Beste, Wilhelm - Wegweiser zum inneren Frieden - 39. Trost in Leiden.
Das erste Wort, mit dem das Evangelium in die Welt getreten, ist der Engeltrost: „Fürchtet euch nicht!1)“ und das erste Wort der Offenbarung nach Christi Auferstehung ist der Engeltrost: „Was weinst du?“2) Der Weihnachts- und der Osterruf haben also Einen Inhalt. Beide wollen uns das Herz stillen, erfreuen. Und doch sehen wir dort die Krippe, hier das Grab. Aber jene Krippe ist die Geburtsstätte und dieses Grab die Auferstehungsstätte des Sohnes Gottes. So will ich denn weder Not noch Tod fürchten. Wie die Hirten dem Worte glaubten „ihr werdet finden das Kind in einer Krippe liegen,“ so will auch ich glauben, dass ich im Elend das himmlische Kleinod finden soll. Und wie Maria, die den teuren Leichnam sucht, solchen nicht findet, aber das für Ihn selbst, den lebendigen Christus, so will ich mich ermutigen, wenn ich ein irdisches Gut vergebens suche. Finde ich nicht, was ich suche, so soll ich etwas Besseres finden, soll Jesum finden, und Er spricht zu mir: Weine nicht! Alle Not der Erde und selbst der Tod sind nur Gnadenzüge und Gnadenwege ins ungesehene, unvermutete Glück, ins unvergängliche, selige Wesen.