Häring, Theodor von - Predigt am dritten Advent
Ev. Matth. 11, 2-10. (I. Jahrgang.)
Da aber Johannes im Gefängnis die Werke Christi hörte, sandte er seiner Jünger zwei und ließ ihm sagen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr seht und hört: die Blinden sehen, und die Lahmen. gehen, die Aussätzigen werden rein, und die Tauben hören, die Toten stehen auf, und den Armen wird das Evangelium gepredigt. Und selig ist, der sich nicht an mir ärgert! Da die hingingen, fing Jesus an zu reden zu dem Volk von Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her weht? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe, die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häusern. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, der auch mehr ist denn ein Prophet! Denn dieser ists, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.
In Christo Geliebte! Das Evangelium des ersten Advent hat uns gesagt: Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden! Das Evangelium des zweiten Advent hat uns bezeugt: Er wird kommen in der Herrlichkeit. Heute vernehmen wir die Frage: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? Diese Frage gibt der Stimmung Ausdruck, welche zwischen dem ersten und zweiten Advent über die Gemeinde Christi kommen kann. Sie ist aber von so entscheidender Wichtigkeit, dass wir sie nicht unentschieden lassen können. Und unser Evangelium enthält eine Antwort voll eigenartiger Herrlichkeit, wie die Frage voll eigenartiger Not ist. „Sagt dem Johannes, was ihr seht und hört!“ Er selbst, um den es sich handelt, gibt sie, und er gibt sie durch den Hinweis auf das Nächstliegende. Auf gegenwärtige Tatsachen wird der edle Zweifler verwiesen. Das ist gut, wenn man etwas Gewisses dem Bedenken entgegenstellen kann. Und das Beste in der Antwort ist:
„Den Armen wird das Evangelium gepredigt“. So bleiben wir denn stehen
- bei der weitverbreiteten und hochwichtigen Frage des Johannes: Bist du, der da kommen soll?
- bei der naheliegenden und allgenugsamen Antwort Jesu: Sagt dem Johannes, was ihr seht und hört: den Armen wird das Evangelium gepredigt.
I.
Unser Christenleben bewegt sich in der Zeit zwischen dem ersten und zweiten Advent des Herrn. Da ist es eine weitverbreitete und hochwichtige Frage: Bist du, der da kommen soll? Welch ein anderes Wort aus des Johannes Mund: der mich sandte zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Über welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, derselbige ist es, der mit dem heiligen Geist tauft (Joh. 1, 33). Das war seines Lebens größte Stunde, seines Geistes kühnster Blick. Aber, eine Feuerseele, dem Elias gleich, begehrt er die Erfüllung seiner eigenen Weissagung von der Taufe mit Geist und Feuer, doppelt hinter den Kerkermauern der Bergfeste, wohin des Herodes Befehl ihn verschlossen. Richtete der erwartete Retter das Reich auf, so sprangen auch seine Fesseln, und aus dem Gefangenen ward ein dem Thron Nächster. Nun aber ging dieser Mann der Zukunft seinen eigenen stillen Weg. Wohl dringt manchmal eine Kunde seiner Zeichen in das Verließ des Gefangenen. Aber sie scheinen ihm nicht deutlich genug. Dann entsteht ein Widerstreit der Gedanken: Ist er's, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? Vergessen wir nur nicht: Johannes zweifelt und glaubt zugleich; zweifelt, ob er in der Person des Erwarteten sich getäuscht, aber die Erwartung selbst hält er aufrecht, sie ist der einzige Stern seiner Kerkernacht. Die Frage des Johannes ist in der Christenheit weit verbreitet. Nicht von denen reden wir, die dem christlichen Glauben entschlossen den Rücken gewandt haben; von uns, meine Freunde, die wir durch unsre Versammlung im Namen Jesu Christi tatsächlich uns zu ihm bekennen. Schwebt nicht gerade in der Adventszeit die Johannesfrage auf manchen Lippen halb ausgesprochen, lebt sie nicht noch mehr halb verstanden auf vieler Herzen Grund? Manches Elternherz fragt sich: willst du allein deinen Kindern Freude machen? Oder gehört sie wirklich ganz dir selbst, die alte Weihnachtsbotschaft: „Euch ist der Heiland geboren?“ Was sind denn aber die Gründe, die uns die Frage unsres Evangeliums so wohl verständlich machen, so dass ein geheimes Band der Übereinstimmung uns mit dem doch sonst so fernen und vielfach fremden Johannes verbindet? Gewiss sind diese Gründe im einzelnen so verschieden nach Form und Farbe, als wir überhaupt von einander verschieden sind. Aber dem tiefsten Wesen nach doch auch wieder gemeinsam, wir haben oft dieselben Bedenken auf dem Herzen, die jene Frage zuerst veranlassten. Gar manchmal dünkt auch uns das Bild des Herrn den Anforderungen nicht zu entsprechen, die wir meinen, an dasselbe erheben zu müssen: es ist ja wirklich so anspruchslos und unscheinbar; die Begriffe von Größe und Heldenhaftigkeit, die wir sonst uns gebildet, treffen nicht zu; auf viele Fragen, die uns am Herzen liegen, hat er keine ausdrückliche Antwort; wir meinen dies und das mehr von ihm wissen zu sollen, und, was wir überhaupt von ihm wissen, sollte es nicht bis ins Einzelste hinaus über jedes Bedenken erhaben sein? Ähnliches gilt von seinem Reiche: man kann es bekämpfen, und keine Zeichen geschehen für dasselbe; man kann es bei Seite schieben in der öffentlichen Achtung, und wirklich, Tausende wenden ihm dann den Rücken. Vollends die Kirche, sie hat keine Gestalt noch Schöne in den Augen aller, die auf äußere Macht und greifbaren Einfluss sehen. Der letzte Erfolg aber, liebe Freunde, den solche und ähnliche Gedanken zu Zeiten auch in den Herzen der Gläubigen haben möchten, ist die Frage: Bist du, der da kommen soll? Ihr Männer, die ihr wieder eine Woche mitten drin gestanden im vollen Leben der Gegenwart, sagt, ist dasselbe nicht wie gemacht dazu, jene Frage euch nahezulegen? Unzählige gehen dahin, glücklich nach dem Augenschein, und fragen doch nie nach diesem „Gekommenen“; leben und arbeiten, streben und gewinnen ohne ihn, scheuen sich vielleicht sogar seinen Namen unter andern zu nennen. Ihr Frauen, die ihr euch wieder gemüht mit den Sorgen des Kreises, in dem ihr steht, habt ihr, wenn ihr nur saht, was vor Augen ist, den Eindruck bekommen, dass in all dem Wirbel von Kleinigkeiten und oft auch Nichtigkeiten, die das Leben füllen, das Wort gelte „Eins ist not!“ Ihr Jünglinge, denen das Herz glüht von heiliger Begeisterung für alles, was wahr und schön ist, wüsstet ihr nichts zu erzählen von Ärgernis, vom Verletzt-werden kindlichen Glaubens, vom Kühlwerden durch den ganzen Lauf der Welt, der um euch her so oft dahingeht, als hätte nie einer gesprochen „Was hilft es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ der so oft als ein herzloser Kampf des Stärkeren gegen den Schwachen unserem Glauben Hohn spricht: „Gott ist die Liebe,“ „Liebe deinen Nächsten als dich selbst.“ Aber es ist gar nicht nur der allgemeine Lauf der Welt, der zu Zeiten jedem die bange Frage nahe legt: Bist du, der da kommen soll? Es sind noch viel mehr die besonderen Erfahrungen, welche der Einzelne machen muss. Johannes fragt aus dem Gefängnis. Für die „Gefangenen Zions“ wird jene Frage drückender, peinlicher. Man hat vielleicht lange das Vertrauen eines Kindes Gottes aufrecht erhalten; aber da kam ein Schlag, so gewaltig, so scheinbar unvernünftig, und der Glaube wankte. O wenn doch in solchen Augenblicken des Zweifels, der das Bild Jesu Christi verdunkeln will, wenigstens keine Lust am Zweifel das Herz beschleicht, wenn im verborgensten Herzen jenes „dennoch“ anklingt, „dennoch bleibe ich stets an dir;“ wenn nur die Seele nicht versinkt in dieser irdischen Welt und sich einreden lässt, dass nichts bestehe, als was man sieht, nichts erstrebenswert sei, als was man genießen kann! In solchen Gemütern kann der Geist des Herrn die Erkenntnis wecken, wie hochwichtig, wie entscheidend die weitverbreitete Frage ist: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten?
Unser Herr schilt den Johannes nicht wegen seines Zweifels. Er hat das nie getan, wenn ein Zweifel aus der Wahrheit kam. Er hat überhaupt nie andere Jünger haben wollen, als überzeugte, und er weiß am besten, dass eine Überzeugung nicht angeboren wird, sondern erworben werden muss, und dass dies nicht ohne Kampf geschieht. Getrost also, liebe Mitchristen, wenn auch uns solcher Kampf nicht erspart ist. Wenn Niemand dich verstehen wollte, Er versteht dich; er bereitet die Lösung deines Zweifels vor, indem er seine ganze Bedeutung dir offenbart. Seht sein Verfahren gegenüber dem Johannes. Als die Jünger fortgegangen, redet er zum Volk von ihm. Er tut es, um keinen Schein des Vorwurfs auf seinen großen Vorgänger fallen zu lassen. Daher die Erinnerung an seine Vergangenheit: Was seid ihr hinausgegangen an den Jordan zu sehen? Und nun wird die Rechtfertigungsrede zur Ehrenrede ohne Gleichen. Denkt, Geliebte, aus solchem Munde solches Lob! Er ist ein Prophet, ja der größte, der dem Herrn den Weg bereiten soll. Aber welch ein aber! Dieser Größte ist kleiner als der Kleinste im Himmelreich. Um so viel der Neue Bund mehr als der Alte, um so viel ist der Kleinste im Himmelreich größer als der Größte, der noch außerhalb dieses Himmelreiches steht. So wichtig ist also auch für uns die Frage: „Bist du, der da kommen soll?“ So viel steht auch für uns auf dem Spiel. Würde wohl unser Lob aus dem Munde des Herzenskündigers dem des Johannes gleichen? Könnte man von uns sagen, dass wir als felsenfeste Charaktere uns von Anfang bis Ende bewähren, dass keine Nacht des Gefängnisses uns vom geraden Weg der erkannten Pflicht abbringe? Aber wenn auch: nimm einmal alles zusammen, was du Gutes hast, was deine Nächsten lieben, was deinen Beruf ziert der Kleinste im Himmelreich ist größer als der Größte außer ihm! Was bist du ohne das Himmelreich? Ohne mit Gott im Reinen zu sein? Ohne eine unerschütterliche Gewissheit deines ewigen Heils? Und gibt es ein Himmelreich ohne Ihn? Hängt es nicht an Jesus Christus, gestern, heute, in Ewigkeit derselbe? Geliebte, wenn wir erst die weitverbreitete Frage: „Bist du, der da kommen soll?“ als eine hochwichtige erkannt haben, als die Lebensfrage einziger Art, so sind wir dankbar begierig nach der Antwort, die in unserem Evangelium liegt. Sie lautet: Sagt dem Johannes, was ihr seht und hört: Den Armen wird das Evangelium gepredigt.
II.
Eine Antwort auf die Frage, die uns heute bewegt, ist im Grunde jede Predigt des Evangeliums, eine immer wieder neue und doch immer gleiche. Aber so, wie wir dieselbe in unserem Evangelium vernehmen, dürfen wir sie im besonderen Sinn eine naheliegende und eine allgenugsame nennen. Eine naheliegende, wenn wir ins Auge fassen, dass sie von dem Herrn selbst, um den es sich handelt, erbeten und erteilt wird. Schon in weniger wichtigen Verhältnissen könnte viel Missverständnis vermieden werden, wenn wir einen Nächsten, der uns in irgend welcher Hinsicht zweifelhaft geworden, selbst fragen würden. Der Blick, mit dem er unsere Frage anhörte, würde uns manchmal gar nicht die Antwort abwarten lassen; jener Blick hätte uns ohne Worte überzeugt, gewonnen, überwunden, und ein stiller Händedruck würde das neue, fester gewordene Einverständnis besiegeln. Aber in Angelegenheiten unsres Glaubens verlassen wir uns oft viel zu sehr auf Dritte, statt uns an Christus selbst zu wenden. Man lässt sich eine Geschichte Jesu schreiben von Männern, die man um vieler Vorzüge willen ehren kann, denen aber auch ihre nächsten Freunde wenig genug Erfahrung in religiösen Dingen zutrauen. Man lässt sich das Gebet verdächtig machen von Leuten, die in die äußerste Verlegenheit gerieten, wenn man sie fragte, wie lange sie diese Kunst geübt, die sie eine unnütze nennen. Kommen wir lieber zu Ihm selbst, Geliebte, da wo er zu finden ist, in der Schrift, die von ihm zeugt. Nehmen wir dies Zeugnis einmal auch nur nach den Regeln, nach denen jedes Buch gelesen sein will, das den Anspruch macht, wichtige Wahrheit zu erschließen, aber mit dem wirklichen Ernst der Wahrheit, ohne vorgefasste Meinung, bereit zu lernen. Und weil dazu freilich Jeder auch wieder vermittelnder Führer bedarf, so lasst uns dem Johannes darin folgen, dass er zwei seiner Jünger sandte, erprobte Leute, auf die er sich verlassen konnte. Ist ein edler Vater, der mit seinem Leben den Beweis seiner Wahrhaftigkeit erbracht, nicht ein zuverlässigerer Führer als ein unbekannter Fremder, der uns mit oberflächlicher Geschwätzigkeit unsern Schatz rauben will? Aber naheliegend, liebe Freunde, ist die gute Antwort auf unsre Adventsfrage auch nach ihrem Inhalt. Sagt dem Johannes, spricht unser Herr, was ihr seht und hört. Es war das Gerücht von Jesu Werken, was den Johannes bewegt hatte. Nun bekommt er die Antwort: Sieh das alles genauer an; was dir Anlass zum Zweifel geworden, vielleicht ist es tiefer betrachtet, ein Grund zum Glauben. Von der Person weist er ihn zu den Werken, und was er tut, fasst er in ein Prophetenwort zusammen, gewiss absichtlich, um auf das wahre Wesen seines Wirkens aufmerksam zu machen: wohl beweist ihn der Vater mit mancherlei Zeichen als von ihm gesandt, aber das Höchste, das Bleibende ist, so hören wir nachdrücklich am Schluss: „Den Armen wird das Evangelium gepredigt.“
Ist diese Antwort nicht allgenugsam, wie sie naheliegend ist? Unsre Reformatoren haben den Grundsatz ausgesprochen: Christum kennen lernen, heißt seine Wohltaten kennen lernen. Sie haben diese Anweisung den ersten Jüngern des Herrn abgelauscht. In der Tat, wie anders wollen wir irgend etwas, irgend Jemand in der Welt kennen lernen, als an seinen Wirkungen? Und diesem echt evangelischen, echt christlichen Grundsatz kommt unsre Zeit ganz besonders entgegen. Es ist ein Hunger, ein tiefes Verlangen nach Wirklichkeit ausgegossen, wir wollen erleben, erfahren; auch gute und große Gedanken, wenn wir sie nicht erproben können, stehen nicht im Werte. Wie köstlich und allgenugsam ist da die naheliegende Antwort: Sagt dem Johannes, was ihr seht und hört; den Armen wird das Evangelium gepredigt! Diese Antwort wollen wir gleich in ihrem tiefsten Sinn verstehen. Wohl freut und erhebt uns die Erinnerung an die tausend herrlichen Wirkungen, die Christi Name hervorgebracht, und wir freuen uns besonders, dass in unsern Tagen die tatkräftige Predigt der Liebe an arme verlorene Herzen dringt, an denen jedes andere Mittel der Hilfe sich unnütz erweist. Aber damit ist die Hauptsache nicht gesagt: die Hauptsache ist, dass wir immer aufs neue uns fragen: Bist nicht auch du ein Armer, der das Evangelium braucht? Eine frohe Botschaft, dass mir Gott alle Sünden reichlich und täglich verzeiht, dass er mich aufnimmt an Kindesstatt und zum Erben aller himmlischen Güter, und dass ich in seinem Reich unter ihm lebe in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit? Ja wer möchte ohne diese Wahrheit des Evangeliums im Umtrieb dieses Lebens stehen? wer sich mühen um irgend ein Gut ohne die Gewissheit, dies höchste Gut des Reiches Gottes als freies Geschenk zu besitzen und in freier Arbeit eines Gotteskindes an der Mehrung dieses Gutes zu arbeiten ohne Ermüden, weil ohne Verzagen? Sagt, Beliebte, wer ist nicht arm ohne diesen Reichtum? Wem sollte es eine Schande sein, diese Armut zu bekennen, diesen Reichtum zu suchen?
Nun, so versuchen wir den Tatbeweis, den Beweis des Geistes und der Kraft! Brauchen wir dies Evangelium, so versuchen wir es mit ihm aufs Neue, immer mit neuem Ernste! Hier handelt es sich nicht um Überlegen und Reden, sondern um Tun, Erfahren, Erproben. Es ist ein treffendes Wort: Wenn der Kranke die wohltätigen Wirkungen des elektrischen Funkens empfindet, so kümmert ihn wenig der Streit der Gelehrten über die Art seiner Wirkung. So hat der Apostel Paulus gedacht, wenn er sagt: Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, selig zu machen alle, die daran glauben. Selbsterprobter Kraft schämt sich Niemand. Und wer die Kraft des Evangeliums erlebt, der hat eine Antwort auf die Frage: Bist du, der da kommen soll? Er weiß alles, was er hat, unzertrennlich verbunden mit dem Namen Jesus Christus. Er erkennt immer mehr, wie er es nur hat durch diesen Einen. Er findet es ganz natürlich, dass dieser Eine über alle sich erhebt und auch in unserem Evangelium so unvergleichlich sagt: Selig ist, der sich nicht ärgert an mir. Er ärgert sich nicht an dem Weg der Niedrigkeit, den dieser Einzige zur Herrlichkeit geht, er versteht diese Niedrigkeit auch in seinem Reich, seiner Kirche, in den Führungen des eigenen Lebens. Und so wird das Bekenntnis zu persönlicher Wahrheit: Ich glaube, dass Jesus Christus sei mein Herr. Was dann noch von Fragen und Bedenken bleibt, die „greifen nicht ans Herz“, und Er, der auch den treuen Thomas zufrieden stellte, wird auf unsre letzten Fragen ewige Antwort geben, wenn ein Leben in seiner Nachfolge uns hinaufführt zu Ihm. Amen.