Psalm 58
(Leander van Eß)
Klage über gottlose Richter. Gebet um ihre Vertilgung, und um Schutz der Gerechten.
1 Dem Vorspieler nach Thascheth, von David ein Lied.
2 Sprächet ihr in Wahrheit das verstummte Recht; so würdet ihr nach Gerechtigkeit richten, ihr Menschensöhne!
3 Aber im Herzen übet ihr Unrecht, im Lande wäget ihr dar Gewaltthaten eurer Hände.
4 Abgewichen sind die Bösen von Mutterleibe an; sie irren von der Geburt an, und reden Lügen.
5 Gift haben sie dem Gifte der Schlangen gleich, wie eine taube Otter, die ihr Ohr verstopft,
6 die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer, des Zauberers, der kundig der Zauberei ist.
7 Gott zerschmettere ihre Zähne in ihrem Rachen; das Gebiß der jungen Löwen zerbrich, Jehova!
8 Sie mögen vergehen wie Wasser, das sich verläuft; mögen spannen ihre Pfeile, wie abgestumpft sind sie.
9 Sie seyen wie die Schnecke, die zerfließend vergeht; wie die Fehlgeburt eines Weibes, die die Sonne nicht sieht.
10 Eher als eure Töpfe den Stechdorn merken, sowohl den grünen als dürren, stürmt er sie hinweg.
11 Der Gerechte wird sich freuen, wenn er Rache sieht; seine Füße wird er waschen im Blute der Gottlosen.
12 Dann wird der Mensch sprechen: Fürwahr! der Gerechte empfängt Lohn; ja, es ist ein Gott, der richtet auf Erden!