Trace: Josua, Kapitel 1

Josua, Kapitel 1

Josua, Kapitel 1

1:1 Nach dem Tode Mose's, des Knechts des HERRN, sprach der HERR zu Josua, dem Sohn Nuns, Mose's Diener:

1:2 Mein Knecht Mose ist gestorben; so mache dich nun auf und zieh über den Jordan, du und dies ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Kindern Israel, gegeben habe.

1:3 Alle Stätten, darauf eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose geredet habe.

1:4 Von der Wüste an und diesem Libanon bis an das große Wasser Euphrat, das ganze Land der Hethiter, bis an das große Meer gegen Abend sollen eure Grenzen sein.

1:5 Es soll dir niemand widerstehen dein Leben lang. Wie ich mit Mose gewesen bin, also will ich auch mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen.\\1) Dies Wort von Josua wird oft angeführt; es liegt dem neutestamentlichen Wort: “Ich will dich nicht verlassen, noch versäumen,” zu Grunde.
Geliebte, ein Leben des Kampfes liegt vor uns, aber der Herr der Heerscharen ist mit uns. Sind wir berufen, ein großes, aber wankelmütiges Volk zu leiten? Diese Verheißung verbürgt uns alle Weisheit und Klugheit, deren wir bedürfen. Haben wir mit listigen und mächtigen Feinden zu streiten? Hier ist Stärke und Tapferkeit, Kühnheit und Sieg. Haben wir ein großes Erbteil zu gewinnen? In diesem Zeichen werden wir ans Ziel gelangen; der Herr selber ist mit uns.
Es wäre in der That ein Elend für uns, wenn Jahwe uns verlassen könnte; aber, da dies nimmer der Fall sein kann, so sind die Stürme der Unruhe in den Höhlen göttlicher Treue schlummern gelegt. Bei keiner einzigen Gelegenheit will der Herr von uns weichen. Geschehe, was da wolle, Er will an unsrer Seite sein. Freunde fallen von uns ab, ihre Hilfe ist nur ein Aprilschauer; aber Gott ist treu. Jesus ist ewiglich derselbe, und der Heilige Geist bleibet in uns.
Komm, mein Herz, sei heute ruhig und hoffnungsvoll. Wolken mögen sich sammeln, aber der Herr kann sie hinwegblasen. Da Gott mich nicht verlassen will, so soll mein Glaube mich nicht verlassen; und da Er nicht von mir weichen will, so soll will ich nicht von Ihm weichen. O, daß wir ruhigen Glauben hätten! (Charles Haddon Spurgeon)

1:6 Sei getrost und unverzagt; denn du sollst diesem Volk das Land austeilen, das ich ihren Vätern geschworen habe, daß ich's ihnen geben wollte.

1:7 Sei nur getrost und sehr freudig, daß du haltest und tust allerdinge nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, auf daß du weise handeln mögest in allem, was du tun sollst.
Was kann Berufene mutlos und furchtsam machen? Die Ungewissheit, ob sie begnadigt sind. Nicht hoffen sollst du hierin, Gewissheit musst du haben! Lass dir die Augen öffnen für die Liebe deines Heilandes! Wer nicht erlöst ist von seinen Sünden, der wird immer wieder am Boden liegen. Gebundene können nicht fröhlich sein. Wenn Gläubige im Gebete keine Fühlung finden mit dem auferstandenen Herrn, so werden sie mutlos und verzagt. Wer der Zugehörigkeit zum Hause Gottes und des Eingangs in das himmlische Heiligtum nicht gewiss ist, wer noch zittern muss vor dem Richter der Lebendigen und der Toten, der kann nicht fröhlich, nicht glücklich sein. Ergreife im Glauben die Erlösung in Seinem Blut. Vergebung und Freiheit schenkt dir der Herr, und so kannst du denn als selig Erlöster freudig deine Straße ziehen. Das gibt Mut und Kraft, dass Gott nicht an uns verzweifelt, dass Er aus nichts etwas machen will und kann: Aus Sündern Gottes Kinder, aus Unreinen Heilige, aus Verkommenen Fürsten im Königreiche der Himmel. Mit Augen der Liebe schaut Jesus auf dich, Er sehnt sich nach dir. Entschlössest du dich nur, Sünde, Welt und Teufel zu entsagen, schämtest du dich Gottes, deines Heilandes, nicht und liebtest Ihn allein, so könnte Er dich reinigen und umwandeln in Sein Bild, dich hindurchbringen bis vor Seinen Thron, dich so begnadigen und begaben, dass du in Heiligkeit Ihm zu dienen vermöchtest im Reiche der Vollendung und der Herrlichkeit. Die Liebe Gottes und die Kraft des Blutes Jesu sei deiner Mutlosigkeit unfehlbares Heilmittel. (Markus Hauser)


Unseres Gottes zärtliche Liebe zu seinen Knechten macht ihn stets aufmerksam auf den Zustand ihres inneren Gemütslebens. Er wünscht, daß sie guten Mutes seien. Manche achten es für ein Geringes, daß gläubige Seelen von Zweifeln und Ängsten gequält werden, aber Gott sieht es anders an. Aus unserer Schriftstelle geht klar hervor, daß unser Herr und Meister nicht will, daß wir von Furcht und Schrecken in Verwirrung gebracht werden. Er will, daß wir ohne Sorge, ohne Zweifel, ohne Zagen seien. Unser Meister nimmt unseren Unglauben nicht so leicht wie wir. Wenn wir nahe am Verzweifeln sind, so ist das eine schwere und gefährliche Krankheit, die nicht gleichgültig behandelt werden darf, sondern die wir sofort unserem geliebten Arzt entdecken müssen. Unser Herr sieht es nicht gern, wenn unser Angesicht traurig ist. Es war ein Gebot des Ahasveros, daß niemand in Trauerkleidern an des Königs Hof kommen durfte; ein solches Gesetz kennt der König aller Könige nicht, denn wir dürfen auch mit unserer Traurigkeit zu ihm kommen; aber dennoch hätte er es gern, wenn wir den Geist der Niedergeschlagenheit auszögen und uns schmückten mit dem Gewand des Lobgesanges; denn wir haben allerdings Ursache, uns zu freuen. Der Christ sollte freudig gestimmt sein, damit er den Herrn verherrlichen könne durch heldenmütiges Ertragen schwerer Prüfungen. Wenn er aber furchtsam und feige ist, so verunehrt der damit seinen Gott. Und was für ein böses Beispiel gibt er nicht damit? Diese Krankheit der Mutlosigkeit und Zaghaftigkeit ist eine ansteckende Seuche, welche sich schnell unter des Herrn Herde verbreitet. Ein niedergeschlagener Christ macht zwanzig andere Seelen zaghaft. Und wenn euer Mut nicht aufrecht bleibt, so wird auch Satan euch zu mächtig. Euer Geist freue sich Gottes, eures Heilandes, die Freude des Herrn sei eure Stärke, dann wird kein höllischer Feind euch die Spitze bieten; nur die Feigheit wirft das Panier weg. Darüber hinaus wird einem fröhlichen Gemüt die Arbeit leicht; und ein getroster Mut wird durch gutes Gelingen belohnt. Wenn ein Mensch bei seiner Arbeit fröhlich ist in seinem Gott und von Herzen glaubt, so gelingt ihm alles. Wer in Hoffnung sät, wird in Freuden ernten; darum, liebe Seele, “sei nur getrost und sehr freudig.” (Charles Haddon Spurgeon)


Ja, der Herr wird mit uns sein in seinem heiligen Krieg, aber er verlangt von uns, daß wir seine Gebote genau befolgen. Unsere Siege werden davon abhängen, daß wir ihm von ganzem Herzen gehorchen und Mut und Kraft in die Taten unseres Glaubens hineinlegen. Wenn wir mit halbem Herzen handeln, können wir nicht mehr als einen halben Sieg erwarten. Wir müssen dem Herrn mit Aufmerksamkeit und Überlegung gehorchen. Das gilt für jeden Teil des göttlichen Willens. Wir müssen in voller Bereitschaft gehorchen. Gottes Anweisung lautet, in allen Dingen nach dem Gesetz zu handeln. Wir dürfen nicht auslesen und auswählen, sondern müssen die Gebote des Herrn nehmen, wie sie kommen, eins wie das andere. Bei alledem müssen wir genau und beständig vorgehen. Unser Weg führt geradeaus, wir dürfen weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. Wir dürfen nicht strenger sein als das Gesetz und auch nicht leichtsinnig einen freieren und bequemeren Weg einschlagen. Diese Art von Gehorsam wird uns geistlich wachsen lassen. 0 Herr, hilf uns, klar zu erkennen, wenn es nicht so ist! Wir möchten deine Verheißung nicht vergeblich auf die Probe stellen. (Charles Haddon Spurgeon)

1:8 Und laß dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, auf daß du haltest und tust allerdinge nach dem, was darin geschrieben steht. Alsdann wird es dir gelingen in allem, was du tust, und wirst weise handeln können.
Wer selig leben will, der mache es sich zur unabänderlichen Gewohnheit, stets einen Gottesgedanken in Herz und Sinn zu bewegen. Dieser Gottesgedanke soll bei aller Arbeit und auch in den Ruhestunden der Grundton der Seele sein. Lies in der Bibel fortlaufend der Reihe nach Kapitel um Kapitel und lies jedesmal so lange, bis ein Wort in deinem Herzen zündet. Mit diesem gehe nun auf die Knie und bewege eben dies Wort den Tag über in deinem Innern. Auch ist es vorteilhaft, einige Sprüche auswendig zu lernen und bei der Arbeit darüber nachzudenken. Sich recht viele der schönen Lieder nach Inhalt und Melodie anzueignen, dient sehr zur Sammlung und Stärkung des Herzens. Da besteht denn eine segensvolle Übung darin, solche Lieder den Tag über im Tempel seines Herzens zu singen. Es geht dies, ohne laut zu werden, ja ohne Lippenbewegung. Wie wir denken können, ohne gehört zu werden, so können wir auch dem Herrn singen und spielen in unserem Innern, ohne irgend jemandem auffallend zu sein. Gottes Wort macht Gott ähnlich, es bringt Gott nahe, es bringt Gott ins Herz, ja, Gottes Wort bringt uns in die innigste Gemeinschaft mit Gott! Aber wir müssen es nicht so leichthin lesen und betrachten, es muss treues Festhalten zu Geist und Leben werden. Wer in dem Herrn lebt, ist getrost, darum überwindet er die Schwierigkeiten und Nöte des täglichen Lebens. Gottesgedanken sind Geist und Leben; sie machen deshalb geistvoll und lebendig. Der innere Mensch wird dadurch frisch und gesund, und solange er sich vom Leben Gottes nährt, bleibt er lebenskräftig. So bleiben Leib und Seele fröhlich im Herrn. (Markus Hauser)

1:9 Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und freudig seist. Laß dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.

1:10 Da gebot Josua den Hauptleuten des Volks und sprach:

1:11 Geht durch das Lager und gebietet dem Volk und sprecht: Schafft euch Vorrat; denn über drei Tage werdet ihr über diesen Jordan gehen, daß ihr hineinkommt und das Land einnehmt, daß euch der HERR, euer Gott, geben wird.

1:12 Und zu den Rubenitern, Gaditern und dem halben Stamm Manasse sprach Josua:

1:13 Gedenket an das Wort, das euch Mose, der Knecht des HERRN, sagte und sprach: Der HERR, euer Gott, hat euch zur Ruhe gebracht und dies Land gegeben.

1:14 Eure Weiber und Kinder und Vieh laßt in dem Lande bleiben, das euch Mose gegeben hat, diesseit des Jordans; ihr aber sollt vor euren Brüdern her ziehen gerüstet, was streitbare Männer sind, und ihnen helfen,

1:15 bis daß der HERR eure Brüder auch zur Ruhe bringt wie euch, daß sie auch einnehmen das Land, das ihnen der HERR, euer Gott, geben wird. Alsdann sollt ihr wieder umkehren in euer Land, das euch Mose, der Knecht des HERRN, gegeben hat zu besitzen diesseit des Jordans, gegen der Sonne Aufgang.

1:16 Und sie antworteten Josua und sprachen: Alles, was du uns geboten hast, das wollen wir tun; und wo du uns hinsendest, da wollen wir hin gehen.

1:17 Wie wir Mose gehorsam sind gewesen, so wollen wir dir auch gehorsam sein; allein, daß der HERR, dein Gott, nur mit dir sei, wie er mit Mose war.

1:18 Wer deinem Mund ungehorsam ist und nicht gehorcht deinen Worten in allem, was du uns gebietest, der soll sterben. Sei nur getrost und unverzagt!

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bibel/at/06_josua/josua_kapitel_1.txt · Last modified: 2023/05/07 13:07 by 127.0.0.1
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