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1. Korinther, Kapitel 5

1. Korinther, Kapitel 5

5:1 Es geht eine gemeine Rede, daß Hurerei unter euch ist, und eine solche Hurerei, davon auch die Heiden nicht zu sagen wissen: daß einer seines Vaters Weib habe.

5:2 Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, auf daß, der das Werk getan hat, von euch getan würde?

5:3 Ich zwar, der ich mit dem Leibe nicht da bin, doch mit dem Geist gegenwärtig, habe schon, als sei ich gegenwärtig, beschlossen über den, der solches getan hat:

5:4 in dem Namen unsers HERRN Jesu Christi, in eurer Versammlung mit meinem Geist und mit der Kraft unsers HERRN Jesu Christi,

5:5 ihn zu übergeben dem Satan zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist selig werde am Tage des HERRN Jesu.

5:6 Euer Ruhm ist nicht fein. Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert?

5:7 Darum feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn wir haben auch ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert.
Jesus ist „das Lamm Gottes“, das wahre, eigentliche Lamm. Als Lamm hatte er unzählige Abschattungen in den vorbildlichen Opferlämmern. Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung, und ohne Opfer kann niemand mit Gott versöhnt werden. Hier ist nun das vollwertige, einzig und völlig gültige Opferlamm. Die Versöhnung ist in Ihm vollkommen, die Tilgung der Schuld gilt jedem, die Sünde der Welt liegt in Wahrheit auf diesem Lamme, Ihm wird sie zugerechnet. Die Schuld ist nicht mehr des Sünders, sie ist jetzt Christi Sache. Von jedem, der Jesus gläubig annimmt, sind also Schuld und Strafe wahrhaft hinweggenommen. An diesem Menschen finde ich keine Schuld mehr, spricht der heilige Gott, das Lamm hat alles gesühnt, getilgt, spurlos ausgelöscht. Wir bedürfen keiner Zutaten, um vor Gott gerecht zu werden. Weder wir noch die Kirche können etwas ergänzen. Es gibt hier nichts zu ergänzen, vollkommen genugsam ist das Opfer, nichts bleibt mehr zu tun übrig. Wer an Jesus glaubt, der ist gerecht vor Gott. Sünder, wenn du diese Lebensbotschaft zu erfassen vermagst, gibt es für dich keine Verdammnis mehr. Wer aber irgend etwas hinzutun will, beraubt sich selbst des Friedens, seine Sünde fällt immer wieder auf seine arme Seele zurück, er kann nicht Ruhe finden. Ach, gib es auf, dein Vertrauen auf Menschenwerk zu setzen! Glaube von ganzem Herzen an das heilige Lamm Gottes, so wirst du frei von Schuld und Strafe, und der Friede Gottes durchströmt dein unruhiges Herz. Der Herr zieht dich in Seine Gemeinschaft und spricht: Ich habe alles für dich vollbracht. (Markus Hauser)

5:8 Darum lasset uns Ostern halten nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Schalkheit, sondern im Süßteig der Lauterkeit und der Wahrheit.

5:9 Ich habe euch geschrieben in dem Briefe, daß ihr nichts sollt zu schaffen haben mit den Hurern.

5:10 Das meine ich gar nicht von den Hurern in dieser Welt oder von den Geizigen oder von den Räubern oder von den Abgöttischen; sonst müßtet ihr die Welt räumen.

5:11 Nun aber habe ich euch geschrieben, ihr sollt nichts mit ihnen zu schaffen haben, so jemand sich läßt einen Bruder nennen, und ist ein Hurer oder ein Geiziger oder ein Abgöttischer oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit dem sollt ihr auch nicht essen.

5:12 Denn was gehen mich die draußen an, daß ich sie sollte richten? Richtet ihr nicht, die drinnen sind?

5:13 Gott aber wird, die draußen sind, richten. Tut von euch selbst hinaus, wer da böse ist.
Auch die apostolischen Gemeinden waren nicht ohne Flecken, in Jerusalem treffen wir auf einen heuchlerischen Ananias und eine ihm gleichgesinnte Sapphira, in Korinth hören wir von einem noch greulicheren Aergerniß, von Einem, der sich einen Christen nannte, und seine Stiefmutter geheirathet, Blutschande begangen hatte. Und was dabei nicht weniger verabscheuenswerth war, es war Niemand in der Gemeinde, der dagegen anging, der sich darüber betrübte, der auf Ausschließung dieses Menschen von der Gemeinde drang. So giebt es nichts Reines und Heiliges in der Welt, das Menschen nicht entweiht und besudelt hätten; auch das Christenthum! Welch einen üblen Eindruck mußte das bei den Heiden machen, da nicht einmal bei ihnen dergleichen erhört war, und wie mußten sie in ihrem Vorurtheil bestärkt werden, als ob die Christen ein Volk wären, die da glaubten, Alles sei ihnen erlaubt, die schlimmste Sekte, die je aufgekommen war! Dieses üble Verhalten der Gemeinde betrübte Paulus ungemein, er tadelte sie deswegen scharf, griff ein, gebrauchte seine apostolische Gewalt, und schloß den Sünder aus der Gemeinde aus, that ihn in den Bann. Das hatte, wie aus der zweiten Epistel (Kap. 7.) erhellt, eine sehr gesegnete Wirkung für den Gefallenen selbst, wie für die ganze Gemeinde. Der Apostel schaltet bei der Gelegenheit eine allgemeine Vorschrift und Ermahnung ein, indem er sagt: Eure Prahlerei auf euern Christenstand ist nicht gut; ein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig; feget darum den alten Sauerteig der Verderbniß mit seinen Wirkungen aus, und laßt euch vom Süßteig der Lauterkeit und Wahrheit durchdringen, die sich hütet, etwas Böses neben dem Guten zu hegen und etwas entschieden Böses als gut anzusehen. Wahre Christen müssen auch den Schein des Bösen, auch den Schein des Mangels an Abscheu gegen irgend ein Laster ernstlich vermeiden. Der Herr fordert von ihnen mehr als von den natürlichen Menschen! Es muß zuletzt jeder Spur des Sauerteigs verschwinden. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

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