Burk, Johann Christian Friedrich - Der wahre evangelische Glaubensweg - Wohin gehen wir?

Burk, Johann Christian Friedrich - Der wahre evangelische Glaubensweg - Wohin gehen wir?

Wenn man das gewöhnliche Leben und Treiben der meisten Menschen betrachtet, ihr Eilen und Jagen nach irdischen Gütern und Genüssen, ihre Freuden und ihren Kummer, so möchte man oft sie fragen: ihr lieben Leute! wisst ihr denn auch, wozu ihr eigentlich auf dieser Erde lebt, warum und zu welchem Endzwecke ihr euch in dem Getümmel dieser Welt umhertreibt? ob ihr für euer Eilen und Jagen auch am Ende einen genügenden Lohn finden werdet? Kämpft ihr nicht um etwas Eitles und Ungewisses? Müht ihr euch nicht um etwas, das den Durst eurer Seele doch nicht stillen wird? Habt ihr euch nicht in der Hitze eures rastlosen Strebens auf einen Weg verirrt, der euch zum rechten Ziele nimmermehr hinführen kann?

Lasst euch doch einmal einen Augenblick Zeit zu einer ernsten Erwägung dieser Fragen, und seufzt dann aus der Tiefe eures Herzens: Siehe, o Herr! ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. Ps. 139,24.

Wohin gehen wir denn? Dass wir hienieden nicht zu Hause sind, davon sind wir im Grunde Alle überzeugt, wenn gleich in den Stunden des Leichtsinns zuweilen der Eine oder der Andere sich bereden will: „er müsse auf dieser Erde sein ganzes Glück suchen, weil mit dem Tode Alles aus sei.“ Denn diese Leichtsinnigen fühlen sich oft gerade in den Stunden des gierigsten Genusses der Welt-Freude, ganz unwillkürlich von einem Schauder angewandelt, der ihr, Innerstes erschüttert, und mit Unruhe und Unmut erfüllt. Sie fühlen es dann, dass es nicht so hinausgehen werde, wie sie in ihrem Leichtsinn dachten, dass, sie mögen es glauben oder nicht, die Ewigkeit mit unaufhaltsamem Schritte ihnen näher rückt, und bereits ein großer Teil ihrer Vorbereitungszeit vertändelt und unwiederbringlich verloren sei.

Wir gehen Alle der Ewigkeit entgegen, und werden auch Alle zu ihr gelangen; aber mit dem wichtigen Unterschied, dass unser Los in der Ewigkeit nicht bei Allen dasselbe sein wird; die Einen haben seliges, die Andern aber ein unseliges Los zu erwarten. So fragt nun: welchem Lose gehe denn ich entgegen? Der Weg, auf dem wir hienieden wandeln, bestimmt unser Los in der Ewigkeit. Gehen wir auf dem rechten Wege, so werden wir auch des seligen Zieles nicht verfehlen; treiben wir uns aber auf Irrwegen umher, so ist es kein Wunder, wenn wir dereinst unser Los bejammern müssen.

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autoren/b/burk/glaubensweg/burk_johann_christian-glaubensweg_-_1.txt · Zuletzt geändert: von aj
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