Krummacher, Friedrich Wilhelm - Fürstinnen sollen deine Säugammen sein!

Krummacher, Friedrich Wilhelm - Fürstinnen sollen deine Säugammen sein!

Predigt über Jesaias 49,23. gehalten am Geburtstage Ihrer Majestät der Königin

Jesaias 49, 23.
Und Könige sollen deine Pfleger, und ihre Fürstinnen deine Säugammen sein.

Auch der heutige Sonntag, theure Freunde, tritt wieder in ungewöhnlichem Festschmuck und mit sonderlich freundlichem Antlitz in unsre Mitte. Er wünscht unserm Vaterlande Glück, und fordert Opfer des Lobes und des Dankes. Wofür? Als ob das euch erst gesagt werden müßte? Es ist der 13te November; und waret ihr nicht selbst mit unter den Tausenden, die ihn am heutigen Morgen schon in still segnendem Geiste und unter herzlichem Preise zu Gott gegrüßt, und in frische Blumengewinde huldigender Liebe ihn gekleidet haben?

In unserem Texte eröffnet der Prophet dem geistlichen Jerusalem, das ist: der Kirche Gottes, die tröstliche und erhebende Aussicht auf eine Zeit, da Könige ihre Pfleger, und deren fürstliche Gemahlinnen ihre Säugammen sein würden. Diese Zeit brach für unser gesegnetes Preußenland längst herein, und dauert durch Gottes Gnade fort bis diese Stunde. Ihr wißt, daß gewöhnlich die Väter den Charakter und die Tüchtigkeit für das äußere Leben, die Mütter dagegen das Gemüth auf ihre Kinder zu vererben pflegen. Was nun in der Familie innerhalb enger gezogener Grenzen geschieht, das wiederholt sich in größerem Maaßstabe und ausgedehnterem Umfange in denjenigen Völkerschaften, welche Gott der Herr, wie unser preußisches Volk, schon in der Wiege, und vollends in dem Gange ihrer späteren Geschichte zu Monarchien gestempelt hat. Unser Volk trägt als Volk (seine entarteten Kinder kommen hier nicht in Anschlag) durchaus das Gepräge, wie seiner einsichtigen, gerechten und ritterlich schlagfertigen Fürsten, so seiner seelenvollen, sinnigen, dem Himmlischen zugewandten, und in der Liebe Christi Wohlthat und Frieden um sich her verbreitenden Fürstinnen. An ersteren ist, wie ihr wißt, das Haus der Hohenzollern bewunderungswürdig reich. Es' hat seinen Churfürsten Friedrich I, den Gelehrten, seinen Johann Cicero, von seiner beredten Weisheit so benannt, seinen Albrecht Achilles, den ersten und herrlichsten Ritter seiner Zeit, seinen Joachim Hektor, den muthigen und kampfgeübten, und - wir verneigen uns tief- seinen großen Churfürsten, wie seinen großen König, und wen noch sonst! Nicht minder reich aber ist's an hervorragenden edlen Frauengestalten. Kommt, feiern wir unsern vaterländischen Festtag diesmal damit, daß wir zuerst auf einige der letzteren einen Rückblick werfen, und dann der göttlichen Mahnung, die durch sie an uns ergeht, unsre Herzen öffnen.

Begleite der Herr diese wohlthuende Betrachtung mit seinem Segen, und bringe Er's uns zu recht lebendigem Bewußtsein, daß die Jahres- und Ehrentage, die wir mit den erhabenen Gliedern unsres Königshauses feiern, wahrhafte traute Volksfamilienfeste sind!

1.

So thue sich denn der reiche Bildersaal vor uns auf! Als erste hehre Gestalt tritt uns die Gemahlin des Churfürsten Friedrich I., Elisabeth, entgegen. Eine geborene Prinzessin von Baiern, war sie ihres hohen Gemahls Geheimer, aber erster und erleuchtetster Rath, und die erste und oberste Lehrerin und Erzieherin ihrer trefflich gerathenen Kinder. Man brauchte damals Bilder zum Katechismus nicht, denn das schönste und veranschaulichendste Bild, namentlich zum vierten Gebot, und zu der „christlichen Haustafel,“ gewährte das churfürstliche Haus. Es bedurfte keiner gesetzlichen Vorschriften damals, wie die Ehe christlich zu führen sei; es genügte, auf das Schloß hinüber zu deuten, wo Friedrich und Elisabeth residirten; denn da stand's mit der Thatsachenschrift des Lebens hell und leserlich geschrieben. Es war auch Niemand im Lande, der etwa bei sich hätte denken mögen: „dieses Exempel steht mir zu hoch und fern.“ Vielmehr verband die edle Fürstinn mit ihrer Hoheit eine Herablassung, Leutseligkeit und Güte, daß Jeder sagen mußte: „Ei, meine Mutter ist sie!“ Und Mutterbild drückt tief sich in die Herzen ein. Es zeichnet da ja die kunstfertigste und energischste aller Malerinnen: die Liebe.

Jener Elisabeth steht in aller Hinsicht würdig zur Seite des Churfürsten Joachim Friedrichs Gemahlin, Catharine. Einem heitern, hellen Sonnenschein, der Alles fröhlich macht, vergleichbar, leuchtete sie dem Brandenburger Lande. Zugleich zog sie, vermöge der Friedenserscheinung ihres gottgeheiligten Wesens wie ein milder, feierlicher Stern Aller Blicke und Herzen aufwärts gen Himmel, während auf Erden ihr Glaube und ihre geweihte Gesinnung unablässig die schönsten Blüthen und Früchte des Wohlthuns und der helfenden Liebe trieben. Wenn jene kirchliche Liebesthätigkeit, die in unsern Tagen „Innere Mission“ heißt, in der Geschichte einen Namen suchte, mir dem sie wie mit dem Namen einer Patronin sich schmücken könnte, so wäre es der Name „Katharina,“ der ihrer Absicht ganz entspräche. Diese Fürstin ward durch Beispiel und That eine wahre Missionarin unter ihrem Volk, und im vollen und schönsten Sinne des Worts eine „Säugamme der Kirche Christi.“ In aller Weise ließ sie sich's angelegen sein, ihren Unterthanen, die sie wie ihre Kinder liebte, nicht allein das leibliche Brod, sondern auch das „Brod des Lebens“ zu brechen. Sie war unermüdlich in Verbreitung trefflicher, das lebendige, werkthätige Christenthum, die wahre Herzensfrömmigkeit befördernder Schriften. Ihre Wohlthätigkeit wurde, obgleich ihre Linke nie erfuhr, was ihre Rechte that, zum Sprüchwort. Sie war es, die aus Liebe zu dem Herrn und dessen geringsten Brüdern bei Berlin jene Meierei gründete, welche sie persönlich verwaltete, um aus deren Ertrage kranke Frauen zu erquicken, und Asyle der Barmherzigkeit zu gründen. Sie ist's, von deren müdem Sinne heute noch als ein lebendiges Denkmal in unsrer Nachbarstadt die sogenannte „Schloßapotheke“ Zeugniß giebt, aus welcher, wie euch bekannt, bedürftigen Kranken unentgeltlich die Arzneimittel verabreicht werden.

Trefflich, wie sie, und ein rechter Hort des Landes, war die Mutter des großen Churfürsten. Doch als von einer Blume der Frauenwelt und einer Zierde ihres Jahrhunderts wurde sie noch von des großen Churfürsten Gemahlin, Louise Henriette, überragt. Eine eben so gründliche und entschiedene Christin, als reich begabte und hochgebildete Frau, und in gleichem Grade demüthig und leutselig, wie verständig, einsichtsvoll und stark am Geiste, löste diese in allen ihren Verhältnissen ihre Aufgaben mit einer Meisterschaft, die ihr in demselben Maße die Bewunderung, wie die begeisterte Liebe und Anhänglichkeit ihres Volkes zuzog. Sie war unübertrefflich als unzertrennlich treue Lebensgefährtin ihres herrlichen Gemahls, und als dessen erleuchtetste Rathgeberin in verwickelten Verhältnissen und schwierigen Lagen, und eben so ausgezeichnet als stille, umsichtige Schaffnerin im häuslichen Kreise, und als barmherzige Freundin der Nothleidenden und Armen. Sie wußte aber auch, woher zu dem Allen die Lust, die Tüchtigkeit und die Ausdauer zu nehmen sei. Sie wandelte vor Gott, vertiefte sich täglich mit gläubiger Beschaulichkeit in das Evangelium des Friedens, führte ein Leben des Gebets, und konnte darum mit Paulus rühmen: „Ich vermag Alles durch Den, der mich mächtig macht, Christus!“ - O, wie brannte ihr Herz vor Verlangen, diesen Christus, in dem sie so selig war, Allen zuzutragen, und Alle in Seine beglückende Gemeinschaft mit hereinzuziehn! Sie sorgte zu dem Ende für Errichtung christlicher Schulen, gründete das Oranienburger Waisenhaus, versah dasselbe mit frommen Erziehern und Erzieherinnen, veranstaltete die Herausgabe eines kernhasten und gesalbten Gesangbuchs, und bewog ihren hohen Gemahl, der, gottesfürchtig wie sie, in Allem ihre Gesinnung theilte, zu der bis heut bestehenden Anordnung, daß ein jeder Soldat im Felde ein neues Testament sammt angebundenen Psalmen bei sich führte. Frühe, ach zu frühe! starb sie; aber sie starb, wie sie gelebt hatte: als eine wahre Jüngerin des Herrn. „Gott hat mich,“ sprach sie kurz vor ihrem Tode, „in der Schule der Leiden zum Scheiden vorbereitet und gestärkt. Wohl hat er die Zeichen seiner Ruthe in mein Fleisch gedrückt; aber auch seine Furcht in mein Herz gesiegelt.“ Auf ihrem Sterbebette lag sie ergeben und heiter, wie ein Kind an seiner Mutter Brust. Nur einmal entfuhr ihr der Seufzer: „Wie bitter ist der Tod! Fleisch und Blut erschrickt vor ihm!“ Aber gleich darauf ermannte sie sich wieder, und sprach mit strahlend verklärtem Antlitz: „Ich nähere mich dem Hafen himmlischer Ruhe; schon sehe ich Spitzen und Höhen der ewigen Stadt. Müßte ich wieder genesen, so würde ich von neuem in das ungestüme Meer voller Klippen zurück geworfen!“ - Sie hatte noch nicht ihr vierzigstes Lebensjahr vollendet, als sie im vollen Frieden Gottes heimging. Das Polk war über ihren Verlust untröstlich. Ihr hoher Gemahl vermochte denselben nicht mehr zu verschmerzen. Oft sah man ihn nachmals trauernd vor ihrem Bildniß stehn, und hörte ihn mit thränenfeuchtem Auge rufen: „Wie sehr, Louise, vermisse ich deinen Rath!“ - Doch obwohl sie gestorben ist, lebet sie, und wandelt heute noch wie weiland still segnend durch ihr Volk: Ja, in den schwersten Stunden unsrer Pilgrimschaft, wenn wir blutenden Herzens an den offnen Gräbern derer stehn, die wir liebten, tritt sie wie ein tröstender Engel in ihrem unsterblichen Liede: „Jesus meine Zuversicht, und mein Heiland ist im Leben“ freundlich an uns heran, und trocknet uns die Thränen. O wie viele Tausende hat sie schon auf den Seraphsschwingen dieses glaubensmächtigen Gesanges über die Schrecken des Todes und die Schauer des Grabes und der Verwesung hinweg gehoben! - Außer jenem herrlichen Liede verdankt die Kirche ihr, wie ihr wißt, zwei andre noch, die an Innigkeit und Salbung jenem nicht nachsteh'n: das Lied: „Ich will von meiner Missethat, zum Herrn mich bekehren,“ und das, dem sie die Ueberschrift gab: „Dankopfer einer Fürstin vor dem König der Könige.“

Glänzend hervorragend an Bildung und Verstand, nur nicht völlig unberührt von den Zweifeln ihrer philosophischen Zeit, war auch die erste Königin von Preußen, Sophie Charlotte, die Beschützerin der Künste und Wissenschaften; sie, in deren geistiger Persönlichkeit schon deutlich wie in prophetischen Umrissen das Bild ihres großen Enkels, Friedrich II. sich wiederspiegelte. Von ihr schrieb, nachdem sie entschlafen war, der berühmte, dem Evangelium nahe stehende Philosoph Leibnitz, mit welchem die begabte Fürstin viel verkehrt halte, an eine Beiden gemeinsame Freundin: „Der Verlust der Königin scheint mir ein düsterer Traum; aber wenn ich von meiner Betäubung erwache, finde ich ihn nur zu wahr. Doch nicht durch Gram, sondern durch Bewunderung wollen wir das Andenken einer der vollkommensten Fürstinnen der Erde ehren!“

Wenn Sophie Charlotte eines solchen Lobes würdig war, welch' ein Epitaphium setzen wir dann der Unvergeßlichen, die, als wäre sie kaum erst aus unsrer Mitte weggegangen, in euer Aller Herzen fortlebt, und deren Name überall nicht genannt werden kann, ohne daß denen, die ihn vernehmen, geschieht, als entfalte vor ihrem inneren Auge das Idealbild aller weiblichen Holdseligkeit und Tugend seinen lieblichen Wunderglanz. Ihr kennt die Worte, in welche die Frühverklärte einst vor dem Bildnisse der seligen Churfürstin Louise, ihrer Namens- und Gesinnungsschwester, begeistert ausbrach. „Wie lieblich,“ sprach sie, „ist dieses Bild! Mit engelhaftem Lächeln scheint mich's zu grüßen. Es erfüllt meine ganze Seele mit Wonne. Ach, was war das für eine Verbindung! Er, der große Churfürst, ein Held im Kriege, ein gerechter Herrscher im Frieden, ein Christ im Glauben, war er so groß im Leben wie im Tode. Sie hingegen war voll Geist, Wohlvollen und Liebe, lebend und sterbend in demüthigem aber festem Vertrauen auf ihren Herrn und Erlöser. So bildeten Beide nur ein Herz und eine Seele. Es erhebt und erfreuet mich unaussprechlich, daß, wie mein Gemahl dem großen Churfürsten mehr als irgend einem seiner Vorfahren in aufrichtiger Frömmigkeit gleicht, so für mich die Churfürstin die anziehendste und interessanteste meiner Vorgängerinnen ist.“ - Sie sprach's, und weissagte damit, ohne in ihrer Demuth es zu ahnen, nur von sich selbst. Ich schweige von ihr, denn was könnte ich über sie euch sagen, das ihr nicht ohne mein Wort schon wüßtet und empfändet? Ich lasse hier überhaupt, meinem Herzen Gewalt anthuend, den Schleier fallen, obwohl die Reihe herrlicher Fürstinnen und „Säugammen der Kirche Christi,“ die der Herr in Gnaden unserm Volke schenkte, mit den bereits in Gott-Verklärten nichts weniger als schon sich abschließt. Aber es giebt einen Takt, der fast einem göttlichen Gebote gleichsteht, und dieser ist's, der meinen Zeichnungen hier gebieterisch die Schranke setzt. Ueberdies wißt ihr ja selbst, was ihr heute feiert, und warum ihr dankend eure Blicke gen Himmel hebt. Der Name Elisabeth strahlt uns nicht einmal nur als holder segnender Stern vom Himmel unsres Landes an. Doch es giebt Momente in denen Schweigen beredter ist, denn Reden; und ich meine, ein solcher Moment sei jetzt vorhanden.

2.

Welche Landesmütter also, unter deren stillem, aber durchgreifend erziehendem Einfluß wir, das Volk der Preußen, groß geworden sind! Ueberhören wir nun aber auch die Mahnungen des Herrn nicht, die sich in diese segensreiche Thatsache für uns verkleidet haben. Wie kaum ein anderes Volk, sind wir - von Gott zu einem Familienvolke gestempelt; und das patriarchalische Verhältniß zwischen Regent und Unterthan, da König und Königin Vater und Mutter, die Untergebenen aber deren Söhne und Töchter sind, ist die einzige Verfassung, die uns Preußen eignet, und im Wege geschichtlicher Entwicklung uns göttlich verordnet ist. Wir sind berufen, wie an geistiger Ueberlegenheit und ritterlichem Wesen, so an Tiefe des Gemüths und christgläubiger Gesinnung aus den übrigen Völkern hervor zu leuchten. Wir sollen vor andern sein das Volk des Glaubens, der durchhaltenden Kindestreue gegen unser angestammtes Regentenhaus, der glücklichen Ehen, der friedsamen und trauten Häuslichkeit; sowie das Volk der frommen Sitte und der rastlosen Bethätigungen in Werken der Barmherzigkeit und der helfenden, rettenden und erfreuenden Bruderliebe. Nun, theilweise, gelobt sei Gott! sind wir's noch, trotz des fremden Geistes, der verwüstend über uns gekommen ist. Das Exempel, das vom Thron herniederstrahlt, bleibt nicht ohne Frucht, und kann nicht ungesegnet bleiben. Warum doch beginnt fast allewege wieder der kirchliche Sinn sich zu beleben? Warum ist in der That die Zahl der guten und glücklichen Ehen in Zunahme unter uns begriffen? Warum ist man ängstlicher bei uns, als anderwärts, bemüht, es zu verhüllen, wo es im Hause nicht steht, wie es stehen sollte? Warum rühren sich wieder so viele Tausende von Händen im Dienste der Liebe für Verwahrloste, Nothleidende, Kranke und Arme? Warum entbrennt rings um uns her ein solcher Eifer, Bethania's, Bethlehem's, Bethesda's und dergleichen zu errichten? - O, wir wissen wohl, warum! Eine stille, zur Nacheiferung weckende Macht, - möge sie immer weiteren Raum gewinnen! - durchwaltet vom Memelstrome bis zum Rhein mit heilender und segnender Wirkung das theure Vaterland. Fragt ihr, was ich damit sagen wolle, so antworte ich nur mit dem betenden Rufe: Gott segne, Gott erfreue, Gott erhalte lange zur Seite Ihres erhabenen Königlichen Gemahls unsere theure Landesmütterliche Königin! Amen!

Zugabe.

Der Doppelstern.

Du weißt's nicht halb, wie reich und fern
Dein Licht befruchtend sich ergießt.
Du Königlicher Doppelstern,
Den huld'gend meine Seele grüßt;
Nicht halb, wie manches stille Glück,
Bei trautem gottbeschirmtem Heerd,
An Deiner Liebe Sonnenblick
Sich nährt und milde sich verklärt! -

Vor Salomo's Geschmeide stand
Die Fürstin Saba's einst entzückt;
O, wie viel reicher sieht Dein Land
Dich, hehres Paar, von Gott geschmückt!
Huld, Lieb' und Milde woben Dir
Den Herrscherpurpur ohne Fehl;
Und Deine Stirn umglänzt als Zier
Der Treue köstlicher Juwel!

Ja, Dich umwallet eine Macht,
Bon der Dein eigen Herz nicht weiß,
Dir Sieg erstreitend ohne Schlacht,
Und Huld'gung ohne Zwangsgeheiß:
Die Macht, die, wo Dein Bild erscheint,
Das menschlich Schöne zaubernd übt.
Das, Deinem Herrscherglanz geeint,
Die Höhe Deines Throns umgiebt! -

Mög's lange noch, erhab'nes Paar!
Von Oben Dir beschieden sein.
Mit dieser Macht, so wunderbar,
Dein Volk zu segnen und zu weih'n! -
Geuß lange noch von Haus zu Haus,
Die Schatten lichtend nah und fern.
Die Strahlen Deines Bildes aus.
Du Königlicher Doppelstern!

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