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Psalm 109

Psalm 109

(Leander van Eß)

Gebetlied um Gottes Beistand wider auswärtige Feinde.

1 Dem Vorspieler. Von David ein Gesang. Gott meines Ruhms, schweige nicht!
2 Denn sie haben ein gottloses Maul, und ein trügerisches Maul gegen mich aufgesperrt; sie reden mit mir mit lügenhafter Zunge.
3 Und mit Worten des Hasses umgeben sie mich, und streiten wider mich ohne Grund.
4 Für meine Liebe befeinden sie mich, ich aber bete.
5 Und sie erweisen mir Böses für das Gute, und Haß für meine Liebe.
6 Setze über ihn den Bösesten, und der Ankläger stehe ihm zur Rechten!
7 Wenn er gerichtet wird, so soll er verurtheilt entkommen; und sein Bitten werden zur Sünde!
8 Seiner Tage seyen wenige, sein Amt empfange ein Anderer.
9 Seine Kinder seyen Waisen, und sein Weib Wittwe!
10 Ja, umherschweifen sollen seine Kinder, und bitten, und betteln außerhalb ihren Trümmern!
11 Der Wucherer verschlinge Alles, was er hat; und Fremde sollen erbeuten sein Erarbeitetes!
12 Er habe Keinen, der ihm Liebe bewahre, und Keinen, der seiner Kinder sich erbarme!
13 Seine Nachkommenschaft werde vertilgt, im andern Geschlecht werde gelöscht ihr Name!
14 Der Missethat seiner Väter werde gedacht bei Jehova; und die Sünde seiner Mutter werde nicht ausgetilgt!
15 Sie schweben Jehova vor Augen beständig, und ihr Andenken werde vertilgt von der Erde!
16 Darum weil er an Liebe zu üben nie dachte; sondern verfolgte einen elenden und armen Mann, und den im Herzen Gebeugten, um ihn zu tödten.
17 Er wollte ja den Fluch, so treffe er ihn; und den Segen wollte er nicht, so sey er ferne von ihm!
18 Er zog den Fluch an wie sein Gewand; ja, er drang wie Wasser in sein Inneres, und wie Oel in seine Gebeine.
19 Er sey ihm wie das Kleid, darin er sich hüllt, und zum Gürtel, womit er stets sich gürtet.
20 Dieß sey der Lohn meiner Feinde von Jehova, und derer, die Böses reden wider mich.
21 Aber du, Jehova, Herr! handle mit mir vermöge deines Namens, denn gütig ist deine Gnade, rette mich!
22 denn elend und arm bin ich; und mein Herz ist verwundet in mir.
23 Gleich einem Schatten, wie er sich weithin dehnt, schwinde ich hin, und bin vertrieben wie Heuschrecken.
24 Meine Kniee wanken vor Fasten; und mein Fleisch nimmt ab von Fett.
25 und ich bin ihnen zum Hohn; sie sehen mich, und schütteln ihr Haupt.
26 Hilf mir, Jehova, mein Gott! rette mich nach deiner Gnade!
27 Und laß sie erkennen, daß dieses deine Hand ist, daß du, Jehova! es gethan!
28 Sie mögen fluchen, du aber segne! Sie mögen aufstehen, aber werden zu Schanden werden; und dein Knecht wird sich freuen.
29 Es kleide meine Feinde Schmach, und sie bedecke, wie Gewand, ihre Schande!
30 Ich will Jehova preisen recht sehr mit meinem Munde; und in der Mitte Vieler ihn rühmen;
31 daß er zur Rechten steht dem Armen; und ihm hilft von seinen Richtern.

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