Gerok, Karl von – Andachten zum Psalter - Psalm 33.
(1) Freut euch des Herrn, ihr Gerechten; die Frommen sollen ihn schön preisen. (2) Dankt dem Herrn mit Harfen, und lobsingt ihm auf dem Psalter von zehn Saiten; (3) Singt ihm ein neues Lied, macht es gut auf Saitenspielen mit Schalle. (4) Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss. (5) Er liebt Gerechtigkeit und Gericht. Die Erde ist voll der Güte des Herrn. (6) Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht, und alles sein Heer durch den Geist seines Mundes. (7) Er hält das Wasser im Meer zusammen, wie in einem Schlauch, und legt die Tiefe in das Verborgene. (8) Alle Welt fürchte den Herrn, und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnt. (9) Denn so er spricht, so geschieht es; so er gebietet, so steht es da. (10) Der Herr macht zunichte der Heiden Rat, und wendet die Gedanken der Völker. (11) Aber der Rat des Herrn bleibt ewig, seines Herzens Gedanken für und für. (12) Wohl dem Volk, des der Herr sein Gott ist; das Volk, das er zum Erbe erwählt hat. (13) Der Herr schaut vom Himmel, und sieht aller Menschen Kinder. (14) Von seinem festen Thron sieht er auf alle, die auf Erden wohnen. (15) Er lenket ihnen allen das Herz, er merkt auf alle ihre Werke. (16) Einem Könige hilft nicht seine große Macht; ein Riese wird nicht errettet durch seine große Kraft. (17) Rosse helfen auch nicht, und ihre große Stärke errettet nicht. (18) Siehe, des Herrn Auge sieht auf die, so ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, (19) Dass er ihre Seele errette vom Tode, und ernähre sie in der Teuerung. (20) Unsere Seele harrt auf den Herrn; er ist unsere Hilfe und Schild. (21) Denn unser Herz freut sich seiner, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. (22) Deine Güte, Herr, sei über uns, wie wir auf dich hoffen.
Eine liebliche Ermunterung zum Lob des Herrn, wie gemacht für uns zum Wiederanfang unserer Betstunden im neuen Jahr, am neuen Ort1). Gleich die drei ersten Verse unseres Psalms, welche die Einleitung desselben bilden, sind zugleich die schönste Einleitung für diese unsere Gottesdienste. Auch uns ruft der königliche Sänger zu:
V. 1: „Freut euch des Herrn, ihr Gerechten; die Frommen sollen ihn schön preisen.“ Uns des Herrn zu freuen, wie es frommen Christen geziemt, seines seligmachenden Wortes, seiner herrlichen Eigenschaften uns zu freuen auch im Geräusch der Woche, auch unter die Arbeiten und Sorgen des Werktags hinein, dazu ruft uns ja eben die Betstundenglocke zusammen; und ihn zu preisen, so gut wir können, durch das Lob unserer Lippen und durch das Gebet unserer Herzen, dazu sind wir hier in diesen Andachtsstunden versammelt. Da könnten wir nun freilich beschämt werden, wenn David uns auffordert:
V. 2: „Dankt dem Herrn mit Harfen und lobsingt ihm auf dem Psalter von zehn Saiten.“ Wo ist unsere Harfe, darauf wir dem Herrn würdig könnten spielen und singen; wo ist unser Psalter, den wir anstimmen sollten zum Lobe des großen Gottes? Aber die Antwort habt ihr gewiss schon selber im Mund. Wir brauchen keine neue Harfe zu bestellen, nach keinem Psalter uns erst umzusehen, den Herrn zu preisen. Da ist unser Psalter, wir haben ihn in der Hand, ein Psalter nicht nur mit zehn, sondern mit 150 Saiten: Davids Psalter. Davids königliche Harfe, die einst vor mehr als dritthalbtausend Jahren auf Zions Burgzinnen so herrlich erklang, die nehmen wir vor uns, die stellen wir vor uns hin, und kaum dass wir sie mit dem Finger berühren, so klingt sie noch voll und herrlich wie einst. Freilich ihr altes Lied klingt sie, und doch heißt's:
V. 3: „Singt ihm ein neues Lied, macht es gut auf Saitenspielen mit Schalle.“ Ein neues Lied! Ja, meine Lieben, es sollte dem Herrn freilich auch einmal wieder ein neues Lied erklingen in der Christenheit; es sollte auch in neuen Tönen einmal wieder sein Lob gesungen werden, ein neuer Schwung ins kirchliche Leben kommen, manche neue Einrichtung auch in unsere Gottesdienste. Aber dazu gehörte auch eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes; wenn der Geist des Herrn einmal wieder frisch ausgegossen würde über die Kirche Christi, dann gäb's auch wieder neue Zungen, - neue Lieder, den Herrn zu preisen. Inzwischen müssen wir uns mit den alten Liedern behelfen und froh sein, dass wir sie haben. Wenn ihr bei den Liedern, die wir aus dem Gesangbuch singen, unten nach Jahreszahl und Verfasser sucht, so findet ihr: es sind meist alte Lieder, ihre 100, 200, 300 Jahre alt; aus jenen Pfingsttagen der Reformationszeit oder aus den Heimsuchungsjahren des dreißigjährigen Krieges, wo der Geist des Lieds und Gebets frisch ausgegossen ward über die junge evangelische Kirche; und hier in unsern Betstunden ist es ja vollends ein uraltes Lied, das wir wiederholen, die Psalmen Davids, der schon tausend Jahre vor Christi Geburt gelebt und regiert, gekämpft und gelitten, gesungen und gebetet hat. Aber auch so ein altes Lied eines Gerhard und Luther, eines David und Mose kann uns wieder und soll uns wieder ein neues Lied werden, wenn's wieder neu und frisch wird in unserem Herzen, wenn wir's so recht von Herzensgrund mitsingen, mitbeten, miterleben, als spränge es heute zum ersten Mal aus unserem Herzen, wenn wir's immer wieder von neuen Seiten betrachten, immer wieder auf neue Zeiten anwenden. So ist ja das Lied, an welchem sich in den verflossenen Festtagen die ganze Christenheit erbaut hat, auch ein altes Lied: Euch ist heute der Heiland geboren, und doch klingt's jedem frommen Christen immer wieder neu und frisch ins Ohr und Herz, so oft es um die liebe Weihnachtszeit vernommen wird. So sei's denn auch uns gesagt für unsere Betstunden im neuen Jahr: Singt dem Herrn ein neues Lied; mit neuer Andacht, mit neuem Eifer wollen wir die alten Davidslieder singen und beten; und wenn's weiter heißt im Vers: Macht es gut auf Saitenspielen mit Schalle, so wissen wir freilich wohl: Das Gutmachen kommt nicht von uns, das muss von oben kommen, und darum bitten wir den Herrn, dass er heut und allemal unsere Andacht segnen wolle und uns etwas erfahren lasse von seiner Verheißung: Siehe, ich bin bei euch alle Tage.
Und nun von der Einleitung zum Psalme selber. Es ist wie gesagt ein Lobpsalm und seinen Inhalt können wir kurz zusammenfassen in die zwei Sätze:
Groß ist der Herr und selig sein Volk.
1) Groß ist der Herr.
Das entwickelt David in des Psalmes erster Hälfte, V. 4-11. Hier preist der Sänger nacheinander die herrlichen Eigenschaften Gottes, in welchen seine göttliche Herrlichkeit sich entfaltet, wie das Sonnenlicht sich bricht in den sieben Regenbogenfarben. Zuerst
V. 4 seine Wahrhaftigkeit und Treue: „Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig und was er zusagt, das hält er gewiss.“ Gott ist kein Mensch, er kann nicht lügen, sein Wort der Wahrheit kann nicht trügen, Gott ist getreu. Wenn wir freilich dessen nicht gewiss wären, dass Gottes Wort Wahrheit ist, dass seine Verheißungen Ja und Amen sind, dann könnten wir niemals recht herzhaft an Gottes Wort uns erquicken. Aber gottlob, das wissen wir; davon haben wir erst in den letzten Festtagen den größten, den seligsten Beweis wieder in die Hände bekommen, als es hieß:
Gott sei Dank in aller Welt,
Der sein Wort beständig hält
Und der Sünder Trost und Rat
Zu uns hergesendet hat.
Davon hat jedes unter uns in seinem eigenen Leben gewiss auch schon manche selige Erfahrung gemacht: Gott ist getreu, er tut, was er verheißt! Darum sei sein Wort unseres Herzens Trutz und der Fels unseres Heils auch in alle Zukunft. Ist er aber ein wahrhaftiger, so ist er auch ein gerechter und dabei gütiger Gott.
V. 5: „Er liebt Gerechtigkeit und Gericht. Die Erde ist voll der Güte des Herrn.“ Er liebt Gerechtigkeit und Gericht. Als der gerechte Richter thront er über der Welt, ein Schirmvogt aller Frommen, ein Belohner jeder guten Tat, ein Pfleger aller edlen Saat, den Bösen aber ein Schrecken und jedem Frevel ein oft langsamer, verborgener, aber zuletzt gewisser und unausbleiblicher Rächer. Das wollen wir glauben, daran wollen wir uns halten im Gewirre dieser Welt voll Ungerechtigkeit, wo das Böse so oft zu triumphieren, das Gute so oft zu unterliegen scheint. Das soll uns befestigen auf dem guten Pfad und warnen vor jeder Übertretung: Der Herr ist ein gerechter Gott, er liebt Gerechtigkeit und Gericht.“ Und dabei ist er so gütig allen seinen Geschöpfen:
„Die Erde ist voll der Güte des Herrn.“ Ja das gilt auch in karger Winterszeit, das gilt auch in böser teurer Zeit. Noch ist die Erde voll der Güte des Herrn, und ist auch die Ernte spärlich und der Herbst schlecht; noch beut sie uns aus ihrem Schoß mehr Gaben dar, als wir verdienen, und so viel Gaben, als wir brauchen: noch steht die uralte Verheißung des grundgütigen Gottes in Recht und Kraft: Es sollen nicht aufhören Samen und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht; des wollen wir uns trösten und getrost alle Tage beten: Unser täglich Brot gib uns heute. Das will er nicht nur tun als der grundgütige, das kann er auch als der allmächtige Gott. Diese Allmacht schildert der Psalmist
V. 6 und 7: „Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht und alles sein Heer durch den Geist seines Mundes.“ Der die Sterne des Himmels wie goldene Saatkörner ausgestreut hat im Weltenraum, sollte der nicht auch uns können erhalten? Der die Millionen der Weltkörper aus dem Nichts hervorgerufen hat durch ein bloßes Wort, durch einen bloßen Hauch seines Mundes, sollte der nicht Macht haben, auch die kleine Erde samt ihren Kreaturen zu versorgen? Ja auch auf der Erde zeigt er seine Allmacht.
„Er hält das Wasser im Meer zusammen,“ dass es seine Ufer nicht übersteigen noch die Erde überschwemmen darf, „und legt die Tiefe in das Verborgene;“ d. h. verschließt die unterirdischen Wasser in ihre Kammern, dass sie nicht hervorbrechen dürfen, die Gefilde zu verheeren. Und wenn einmal, wie wir's im verflossenen Sommer erlebt haben, Wasserfluten von oben und unten die Fluren überschwemmen, dann spricht doch er zur rechten Stunde sein: Bis hierher und nicht weiter! und die Wogen weichen gehorsam zurück; denn er ist der Allmächtige, dem die Elemente gehorchen, und ist der Heilige, vor dem die Menschen sich sollen scheuen; diese Eigenschaft Gottes ist ausgedrückt:
V. 8: „Alle Welt fürchte den Herrn und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnt.“ Damit deutet David hin auf die Heiligkeit des anbetungswürdigen Gottes, vor dem die Seraphim ihr Antlitz verhüllen und vor dem wir sündigen Kreaturen als vor einem blendenden Licht die Augen niederschlagen, ja als vor einem verzehrenden Feuer scheu müssen in der Ferne stehen bleiben. Gott ist gegenwärtig, lasst uns anbeten und in Ehrfurcht vor ihn treten! Und nun kehrt der Sänger noch einmal zum Preis der göttlichen Allmacht zurück in dem majestätischen Wort:
V. 9: „Denn so er spricht, so geschieht es; so er gebietet, so steht es da.“ Ein Wort, so kurz und so erhaben; ein Spruch, den Kinder auswendig lernen und vor dem der tiefsinnigste Weise anbetend stille stehen muss als vor einem Wunder über alle Menschenbegriffe: Die Allmacht Gottes, die in einem Nu, durch ein Wort, durch einen Wink, durch den bloßen Willen und Gedanken ihre Taten vollbringt, ihre Werke hinstellt, das All hervorruft aus dem Nichts. Und nun noch ein Fingerzeig auf die Ewigkeit und Unveränderlichkeit des allmächtigen Gottes:
V. 10. 11: „Der Herr macht zunichte der Heiden Rat und wendet die Gedanken der Völker (veränderlich sind der Menschen Gedanken, hinfällig ihre Anschläge, vergänglich ihre Werke). Aber der Rat des Herrn bleibt ewig, seines Herzens Gedanken für und für.“ Er bleibt, der er ist, ob auch Himmel und Erde vergehen, seine Gedanken ändern sich nicht, sein Wille wankt nicht, wie's in einem Morgenliede heißt:
Menschliches Wesen, was ist's gewesen!
In einer Stunde geht es zu Grunde,
So bald die Lüfte des Todes drein wehn;
Alles in allen muss brechen und fallen;
Himmel und Erden, die müssen das werden,
Was sie gewesen vor ihrem Bestehn.
Alles vergeht; Gott aber steht
Ohn' alles Wanken; seine Gedanken,
Sein Wort und Wille hat ewigen Grund.
Sein Heil und Gnaden, die nehmen nicht Schaden,
Heilen im Herzen die tödlichen Schmerzen,
Halten uns zeitlich und ewig gesund.
Nun ist's nicht wahr: Groß ist der Herr? und ist nicht auch das andere ebendarum wahr:
2) Selig sein Volk.
(V. 12-22.)
V. 12: „Wohl dem Volke, des der Herr sein Gott ist; das Volk, das er zum Erbe erwählt hat.“ Ja wohl dem Volk, das einen solchen Schirmherrn hat, wahrhaftig, gerecht, gütig, allmächtig, heilig und unveränderlich. Die Königin von Saba sprach einst zu Salomo voll Bewunderung: Selig sind deine Knechte, die allezeit dein Antlitz sehen dürfen; aber wir rufen mit tausendmal mehr Recht: Selig das Volk, des Hilfe der Gott Jakobs ist; das Volk ist wohl behütet und trefflich regiert. Gottlob auch wir gehören zu solch seligem Volk und stehen unter solch herrlichem Regiment. Dieses Regiment preist nun der Sänger. Ein umsichtiges Regiment. Von seinem Throne schaut er alles in seinem weiten Reich:
V. 13. 14: „Von seinem festen Thron sieht er auf alle, die auf Erden wohnen.“ Die Großen und die Kleinen, die Guten und die Bösen, die Nahen und die Fernen überschaut der Allwissende mit einem Blick. Ob ein Krieg die Länder verheert oder ob ein Sperling vom Dache fällt, nichts entgeht seinem Blick. Er schaut aller Menschen Kinder; er schaut auch uns, wenn wir hier versammelt sind, und geht daheim uns nach auf jedem Schritt und Tritt mit sorgsamem Vaterauge und treuem Mutterblick: O selig Volk, das so gehütet wird. Er schaut nicht nur alles, er lenkt auch alles von seinem hohen Thron:
V. 15: „Er lenkt ihnen allen das Herz, er merkt auf alle ihre Werke.“ Die Sterne in ihren Bahnen und die Wolken in ihrem Zug, die Winde in ihrem Flug und die Jahre in ihrem Lauf, die Menschen in ihren Wegen und die Völker in ihren Schicksalen, sie alle lenkt er nach seinem ewigen, heiligen Plan! Ja auch die Herzen mit ihren Gedanken lenkt er wie Wasserbäche, auch sie müssen mit oder wider Willen seinem Reiche dienen und seine Ratschläge ausführen. Des haben wir ja erst wieder ein herrliches Beispiel gehabt in der Geschichte des Erscheinungsfestes, wo alles Gott dienen musste, der Stern, die Weisen, Herodes, die Engel, Josef und Maria. Selig das Volk, des König solch ein Gott ist. Er besiegt auch alle seine Feinde:
V. 16. 17: „Einem Könige hilft nicht seine große Macht; ein Riese wird nicht errettet durch seine große Kraft. Rosse helfen auch nicht, und ihre große Stärke errettet nicht.“ Da mochten David herrliche Kriegs- und Siegesbilder aufsteigen aus seines Volks Annalen und aus seiner eigenen Lebensgeschichte. Saul in seinem Untergang musste es bezeugen: einem Könige hilft nicht seine Macht; Goliath auf dem Blachfeld musste es beweisen: ein Riese wird nicht errettet durch seine große Kraft; Pharao im roten Meer musste es erfahren: Rosse helfen auch nicht. Und auch wir wollen uns dran halten: Aller Mächtigen Macht und aller Bösen Grimm und aller Klugen Witz vermag nichts gegen Gottes Rat und Gottes Reich. O selig Volk, des König solch ein Gott ist. Wie treulich sorgt er für die Seinen:
V. 18. 19: „Siehe, des Herrn Auge sieht auf die, so ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, dass er ihre Seele errette vom Tode, und ernähre sie in der Teuerung.“ Diese zwei Verse, sollte man sie nicht mit goldenen Buchstaben über jedes Stadttor schreiben, als einen Denkspruch in jedes Haus austeilen; sollte man sie nicht zur Losung machen für unser ganzes Volk in dieser teuren Zeit? Ja so schlimm die Zeit ist, so teuer das Brot, so groß die Armut noch gilt's: Des Herrn Auge sieht auf die Seinen und erhält sie in der Teuerung; noch lebt der Gott, der einst sein Volk in der Wüste speiste, und der die Witwe zu Zarpath ernährte in der Teuerung; noch wird keiner, auch im neuen Jahr wird keiner zu Schanden werden, der auf den Herrn hofft und wandelt in seiner Furcht. O selig Volk, das einen solchen Brotherrn hat. - Nun Volk des Herrn, so harre auf ihn, wandle vor ihm, bete zu ihm! Das ruft uns David noch ins Herz:
V. 20-22: „Unsere Seele harrt auf den Herrn; er ist unsere Hilfe und Schild. Denn unser Herz freut sich seiner, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. Deine Güte, Herr, sei über uns, wie wir auf dich hoffen.“ Ja großer, treuer, starker Gott, wir hoffen auf dich; du bist unser Gott gewesen von Alters her bis heute; o sei es auch künftig und schirm uns mit deinem Zepter für und für. Hüt‘ uns mit deinem treuen Aug, leit‘ uns nach deinem weisen Rat, schütz‘ uns mit deinem starken Arm, nähr‘ uns aus deinem reichen Schatz. Wir aber wollen dein Volk sein, wollen deinen Namen loben, deine Gebote halten, in deinen Wegen wandeln, um dich uns scharen in Glauben, Liebe und Hoffnung. Dann, o Herr, nicht wahr, dann lässt du's uns immer seliger erfahren:
Der Herr ist nun und nimmer nicht
Von seinem Volk geschieden,
Er bleibt ihre Zuversicht,
Ihr Segen, Heil und Frieden,
Mit Mutterhänden leitet er
Die Seinen stetig hin und her:
Gebt unserm Gott die Ehre!
Amen.