Lobstein, Friedrich - Die letzten Worte - VII. Das Gleichnis von der Hochzeit.

Lobstein, Friedrich - Die letzten Worte - VII. Das Gleichnis von der Hochzeit.

Matth. 22, 1-14.

Dieses Gleichnis hält uns die Gnade Gottes im weitesten Sinne vor. Worin besteht diese Gnade, und wer sind diejenigen, die ihrer teilhaftig werden? In diese zwei Fragen löst sich der ganze Inhalt des Gleichnisses auf. Es ist die Rede von einem „König,“ oder besser von dem „König der Könige,“ von dem „Herrn der Herren, dem allein Unvergänglichen und Unsichtbaren, welchem sei Ehre und Preis in Ewigkeit.“ Dieser König hat einen Sohn, und um die Hochzeit dieses Sohnes handelt es sich. Wir kennen diesen Sohn; in ihm zeigt sich der Vater ganz und gar, ihn hat er zum Erben eingesetzt über Alles und hat auch durch ihn die Welt geschaffen; es ist Jesus Christus, welcher ist „das Ebenbild des unsichtbaren Gottes.“

Wir kennen auch die Braut dieses Sohnes; es ist die Kirche, welche Jesus Christus sich sammelt „aus jedem Volke, jedem Geschlecht, jeder Nation und jeder Zunge;“ es sind diejenigen, welche dereinst „vor dem Thron und vor dem Lamme stehen, mit Palmen in den Händen und die da mit lauter Stimme rufen werden und sagen: Das Heil kommt von unserm Gott, der auf dem Throne sitzt, und vom Lamme.“

Der Vater will dieses Sohnes Hochzeit feiern. Und, in der Tat ist das Abendmahl, die Gemeinschaft mit Jesu Christo, vor Allem würdig, gefeiert zu werden im Himmel und auf Erden. Diese Feier wird durch die Diener des Königs angesagt.

Der König sagt zu ihnen: „Geht hin in alle Welt und lehrt alle Völker,“ zeigt ihnen „den Sohn, in welchem der Vater sein ganzes Wohlgefallen hat;“ tut ihnen auf „die unerforschlichen Schätze in Jesu Christo;“ sagt ihnen, „dass der Vater sie tüchtig machen will, Teil zu haben an dem Erbe der Heiligen im Licht, dass er sie will erretten von der Obrigkeit der Finsternis und versetzen in das Reich seines lieben Sohnes.“ Die Diener sollen zu den Eingeladenen sprechen: „Kommt; denn Alles ist bereit; kommt zur Hochzeit.“

Der König hat selbst das ganze Mahl zubereitet. So ist das Wesentliche im Evangelium seine Unentgeltlichkeit. Aus Gnade sind wir selig worden; nicht aus den Werken, sondern nach seiner Barmherzigkeit;“ denn „er hat uns verordnet zur Kindschaft nach dem Wohlgefallen seines Willens.“ Diese Gnade besteht in der Vergebung der Sünden und was daraus fließt: Versöhnung mit Gott, Kindschaft, freier Zugang zu den himmlischen Gütern, Schutz und Schirm und die Verheißung, dass wir „bewahrt werden sollen durch die Macht Gottes, durch den Glauben, auf das Erbe, das uns im Himmel aufgehoben ist. Hat Gott seines eigenen Sohnes nicht verschonet, wie sollte er uns mit ihm nicht Alles schenken?“

Solches haben die Diener des Königs zu versündigen, und in der Tat ist dies die Summe der Weissagungen und des Evangeliums, die Predigt, wie sie hier und bei den Antipoden erschallt. „kommt, denn Alles ist bereit; kommt zur Hochzeit.“

Wie wird dieser Ruf aufgenommen? Wie wird diese „allen Menschen heilsame Gnade“ behandelt, aufgenommen, benutzt von denen, an die sie sich richtet? Nachdem uns das Gleichnis belehrt hat über das, was Gott getan, so sagt es, was wir unsererseits tun. Die Eingeladenen wollten nicht kommen; sie gehen der Eine auf seinen Acker, der Andere zu seinem Handel. Andere sogar ergriffen die Diener, schmähten sie und töteten sie. Sie wollten nicht kommen. Ach! Ein Jeder werfe einen Blick auf sich selbst. Wir tragen in uns einen feindseligen Willen gegen Gott; es regt sich in uns eine unendliche Widerspenstigkeit, wenn Gott sein Wort, seine Bitte an uns wendet; wenn er durch Güte oder Strenge um unser Herz wirbt.

Sie wollten nicht kommen. Was ziehen denn wohl diese Eingeladenen vor? Gott selbst sagt es uns: „Mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen ihnen hier und da ausgehauene Brunnen, die doch löchrig sind und kein Wasser geben.“

Aber man weiß diese Feindseligkeit gegen Gott, diese Torheit, anderswo seine Glückseligkeit zu suchen, zu verdecken; es fehlt nie an Ausreden, wenn man seine Handlungsweise rechtfertigen will. Der Eine geht auf seinen Acker, der Andere zu seinem Handel.“ Man hat Hindernisse, die nennt man seine Geschäfte, seine Pflichten, seine Familienrücksichten, seine geringeren oder wichtigeren Beziehungen zu dieser Welt. Man findet Zeit für Alles und Alle, nur nicht für Gott. Klopft Er an die Türe, so wird er sicherlich abgewiesen, auf später vertröstet: der Gesunde will abwarten, bis er krank ist; der Kranke fühlt sich noch nicht zu gefährlich krank; der Beschäftigte meint, er werde ein andermal Muße haben; der Unbeschäftigte will die Sache eben auch nicht vornehmen: man verschiebt immer, belügt sich immer; unterdessen aber fängt die Sonne an sich zu neigen, das Leben kürzt sich ab und bald wird es aus sein. „Der Eine geht auf seinen Acker, der Andere zu seinem Handel.“ Das Irdische und immer nur das Irdische! man hängt am Staube und könnte den lebendigen Gott und unvergängliche Güter haben.

In dieser Gleichgültigkeit liegt schon der Keim des Haffes. „Die Übrigen ergriffen die Diener, schmähten sie und töteten sie.“ Es empört sich der Mensch, wenn Gott auf seiner Einladung beharrt; das Evangelium findet uns hartnäckig, wenn es uns zur Entscheidung drängt. Da werden dann die Diener und ihre Worte unleidlich, man verwirft sie, man tötet sie! Der hochmütige Mensch würde sich an Gott selbst vergreifen, wäre dieser nicht hoch erhaben über ihm.

Von allen Eigenschaften Gottes ist seine Geduld am staunenswertesten; aber es gibt ein Ziel, das der Mensch nicht verrücken kann, und macht uns das Evangelium nicht selig, so wird es uns zum Fallstrick; es kehrt nicht ohne Wirkung zu Gott zurück.

„Der König, der sich in seinen Dienern verhöhnt sieht, schickt seine Heere aus, bringt die Mörder um und zündet ihre Stadt an.“ So ist es wahr, mit „Gott lässt sich nicht spotten“ und „was der Mensch sät, das wird er ernten.“ Das Alles hast du getan, sagt der Herr, und ich habe geschwiegen und du hast gemeint, ich wäre wie du; ich aber werde dich züchtigen und Alles vor dich bringen. Gott kann schweigen, aber er kann auch entbrennen; seine Gerichte können hereinbrechen wie „Wasserbäche,“ seine Gerechtigkeit wie ein „Strom.“ Kriege sind auch Gerichte Gottes; wie den Einzelnen, so züchtigt Gott die Völker. Es ziehen die Mahnungen Gottes, wenn sie „auf Mutwillen gezogen werden,“ Strafen nach sich. Der Gott des Elias spricht noch im Feuer zu uns, um seinem Worte Zeugnis zu geben.

Die Gnade aber fährt fort in ihrem Werk., Der König spricht zu andern Knechten: Geht hin auf die Straßen und ladet zur Hochzeit, wen ihr findet. Und die Knechte gehen aus auf die Straßen und bringen zusammen, wen sie finden, Böse und Gute. Und die Tische werden alle voll.“

Lässt sich die Kirche an der Zahl erkennen? Ist die Hauptsache, nicht wer, sondern ob deren Viele darin sind? Dies ist nicht die Meinung unseres Textes. Die Kirchengeschichte belehrt uns hierüber; es gibt Zeiten, wo das Evangelium geschmäht ist und wo es eine Schmach ist, für Christum sich zu erklären; bald aber wenden sich die Dinge und eine Menge Menschen nehmen das christliche Kleid an. Das Evangelium, das gestern noch ein Spott war, kann morgen eine Empfehlung werden; man gibt ihm das Ehrenbürgerrecht und es gilt für eine Ehrensache, der Kirche anzugehören. Wir sind in einer Woche, welche unsere Stelle vollkommen erklärt. Man predigt das Evangelium von allen Kanzeln, ohne Ansehen der Person; die Kirchen füllen sich mit Guten und Bösen und morgen wird man sich zum Gottestisch drängen. Aber was sagt uns das Gleichnis weiter? Hier kommen wir an den Hauptpunkt.

„Da ging der König hinein, die Gäste zu besehen; und sah allda einen Menschen, der hatte kein hochzeitlich Kleid an, und sprach zu ihm: Freund, wie bist du herein kommen, und hast doch kein hochzeitlich Kleid an? Er aber verstummte.“

Du, der du morgen zum Abendmahl gehst, hast du nachgedacht über die Bedeutung dieses hochzeitlichen Kleides? Hast du es an? Bist du in der Verfassung, welche das Evangelium von dir fordert? Um ein anderes Kleid anzuziehen, muss man das ausziehen, das man an hat. Es scheint, dass der Mensch, den das Auge des Königs trifft, so wie er war, in den Hochzeitsaal getreten war und sein Wohlgefallen an seinem beschmutzten Kleide hatte; aber der König unterscheidet sogleich den Eindringling unter den Gästen.

So erscheinen auch bei dem Abendmahle Gäste, welche die Zeichen des Jüngers des Evangeliums nicht an sich tragen. Der König gibt unentgeltlich das Hochzeitkleid; aber um es anziehen zu können, muss man bereit sein, eine Entkleidung vorzunehmen. So „prüfe sich ein Jegliches selbst und esse von dem Brot und trinke von dem Kelch;“ der Segen liegt nicht in dem Abendmahl an und für sich, sondern in der Gesinnung, mit welcher man dasselbe begeht. Würde der König in diesem Augenblick unter uns treten, um die Kommunikanten zu erforschen, was würde er vorfinden? Aller Arten Leute, denen die Hauptsache abgeht.

Die Einen sind einfach nur gekommen, weil es Ostern ist. Sie kommen, um da gewesen zu sein. Den Tag nach der Kommunion werden sie die Alten wieder sein. Sie meinen wohl, mit einer toten Handlung und einigen unfruchtbaren Empfindungen sei Alles abgetan. Aber eine Kommunion, die rein Konvenienzsache ist, ist nur Heuchelwesen.

Andere kommen von den Straßen der Welt; Gestalten, die plötzlich auftauchen, um ebenso schnell wieder zu verschwinden; Gespenster, die Schrecken einflößen, bedenkt man ihre Zukunft und ihre Ansichten über ein christlich Leben. Sie wissen nicht, dass man nicht zwei Herren dienen kann,“ und dass, wo die „Weltliebe“ ist, die Liebe des Vaters“ nicht sein kann. Andere Kommunikanten kommen mit festen Überzeugungen, die aber rein nur Formelwesen sind. Aber Irrtümer sind solcher Erkenntnis vorzuziehen, die nur auswendig, nicht inwendig, die ohne Leben, ohne persönliche Abneigung, ohne Erfahrung vorhanden ist; ja aufs richtige Irrtümer, an die man glaubt, haben eher ein Recht als die Wahrheit selbst, welche nicht unser innerstes Wesen geworden ist. Äußerlich angenommene Wahrheiten sind Übertünchungen; wahrer Glaube ist geläutert Gold.

In der Menge der Osterkommunikanten finden sich sogar welche, die einen Bann in ihrer Seele haben. Sie leben in gespannten Verhältnissen mit Eltern oder Geschwistern; ist es nicht Groll, so ist es doch Bitterkeit. Ihnen rufen wir das Wort zu: „Lasse du deine Gabe auf dem Altare und gehe hin und versöhne dich vorerst mit deinem Bruder, dann komme und bringe deine Gabe.“ Ein anderer Bann besteht in der gewohnten Sonntagsentheiligung. Für Viele ist der Tag des Herrn ein Tag der Entweihung und des Handels; verfährt man aber mit einem einzigen Gebote auf solche Weise, wie sollte man es mit allen andern genauer nehmen? Wie aber kannst du kommunizieren, wenn du eine Sünde willig hegest und mit beiden Händen ein allgemeines Gebot antastest?

Der Mensch, der kein hochzeitliches Kleid anhat, stellt einen jeden Kommunikanten dar, welcher, nach seiner Selbstentkleidung, nicht Christum angezogen. Es sind, die in ihrer alten Gesinnung erscheinen, die blinden Pharisäer, die nie das „Inwendige des Kelches gereinigt“ und nur den Schein für sich haben. Aber es steht geschrieben: Wer den Namen Christi anruft, lasse ab von der Ungerechtigkeit. Ist Jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur. Wascht euch, reinigt euch, oder ihr esst eure Verdammnis, da ihr nicht den Leib des Herrn unterscheidet. Diesen Kommunikanten geht die rechte Buße ab, der Beginn eines neuen Lebens. Das Abendmahl hat der Herr bloß für seine Jünger eingesetzt; was aber ist ein Jünger? nicht der Erste Beste; sondern jede von der Gnade ergriffene Seele. Die Gnade muss zu wirken angefangen haben, denn das Abendmahl gibt nicht den Glauben, sie stärkt bloß den schon vorhandenen. Aus der täglichen Gemeinschaft mit Jesu Christo müssen die Segnungen des Abendmahls fließen. „Wer den Geist Christi nicht hat, ist nicht sein; ihr könnt nicht den Kelch des Herrn und den Kelch der Teufel trinken, sagt Paulus; ihr könnt nicht Teil haben am Tische des Herrn und am Tische der Teufel.“ Es gibt manches Leben, das aus kreischenden Widersprüchen zusammengesetzt ist; wie aber ist „eine Gemeinschaft möglich zwischen Licht und Finsternis, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit; Christus und Belial?“ So „prüfe ein Jegliches sich selbst;“ wird deine Kommunion nur ein Judaskuss sein, oder ist dein Verhältnis zu Jesus Christus ein richtiges?

Es will der König, bei seinem Eintritt in den Saal, nicht eben Heilige sehen. Er will auch nicht, dass man sich das Hochzeitkleid durch Heiligung erkaufe. Man verstehe mich recht. „Alles ist bereit;“ Alles ist uns geschenkt; aber ist dein Herz nicht begnadigt, so bist du unfähig, dir anzueignen, was dir Gott zugedacht hat. Ist dein Herz von andern Dingen erfüllt, wie kann er darin Wohnung machen? Kennst du nicht den „Hunger und Durst nach Gerechtigkeit,“ wie soll dich Jesus Christus sättigen?“ In dem h. Abendmahl hast du „geistliche Güter,“ diese aber sind nur für „geistliche Menschen,“ für solche, deren Herz erneuert ist. Das „Hochzeitkleid“ ist die Gerechtigkeit Jesu Christi, sein Erlösungswerk, das von Gott einem jeden gläubigen Sünder angerechnet wird. Aber es gilt zu glauben. Der Glaube ist die Hand, welche das Hochzeitkleid annimmt und benutzt. Der Glaube aber ist die Kraft, welche uns nach der Demütigung zum Vertrauen wendet; er ist eine Neubelebung des Herzens, wodurch man das erfasst, „das kein Ohr gehört, kein Auge gesehen, das aber Gott denen bereitet hat, die ihn lieb haben.“ Hast du ein solch neues Herz? Bist du wenigstens unterwegs dahin und hast du deine himmlische Berufung begriffen? Ist dem also, so fasse Mut; der König, wenn er dich sieht, wird nicht zu den Knechten sprechen: „Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn in die äußerste Finsternis hinaus; eine sanftere Stimme wird zu dir sprechen: „Selig sind, die zum Hochzeitmahl des Lammes berufen sind!“

Es gibt Kommunikanten, die man abhalten, andere, die man ermutigen muss; unter diesen gibt es besonders zwei Arten von Menschen. Erstens solche, die sagen: Ich bin noch nicht bekehrt, so kann ich nicht kommen. Sie wollen warten, bis sie würdiger, gläubiger, christlicher geworden. Wie aber willst du's werden? Ist nicht eben deine Schwachheit ein Grund, Kraft am rechten Ort zu schöpfen? Meinst du, du könnest dich selbst würdig und fähig machen? Hat nicht Jesus Christus gesagt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun?“ In dem h. Abendmahl will er dir feierlich zusichern, dass er „das lebendige Brot ist“ und dass er „zu trinken geben will dem Durstigen;“ dass „Alles bereit ist“ und dass ein reichlicher Eingang geboten ist von Gott in das ewige Reich.“ Such' nicht in dir selbst, was deinem Christentum abgeht, und mach' nicht das h. Abendmahl zu einem Vorrecht, das nur den Würdigen zukommt. Die Ärmsten sind zuerst berufen und die Elendesten sind die Erwählten Jesu Christi. Es ist das h. Abendmahl das versinnlichte Evangelium, das deinem schwachen Glauben in die Hände gegeben wird, auf dass du es mit Augen schauen, es ohne Furcht genießen könnest und allen Ruhm dem gebest, der dich geliebt hat.

Eine andere Klasse Leute erheischt auch Ermutigung. Diejenigen nämlich, welche oft über ihre Kälte erschrecken im Augenblick der Kommunion, da sie nichts von dem empfinden, was sie fühlen sollten. Die wahre Vorbereitung liegt aber nicht in der augenblicklichen Stimmung. Der Teufel ficht uns gerne dann an, wenn der Herr uns segnen will. Lass dich nicht dadurch erschrecken; gönne dem Bösen seine Freude nicht. Der Herr sieht deinen allgemeinen Zustand an; und bist du kalt im Augenblick der Kommunion, so ist dies ein Grund mehr, sie zu genießen. Die Kraft des h. Abendmahls hängt nicht von dem ab, was du eben fühlen oder nicht fühlen magst; würde der Teufel selbst das Abendmahl austeilen, so würde er dir nichts rauben können; so spricht Luther. Komme, wie du bist, als ein Sünder, der nichts hat und Alles empfangen muss. Auch die Fähigkeit, empfangen zu können, ist eine Gnade Gottes, die er dir geben will. Komm einfältig mit deiner ganzen Unwürdigkeit, und wäre deine Seele ein Abgrund, so kann der Herr ihn füllen. Die Segnungen, die sich nicht vor dem h. Abendmahl einstellten, werden nachfolgen. Der dich beruft, ist König, der reichste und freigebigste von allen. „So wir aber im Licht wandeln, wie Er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.“ Ein einziger schlechter Kommunikant kann für alle Andern eine Störung sein. Wo aber die Einheit des Geistes ist, da ist auch Gemeinschaft unter den Gliedern. Es kann der Herr unmittelbar wirken, aber er tut es auch vermittelst seiner Glieder. Die Kirche ist ein Leib, welcher durch das Band, das die einzelnen Teile verbindet, erbaut ist. So erwächst das Ganze nach der Kraft, welche das himmlische Haupt einem jeden Gliede mitteilt. Diese Gemeinschaft macht die Hochzeitfeier aus, welche der König seinem Sohne hält. Jesus Christus will nichts für sich allein; die „Herrlichkeit, die der Vater ihm gegeben hat,“ ist auch unsere Herrlichkeit; der große Erbe Gottes ist der „Erstgeborne unter vielen Brüdern;“ sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben; „Erben Gottes und Miterben Christi.“ Dieses Vorrecht bestätigt uns das h. Abendmahl; es gibt einem Jeden seinen Anteil an jener lebendigen Hoffnung, die nicht zu Schanden wird.“ So sei denn unsere jetzige Osterfeier eine neue Vereinigung mit dem Gekreuzigten und Auferstandenen und möge die Kirche alle ihre Herden vereinigen und zu ihnen sprechen: „Geht hinaus, ihr Töchter Zions, schaut den König Salomo, mit seiner Krone, mit der seine Mutter ihn gekrönt hat an seinem Hochzeittag, am Tage, da sein Herz sich freute.“ Amen.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/l/lobstein-die_letzten_worte/lobstein-die_letzten_worte_-_7.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain