Bender, Ferdinand - Geschichte der Waldenser - Neuntes Kapitel. Die Waldenser in der Provence.

Bender, Ferdinand - Geschichte der Waldenser - Neuntes Kapitel. Die Waldenser in der Provence.

„Lass sie erschrecken vor deinem starken Arm, die mit Gotteslästerung gegen dein heiliges Volk ziehen!“ 2 Makk. 15, 23 u. 24.

Wenn man die Durance, deren Zuflüsse, westlich vom Alpenzug des Cenis bis zum Viso, die Waldensertäler der Dauphiné durchströmen, von ihrem Ursprung an talabwärts verfolgt, so gelangt man auf deren rechten Seite etwa zehn Stunden von ihrer Einmündung in die Rhone in eine mit Bergen bedeckte Landschaft, wo sich die Waldenserorte Cabrieres, Merindol, la Coste usw. befinden.

Die Waldenser der Provence haben gleichen Ursprung mit den Glaubensgenossen in der Dauphiné und Piemont. Die Übervölkerung der Täler, besonders von Pragelas, nötigte sie, sich hier, wahrscheinlich zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts, niederzulassen. Die öden Gegenden ihrer Ansiedelung wurden durch ihren Fleiß in kurzer Zeit zu fruchtbarem Lande umgeschaffen, das seine Bewohner mit Wein, Öl, Getreide, Kastanien und anderen Früchten versorgte.

Von den frühesten Bedrückungen dieser Waldenser haben sich keine sichern Nachrichten erhalten. Die erste Hauptverfolgung, die wir genauer kennen, geschah um das Jahr 1506, unter Ludwig XII. Es war demselben berichtet worden, dass sich in der Provence ein Volk befinde, das nicht nach den Vorschriften der römischen Kirche lebe und verabscheuungswürdige Gebräuche beobachte. Dem zu Folge erhielt das Parlament von Provence den Auftrag, die Sache zu untersuchen, und nach der Strenge der Gesetze zu verfahren. Da aber der König erfuhr, dass durch das Parlament mehrere Personen unschuldig zum Tode verdammt worden seien, so ließ er die Fortsetzung der Prozedur untersagen, um sich über die Leute näher zu unterrichten, welche ihm von einer so gehässigen Seite geschildert worden waren. Das Resultat der angeordneten Untersuchung widersprach in jeder Hinsicht den früheren Angaben über die Waldenser. Der königliche Kommissar, Adam Fumé, berichtete: „die Leute trieben weder Zauberei noch Unzucht, sondern lebten rechtschaffen und im Frieden mit ihren Nachbarn; sie ließen ihre Kinder taufen, und in den Glaubensartikeln und Geboten Gottes unterrichten; sie hielten den Sonntag heilig, und Gottes Wort werde ihnen rein und lauter verkündigt.“ Auf dieses Zeugnis soll Ludwig XII. erwidert haben: „diese Leute sind rechtlicher als ich und mein ganzes Volk.“ Er ließ die Waldenser nicht weiter verfolgen.

Unter der Regierung des Königs Franz I. hatten sie von der in Deutschland durch Luther bewirkten Reformation Kenntnis erhalten. Im demütigen Gefühle der Unvollkommenheit ihrer christlichen Erkenntnis sandten sie zwei Barben, Georg Morel, geboren zu Fraissiniere in der Dauphiné, und Peter Masson aus Burgund1) an die Reformatoren Oecolampadius in Basel, Bucer und Capito in Straßburg, Haller in Bern, um sich über die neue Lehre und ihren eigenen Glauben zu besprechen. Peter Masson wurde aber zu Dijon ergriffen, und als Lutheraner zum Tode verurteilt. Georg Morel kehrte mit Briefen und andern Papieren glücklich in die Provence zurück. In einem dieser Briefe spricht sich Oecolampadius besonders darüber tadelnd gegen die Waldenser aus, dass sie, aus Furcht vor Verfolgungen, mit dem Bekenntnis ihres Glaubens nicht offen hervorträten, sogar die Gebräuche der katholischen Kirche äußerlich mitmachten und die Messe besuchten.

„Wir hören,“ sagt er unter Anderem, „dass die Furcht vor Verfolgungen Euch zur Verstellung und Verheimlichung Eures Glaubens veranlasst. Diejenigen, welche sich fürchten, Christum vor der Welt zu bekennen, werden nicht aufgenommen von Gott, seinem Vater. Unser Gott ist die Wahrheit, ohne Verstellung, und er kann es nicht dulden, dass die Seinigen sich unter das Joch des Antichrists2) beugen; denn Christus hat keine Gemeinschaft mit Belial. Wenn Ihr mit den Ungläubigen Euch verbindet und in ihre abscheulichen Messen geht, so hört Ihr hier Lästerungen gegen den Tod und das Leiden Christi. Denn wenn sich Jene rühmen, dass sie durch das Mittel solcher Opfer Gott für die Sünden der Lebenden und Toten genugtun, sagen sie damit nicht, dass Christus durch das Opfer seiner Leiden und seines Todes nicht vollkommen genug getan habe, dass also Christus nicht Jesus, das heißt nicht der Heiland, und er umsonst für uns gestorben sei? Haben wir Teil an diesem unreinen Tische, so erklären wir damit, eine Körperschaft mit den Gottlosen zu bilden, sei es auch gegen unseren Willen. Und wenn wir Amen sagen zu ihren Gebeten, verleugnen wir dann nicht Christum? Welchen Tod sollte man nicht lieber erdulden? Welche Martern nicht lieber ertragen? Gibt es einen größeren Missbrauch, als wenn wir durch unsere Gegenwart unsere Übereinstimmung mit den Gotteslästerungen der Bösen zu erkennen geben? Ich weiß, wie ohnmächtig Ihr seid; aber diejenigen, welche durch das Blut Christi erkauft sind, müssen mutig sein, und stets vor dem allein sich fürchten, der Leib und Seele verdirbt in die Hölle. Und sollen wir bloß für dieses Leben sorgen? Darf uns dasselbe kostbarer sein, als das Leben Christi? Dürfen wir uns damit begnügen, die Freuden der Welt genossen zu haben? Die Kronen sind vor uns bereitet, und wir wenden uns rückwärts! Wer wird jemals glauben, dass unser Glaube wahr gewesen sei, wenn er wankt in der Hitze der Verfolgungen? Wir wollen Gott bitten, dass er unseren Glauben stärke. Wahrlich, er möge uns lieber sterben lassen, als unterliegen in der Anfechtung!“

Solche Ermahnungen, verbunden mit den mündlichen Berichten Georg Morels, über das, was er draußen bei den Glaubenskämpfern beobachtet und erfahren, machten einen tiefen Eindruck auf die Waldenser in der Provence. Es erwachte unter ihnen ein neues Leben, sie traten offen mit dem Bekenntnisse ihres Glaubens hervor, und suchten, wo sie nur konnten, den Zustand ihrer Gemeinden zu verbessern. Dadurch wurde aber auch die Aufmerksamkeit der römischen Priester und Mönche, besonders des Gerichtshofes zu Aix, wiederum auf sie gerichtet, und es erfolgten Bedrückungen aller Art. Eine Menge Waldenser wurden ergriffen und zum Feuertode verurteilt. Der Dominikaner Johannes, zum Inquisitor gegen sie ernannt, verfuhr mit so unmenschlicher Grausamkeit und wandte so schreckliche Arten der Folterung gegen die Unglücklichen an, dass König Franz I. dem Parlamente den Befehl erteilte, den Wüterich gefangen zu nehmen, und auf das Strengste zu bestrafen. Der Mönch wurde aber noch zeitlich genug von der ihm drohenden Gefahr benachrichtigt und entfloh nach Avignon, wo er auf eine jammervolle Weise gestorben sein soll. Nach seinem Tode ließ der Bischof von Air durch seinen Official Peironet die Verfolgungen fortsetzen. Jeder, als der Ketzerei verdächtig, Angegebene wurde ergriffen, eingekerkert, gefoltert, hingerichtet. Eine Menge offenbar Unschuldiger erlitten den Tod. Im Jahre 1540 wurden endlich sechzehn der vornehmsten Bürger von Merindol durch den königlichen Prokurator vor das Parlament von Air geladen. Aus wohlbegründeter Furcht, dem sicheren Tode entgegenzugehen, erschienen die Geladenen nicht. Nun erließ der Präsident und oberste Richter des Parlaments, Bartholomäus Chassana, den 20. Dezember d. J., ein wahrhaft unmenschliches Urteil. Die Vorgeladenen wurden, wegen ihres Ausbleibens, für Majestätsverbrecher erklärt, zum Feuertode verdammt, ihre Familien geächtet, ihr Hab und Gut dem Fiskus zuerkannt. Ganz Merindol soll, als Hauptversteck und Aufenthalt der Ketzer, den Flammen preisgegeben und dem Erdboden gleichgemacht werden. Alle Gewölbe und Höhlen unter der Erde, in welchen sich die Waldenser verborgen, sollen eingerissen und verschüttet, alle Bäume, auf zweihundert Schritte im Umkreis, ausgerissen, keinem Glaubens- oder Namensverwandten der Einwohner soll irgend Etwas von den Besitztümern derselben überlassen werden. Gegen diese harte Sentenz erhob sich von manchen Seiten her offener Widerspruch. Während die Bischöfe von Arles und Air zu rascher Vollstreckung des Urteiles antrieben, und eine beträchtliche Beisteuer an Geld versprachen, rieten Andere, mit der Ausführung wenigstens noch so lange einzuhalten, bis über die Angeklagten auf rechtlichem Wege entschieden sei. Mit besonderer Wärme nahm sich ein Freund des Präsidenten Chassana, N. Alenius (oder Alencius), aus Arles gebürtig, der Unglücklichen an. „Ihr wisst wohl,“ sprach er zum Präsidenten, „was man allgemein von dem gegen Merindol gefällten Spruche urteilt, und ich habe auch nicht im Sinne, meine Ansicht darüber hier vorzutragen. Ich erkenne, wie viel um des gemeinen Wohles willen daran gelegen ist, dass die gerichtlichen Urteile in voller Kraft bleiben, und nicht leichtfertig in Zweifel gezogen werden. Bedenke ich aber die Wichtigkeit dieser Sache, so ist die Frage, ob nicht mit dem Urteil zurückgehalten und seine Strenge durch Verzug gelindert werden solle.“ Achtet ihr das Leben so vieler armen Leute so gar gering?“ „Ich will nicht von ihrer Unschuld reden; aber ihr wisst selbst, wie viele Dinge man ihnen. schmählicher Weise aufgebürdet hat; während sie doch Gott dem Herrn fleißig dienen, und ihren Fürsten und Obrigkeiten Abgaben und Gehorsam nirgends verweigern.“ Es wurde endlich der Beschluss gefasst, noch so lange zu verziehen, bis der König selbst3) über die Sache entschied. Dieser sandte, nachdem er von dem Parlamentsbeschluss Kenntnis erhalten hatte, den damaligen Statthalter von Turin, Wilhelm von Bellai Langeai, nach Merindol, um über die dortigen Verhältnisse und den eigentlichen Zustand, den Glauben und die Sitten der Waldenser, genaue Nachforschungen anzustellen. Langeai begab sich an Ort und Stelle, überzeugte sich von der Unschuld der Verurteilten, und übergab dem Könige folgenden Bericht. „Die Waldenser sind Leute, welche vor dreihundert Jahren einen öden, unfruchtbaren Boden von dem Herrn des Landes gegen Zins erhalten, und denselben mit saurer Mühe fruchtbar und zur Viehweide dienlich gemacht haben. Sie ertragen willig Arbeit und Hunger. Sie haben keine Freude an Gezänke, sind barmherzig gegen die Armen, entrichten ihren Herrn pünktlich die Abgaben und leisten ihnen den gebührenden Gehorsam. Sie verrichten ihren Gottesdienst und ihr Gebet mit Fleiß, und führen ein eingezogenes, untadelhaftes Leben. Die Kapellen der Heiligen besuchen sie selten; nur dann, wann sie in Handelsgeschäften nach den benachbarten Städten verreisen. Kommen sie einmal in eine solche Kapelle, so fallen sie vor den Bildern der Heiligen nicht nieder, und opfern keine Wachskerzen und sonstige Geschenke. Sie bitten nicht die Priester, für ihr und ihrer Freunde Wohl Messen zu lesen; sie bekreuzen ihre Stirne nicht, wie die andern Leute zu tun pflegen. Wenn es donnert, so besprengen sie sich nicht mit Weihwasser, sondern heben ihre Augen auf gen Himmel und rufen Gott an. Sie machen, der Religion wegen, weder Wallfahrten, noch ziehen sie auf der Straße vor den Kruzifixen und Bildern den Hut ab. Bei ihrem Gottesdienste haben sie andere Gebräuche, und sie halten denselben in ihrer Muttersprache. Sie erweisen weder dem Papste, noch einem anderen Bischof einige Ehre, sondern wählen aus ihrer Mitte Einige, welche sie für ihre Lehrer und obersten Bischöfe halten.“

Auf diesen Bericht erließ König Franz I. an den Rat von Air den Befehl, das Urteil gegen die Waldenser vor der Hand zurückzunehmen. Den Letzteren solle eine Frist von drei Monaten gestattet werden, um ihren Irrtum öffentlich zu widerrufen. Zu diesem Zwecke sollten die Waldenser, etliche Personen aus ihrer Mitte nach Air schicken; würden dieselben auf ihrer Meinung beharren, so soll im Notfall das Parlament um Hilfe, angerufen und mit Waffengewalt verfahren werden. Von dem königlichen Willen in Kenntnis gesetzt, schickten die Waldenser zwei Abgeordnete, Franz Chah und Wilhelm Armant, nach Air. Diese übergaben, im Namen ihrer Glaubensbrüder, dem Parlamente ein Bittschreiben, welches dahin lautete, man möge doch ihre Sache einmal sorgfältig untersuchen, einige Theologen zu Rate ziehen und ein Religionsgespräch veranstalten. Denn es sei doch unrecht, dass sie sich, ohne überwiesen zu sein, als Ketzer bekennen, oder unverhört verdammt würden. Der Präsident Cassanä drang nun in die Abgeordneten, sie möchten ihren Irrtum zugestehen und durch Hartnäckigkeit die Richter nicht zu strengen Maßregeln zwingen. Die Waldenser aber beharrten unerschütterlich dabei, sie könnten keinen Irrtum eingestehen, dessen sie nicht aus der Heiligen Schrift überführt worden. Als alle Vorstellungen und Drohungen nichts fruchteten, forderte sie Cassanä endlich auf, die Hauptpunkte ihres Glaubens in einer besonderen Schrift zusammenzustellen, und dieselbe dem Parlamente zu übergeben. Die Bewohner von Merindol vereinigten sich nun mit ihren gleichzeitig verfolgten Brüdern von Cabrieres, in der Grafschaft Benaissin, und verfassten ein ausführliches Glaubensbekenntnis.4).

Der Einfluss der Reformatoren tritt schon in diesem, mit deren Lehre ganz übereinstimmenden Bekenntnisse offenbar hervor, und wir sehen daraus, wie eifrig die Waldenser bemüht waren, sich in der religiösen Erkenntnis zu vervollkommnen. Ihre Konfession entwickelt gründlich alle Hauptpunkte der christlichen Religion. Sie handelt von der Heiligen Schrift und allen Artikeln des Apostolischen Glaubensbekenntnisses; von der Taufe, dem heiligen Abendmahle, dem Gottesdienste, dem Gesetze, dem Glauben, den guten Werken, von dem Fasten, dem Enthalten von gewissen Speisen, der Obrigkeit und den Geistlichen. Wir können nicht umhin, unsern Lesern Einiges aus diesem schönen Zeugnis evangelischen Glaubens mitzuteilen.

„Wir bekennen nach der Heiligen Schrift und glauben an einen Gott, Vater, Sohn und heiligen Geist; zwar unterschieden in drei Personen, aber zugleich von einer Wesenheit, die eine und dieselbe ist, geistig, unveränderlich, ewig, ohne Anfang und ohne Ende der Göttlichkeit. Er hat durch seine hohe Kraft und unendliche Güte Alles erschaffen, belebt dasselbe, beschützt und erhält es.“

„Wir halten für gewiss, dass in Christo unsere ganze Hoffnung und unser Glaube ruht, in ihm dem Sohne Gottes, unserem Herrn, dem anbetungswürdigen Gotte, dem Urheber des ewigen Lebens, dem, der allein erlöst, gerecht und heilig macht; in ihm, dem einzigen Fürsprecher und Mittler des menschlichen Geschlechtes; dem einzigen Priester, der keinen Nachfolger nötig hat. Wir glauben, dass er wahrer Gott und wahrer Mensch sei,“

„Wir glauben an den heiligen Geist, die dritte Person in demselben göttlichen Wesen mit Vater und Sohn, welcher von demselben Vater und Sohn ausgeht, beiden gleich ist. Er ist der Befreier von allen Drangsalen, der einzige Tröster des menschlichen Geschlechtes. Nach seiner Eingebung haben die heiligen Patriarchen und alle Propheten und Apostel unseres Herrn Jesu Christi geredet; durch ihn ist die heilige Kirche in aller Zeit begründet und regiert worden. Er ist der echte Lehrer, von dessen Anhauch alle Christen die Kenntnis der Wahrheit besitzen. Dieser Geist wohnt in ihnen, schafft sie zu einem neuen Leben um, tötet in ihnen den alten Menschen, und belebt sie zu jedem guten Werke, tröstet sie in den Anfechtungen, stärkt sie in der Betrübnis, steht den Seinigen im Unglück zur Seite, und bezeugt, dass sie zu Kindern Gottes angenommen sind, und an dem himmlischen Erbe mit Jesu Christo Teil nehmen.“

„Wir glauben und bekennen eine heilige katholische Kirche, welche ist die Vereinigung und Gemeinschaft aller wahrhaft Gläubigen, Getreuen und Auserwählten Gottes, die da gewesen sind vom Anbeginn der Welt, und sein werden bis an das Ende. Das Haupt dieser Kirche ist Jesus Christus, welcher sie durch seinen Geist mit sich verbindet, durch das Zepter seines Wortes regiert, durch einen und denselben Willen sie, mittelst des Bandes des Glaubens und der Liebe, vereinigt. Alle vereinigten Mitglieder der Kirche also erkennen einen Gott, und als einziges Haupt und Mittler Jesum Christum an; haben einen Glauben und ein Gesetz; haben eine Taufe und denselben geistlichen Tisch, auf welchem einerlei geistliche Speise und Trank dargeboten wird. Für diese Kirche hat Christus sich selbst hingegeben, auf dass er sie heiligte, indem er sie einigte durch das Wasserbad im Wort; auf dass er sie aIs eine ihn verherrlichende Kirche hinstellte, die da keinen Flecken oder Runzel hätte, oder sonst Etwas der Art, auf dass sie heilig wäre und untadelhaft.“

„Das ist der Unterschied zwischen der Kirche, welche man sonst als die Vereinigung der Guten und Bösen versteht, and der Kirche, an welche wir glauben, welche die heilige genannt wird: geheiligt und gereinigt durch das Blut jenes unbefleckten Lammes; sie, außer welcher ein Heil ist. Darum sollen in ihr alle die, welche wahre Christen sind, zusammenkommen; denn eben diese Kirche ist die Gemeinschaft der Heiligen, und sie Alle sind Glieder ihres Hauptes Jesu Christi, und mit ihm so vereinigt, dass sie mit ihm unmittelbar das Antlitz Gottes schauen werden. Das ist die herrliche Brüderschaft, in welche alle diejenigen aufgenommen und eingeteilt sind, die wahrhaft glauben, von Gott berufen zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi.“

Gottes Verheißungen werden mit dem Glauben erfasst, welcher eine sichere Erkenntnis der Liebe Gottes gegen uns ist, gegründet auf die freiwillige Verheißung Gottes, die wir in Jesu Christo haben, hierauf durch den heiligen Geist in unseren Herzen befestigt und versiegelt. Durch den Glauben werden wir ohne Verdienst gerettet: nicht von uns, sondern durch die Gnade Gottes, nicht durch Werke, damit Niemand sich rühmen könne.“

„Wir bekennen, dass die guten Werke, welche Gott verordnet hat, damit wir in ihnen wandeln, und die in seinem Worte uns vorgehalten sind, geschehen und eifrig erfüllt werden sollen; nicht jedoch in der Hoffnung, Etwas bei Gott zu verdienen, oder aus Furcht vor der ewigen Verdammnis, sondern aus Pflicht und aus Liebe, mit welcher wir den gemeinsamen Vater von uns allen umfangen sollen, damit unser Gehorsam zu seiner Ehre und der Erbauung des Nächsten gereiche, und der wahre und lebendige Glaube, wie der Baum an seinen guten Früchten, erkannt werde.“

„Wir bekennen, dass die Könige, die Fürsten und die Obrigkeiten von Gott eingesetzte Personen sind, do mit sie das Schwert führen zur Verteidigung der Guten und zu Bestrafung der Übeltäter. Deswegen ist man ihnen Gehorsam schuldig, nicht bloß des Zornes wegen, sondern auch Gewissens halber. Denn Jedem gebührt das Seine. Wir sind der Meinung, dass Steuer, Abgabe, Ehre und Anderes, Jedem na seinem Rechte, zu entrichten ist. Dem Könige gebührt insonderheit Gehorsam, da er Anderen in der Würde vorangeht; der Herrn aber, weil sie von ihm gesandt sind. Endlich allen Oberen und Magistratspersonen hat man zu gehorchen, weil Gott sie dazu verordnet hat, dass sie die Guten belohnen, die Bösen aber bestrafen sollen.5)

„Wir bekennen, dass die Diener und Vorsteher der Kirche ihrer Herde und den Gläubigen als Muster dienen, und in der Rede, im Umgang, in der Liebe, im Glauben und in der Sittsamkeit, in der Predigt des göttlichen Wortes und im Festhalten an der echten Lehre Anderen vorleuchten sollen.“

„Freilich haben zu unserer Zeit sehr Viele dem Gehorsam gegen die Fürsten sich nicht nur entzogen, sondern auch, aus Ehrgeiz und teuflischer Tyrannei, sich die Herrschaft beinahe über die ganze Erde angemaßt, und sich Macht und Ansehen von Fürsten beigelegt. Auf diese Weise sind sie ihrer besonderen Pflicht untreu geworden ….. und sie werden am Ende den Lohn ihrer Ungerechtigkeit empfangen. Wenn aber jener Oberhirt kommen wird, dann werden die treu erfundenen Knechte die unvergängliche Krone der Herrlichkeit empfangen.“

Die Pflichten gegen die Obrigkeit wurden von den Waldensern fast in allen Glaubensbekenntnissen hervorgehoben. Dies geschah besonders auch deshalb, weil ihre Feinde sie stets als Rebellen und Empörer anzuschwärzen suchten. Schon das Glaubensbekenntnis vom Jahre 1120 schärft den Gehorsam gegen die weltliche Obrigkeit ein.

Dieses Glaubensbekenntnis wurde von den Waldensern dem Parlamente, dem Könige von Frankreich und dem Bischofe von Carpentras, Jacob Sadolet, mit der Erklärung übergeben, sie bereit seien, nicht allein zu widerrufen, sondern auch Leben und Hab und Gut zu verlieren, wenn ihre Lehre mit dem Glauben ihrer Vorfahren und mit dem Worte Gottes nicht übereinstimme. Sadolet, ein gelehrter und wohlwollender Mann, schrieb den Einwohnern von Cabrieres: „er habe ihr Bekenntnis gelesen, und wünsche aus demselben nur einige harte Äußerungen gegen die Geistlichkeit entfernt. Es sei ausgemacht, dass ihnen gar Vieles zur Last gelegt worden, was sich bei näherer Untersuchung als unwahr und grundlos erwiesen habe. Was ihn anbelange, so wünsche er ihnen alles Gute und empfinde schmerzlich jedes ihnen zugefügte Unrecht. Der edle Mann schützte auch wirklich die Waldenser, wo er nur konnte, und vermochte den Vizelegaten von Avignon, ein bereits gegen Cabrieres aufgebrochenes Heer wieder zurückzuziehen. Nach Merindol wurden auf Befehl des Parlaments der Ratsherr Johannes Durand und der Bischof von Cavaillon mit einigen Lehrern gesandt, um die Einwohner ihres Irrtums, wie man fortwährend ihre Lehre nannte, zu überweisen. Diese blieben aber standhaft und unerschütterlich bei ihrem Glauben, und erklärten unerschrocken, dass sie nur dann widerrufen könnten, wenn sie mit klaren Zeugnissen der Heiligen Schrift überwunden würden. Unverrichteter Sache kehrte die Gesandtschaft zurück und berichtete darüber an das Parlament. Dem Präsidenten Cassana mochten die Bemerkungen eines Freundes Alenius zu Herzen gegangen sein; wenigstens wurden die Waldenser bei seinen Lebzeiten nicht weiter verfolgt. Als aber nach seinem plötzlich erfolgten Tode Johannes Minier von Oppeda, der heftigste Feind derselben, Präsident der Provence wurde, da kam für die Armen eine Zeit der furchtbarsten Leiden. Der Bischof von Air drang mit aller Leidenschaft auf die Vollstreckung des im Jahre 1540 gegen die Waldenser von Merindol gefällten Urteils. Der Kardinal von Tournon spiegelte dem Könige vor, die Waldenser hätten im Sinne, mit 16.000 Mann aus ihrer Mitte auf Marseille loszugehen, und das Land zu einem Schweizerkantone zu machen. Weder ein von Regensburg aus an ihn gerichtetes Schreiben der deutschen Reichsstände, noch die Fürbitte der Protestanten in der Schweiz vermochte das Unglück von den Waldensern abzuwenden, oder auch nur zu mildern. Franz L. glaubte diesen Albernheiten, und erteilte den Befehl zur Ausführung des obengenannten blutigen Urteils.

Im Jahre 1545 ließ der Präsident Oppeda in Air, Arles und in Sacsalt den Krieg gegen die Waldenser unter Trompetenschall verkündigen. Mit den ausgehobenen Soldaten wurden fünf Kor alter piesatesischer Truppen vereinigt, und dieses Heer zog gegen Pertuis, von da nach Cadenet, Pepin Sa Moréc, Trezemines, Lormarin, Ville Laure, S Martin, Geusson und la Rocque. Die Orte wurden in Brand gesteckt, die Einwohner hingewürgt, Frauen und Jungfrauen geschändet, Kinder an den Felsen zerschmettert, mehreren Weibern die Brüste abgeschnitten. Neben den Leichname der Mütter lagen verhungernde Säuglinge, welchen die geringste Nahrung zu reichen Oppeda bei schwerer Strafe verboten hat. Alles wurde geraubt, zerstört, verbrannt, gemordet, nur derjenigen geschont, welche man für die Galeeren bestimmt hatte. Barmherzige Soldaten verhalfen hie und da den Unglücklichen zur Flucht und eilten bisweilen dem Zuge voran, um den Waldensern zeitig genug das drohende Verderben zu verkünden. Oppeda aber wusste von keinem Erbarmen. Er hatte geschworen, Alle niederzumachen deren er habhaft werden könnte. Die Bewohner von Merindol hatten mit Weibern, Greisen und Kindern den Ort verlassen, und sich in die Wälder und auf die Berge geflüchtet. Als Oppeda einrückte, fand er daselbst nur einen Knaben, mit Name Moris Blanc, der sich einem Soldaten gefangen gegeben, und ihm zwei Taler für seine Freilassung geboten hatte. Oppeda zahlte dem Soldaten die zwei Taler, ließ den Knaben an einen Baum binden und erschießen. Das Dorf, welches mehr als 200 Häuser hatte, wurde geplündert, niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht. Hierauf nahm das Vertilgungsheer seinen Weg nach Cabrieres. Das Ort war mit einer Mauer umgeben, und die darin gebliebenen Bauern hatten bei der Ankunft des Feindes das Tor verschlossen. Sogleich wurde das Geschütz aufgepflanzt und alle Anstalten zu einer gänzlichen Zerstörung getroffen. die armen Einwohner Solches sahen, riefen sie den Soldaten zu, sie seien erbötig, das Tor zu öffnen, aus dem Lande wegzuziehen, Hab und Gut zurückzulassen, und eine Zuflucht in Genf oder Deutschland zu suchen, wenn man ihnen mit ihren Familie freien Abzug gestatten wolle. Oppeda willigte ein und versprach Leben und Eigentum zu schonen. Aber kaum befand sich sei Heer in den Mauern von Cabrieres, so fiel es über die Einwohner her, und machte Alle zu Gefangenen. Aus allen Schlupfwinkeln wurden die Armen hervorgeschleppt, und vor den unmenschlichen Anführer gebracht. Dieser ließ die Männer auf eine Wiese führen und dort in Stücke zerhauen. Die Frauen wurden, auf seinen Befehl, in eine mit Stroh gefüllte Scheuer gesperrt, und so lebendig verbrannt. Als ein Soldat aus Mitleid eine Öffnung in die Mauer gemacht hatte, gebot Oppeda, diejenigen, welche sich durchdrängen wollten, mit Piken und Hellebarden in die Flammen zurückzuwerfen. Mehrere Männer, welche man in Kellern verborgen gefunden hatte, wurden in den Saal des nahen Schlosses geführt und hier auf eine gräuelvolle Weise vor den Augen Oppedas hingemordet. Weiber und Kinder, welche sich in die Kirche geflüchtet, wurden dem Mutwillen der zügellosen avignonesischen Soldaten preisgegeben. *) Zu la Coste wurde in derselben Weise gesengt, geplündert und gemordet, wiewohl die Einwohner vorher ihre Stadtmauern niedergerissen und ihre Waffen ausgeliefert hatten.

König Franz I. hatte, besonders durch den Kardinal Tournon bestürmt, den Befehl gegeben zum Vollzug des Urteils, welches das Parlament von Provence gegen die Waldenser erlassen hatte. Als er aber die Nachricht von diesen entsetzlichen Grausamkeiten erhielt, die unter seinem Namen verübt worden waren, wurde er im höchsten Grade empört. Dem Tode nahe6) und von Reue und Gewissensbissen ergriffen, bestellte er seinen Sohn, Heinrich, zum Rächer des unschuldig vergossenen Blutes. Dieser zog auch wirklich nach dem Tode seines Vaters die Sache vor seinen eigenen Richterstuhl. Kardinal Tournon fiel in Ungnade, Oppeda musste fürchten, dass seine Güter konfisziert würden.

Nach der Instruktion, welche der König gegen die Verfolger der Waldenser erließ, waren zweiundzwanzig Ortschaften niedergebrannt und über viertausend Menschen hingemordet worden. Alle Besseren in Frankreich wünschten eine strenge Vergeltung dieser Schandtaten. Aber der Ausgang der eingeleiteten Untersuchung entsprach keineswegs den Erwartungen. Nur der Advokat Guerin, welcher dem verdorbenen Könige falsche Berichte hatte zugehen lassen, wurde hingerichtet. Alle anderen entgingen der verdienten Strafe. Kardinal Tournon und Oppeda wurden, durch den Einfluss des Herzogs Guise, in ihre Ämter und Würden wieder eingesetzt. Mit der Bestrafung eines Einzigen, der wohl nicht der Verruchteste war, glaubte Heinrich II., welcher einst mit seinem ganzen Hofe auf dem Greveplatze zu Paris an den Folterqualen sogenannter Ketzer das Auge weidete, für die Vollziehung des väterlichen Willens genug getan zu haben.

Von den Waldensern, welche dem allgemeinen Morden entgangen waren, begab sich die größte Zahl nach Genf und nach Deutschland.

Mit besonderer Liebe nahm sich Calvin der Unglücklichen an. Früher hatte er ihnen Prediger zur Erhaltung ihrer reinen Lehre gesendet; nun trug er dafür Sorge, dass 4000 Waldenser in Genf aufgenommen wurden. Er veranstaltete eine Sammlung für sie; auf seinen Antrieb gab der Rat ihnen Arbeit an den Festungswerken der Stadt, und verschaffte ihnen freien Durchzug durch die Schweiz. Im Jahre 1554 erhielten diejenigen Waldenser, welche sich noch in Genf aufhielten, Ländereien. Calvin schrieb außerdem an die übrigen Schweizerkantone und mehrere deutsche Fürsten, und forderte dieselben auf, sich zum Besten der Bedrängten bei der Krone von Frankreich zu verwenden. Am 21. Juli des Jahres 1545 schrieb er nach Schaffhausen und an Bullinger7): „Ihr müsst nun die Faulen antreiben, auch die, welche durch falsche Anklagen gegen sie gestimmt sind. Die Meister schmachten schrecklich in Ketten; Andere sind durch die Flucht zerstreut. Keiner darf nur wagen, den Wunsch rege werden zu lassen, seine Familie wiederzusehen. Beständig geschehen mit Wissen des Königs, Einfälle aus der Grafschaft Avignon. Nach Paris werden von allen Seiten Gebundene geführt, und wenn man dem nicht entgegenwirkt, so werdet ihr bald hören, dass große Feuersbrünste in dem ganzen Reiche entzündet sein werden, welche auszulöschen nicht mehr Zeit sein wird. Betreibt also jetzt mit aller Macht, dass eine bedeutende Gesandtschaft geschickt werde, die ernstlich vom Könige verlange, dass man die Gebundenen befreie, den Entflohenen ihre Güter wiedergebe, dass man mit Billigkeit den Glauben und die Sitten dieser Entflohenen untersuche.“ In demselben Jahre (1545) schrieb er an Viret8): „Du wirst sehen, dass der Satan Alles versucht, um die Seelen Aller abzuwenden, dass sie ihnen nicht helfen, und die Grausamkeit des Königs und der Hofleute, die schon arg genug ist, noch mehr zu schärfen. Auch die Schweizer zerreißen mich wunderbar, dass ich den Hass des Königs auf ihr Volk gezogen. Aber nichts soll uns so groß scheinen, dass es uns von unserer Pflicht abhielte, welche mehr als unerlässlich ist.“ Sein ganzes Leben hindurch suchte Calvin das Los der Bedrängten in Frankreich zu mildern, freilich ohne bei dem Hofe viel ausrichten zu können.

Nur wenige Waldenser blieben heimlich in der Nähe ihrer Güter. Ein Teil der Entflohenen kehrte aber nach und nach zu den alten Wohnsitzen zurück, und baute sich daselbst wieder an. Auf diesen Schauplätzen so furchtbarer Leiden haben sich ihre Nachkommen, trotz wiederholter Verfolgungen, bis auf unsere Zeit erhalten.

1)
Statt Peter Masson wird auch Peter Latom als Abgeordneter an die Reformatoren angegeben. Aktiones et monumenta martyrum S. 88.
2)
Der Name Antichrist oder Widerchrist kommt im neuen Testamente mehrmals vor; z. B. 1. Joh. 2, 18. 4, 3. 2. Joh. V. 7. Der Ausdruck bezeichnet zunächst einen solchen Irrlehrer, welcher Jesum nicht als den von Gott gesandten Messias anerkennen will; dann einen Feind der christlichen Kirche überhaupt. Die Reformatoren dachten in der Regel an den Papst, wenn sie vom Antichrist sprachen. Die alten Waldenser verstanden aber unter demselben keine bestimmte einzelne Person, sondern das böse Prinzip überhaupt, die Sünde, die Falschheit, den Wahn, die Lüge, die Heuchelei, und alle diejenigen, welche ihnen huldigen und dienen. Schon in der Nobla LeyczonGlaubensstimme heißt es: „Antichriste sind alle diejenigen, welche Christo widerstreben.“ Ausführlich handelt darüber die Schrift „Über den Antichrist.“ „Der Antichrist,“ heißt es hier, „ist die Falschheit der ewigen Verdammnis, welche sich unter dem Scheine der Wahrheit und der Gerechtigkeit Christi verbirgt, aber der wirklichen Wahrheit und Gerechtigkeit, dem Glauben, der Hoffnung, der Liebe, der Sittlichkeit und dem geistlichen Dienste in der Kirche durchaus entgegensteht.“ „Der Antichrist ist eine versteckte Feindschaft gegen Christus, seine Braut und alle wahren Gläubigen.“ Darum hat man sich unter dem Antichrist keine besondere Person, welche in irgendeiner Würde, einem Amte und Geschäfte steht, zu denken; sondern es wird damit überhaupt ein jeder gegen die Wahrheit sich erhebender Betrug verstanden. Dieser wird Antichrist genannt, weil er sich in der Gestalt Christi, seiner Kirche und der wahren Glieder derselben den Heilsgütern widersetzt, welche durch Christus erworben sind, in seiner Kirche verwaltet, und von den Gläubigen in Glaube, Hoffnung und Liebe genossen werden. Er tut dies auf mancherlei Weise: durch die Weisheit dieser Welt, falsche Religion, erheuchelte Frömmigkeit, geistliche Gewalt, weltliche Tyrannei; durch Reichtümer, Ehren, Würden, und die Freuden und Lüste dieser Welt.“
3)
Fast ganz Piemont war damals in der Gewalt des Königs von Frankreich.
4)
Aktiones et monumenta martyrum S. 104 109. Ein anderes dem Könige von Frankreich, im Jahre 1544, übergebenes Glaubensbekenntnis findet sich bei Leger I. S. 109. Hahn a. a. O. S. 665
5)
Den Waldensern wurde oft der Vorwurf gemacht, dass sie der Obrigkeit das Recht absprächen, die Todesstrafe zu verhängen. Perrin widerlegt diesen Vorwurf, und stützt sich dabei auf die Schrift, Trésor de la foi. Darin heißt es: „Es steht geschrieben, dass man die Übeltäter nicht leben lassen soll. Ohne Bestrafung des Lasters würden die Lehren nichts helfen, die Gerichte nicht geachtet. Der gerechte Zorn ist die Mutter der Zucht; aber die unvernünftige Geduld sät die Verbrechen, und gestattet den Bösen, die Pflicht zu verletzen.“
6)
Franz I. starb im Jahre 1547.
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