dass wir mit Angst erfüllt werden, so oft er sich als Rächer der bösen Taten offenbart, so fürchtet David sich nach seinem menschlichen Gefühl nicht ohne Grund vor Gottes Zorn und Grimm. Der Sinn ist daher dieser: Ich gestehe, Herr, dass ich es verdient habe, dass du mich vernichtest; da ich aber deine Strenge nicht vertragen kann, so behandle mich nicht nach meinem Verdienst, sondern vergib mir vielmehr meine Sünden, durch die ich dich zum Zorn gereizt habe. Lasst uns also, so oft Unglück uns bedrängt, nach Davids Vorbild dies Hilfsmittel suchen lernen, dass wir uns mit Gott aussöhnen. Da wir gar keine Hoffnung auf Frieden und Glück haben können, wenn Gott uns nicht gewogen ist, so folgt daraus, dass bei uns so lange die Leiden nicht aufhören werden, als er uns unsere Sünden nicht erlassen hat.

V. 3 u. 4. Herr, sei mir gnädig. Wenn David den Herrn um Erbarmen anfleht, sehen wir vollends deutlich, dass er unter dem Zorn und Grimm, den er hinweg betete, nicht eine ungerechte, wütende Raserei verstand, sondern das gerechte Gericht, wie es Gott wider die Verworfenen ausübt, mit dem er aber seine Kinder gnädig verschont. Hätte er sich über die ungerechte Schwere der Strafe beklagt, so würde er hier gesagt haben: Mäßige dich, damit du mich nicht mehr strafst, als ich durch meine Vergehen verdient habe. Da er sich jedoch nur an Gottes Erbarmen wendet, so zeigt er damit, dass er nichts anderes wünscht, als dass nicht nach strengem Recht mit ihm gehandelt werde. Um Gott zum Verzeihen noch geneigter zu machen, bezeugt er, dass er fast verzagt sei; denn, wie schon gesagt, nennt er sich nicht deswegen schwach, weil er krank, sondern weil er mutlos und gebrochen ist. Nun wissen wir aber, dass Gott, wenn er uns straft, dies in der Absicht tut, um uns zu erniedrigen. Daher ist auch, wenn wir uns durch seine Schläge haben demütigen lassen, seinem Erbarmen die Tür wieder offengestellt. Hierzu kommt noch, dass es Gottes eigentliches Amt ist, die Kranken zu heilen, die Darniederliegenden aufzurichten, die Schwachen zu stützen, und endlich den Toten das Leben wiederzugeben. Dieses ist allein Grund genug für uns, seine Gnade anzuflehen, wenn wir Leiden unterworfen sind. Nachdem David daher erklärt hat, dass seine Hoffnung sich auf Gottes Erbarmen gründe, und sein Elend klagend beschrieben hat, gibt dieses ihm Anlass, seine Heilung von Gott zu erbitten. Auch wir müssen uns an die Regel halten, dass alle Güter, die wir von Gott erbitten, aus der Quelle seiner gnädigen Güte fließen, und dass wir erst dann von den Strafen befreit werden, wenn er sich unser erbarmt hat.

Denn meine Gebeine sind erschrocken. Es ist dieses eine Bestätigung dessen, was ich früher schon angedeutet habe, nämlich dass die Größe seiner Leiden dem David Hoffnung auf Erleichterung gibt: denn Gott ist dann am meisten bereit, den Unglücklichen Hilfe zu bringen, wenn er sieht, dass sie hart bedrängt und fast erdrückt werden. Dass seine Gebeine „erschrocken“ sind, sagt David nicht, um ihnen ein eigenes Bewusstsein zuzuschreiben, sondern nur in dem Sinne, dass die Heftigkeit des Schmerzes seinen ganzen Körper erschüttert. Deshalb nennt er auch nicht das Fleisch, den zarteren Teil des Körpers, sondern die Knochen, die den festen Bestandteil desselben bilden. Die Angst ist ihm in Mark und Bein gedrungen. Als Grund hierfür gibt er an (V. 4), dass seine Seele sehr erschrocken ist. Er will damit sagen: die innere Angst meiner Seele ist so stark und heftig, dass sie die ganze Kraft meines Körpers erschüttert.

Ach du, Herr, wie lange! Dieser abgebrochene Satz zeigt, wie heftig Davids Schmerz ist. Er ist so stark, dass er nicht nur den Geist beengt, sondern auch die Kehle zuschnürt, so dass die Rede mitten im Laufe stockt. Der Sinn der abgerissenen Worte ist zweifelhaft. Einige ergänzen: schlägst du mich? oder: fährst du fort, mich zu züchtigen? Andere setzen lieber hinzu: zögerst du mit deinem Erbarmen? Der folgende Vers spricht für diese letztere Ergänzung: denn im demselben bittet David, dass Gott sich seiner annehme. Er klagt also, dass er jetzt von Gott verlassen sei, oder dass Gott nicht nach ihm frage. Es scheint uns nämlich so, als ob Gott weit von uns entfernt sei, wenn wir seine Hilfe und Gnade nicht tatsächlich wahrnehmen können. In seiner Nachsicht gestattet uns aber der Herr, dass wir ihn zu eilender Hilfe antreiben. Freilich dürfen wir mit unseren Klagen über den Verzug der Hilfe eine bestimmte Grenze nicht überschreiten. Wir müssen unsere Wünsche und unseren Schmerz zu mäßigen wissen und dem Herrn überlassen, dass er nur eile, soweit es ihm gut scheint.

V. 5. Wende dich. Wie David soeben über Gottes Abwesenheit geklagt hat, so bittet er jetzt, dass ihm ein Zeichen seiner Gegenwart gegeben werde. Denn unser Glück besteht darin, dass Gott sich unser annimmt. Wir meinen nämlich, dass Gott uns abhold sei, wenn er es nicht zeigt, dass er für uns sorgt. Aus diesen Worten schließen wir, dass David sich in der größten Not befand; denn er bittet, dass seine Seele aus dem Rachen des Todes errettet und dass ihm geholfen werde. Da hier von einer Krankheit nicht die Rede ist, so enthalte ich mich eines Urteils über die Art seiner Trübsal. Dann bestätigt er aufs Neue, was er schon im zweiten Verse gesagt hat, dass er nämlich seine Erlösung nur von dem Erbarmen Gottes erwarte. Deshalb werden die Menschen auch nie ein Heilmittel gegen ihre Leiden finden, wenn sie ihre eigenen Verdienste, auf die sie in falscher Zuversicht vertrauen, nicht gänzlich fahren lassen und es lernen, ihre Zuflucht zur freien Gnade Gottes zu nehmen.

V. 6. Denn im Tode gedenkt man dein nicht. Nachdem Gott uns alles umsonst gegeben hat, fordert er dafür als Gegengabe weiter nichts, als dass wir seiner Wohltaten gedenken. Auf dieses Danksagen beziehen sich Davids Worte. Er will sagen, dass er dankbar die Gnade des Herrn rühmen werde, falls sie ihn vom Tode errettet; dagegen werde ihm dazu die Gelegenheit fehlen, wenn er hinweggerafft werde und nicht weiter unter den Menschen weilen könne, um Gottes Namen zu preisen. Mit Unrecht und ohne Grund schließen einige aus dieser Stelle, dass die Verstorbenen keine Besinnung mehr hätten. Denn die Worte beziehen sich nur darauf, dass die Menschen, so lange sie leben, einander die Gnade Gottes verkündigen. Wir wissen ja, dass wir dazu auf diese Erde gestellt sind, um einmütig und mit einem Munde Gott zu loben, und dass dieses der Zweck unseres Daseins ist. Wenn nun der Tod auch dieser Verkündigung ein Ziel setzt, so folgt doch nicht daraus, dass die Seelen der Gläubigen, wenn sie den Körper verlassen, die Besinnung verlieren, so dass auch die liebende Empfindung für Gott in ihnen erstorben wäre. Hierzu kommt noch, dass David den Tod als ein göttliches Gericht empfand. Dieses Gericht machte ihn so verstummen, dass er Gottes Lob nicht singen konnte. Da unser Mund sich nur dann öffnet, um Gott zu preisen, wenn wir seine Güte tatsächlich erfahren haben, so ist es nicht zu verwundern, wenn gesagt wird, dass der Zorn Gottes, der uns mit Angst erfüllt, das Lob Gottes zum Schweigen bringe. Aber hier erhebt sich wiederum eine andere Frage, nämlich die, weswegen David den Tod so fürchtete, als ob es für ihn außerhalb dieser Welt keine Hoffnung mehr gebe. Die Gelehrten zählen drei Gründe auf, weswegen die Väter unter dem alten Bunde in so großer Todesfurcht befangen waren. Erster Grund: So lange die Gnade Gottes noch nicht durch die Ankunft Christi offenbar geworden war, gaben die Verheißungen Gottes den Gläubigen nur einen geringen Vorgeschmack von dem zukünftigen Leben. 1) Zweiter Grund: Das gegenwärtige Leben, in welchem Gott die Gläubigen seine väterliche Liebe erfahren lässt, ist an und für sich etwas Erwünschtes. Dritter Grund: Die Väter waren besorgt, dass nach ihrem Abgange eine Veränderung in der Religion eintreten könne. Aber mir scheinen diese Gründe nicht zutreffend. Denn erstens hatte David nicht immer diese Angst vor dem Tode, da er ja schließlich alt und lebenssatt seine Seele ruhig in Gottes Hände empfahl. Zudem gilt der zweite Grund noch mehr für uns als für die Väter, da sich die väterliche Liebe Gottes gegen seine Kinder jetzt in dem zeitlichen Leben noch viel herrlicher offenbart. Ich deute also, wie schon gesagt, die Klage Davids vielmehr dahin, dass er die strafende Hand Gottes wider sich gerichtet sieht und dadurch in eine Furcht versinkt, die ihm fast die Besinnung nimmt. Gleicherweise wird es von Hiskia gelten (Jes. 38, 3), dass ihn nicht der Tod an sich schreckte, sondern der darin verborgene ungewöhnliche Zorn Gottes.

V. 7 u. 8. Wenn David auch übertriebene Ausdrücke zu gebrauchen scheint, so vergrößert er doch nicht in dichterischer Weise seinen Schmerz, sondern schildert wahr und einfach, wie groß und bitter er war. Denn es ist immer wohl im Auge zu behalten, dass er nicht wegen körperlicher Leiden so verfallen war, sondern weil er bei der Empfindung der Feindschaft Gottes gleichsam die offene Hölle vor sich sah. Das ist aber eine Trauer, die alles andere übertrifft, und je aufrichtiger jemand Gott ergeben ist, umso mehr empfindet er Gottes Zorn. Daher kommt es auch, dass die Heiligen, die sonst eine große Tapferkeit beweisen, sich in diesem Punkte sehr weich zeigten. Wenn wir das, was David von sich schreibt, bei uns selbst nicht empfinden, so ist daran die Gefühlslosigkeit unseres Fleisches schuld. Menschen, die etwas davon erfahren haben, was es heißt, mit den Schrecken des ewigen Todes zu kämpfen, werden in diesen Worten nichts Verkehrtes finden. Wir sehen hieran, dass David, als er durch Gewissensbisse gefoltert wurde, sich nicht nur in gewöhnlicher Weise selbst quälte, sondern fast tot war vor Angst. Sehen wir uns jetzt die einzelnen Ausdrücke, die er gebraucht, genauer an. Er sagt, dass sein Auge verfallen sei. Das bezieht sich darauf, dass bei dem Seelenschmerz das Augenlicht in Mitleidenschaft gezogen wird, und der Schmerz sich vor allem in den Augen zeigt. Wenn er ferner sagt, dass sein Auge alt geworden sei, so meint er damit, dass sein Gesicht schwach wurde wie bei einem Greise. Wenn er sagt: ich schwemme mein Bette in jeder Nacht, so schließen wir daraus, dass er durch den langdauernden Schmerz gleichsam aufgerieben war und trotzdem vom Beten niemals Abstand nahm.

V. 9 – 11. Nachdem David sich dadurch von seinen Schmerzen und Beschwerden frei gemacht hat, dass er sie Gott ans Herz legte, übernimmt er jetzt gleichsam eine neue Rolle. Doch ist es als sicher anzunehmen, dass er erst dann zu dieser Zuversicht durchgedrungen ist, als ihn lange Kraftlosigkeit nahezu aufgerieben hatte. Wir haben ja gesehen, dass er viele Nächte weinend verbracht hat. Je lästiger dieses lange Warten für ihn war, umso freudiger ermuntert er sich jetzt zum Singen von Triumphliedern. Er wendet sich mit seiner Rede an seine Gegner. Damit zeigt er, dass es für ihn eine große Versuchung war, dass die gottlosen Menschen ihn als einen Verlorenen und Aufgegebenen verspotteten. Wir wissen ja, wie frech sich ihr Stolz und ihre Grausamkeit gegen die Kinder Gottes erhebt, wenn diese durchs Kreuz niedergedrückt werden. Hierzu treibt Satan sie an, um die Gläubigen durch solchen Spott über ihre Hoffnungen zur Verzweiflung zu bringen. Übrigens lehrt uns diese Stelle, dass die Gnade Gottes für die Frommen das einzige Licht des Lebens ist. Denn sobald Gott ein Zeichen seines Zorns gibt, erschrecken sie nicht nur, sondern versinken fast in das Dunkel des Todes. Sobald sie jedoch merken, dass Gott ihnen geneigt ist, kehrt das Leben bei ihnen zurück. Zu beachten ist, dass David dreimal wiederholt, dass seine Gebete von Gott erhört sind. Damit bezeugt er, dass er seine Befreiung dem Herrn zuschreibt, und zugleich stärkt er sich dadurch in dem Vertrauen, dass er sich nicht umsonst an Gott gewandt hat. Wenn wir Frucht von unseren Gebeten haben wollen, so müssen wir auch das festhalten, dass Gott nicht taub gegen unsere Bitten gewesen ist. Dass David von Weinen und Flehen reden kann, lässt nicht nur auf eine große Inbrunst des Gebets schließen, sondern darauf, dass er wirklich mit Tränen und flehentlichen Klagen vor Gott kommen musste. Von Bedeutung für uns ist auch die Zuversicht und Sicherheit, die David aus der Gunst Gottes gewinnt. Davon lernen wir erstens, dass wir alles in der Welt gering achten dürfen, wenn wir überzeugt sind, von Gott geliebt zu werden; und zweitens, welch großen Wert die väterliche Liebe Gottes gegen uns hat. Das Wort „plötzlich“ gibt endlich zu erkennen, dass die Frommen, wenn ihre Lage bejammernswert ist, wider Hoffnung von Gott herausgerissen werden. Denn wenn Gott plötzlich Unglück in Glück verwandelt, so zeigt er, wie wunderbar seine Macht ist, und verherrlicht sie dadurch desto mehr.

1)
Dieser Grund ist trotz Calvins halber Ablehnung durchschlagend. Denn es ist nicht zu übersetzen: Wer wird dir im Grabe danken? – sondern: „im Totenreich.“ Dabei ist freilich nicht an die Hölle zu denken, sondern an den Aufenthaltsort aller Toten, den man sich als schattenhaft und freudlos vorstellte, weil man noch keine klare Hoffnung ewigen Lebens haben konnte.
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autoren/c/calvin/calvin-psalmen/psalm_6.txt · Zuletzt geändert: von aj
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