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1. Mose, Kapitel 17

1. Mose, Kapitel 17

17:1 Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.
Wer mit Gott wandeln will, der stelle sich in Seine Gegenwart und bewege sich als vor dem unsichtbaren, aber überall nahen Gott. Wenn wir unsere Hände zum Gebet falten, so glauben wir doch, dass Er uns sieht und hört; sollte Er weniger gegenwärtig sein, nachdem wir das Amen gesprochen? Es ist eine herrliche Sache, auch in der Arbeit an Ihn allein zu denken, alles Ihm vorzulegen, alles mit Ihm zu besprechen, alles von Ihm zu erflehen. Tag und Nacht in Verbindung mit Dem zu stehen, der gesagt hat: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“, das heißt mit Gott wandeln. Mit Gott Wandelnde sind in dem, was sie reden und tun, weise und vorsichtig. Wenn ein hoher Gast in unserer Mitte ist, sind wir im Reden behutsam. Wir möchten ihn nicht betrüben und wollen von unserer Person keinen schlechten Eindruck bei ihm hinterlassen. „Siehe, ich bin bei euch“, sagt der Herr. Von dieser Wahrheit durchdrungen, erfüllt Ehrfurcht die Seele; darum kann die Zunge nicht reden, was nicht in Jesu Gegenwart taugt. „Ihr esset oder trinket, oder was ihr tut, das tut alles zu Gottes Ehre“, mahnt der Apostel Paulus. Essen und trinken, fasten und wachen, arbeiten und ruhen, handeln und wandeln als in Gottes Gegenwart - das ist die Losung derer, die mit Gott leben. „Was sagt mein Herr dazu?“ gibt in allen Dingen den Ausschlag. Was Er nicht hören und nicht sehen darf, das lasse! Es ist die Gnade Gottes, die dich befähigt, vor dem Allmächtigen fromm zu sein und mit Ihm zu wandeln. (Markus Hauser)

17:2 Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir machen und ich will dich gar sehr mehren.

17:3 Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und sprach:

17:4 Siehe, ich bin's und habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden.

17:5 Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker

17:6 und will dich gar sehr fruchtbar machen und will von dir Völker machen, und sollen auch Könige von dir kommen.

17:7 Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir, bei ihren Nachkommen, daß es ein ewiger Bund sei, also daß ich dein Gott sei und deines Samens nach dir,
Mit Abraham spricht hier Gott zur Zeit der Einführung der Beschneidung in seiner Familie. Da ist es gar lieblich und tröstlich, daß der Bund, den Gott mit Abraham aufrichten will, in gleichem Maße auch den Nachkommen gelten soll, so daß diese sich Gottes als ihres Gottes sollten rühmen dürfen gerade wie Abraham selber.
Wir sind berechtigt, solchem auch für uns und unsre Kinder eine Bedeutung zu geben, daß Gott nämlich ebenso in den Bund, in den wir mit Ihm durch den Glauben an Christus getreten sind, auch unsre Kinder mit eingeschlossen habe. Abraham ist ja nichts anderes als ein Mensch, ein gläubiger Mensch. Wer nun steht wie er - im Glauben und in der Gemeinschaft mit Gott durch den Glauben -, mit dem kann Gott keinen geringeren Bund machen als mit einem Abraham. Und wir schätzen doch wohl unsern Bund gering, wenn wir uns ihn nicht auch als einen Bund denken, den Gott zugleich mit unsern Kindern und Kindeskindern macht. Wer wollte sagen, so bedeutungsvoll dürften wir's bei uns nicht nehmen wie bei Abraham; und unsre Kinder seien durch den Bund, in welchem wir stehen, um nichts Gott näher gekommen; sie seien Ihm ebenso fern wie wir Ihm fern wären, wenn wir nicht in Seinem Bunde stünden?! Sehen wir doch, wie voll sich der HErr in unsrem Spruch ausdrückt!: Der Bund wird gemacht; auf der einen Seite steht Gott der HErr - auf der andern Seite Abraham „und sein Same nach ihm bei ihren Nachkommen“. Zugleim, so sagt Gott, solle es ein ewiger Bund sein, wie es dem entspricht, was Gott auch im Gesetz sagt: „Denen, die Meine Gebote halten, tue Ich wohl bis ins tausendste Glied.“ Und um es ja ganz unmißverständlich zu sagen, setzt der HErr hinzu: „also daß Ich dein Gott sei und deines Samens nach dir.“
Die Verheißung wird auch gleich in Vollzug gesetzt, weil alsbald alle Glieder des Hauses Abrahams, auch seine Knechte, in den Bund der Beschneidung eintraten, ohne daß an ihnen hinsichtlich der Würdigkeit viel herumgefragt wurde.
Sollten wir daraus nicht auch einen Trost für unsre Kinder und Kindeskinder entnehmen dürfen? Und sollten wir wirklich Bedenken haben, unsern Kindern, wenn sie kaum geboren sind, das „Bundeszeichen“ der heiligen Taufe zukommen zu lassen? Ach, wie ist doch Gott so viel freundlicher, als wir oft versucht sind, es zu glauben!
Nehmen wir's also als einen Trost hin, daß Gott unsrer auch in unsern Kindern und Nachkommen gedenkt! Freilich ist's nicht so gemeint, daß Gott die Sünden und Abweichungen unbeachtet, die Sünder ungestraft sein lassen werde. Daß dem nicht so ist, das beweist hinlänglich die Geschichte Israels. Können ja auch die Eltern, wenn sie abtrünnig werden, der Bundesgnade verlustig werden! Aber so wenig diese, auch wenn sie sündigen, ganz aus dem Bunde fallen, so daß Gott nichts mehr nach ihnen fragen würde: so wenig sind ihre Kinder von ihrer Geburt an vom Bunde ausgeschlossen. Wie den Eltern, so geht auch den Kindern Gott nach. Und eine nicht mindere Gnade und Sorgfalt beweist Gott an den Kindern, sie bundestreu zu machen, wie Er sie an den Eltern beweist, wenn sie einmal an- genommen sind. Müssen doch oft die Kinder die Retter der Eltern sein!
Sind wir denn etwa für unsre Kinder ängstlich, so dürfen wir's fest glauben, daß Gott, so möchte ich sagen, nicht minder ängstlich auf ihr Seelenheil bedacht ist, weil sie Seinen Verbündeten angehören. Das ist besonders dann der Fall, wenn Er sieht, welch ein großes Anliegen es auch den Eltern ist. Hat daher Gott Seines Volkes nie vergessen - auch jetzt noch nicht vergessen, da es über ihnen immer noch heißt: „Gottes Gaben und Berufung mögen Ihn nicht gereuen“ (Röm. 11,29) -, so werden unsre Kinder und Kindeskinder von Ihm nicht vergessen. Und seufzende Eltern werden einmal große Wunder zu sehen bekommen, wenn alles fertig ist. Solches bekam auch Abraham selber zu sehen, von dessen Geschlecht es heißt: „auf daß ganz Israel selig werde“ (Röm. 11,26) - ein unaussprechlich großes Wort, an dem man sieht, wie es Gott auch beim ersten Bunde schon schließlich auf die ewige Seligkeit abgesehen habe. Dadurch gewinnt die Beschneidung selbst eine höhere Bedeutung. (Christoph Blumhardt)


O Herr, Du hast einen Bund mit mir, Deinem Knecht, gemacht in Christo Jesu, meinem Herrn; und nun, ich bitte Dich, laß meine Kinder in seine gnädigen Vorkehrungen mit eingeschlossen sein. Gestatte mir, an diese Verheißung zu glauben, als eine, die für mich sowohl wie für Abraham gegeben ist. Ich weiß, daß meine Kinder aus sündlichem Samen gezeugt und in Sünden empfangen sind, wie die andrer Menschen; deshalb bitte ich nichts für sie um ihrer Geburt willen, denn wohl weiß ich, daß „was vom Fleisch geboren ist, Fleisch ist,“ und weiter nichts. Herr, laß sie durch Deinen Heiligen Geist unter Deinem Gnadenbund geboren werden!
Ich bete für meine Nachkommen in allen Generationen. Sei Du ihr Gott, wie Du der meine bist. Meine höchste Ehre ist, daß du mir erlaubt hast, Dir zu dienen; mögen meine Nachkommen Dir in allen künftigen Jahren dienen. O Gott Abrahams, sei der Gott seines Isaaks! O Gott der Hanna, nimm ihren Samuel an!
Wenn Du, Herr, mich in meiner Familie begnadigt hast, so bitte ich dich, andrer Häuser der Deinen zu gedenken, die ungesegnet bleiben. Sei der Gott aller Familien Israels. Laß nicht einen von denen, die Deinen Namen fürchten, den Kummer haben, die Seinen gottlos und böse zu sehen, um Deines Sohnes Jesu Christi willen. Amen. (Charles Haddon Spurgeon)

17:8 und ich will dir und deinem Samen nach dir geben das Land, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewiger Besitzung, und will ihr Gott sein.

17:9 Und Gott sprach zu Abraham: So halte nun meinen Bund, du und dein Same nach dir, bei ihren Nachkommen.

17:10 Das ist aber mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden.

17:11 Ihr sollt aber die Vorhaut an eurem Fleisch beschneiden. Das soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch.

17:12 Ein jegliches Knäblein, wenn's acht Tage alt ist, sollt ihr beschneiden bei euren Nachkommen.

17:13 Beschnitten werden soll alles Gesinde, das dir daheim geboren oder erkauft ist. Und also soll mein Bund an eurem Fleisch sein zum ewigen Bund.

17:14 Und wo ein Mannsbild nicht wird beschnitten an der Vorhaut seines Fleisches, des Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk, darum daß es meinen Bund unterlassen hat.

17:15 Und Gott sprach abermals zu Abraham: Du sollst dein Weib Sarai nicht mehr Sarai heißen, sondern Sara soll ihr Name sein.

17:16 Denn ich will sie segnen, und auch von ihr will ich dir einen Sohn geben; denn ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und Könige über viele Völker.

17:17 Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte, und sprach in seinem Herzen: Soll mir, hundert Jahre alt, ein Kind geboren werden, und Sara, neunzig Jahre alt, gebären?

17:18 Und Abraham sprach zu Gott: Ach, daß Ismael leben sollte vor dir!

17:19 Da sprach Gott: Ja, Sara, dein Weib, soll dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak heißen; denn mit ihm will ich meinen ewigen Bund aufrichten und mit seinem Samen nach ihm.

17:20 Dazu um Ismael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn gesegnet und will ihn fruchtbar machen und mehren gar sehr. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich will ihn zum großen Volk machen.

17:21 Aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara gebären soll um diese Zeit im andern Jahr.

17:22 Und er hörte auf, mit ihm zu reden. Und Gott fuhr auf von Abraham.

17:23 Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Knechte, die daheim geboren, und alle, die erkauft, und alles, was männlich war in seinem Hause, und beschnitt die Vorhaut an ihrem Fleisch ebendesselben Tages, wie ihm Gott gesagt hatte.

17:24 Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, da er die Vorhaut an seinem Fleisch beschnitt.

17:25 Ismael aber, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, da seines Fleisches Vorhaut beschnitten ward.

17:26 Eben auf einen Tag wurden sie alle beschnitten, Abraham, sein Sohn Ismael,

17:27 und was männlich in seinem Hause war, daheim geboren und erkauft von Fremden; es ward alles mit ihm beschnitten.

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