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Jesaias - Kapitel 49

Jesaias - Kapitel 49

(Leander van Eß)

Ein Diener Gottes soll an der Bekehrung der Juden und der Heiden arbeiten. Von Gefangenschaft und Schmach wird das jüdische Volk befreiet, und dessen Land mehr als zuvor bevölkert werden.

1 Entlegene Länder, höret mich! Ihr fernen Völker, merket auf! Von Mutterleibe an hat mich Jehova berufen, genannt schon meinen Namen vom Schooße meiner Mutter an;
2 gemacht zum scharfen Schwerte meinen Mund: verborgen mich im Schatten seiner Hand, bereitet mich zum spitzigen Pfeile, und mich versteckt in seinen Köcher.
3 Er sprach zu mir: Du bist mein Knecht; Israel, an dem ich mich verherrlichen will.
4 Ich gab zur Antwort: vergeblich bemühete ich mich; vergeblich, fruchtlos verzehrte ich meine Kraft; doch meine Sache steht bei Jehova, und mein Werk bei meinem Gott.
5 Darauf erwiederte Jehova, der mich von Mutterleibe an zu seinem Knecht sich bildete, um Jakob zu ihm zurück zu führen, daß Israel sich bei ihm versammle, darum bin ich hochgeschätzt in den Augen Jehova's, und mein Gott ist meine Stärke.
6 Und sprach: Zu gering ist es, daß du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten, die Geretteten Israels zurückzuführen; ich will dich auch zum Licht der Heiden machen, daß bis in fernste Länder sich mein Heil verbreite.
7 So spricht Jehova, der Retter Israels, sein Heiliger, zum Verachteten, und zum Verabscheueten unter den Menschen, zum Knechte der Herren: Könige werden es sehen, und aufstehen, und Fürsten sich niederwerfen, wegen Jehova, der so treu sich zeigt als Heiliger Israels, der dich auserkoren.
8 So spricht Jehova: Zur Gnadenzeit will ich dich erhören, dir Hülfe geben am Tage des Heils, dich schirmen, und zum Bund der Völker machen, um herzustellen das Land, und auszutheilen das verheerte Erbland;
9 und um zu den Gefangenen zu sagen: Kommet heraus! und zu denen, die im Finstern sitzen: Zeiget euch. Dann sollen sie an den Wegen weiden, und auf jedem Hügel ihre Weide seyn;
10 keinen Hunger, und keinen Durst mehr leiden, nicht quälen sie Glut noch Sonnenstich; denn ihr Erbarmen führet sie, und leitet sie zu Wasserquellen.
11 Ich lasse wegbar alle meine Berge, und höher machen meine Straßen.
12 Siehe! sie kehren heim von Ferne her, und siehe! jene von Norden, und vom Meere, und jene vom Lande Sinim.
13 Jauchzet, ihr Himmel! und frohlocke, du Erde! und ihr Berge erschallet von Jubelgesang! denn Jehova tröstet sein Volk, erbarmet sich seiner Geplagten.
14 Zion sprach zwar: Mich hat verlassen Jehova, vergessen mich der Herr.
15 Allein vergißt wohl eine Mutter ihres Säuglings, daß sie kein Mitleid hätte mit dem Kinde ihres Leibes? Vergäße sie auch ihn, so will ich doch dein nicht vergessen.
16 Siehe! in beide Hände habe ich dich aufgezeichnet, und deine Mauern sind beständig mir vor Augen.
17 Die dich erbauen, eilen her; aber die dich zerstörten und verheerten, entfernen sich von dir.
18 Erhebe deine Augen ringsumher, und siehe! Alle sammeln sich, und kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht Jehova, sie Alle sollst du noch dir wie Geschmeide anlegen, und schmücken dich mit ihnen wie eine Braut.
19 Denn deine wüsten und zerstörten Plätze, und dein verheertes Land, fürwahr! sie werden zu enge seyn für die Bewohner. Und deine Verheerer bleiben fern.
20 Es sagen noch vor deinen Ohren die Söhne deiner Kinderlosigkeit: Zu enge ist mir der Raum, mache mir Platz, damit ich wohnen kann.
21 Du aber wirst sagen in deinem Herzen: Wer zeugte diese mir? ich war kinderlos, war unfruchtbar, verbannt, vertrieben war ich! wer hat sie denn erzogen? Siehe! ich blieb allein übrig, wo waren denn diese?
22 Es spricht der Herr Jehova also: Siehe! ich darf nur meine Hand zu den Nationen heben, ich darf den Völkern nur erhöhen mein Panier; so bringen sie daher im Busen deine Söhne, und deine Töchter werden auf den Schultern hergetragen.
23 Und Könige sind deine Pfleger, und ihre Frauen deine Ammen. Sie werden auf's Angesicht vor dir zur Erde sich beugen, und lecken deiner Füße Staub. So wirst du überzeugt werden, daß ich Jehova bin, und daß die, die auf mich vertrauen, nicht zu Schanden werden.
24 Kann man dem Helden entreißen seine Beute? und können die Gefangenen dem Strengen entkommen?
25 Jawohl! so spricht der Herr, wird man auch nehmen dem Helden die Gefangenen; und die Beute dem Starken entreißen. Ich nehme es auf mit deinem Gegner, und ich rette deine Kinder.
26 Und ich will machen, daß deine Dränger ihr eigen Fleisch fressen, und wie Most ihr eigenes Blut trinken. Und alles Fleisch soll erfahren, daß ich Jehova bin, der dich erlöset hat, und dein Erlöser, der Mächtige Jakobs.

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