„Kommt her zu Mir!“
Mat. 11,28

Dies ist des Königs Einladung, denn sie kommt von dem König aller Könige. Die Worte sind uns so bekannt, dass wir uns ihre Tragweite kaum vergegenwärtigen. Möge der Heilige Geist unser Ohr öffnen, dass wir die Stimme unseres Königs aus ihr vernehmen¹⁾, und dass sie mit gebieterischer Kraft ²⁾ in unsre Seelen eindringe. Dann „soll Mein Volk Meinen Namen kennen zu derselbigen Zeit; denn siehe; Ich will selbst reden.“³⁾

„HErr wohin sollen wir gehen?“ Das ⁴⁾ heißt: zu Wem? denn unser menschliches Herz sehnt sich nach einer persönlichen, lebendigen Ruhestätte und Zuflucht. Weder durch ⁵⁾ die überzeugendsten Lehren, noch durch die vollkommensten Systeme, weder durch den Verstand noch sonst in geistiger Weise lässt sich die Antwort auf diese Frage finden, die jede ⁶⁾ Seele bewegt, welche noch nicht ganz tot ist durch Übertretung und Sünde. So gewiss wie du und ich jedes ein persönliches für sich bestehendes Dasein bildet, so gewiss bedürfen wir auch einer bestimmten Persönlichkeit, zu der wir in unserem mehr oder minder bewussten Verlangen nach Erlösung flüchten können. Und daher ergeht das große, königliche und göttliche Wort der Einladung an uns: „Kommt her zu Mir!“

„Zu Mir!“ Denke nur darüber nach, was dieses eine Wort bedeutet! Betrachte in der Stille alle die großen, wunderbaren Namen Christi, und schreibe hinter jeden ⁷⁾ „Und Er sagt: Kommt her zu Mir!“ Zu Mir der „Kraft“ dem ⁸⁾ zu helfen.“

⁹⁾ Dann betrachte so lange alle die unaussprechlichen Schönheiten des Charakters, des ¹⁰⁾ Wesens und der Worte dessen, der „umhergezogen ist“ und „hat wohlgetan,“ beobachte ¹¹⁾ Ihn in all den Jahren Seiner stillen und doch so herrlichen Wirksamkeit, und denke zugleich dabei, dass Er es ist, der zu dir spricht: „Kommt her zu Mir!“ Zu Ihm, ¹²⁾ dem Menschen Jesus Christus, der da voll ¹³⁾ Mitleid und zugleich zarter und königlicher Huld ist. Dann blicke auf den großen Mittelpunkt¹⁴⁾ der Schöpfung - nicht nur den Mittelpunkt der Weltgeschichte, sondern der Ewigkeit; - blicke auf den Heiland, „welcher unsere Sünden selbst geopfert hat an Seinem ¹⁵⁾ Leib auf dem Holz;“ indem Er Sein blutendes Haupt unter der schrecklichen Last beugte, ¹⁶⁾ weil Er treu war bis in den Tod und ¹⁷⁾ Seine Liebe stark wie der Tod. „Siehe, ¹⁸⁾ da ist Euer Gott!“ und „Seht welch ein ¹⁹⁾²⁰⁾ Mensch!“ „Der dich geliebt hat und Sich ²¹⁾ selbst für dich dargegeben;“ vernimm Seinen rührenden Ruf: „Hier bin ich, hier bin ich!“ ²²⁾ und siehe über alles andere hinweg auf den ²³⁾ Gekreuzigten, und indem du Ihn anblickst, gedenke²⁴⁾ wie Er spricht: „Kommt her zu Mir!“ ²⁵⁾

Ist es euch Allen gleichgültig die ihr ²⁶⁾ vorübergeht, dass diese königliche Einladung sowohl aus der Tiefe des Leidens, wie aus ²⁷⁾ der Höhe der Herrlichkeit an euch ergeht.

Denn es ist nicht nur der Ruf des gekreuzigten Jesu, sondern auch des regierenden und kommenden Jesu., Seht zu, dass ihr euch ²⁸⁾ des nicht weigert, der da redet,“ denn Er ²⁹⁾ wird kommen zu richten die Lebendigen und ³⁰⁾ die Toten. Er regiert jetzt. In Seinem Königreich³¹⁾ gibt es keine Unentschiedene, denn Alle sind ³²⁾entweder willige und gehorsame Untertanen, ³³⁾ oder widerspenstige Rebellen. - Solche die des Königs Ruf gehört haben und kommen, ³⁴⁾ oder Solche, die Ihn „verachtet“ haben und nicht kommen.

Zu welchen gehörst du?

³⁵⁾ Denke an den Tag da der „große, weiße Stuhl“ wird aufgerichtet werden und „des ³⁶⁾ Menschen Sohn kommen wird in Seiner ³⁷⁾ Herrlichkeit;“ da Er Alle um Sich versammeln wird und „sie von einander scheiden“ und ³⁸⁾ wisse, dass es derselbe Jesus ist, der jetzt zu dir spricht: „Kommt her zu Mir!“

So wie ich bin - ohn alle Zier
Komm durch Dein Blut ich Herr zu Dir
Du rufst: Beladne, kommt zu Mir!
So komme ich, o Gotteslamm!