MacDuff, John Ross - Morgenwachen - 24. Morgen. Um gnädige Wiederannahme.
Herr, mein Gebet kommt frühe vor Dich
„Dieser nimmt die Sünder an.“
Luc. 15, 2.
Mein Gott, Du lässt abermals die Sonne über mir aufgehen. Du Sonne der Gerechtigkeit, lass alles Dunkel der Sünde vor Deinem hellen Glanz vergehen. Ich liege hier, schwach und müde, mühselig und beladen vor Dir, siehe mich in Gnaden an, Herr, handle nicht mit mir nach meinen Sünden, und vergilt mir nicht nach meiner Missetat. Um Deines lieben Sohnes willen erbarme Dich und vergib mir.
Ich habe mich von Dir gewendet und bin hin und hergelaufen in der Wüste wie ein verirrtes Schaf. Ich habe mein Glück auf eigenen Wegen gesucht, habe nach Schatten gegriffen die Welt und ihre trügerischen Hoffnungen haben mich geblendet. Mein Herz hat fremden Göttern geräuchert, Deines Namens Ehre und Deine Liebe haben nicht den ersten Platz in meinem Herzen eingenommen ich habe mich Deiner Huld auf alle Weise unwürdig gemacht und tausendmal verdient, dass Du Dein Angesicht völlig von mir kehrest. Ich muss darüber staunen, dass Du mich noch nicht ganz verstoßen hast -ach Herr, ich will umkehren und zu Dir zurückkommen, lass mich nicht verloren gehen! Es tut mir leid, dass ich von Dir gewichen bin ich weiß, ich habe meinen besten Freund verlassen, als ich Dich verließ. Ich fühle eine schmerzliche Leere in meinem Herzen, welche die Welt mit all ihren Freuden, Gütern und Eitelkeiten nicht ausfüllen kann Deiner Liebe entfremdet, kann ich keine wahre Freude haben. Trauernd gedenke ich mancher gesegneten Stunde aus früheren Tagen, und wenn mir auch der überfließende Kelch irdischen Glückes gereicht würde, so müsste ich doch seufzen: ach, dass es doch noch mit mir wäre wie in der vorigen Zeit, da das Licht vom Herrn mir schien!
Ach Herr, nimm mich Sünder doch wieder an! lass mich nicht länger in der Irre gehen, trage Dein verlorenes Schaf auf Deinen Achseln wieder heim. Zerbrich alle Ketten, die mich noch an die Welt fesseln, damit ich auf den Flügeln des Glaubens mich aufwärts schwingen kann, und Ruhe und Frieden gewinnen wo er allein zu finden ist: in Deiner mir aufs Neue geschenkten Huld und Gnade. Meine Übertretungen müssen mich näher zu Dir treiben, denn je weniger ich in mir selbst habe, desto mehr finde ich in Dir. So lass mich So denn nun recht aus dem Grunde meine eigne Armseligkeit, und den überströmenden Reichtum Jesu erkennen jeder Tag müsse mir mehr von Seiner unerreichbaren Lieblichkeit, von Seiner unvergleichlichen Güte, von dem Glück Ihm zu dienen, aufdecken und nimmermehr möge ich mich wieder versucht fühlen von Ihm abzuirren.
Herr, lass mich heute etwas von dieser Glückseligkeit erfahren. Lass mich nicht damit zufrieden sein, dass ich den Namen habe, dass ich lebe. Lass es mir recht Ernst sein, Dir nachzufolgen, gib mir wahren Glauben, der einen wirklichen, lebendigen Einfluss auf mein Leben hat, der Selbstverleugnung wirkt, der die Sünde untertritt. Lass mich den Frieden, den Du mir schenkst, auch in meine Umgebung hineintragen.
Und nun Herr, was will ich mehr? Meine Hoffnung steht auf Dich, für mich selbst, für meine Freunde und Lieben, für Alle, die ich in meine Fürbitte einschließe. Erhöre mein armes Gebet, um des Verdienstes Deines lieben Sohnes, meines Heilandes willen. Amen.
Kehre wieder, kehre wieder,
Der du dich verloren hast,
Sinke reuig bittend nieder
Vor dem Herrn mit deiner Last.
Wie du bist, so darfst du kommen,
Und wirst gnädig aufgenommen.
Sieh, der Herr kommt dir entgegen
Und Sein heil'ges Wort verspricht
Dir Vergebung, Heil und Segen -
Kehre wieder, säume nicht!