Burk, Johann Christian Friedrich - Der wahre evangelische Glaubensweg - Welches ist der rechte Weg?

Burk, Johann Christian Friedrich - Der wahre evangelische Glaubensweg - Welches ist der rechte Weg?

Wir wünschen in der Ewigkeit ein glückliches Los zu erlangen, das heißt: wir wünschen selig zu werden. Weil aber nicht alle Menschen selig werden, sondern nur allein diejenigen, welche auf dem rechten Wege hienieden gewandelt sind, so wird eine unserer ersten Fragen die sein, welches ist der rechte Weg? mit andern Worten: was muss ich tun, dass ich selig werde? Wir können diese Frage in doppeltem Sinne machen, einmal aus bloßer Wissbegierde, zum andern aber aus dem redlichen Verlangen, auf dem Wege zu wandeln, welches der rechte ist. Nur im letzteren Fall kann es als ein wirklicher Fortschritt zum Guten betrachtet werden, dass unser Gemüt mit dieser Frage sich zu beschäftigen anfängt. „Das (bloße) Wissen bläht auf, die Liebe aber bessert.“ 1 Kor. 8,1.

Wer wird aber unserem redlich fragenden Gemüte Antwort geben? An wen können wir mit dem vollkommensten Zutrauen uns wenden? wer ist wohl in dieser Beziehung der glaubwürdigste Wegweiser? Wollen wie die Welt fragen, wollen wir das zur Richtschnur unseres Wandels machen, was der größere Haufe tut? Einen sicheren Wegweiser würden wir an ihm nicht bekommen; Denn der große Haufe lässt sich nicht von festen und bewährten Grundsätzen, sondern von vorübergehenden Gedanken und Gefühlen leiten, er ist wetterwendisch, und betritt jeden Tag eine andere Straße: heute weint er über seine Sünden, und fasst die heiligsten Vorsätze, morgen schwärmt er im Taumel wilder Sinnenlust, am dritten Tage will er Künste und Wissenschaften pflegen, am vierten auf dem Schauplatz des Krieges sich Lorbeere sammeln, am fünften über Verfassungen und Gesetze sich beraten, mit einem Worte: willst du mit ihm es halten, so musst du mit jedem Tage deinem Streben ein neues Ziel setzen, aber erreichen wirst du es niemals.

Aber kann uns nicht etwa unser eigen Herz die beste Auskunft über den Weg geben, den wir zu wandeln haben? Rühmen sich ja doch so Viele, dass sie ein gutes Herz haben! wenn nur nicht selbst in diesem guten Herzen so manches Arge verborgen wäre (Matth. 15,19.), wenn nur dieses Herz nicht so oft mit sich selbst im Zwiespalt läge!

Wo finden wir denn aber den rechten Weg? Bei dem, der in Wahrheit von sich sagen konnte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ (Joh. 14,6.)

Das ist der rechte Weg zum rechten Ziele, den Jesus Christus, (Matth. 22,16.) uns gezeigt hat; was Er uns lehrte, das hatte (Joh. 17,8.) Er von seinem Vater im Himmel, das befolgte (1 Petr. 2,21.) Er Durch seinen eigenen Vorgang, so dass wir, wenn wir nur Seinen Fußstapfen getreulich nachfolgen, nicht die geringste Ursache mehr haben zu fürchten, dass wir irre gehen. Jesus Christus ist auf dem Wege, auf dem Er uns voraus ging, eingegangen zur Herrlichkeit (Luk. 24,26.). Gott hat Ihn gekrönt mit Preis (Hebr. 2,9.) und Ehre, und Ihm einen Namen (Phil. 2,9.) gegeben, der über alle Namen ist; und somit haben wir also Beweises genug, dass dieses der rechte Weg sei.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/b/burk/glaubensweg/burk_johann_christian-glaubensweg_-_2.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain