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Kapitel 2

Kapitel 2

Der 1. Petrusbrief

übersetzt von Carl Weizsäcker

  1. Das ist aber das Wort, das euch als Evangelium verkündet ist. Nachdem ihr also abgelegt alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neidereien und alle Verleumdungen,
  2. so verlanget als neugeborene Kinder nach der vernünftigen unverfälschten Milch, damit ihr durch dieselbe wachset zum Heile,
  3. wenn ihr gekostet habt, wie gut der Herr ist.
  4. Hinzutretend zu ihm als dem lebendigen Steine, von Menschen verworfen, bei Gott aber auserlesen, wertvoll,
  5. lasset auch euch selbst aufbauen als lebendige Steine, ein geistliches Haus, zu heiliger Priesterschar, darzubringen geistliche Opfer, Gott wohlgefällig durch Jesus Christus.
  6. Darum daß in der Schrift steht: Siehe ich setze in Sion einen auserlesenen, wertvollen Eckstein, und der auf ihn traut, soll nicht zu Schanden werden.
  7. Für euch nun, die ihr glaubet, gilt der Wert, für Ungläubige aber: der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist geworden zum Eckstein, Stein des Anstoßes und Fels des Aergernisses.
  8. Sie stoßen sich daran, weil sie dem Worte nicht glauben, dazu sind sie auch gesetzt.
  9. Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, königliche Priesterschar, heiliger Stamm, Volk zum Eigentum, auf daß ihr verkündet die Tugenden dessen, der euch aus Finsternis berufen hat in sein wunderbares Licht,
  10. die einst nicht ein Volk, nun aber Gottes Volk, einst ohne Erbarmen, jetzt aber im Erbarmen.
  11. Geliebte, ich ermahne euch, als Beiwohner und Beisassen, euch zu enthalten der fleischlichen Begierden, die wider die Seele streiten,
  12. euren Wandel unter den Heiden löblich führend, damit sie, wo sie euch als Uebelthäter verleumden, ihn an den guten Werken wahrnehmend Gott preisen am Tage der Prüfung.
  13. Seid unterthan aller menschlichen Schöpfung, um des Herrn willen, sei es dem Kaiser als dem Oberherrn,
  14. sei es den Statthaltern, als von ihm gesandt zur Strafe denen die Böses thun, zu Lob denen, die Gutes thun
  15. (denn so ist es Gottes Wille, durch Gutesthun zu schweigen die Unwissenheit der sinnlosen Menschen)
  16. als Freie, aber nicht als die da die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit nehmen, sondern als Knechte Gottes.
  17. Ehret alle, liebet die Brüder-Gemeinschaft, fürchtet Gott, ehret den Kaiser.
  18. Das Gesinde in aller Furcht den Herrn unterthan! nicht nur den guten und billigen, sondern auch den schwierigen.
  19. Denn das ist wohlgefällig, wenn einer im Andenken an Gott seine Trübsal trägt, wo er ungerecht leidet.
  20. Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr aushaltet, wo ihr für Fehltritte Schläge bekommt? Aber wenn ihr aushaltet, wo ihr beim Gutesthun leidet - das ist wohlgefällig bei Gott.
  21. Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus gelitten hat für euch, euch ein Vorbild hinterlassend, damit ihr seinen Spuren nachfolget,
  22. der keine Sünde gethan, ist auch kein Trug erfunden in seinem Munde,
  23. der nicht wieder schalt, da er gescholten ward, nicht drohte, da er litt, sondern es dem anheim gab, der gerecht richtet.
  24. Der unsere Sünden mit seinem Leibe hinauftrug auf das Holz, damit wir losgeworden von den Sünden der Gerechtigkeit leben mögen, durch dessen blutende Wunde ihr seid geheilt worden;
  25. denn ihr waret wie irrende Schafe, nun aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen.
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