Gossner, Johannes Evangelista - Briefe an eine leidende Freundin - Vorwort
Die nachstehenden Briefe schrieb der selige Gossner in den Jahren 1826-1833 an meine teure, nun schon seit mehr als fünfzig Jahren heimgegangene Großmutter. Dieselbe war eine in der Schule vielfacher Leiden bewährte Christin und eine treue Jüngerin des HErrn.
Da ich weiß, dass diese Briefe der Verklärten großen Trost und reiche Erquickung und Stärkung gebracht haben, so entschloss ich mich zu deren Veröffentlichung; in der Überzeugung, dass dieselben in ihrer schlichten Einfachheit und der herzenswarmen Darreichung des himmlischen Trostes auch jetzt noch manches leidende Herz trösten, stärken und aufrichten werden.
Ist es doch fast, als sähe man den würdigen Freund eintreten in das kleine Zimmer, als fühlte man seinen aufrichtig teilnehmenden Händedruck, und als bliebe nach seinem Scheiden ein stiller Friedenshauch auch für den Leser zurück. Möge denn des HErrn Segen auf dem kleinen Büchlein ruhen, und wenn durch dasselbe, hier oder dort, ein trübes Auge erhellt und eine bekümmerte Seele ermutigt wird, oder ein, in schweren Leiden ringendes Christenherz Trost, Friede und Freude in seinem Heiland findet, so ist der Wunsch der Herausgeberin erfüllt.
Dresden, in der Passionszeit 1888.
H. v. L.