Draconites, Johannes - Bekendnis des Glawbens / und der Lehre.

Draconites, Johannes - Bekendnis des Glawbens / und der Lehre.

Doct. Joannes Draconites.

Weil des ersten menschen sünd todt unn verdamnus / auff alle menschen erben / also das kein mensch selig werden mag / ehr glewbe den unn bekenne / das ihn Gottes und Marie sohn Jhesus Christus / durch sein sterben unbnd aufferstehen / von sünd todt unn hell erloeset habe / so woellen wir im namen und willen unsers Herrn Jhesu / diss bekendtnis am gesetz anfahen / dadurch wir sünd todt und verdamnis erkennen / und mit dem Evangelio volenden / dadurch wir von sünd todt und hell erlöset werden. Denn was lehret auch alle heylige schriefft anders den gesetz und Evangelion?

Diss ist das gesetz / das Gott vom himel durch die Engel / auff dem berge Sinai Mosi gegeben hat / Exo. 20. Gal. 3

Du solt keyn ander Goetter neben mir haben.
Du solt den namen des Herrn deines Gottes / nicht vergeblich fueren.
Du solt den Sabbath heyligen.
Du solt dein Vatter und dein Mutter ehren.
Du solt nicht Toedthen.
Du solt nicht Ehebrechen.
Du solt nicht Schtelen.
Du solt nicht falsch gezeugnis geben / widder deynen nehisten.
Du solt dich nicht lassen gelüsten deines nehisten haus.
Du solt dich nicht lassen gelüsten deines nehisten weibs / knechts magdt ochsen esels / nach alles das dein nehister hat.

Sihe in diese zehen gepotte / als in ein buendlin / ist leben und todt verfasset / sampt allem das Gott zuthun und lassen befolhen hat / also das / wehr diese gepotte vonn grundt seynes herzenn ahn alles gesich helt / der mag sich zu Gott versehen dess / das ehr ihm gnedig sey / und geben woelle / alles was ehr ist / hat unnd vermag. Widderumb / wehr diese gepotte ubertritt / der mag sich zu Gott versehen dess / das ehr ihm ungnedig sey / und ihn plagen toedten und verdammen woelle / wie auch Gott selbs von diesen gepotten zeuget unnd spricht / Exodi. 20. Ich der Herr deynn Gott / bin eyn starcker eifferer / der daa heimsucht der vaeter missethat an den kindern / bis in das dritte unn vierde geliede / die mich hassen / unn thue barmherzigkeit an viel tausent / die mich lieben und mein gepotte halten.

Sintemal aber die zehen gepotte / sich mit eusserlichenn geberden unn wercken nicht settigen lassen / sondern des herzen grund und boden foddern / nemlich / das man Gott uber alles liebe / ihm alleine trawe / unnd keynem menschen arges goenne noch thue / wie Christus auch zeuget / Matthei. 22. da ehr die zehen gepotte ausleget unnd spricht / Du solt lieben Got deinen Herrn von ganzem herzen / von ganzer sehele / von ganzem gemüte / deinen nehisten aber als dich selbs.

Der freie wille aber / kann wol umb genies oder schadens willen so dem gepotte folget / eusserlich nicht abgoetterey treiben / schtelen / ehebrechen / morden / im grundt aber unn boden des herzen / stickt ehr vol vol abgoetterey / rawbes ehebruchs mordes / und kan von ahrt nichts anders den die zehen gepotte ubertretten. So folget nicht / wen man spricht / hatl die zehen gepotte / das man sie drumb halten könne / sondern als ferne der himel von der hell ist / so ferne ist gepieten unn thun voneinander / ia so wenig als du mit einem finger den himel anrhüren kanst / so wenig vermügenn alle menschen / durch ihren freien willen / die zehen gepotte zu halten / das warlich der freie wille billich ehr ein gefangener wille / denn ein freyer wille heissen mag.

Denn so auch der freye wille die zehen gepotte haltenn künd / so wher Christus Jhesus unser frommickeit und seligkeit / nicht verheissen / bey zwey Tausent / Vierhundert / und drey unn funffzig jaren / ehe den die zehen gepotte geben wurden / unn weren die Juden auch nicht so seer erschrocken / das sie eines mittelers begerethen / Exodi. 20. da die zehen gepotte geben wurden / dadurch an zweiffelich gnugsam anzeiget ist / das man nichts mehr von zehen gepotten erlange / wen man sie am besten hoeret und weis / den das man erferet / was man guts thun sol / unn nicht thun kan / Summa das Christus ahn zu thun der zehen gepotte / alleine / gerecht unnd selig mache / wie auch die schriefft zeuget da sie spricht / Rho. 10. Christus ist des gesetzs ende / an wilchem gerecht wirdt wer da glewbt.

Denn wiewol die zehen gepotte heilig und recht sind / und Gott allen menschen einen lust ihns herz gebildet hat / darnach zu leben / so ist doch der selb vom Satan in Adam so gefangen unn gestanden / das kein mensch auff erden lebet / der ahn Gottes geist / die zehen gepotte halten koenne / wenn und wo ehr sol / unn nicht ubertreten muesse / wen ehr zeit und rhaum darzu krieget / das Paul billich uber die erbsund klaget und spricht / Rho. 7. das gesetz ist Geistlich / ich aber bin fleischlich untter die suend verkaufft / den ich thue nicht was ich wil / sondern was ich nicht wil das thue ich.

Denn wie Adam und Heva ihm Paradis luesterten und ahn Gotts gepotte ursach namen zu suend unn todt / also ists allen menschen von Adam und Heva angeporn und auffgeerbet / das sie lustern und begeren zuerfaren / wie doch das werck schmecken muege so Gott verpotten hat / wilchen lust der Satan mit falscher auslegung der zehen gepotte mehret / unn durch falsche verheissung so meisterlich fort treybet / das der mensch Gottes drew wortte in wynd schlehet / und sich muth williglich in suend Gottes zorn unglueck todt und verdamnis hienein schtoerzt / damit das ehr dass werck thut / so Gott verpotten hatt / wilchs werck zwar nicht suend where (denn nichts ist suende ahn Gotte gepotte ubertretten) es hette auch der mensch nicht so grossen lust dazu wens Got nicht verpotten hette / wie Paulus auch zeuget da ehr spricht / Rho. 7. Ich erkandte die suend nicht ahn durchs gesetz / den ich wueste nichts von der luste zu sagen / wen das gesetz nicht gesagt hette / las dich nicht geluestenn / da man ber die suend eine ursach am gesetz / unn erreget in mir allerley lueste / den an das gesetz ist die suend todt.

Ja so lebend und thettig wird die suend durch die zehen gepotte / das Adams kinder uber das ursach dann nhemen zu aller Gottloserey und abgoetterey. Den weil sie sehen / das sie zu schwach sind Gottes gepotte zu halthen / fahren sie zu und ertichten ihn selbs erwelete gepotte unn werck / Gott damit zu dienen / unn geben also menschen gepotten unn wercken die ehre so Got alleine gepuert Exo. 33. (gleich wie die Juden da sie Moses andliz nicht ansehen kuendten / furen sie zu unn sahen seinen ruecken an) dadurch Gott den so seer erzuernet wird / das gewislich all unglück / kriege / theurung / pestilenz unn plage auff erden / aus keinem andern bron herfliesen / den aus der zehen gepotte ubertrettung.

Den wie es nicht mueglich ist das Gotts segen ausbleyben koenne / wen man die zehen gepotte helt / darumb das ers verheisen hat da ehr spricht / Levi. 18. Was der mensch guts thut darinne sol ehr leben / also ists widderumb unmueglich das Gottes fluch ausbleiben koenne / wen man die zehen gepotte ubertritt / darumb das ehrs verheissen hat da ehr spricht / Deutero. 27. verflucht sey wher nicht bleibt ihn allem das geschrieben ist im buch des gesetzs das ehr darnach thue / wie? kan niemand die zehen gepotte halten? wazu werden sie den geprediget? dazu werden sie geprediget / das sie allen menschen suend und verdamnis anzeigen / und sie Gottfuerchtig machen soellen / wie Mose selbs zeuget und spricht / Exodi. 20. Gott ist komen das ehr euch versüchte / auff das seine furcht fuer ewren augen wehre / das ihr nicht sündiget.

Das aber alle menschen durch Adams fahl so gahr verderbet seien / das sie / ohn Gottes geist / wedder suend und verdamnis erkennen / nach Gott fürchten koennen / ist droben an gezeiget / unn mit allen dene so die zehen gepotte ye ubertretten haben / und drüber geplaget sind worden zubeweisen.

Denn who auch der freie wille / ohn Gottes geist / die zehen gepotte halten kuend / so hette Gott nicht gesagt / Hier. 31. Ich wil mein gesetz in ihr herz geben / und in ihre sinne wil ich es schreiben / und ihrer sünd unn ihrer ungerechtigkeit wil ich nicht mehr gedencken / mit wilchen worten ehr ja seynen heiligen Geist verheiesset / und durch Christum gegeben hat / dazu / das ehr die zehen gepotte selbs in allen erwelethen erfuellen und halten soelle.

Man predige nhu allen menschen so lang un viel man ihmmer koenne / wie tieff sie durch die erbsund / unnd der zehen gepotte ubertrettung / in Gots zorn todt unnd verdamnis sticken / wie man den vom gesetz nich anders predigen kan / Ro. 3. den das eine erckendtnis der suend sey / unn nur zorn an richte / so kan es doch der Gottlose pulversack / ahn Gottes geist / nicht ehe glewben noch bekennen / Gott werffe ihn den in noth und todt / hinein / unn eroeffene die suend ihm gewissen durch die zehen gepotte / da da (sag ich) fuelet man erst und bekennet / das Gott so gerecht sey / wen ehr die welt nach den zehen gepotten richtet / das auch die so Gott toedet und verdammet / Gottes gerechtigketi ihm gewissen fuelen unnd mit dem mund bekennen muessen / Widderumb aber / das alle menschen so ungerecht und beyde gegen Gott und menschen so unfreundtlich unn moerdisch gesinnet seien / das man die welt billich eine Mordgrubenn nennen moecht / die voller moerder ist / unther dem erzmoerder dem Teuffell / wie den auch die schriefft alle menschen beschreibet / da sie spricht / Rho. 3. Es ist nicht einer der rechtferttig sey / da ist nicht der verstendig sey odder nach Gott frage / sie sind alle ausgewichenn / es ist nicht einer der guets thue / ihr schlund ist ein offen grab / Mit ihren zungen handlen sie betriglich / otthern gifft ist unther ihren lippen / ihr mund ist voll fluchens unnd bitterkeit / ihre fuesse sind eilend blut zuvergiessen / in ihren wegen ist zurstoerung unn zurbrechung / sie wissen den weg des friedens nicht / es ist keine Gottes furcht fuer ihren augen.

Summa / wie Moses augen nicht dunckel wurden / ob ehr wol Hundert und zwenzig ihar alt war / und neimand weis auff den heuttigen tage / who ehr begraben ligt. Deut. 34. Also vermuegen die zehen gepotte keines menschen gewissen from noch selig zu machen / wie Paulus auch duerre heraus spricht / Rho. 8. Es ist dem gesetz unmueglich.

So gemanet mich der erbsuende / gerade wie eines thurmes / darinne aller menschen gewissen / vom fluch der zehen gepotte / alls von einem Schtockmeister Gotts gerichts / so lang gepoltert unn gemartert werden / bis das sie frey heraus bekennen / nicht alleine / das sie von der versen ahn biss oben nur scheyttel hinaus / von der eussersten handt ahn / biss in das innerste der sehele / Gottlos unn verdampt seien / sondern auch das sie durch ihren freyen willen / sampt allem tichten und thun / nichts den Gotts zorn / unglück / todt / und ewig fewer vordienen koennen / auff das sie also durch die zehen gepotte zur busse bereittet werden auff Christum / nemlich durstig nach Gottes gnad verheissen in Christo / wie auch S. Paulus von den zehen gepotten schleust unn spricht / Gala. 3. das gesetz ist unser zuchtmeister auff Christum.

Sihe dieser Jhesus Christus / ist darum von Got im Paradis für Fuenff tausent / Vierhundert / sieben und siebenzig iharen verheissen / Ge. 3. von diesem Dreissigsten ihare ahn zu rechen / unn im Drey tauseten / Neunhunderten / sieben und vierzigsten ihare erschienen / von der welt schoepffung ahn zu rechen / das ehr uns arme suender / von erbsünd / teuffel / der zehen gepotte fluch / Gotts zorn / todt und helle erloesete / wie auch Joannes zeuget unn spricht / 1. Jo. 3. dazu ist erschienen der sohne Gottes / das ehr die werck des teuffels auffloese.

Denn weil uns keine creature von diesem ubel allem erloesen kund / noch wir uns selbs nicht / so erbarmet sich Gott uber uns / unn sandte seinen einigen sohn / nemlich sein heilig wordt / in unser sündlich und verdampt fleisch / unn lies uns in Maria der iungfrawen / vom heiligen Geist / durch denn glawben / entpfangen / unn von ihr geporn werden einen Heiland / der da heist Jhesus Christus / warer Gott unn mensch wilcher in unserm fleisch / nemlich im Vier und dreissigsten ihare seyner menscheyt / unther Pontio Pilato / gecreuziget / gestorben / und begraben ist / auff das ehr uns von erbsünd / der zehen gepotte / fluch / Gottes zorn / weldt / sünd / teuffel / todt / hell / erloese / und Gottes gnad / Geist / und ewiges leben erwuerbe / wie Paulus auch zeuget da ehr spricht / Galat. 3. christus hat uns erloest von des gesetzs vermaledeiung / da ehr ward fuer uns eine vermaledeiung / den es stehet geschrieben / Deut. 21. Vermaledeiet ist iederman / der am holz hanget / auff das die benedeiung Abrahae / unther die heyden keme in Christo Jhesu / unn wir den verheissen Geist entpfiengen / durch den glawben.

Nach dem aber Jhesus Christus inn die helle gefure / auff das ich und du mit leib unnd sehele / nicht darein faren duerfften ewiglich / stund ehr inn unserm fleisch / am dritten tage widderumb auff von todten / auff das ehr uns / durch seine aufferstehung / beide ahn leyb unnd sehele / gerecht und ewig lebend machte.

Diese gerechtigkeit aber und unsterblichkeit / kuempt uns ahn / durch die lebendige predigt von Christo / dadurch uns Christus Gottes geist schenckt / wilcher uns gerecht und unsterblich macht / durch den blossen glawben an Gottes und Christus zusagunge / wie auch Paulus zeuget da ehr spricht / Rho. 1. Ich scheme mich nicht des Evangelii von Christo / den es ist eine krafft Gottes / die da selig macht / alle die dran glewben / die Juden fuernemlich und die Griechen / sintemal drinnen offinbar wirdt / die gerechtigkeyt die fuer Gott gilt / wilche koempt / aufs glawben inn glawben / wie geschriebenn stehet / Hab. 2. Der gerechte lebet seines glawbens.

Sihe / neben dem Evangelio aber / hat Christus im Newen Testament / zwey Goetliche zeichen auffgericht / nemlich das Sacrament des Altars / unnd die heilige Tauffe / damit ehr unsere gewissen versichert des / das ehr uns im Evangelio zu saget / Gene. 17. Gleich wie Gott im Alten Testament neben der verheissung / Abrahae die beschneittung zu einem zeichen gabe des / das ehr durch den glawben gerecht / seynn solt / Gene. 9. und Noah den Regenbogen / das ehr die welt mit der sindflut nicht mehr verderben wolt.

Die heilige Tauffe ist nichts anders / denn ein wasser in Gotts wort gefasset / darinne uns Gott der Vater unn Gott der Sohn unnd Gott der heylig Geist / alles was uns vonn Adam angeporn ist / auszeuget und erseufft / und alles was uns Christus mit seinem sterben und aufferstehen erworben hat / anzeuget unn schenckt / wie Paulus zeuget da ehr spricht Gal. 3. so viel ewer tauffet sind / die haben Christum angezogen.

Das heylige wordt (sag ich) darein die tauffe gefasset ist / das ist mit Gott dem Vater und mit Gott dem heyligen Geist eins / unnd wirckt in uns die wir getaufft sind / nicht alleine den glawben / dadurch wir selig werden / sondern teuffet uns auch selbs mit wasser / zu einem zeichen des / das wir durch den glawben / nach diesem elend unn todt / widderumb aufferstehen unnd bey Gott ewig leben soellen / wie Christus selbs von der tauffe zeuget und spricht / Marci am letsten. Wehr glewbt und getaufft wird / der wird selig werden.

Drumb ist uns die heilige kinder tauffe / die selige thuere zur Christenheit / nicht alleine zu einer versicherung geben des / das wir durch den blossen glawben / an Christus todt unnd aufferstehung / von allem gegenwerttigem und kuenfftigem ubel erloest seien / ia ewige Gottes kinder und erben / alles des das Gott ist hat unnd vermag / sondern wirckt auch in uns durch Christ geist soviel / das wir unser lebenlang / mit den zehen gepotten / williglich / unsern sinn toedten / unn also geistlich mit Christo sterben / wen wir aber durch geprechligkeyt die zehen gepotte ubertretten / dass wir fest glewbenn / weyl Christus umb unser suend willen dahin geben und umb unser gerechtigkeit willen aufferweckt ist / das uns die zehen gepotte nimmer mehr verdammen koennen / unnd also geistlich / durch den glawben / mit Christo von todten aufferstehenn / wilchs geistlich sterben unn aufferstehen / ist zwar durch die eusserliche wasser tauffe bedeut / wie S. Paulus zeuget da ehr spricht / Rho. 6. Wisset ihr nicht / das alle die wir in Jhesum Christ tauffet sind / die sind in seynen todt getaufft? so sind wir ye mit ihm begrabenn durch die tauffe in den todt / auff das gleich wie Christus aufferwecktt ist von todtenn / durch die heiligkeit des vaters / also soellen auch wir in einem newen leben wandeln.

Das Sacrament aber des altars / ist der whare leib und das whare blut unsers Herrn Jhesu Christi / verporgen untherm brod unnd wein / so in Gottes wordt gefasset ist / da durch allen denen / so es im glawben essen und trincken / alle suend vergeben / und das ewige leben gegeben wird.

Sprichstu / wie gehet das zu? so gehets zu / wen du das wordt glewbest / darein das brod und der wein gefasset ist / so wirckt dasselb wordt / das Christus selbs ist / in dir / vergebung der suend / unnd ein ewiges leben / gleich wie die Juden in der wuesten / Nume. 21. vom bisse der fewer schlangen geheylet wurden / da sie das wordt glewbten / darein die eherne schlangen gefasset whar.

So glewbe ich und bekenne / das uns Christus Jhesus / seinen fronen leib im brod / unn sein frones blut im wein / nicht allein zu einem gedechtnis gebe dess / das seyn heyliger unschuldiger todt / eine einige gnugthuung und ewige versoenunge sey für alle unsere suende / ia ein einiges gutte werck / da durch alle heyligen die zehen gepotte erfuellen / unnd Gottes hulde erwerbenn / sondern auch das wir dadurch / im glawben / aller suend loß / unnd beide ahn leib unnd sehele unsterblich werdenn.

Denn who Gotts wordt / glawb / unnd vergebung der suend ist / ist da nicht auch / Gott und der heylig Geist selbs / unn ein ewiges leben? Nach dem aber Jhesus Christus von todten aufferstanden whar / unnd alles was ehr geleret / zu thun unnd lehren befolhen hatte / fure ehr in unserm fleisch verkeret und unsterblich gehen himel / und ward zur rechten Gottes gesetzt / auff das ehr uns zu trost unnd huelffe / uber alle creature huersche / biss an Juengsten tag.

Die rechte Gottes aber da Christus sitzt / ist hie nichts anders / den Jhesus Christus selbs / in dem alle fuelle der Gotheyt leiplich wonet / und der darumb an allen ortthen gegenwerttig barmherzig unnd almechtig ist / das ehr uns arme suender / mit Gottes geist / von allem ubel errette / unnd alles gutte schencke ewiglich / wie S. Paulus auch die rechte Gottes beschreibet da ehr spricht / Ephe. 4. Der hinuntter ist gefaren in den untersten orth der erden / eben derselb ist gefaren uber alle himel / auff das ehr alles erfuelle.

So where dis der fuernemiste nutz der auffart und hirschafft Christi im himel / das ehr unns Gottes geist sendet / durch die Prediget / unnd mit desselbenn gaben regieret / wie auch David von Christo zeuget und spricht / Psalm. 68. Du bist in die hoehe gefaren / und hast das gefengnis gefangen / und gaben fuer die menschen empfangen.

Siehe diese Geist teylet alle Heilige schriefft inn zwey stück / nemlich in gesetz und Evangelion / unn treibet sie allen erweleten / durch die predigt so tieff in grund und boden des herzen hinein / und aus dem grund unnd boden des herzen heraus inn mund unnd alle gliedere so gewaltiglich / das sie keine andere gerechtigkeit erkennen noch bekennen / den Jhesum Christ der zur rechten Gottes sitzt / unnd keyne andere werck thun / den die gepotten sind von Gott / nemlich werck der lieb gedult unn hoffnung / wilche einigkeit beyde der lehre unnd des lebens inn allen Christen / wirckt Gott der heylig Geist selbs.

Aus diesem bron fliessen zwar die artickel des glawbens die also klingen / Ich glewbe an den heiligen Geist / eine heylige Christliche kirchen / eine gemeine der heyligen. Denn so auch wir arme suender / nach dem Evangelio unn Sacramenten strauchlen / hilfft uns unser Gott der heilige Geist wider auff / und macht uns muettig puss zuthun und zu glewben / nemlich das uns Gott unser lieber vater / umb seynes lieben sohnes unsers bruders Jhesu willen / diese unn alle suende vergeben habe ewiglich / wie den die Christenheit teglich zeuget und spricht / Ich glewbe eine vergebung der suenden / unnd S. Joannes da ehr spricht / 1. Jo. 2. Kindlin / suendiget nicht so aber iemand suendiget / so haben wir eynen fuersprecher bey Got Jhesum Christ / der gerecht ist / unn derselb ist die versuenung für unsere suende / nicht alleine aber fuer die unsere / sondern auch fuer der ganzen welt.

Sonerlich aber ist diss Gottes des heyligenn Geists ampt / das ehr uns mit Gottes und christus zu sagung / in noth und todt troeste / unnd muettig mache / nicht alleine unrecht zu leiden und Gott die rache heim zu stellen / wie Christus thet / sondern auch zu hoffen unnd glewbenn / wie Gott Christum nach schand unn todt herlich machte / das ehr auch uns nach diesem elend und todt / eine Goetliche herligkeit unn ewiges leben geben werde / wie auch Paulus solch des heyligen Geists ampt rhumet unn spricht / Rho. 8. derselbige Geist versichert unsern geist des / das wir Gottes kinder sind / sind wir aber kinder / so sind wir auch erben / nemlich Gottes erben / unn mitterben Christi / so wir anders mit leiden / auff das wir auch mit zur herligkeit erhaben werden.

Nhu das sey auff diss mal gnugsam vom gesetz unnd Evangelio gesagt / daraus man wol spueren kan / was ich von der Heiligen dreiheyt halte. Den von der Heiligen dreiheyt glewbe ich also / das nhur ein dreyfaltiger und einiger Gott ist / nemlich Gott der vater unnd Gott der sohn unnd Gott der heilig Geist.

Denn von Gott dem vater der alle ding geschaffen hat gehet auss ein heylig wordt / nemlich Gott der sohn / durch wilchen alle ding geschaffen sind / unn von Gott dem vater / unnd Gott dem sohn / gehet auss ein heiliger muett / nemlich Gott der heilig Geist / durch wilchen alle ding muetting unnd thettig werden.

So bekenne ich / das in Goettlicher Maiestet drey person sind / die beyde im wesen einig und im wircken ungescheiden sind / wie David auch zeuget da ehr spricht / Psal. 33. Der Himel ist durchs Herrn wordt gemacht / unnd alle seine heere / durch seines geists mund.

Noch eines aber ist auch allen menschen / nott und nuetz zu wissen biss an Juengsten tag / nemlich das alle Obirckeyt von Gott ist / und das alle menschen ihre gehorsam zustend schuldig sind. Denn was ist die Obirckeyt anders den eine dienrinne unnd ordenunge Gottes / dadurch Gott selbs die ubelthetter straffet / und die fromen beschirmet / auff das gemeiner friede sey auff erden? Den wir muessen ia nicht alleine mit den augen auff die Maiestet unn eusserlichen scheyn der Obirckeit sehen / sondern mit dem herz auff Gotts wordt / das da spricht / Rho. 13. Jederman sey der Obirckeyt unterthan / wilchs wordt die rechte Maiestet (sag ich) dene personen so obirckeit haben / mir und dir zu gut gibt / auff das sie uns friede fuer unsern feinden schaffen / wie Salomo auch zeuget da ehr spricht / Eccle. 2. Der koenig ist uber das ganz land gesetzt / das feld zu bawen.

Derhalbenn / wen wir der Obirckeit fuercht / ehre / schos / zoll / geben und ihre ordnunge halten / soellen wir auch nicht dencken / das wir solche fuercht / ehre / schos / zoll / gehorsam / dene personen so es foddern gebenn / sondern dem der durch S. Paulus spricht / Rho. 13. Gebt / schos / zoll / fuercht / ehre / dem / dem ihrs schuldig seyt / unnd durch S. Peter / 1. Pet. 2. Seit unterthan aller menschlicher ordenung / umb des Herrn willen / es sey dem Koenig / als dem ubersten / odder den Pflegern / als den gesandten von ihm / zur rache der ubelthetter / unnd zu lobe der wolthetter.

Wher aber auffruerisch ist / gleich wie sich Absalon widder seinen vater koenig David rottet / odder einen bund widder die Obirckeyt macht / gleich wie Bigdan unnd Theres / widder den Koenig Ahasveros / der wisse dass ehr nicht der Obirckeit / sondern Gott selbs widder strebet / und endlich / wie ihene / drueber zu scheittern wird gehen / wie auch S. Paulus zeuget da ehr spricht / Rho. 13. Die gewalt so allenthalben ist / die ist von Gott verordnet / also dass / wher sich widder die gewalt setzt / der widderstrebet Gottes ordnung / die aber widderstreben / werden uber sich ein urteil entpfahen.

Drumb wolt ich wundschenn / nicht alleine / das dieser spruch Salomo / an allenn Thoren unnd Radhewsern / mit grossen buchstaben geschrieben stuend / da ehr spricht / Pro. 24. Mein kind fuerchte Gott unnd den Koenig / und menge dich nicht unter die auffruerischen / den ihr verderben wird ploetzlich entstehen / sondern auch von predigern offt ausgestrichen wuerde / beyde was der Obirckeit unnd unterthanen ampt sey / was gilts es wuerde mehr gerechtickeit / friedes / gedult / auff erden funden werden?

Summa Gott wil haben / das die Obirkeyt / mit Gottes furcht regieren sol / unnd das man ihr mit Gottes furcht gehorsam seyn sol / biss an Juengsten tag / an wilchem / nicht alleine die Obrickeyt auffgehabenn / sondern auch die ganz welt mit fewer verbrand wird werden.

Sihe dieser ursach halben / wird teglich das heilig Evangelion geprediget / auff das wir im glawben liebe gedult unn hoffnung erfunden werden / am tage des Herrn / wilcher komen wird unnersehens / wie ein dieb in der nacht / an wilchem auch der Herr alle unglewbigen zum ewigen fewer verdammen / allen glewbigen aber dass verheissen ewige leben geben wird.

So glewbe ich unnd beschlies damit / dass unser lieber Herr Jhesu Christ / inn seyner zukunfft / auch diesen meynen suendlichen und sterblichen leib / wen ehr entschlaffen ist / aus dem grabe auffer wecken / odder when ihn der Juengste tag lebend ergreifft / ploetzlich verendern wird / unnd sampt aller heyligen leibe / seynem geistlichen himelischen unsterblichen leibe ehnlich machenn / unnd eyne solche frewde geben wird ewiglich / die keynes menschen auge nie gesehenn / noch ohre gehoert hat / noch in keynes menschen herz ye komen ist / wie auch S. Joanes zeuget da ehr spricht / 1. Jo. 3. Meine lieben / wir sind nhu kinder Gottes / unnd ist noch nicht erschienen / dass wir seyn werdenn / wir wissen aber / wen es erscheinenn wird / das wir ihm gleich sein werden / denn wir werden ihn sehen / wie ehr ist.

Gott sey lob ewig.

Aus dem Original abgeschrieben

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/d/draconites/bekendnis_des_glawbens_und_der_lehre.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain