Brenz, Johannes - Evangelienpredigten - 25. Sonntag nach Trinitatis.
((Dieser Predigt ist nicht das Ev. des Tages Matth. 24, 15-28 zu Grunde gelegt, sondern in der latein. Überschrift bemerkt: „wie am Sonntage Laetare.“)
Joh. 6, 1-15.
Danach fuhr Jesus weg über das Meer an der Stadt Tiberias in Galiläa. Und es zog ihm viel Volks nach, darum, dass sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging hinauf auf einen Berg, und setzte sich daselbst mit seinen Jüngern. Es war aber nahe die Ostern, der Juden Fest. Da hob Jesus seine Augen auf, und sieht, dass viel Volks zu ihm kommt, und spricht zu Philippo: Wo kaufen wir Brot, dass diese essen? (Das sagte er aber, ihn zu versuchen; denn er wusste wohl, was er tun wollte.) Philippus antwortete ihm: Zwei hundert Pfennig wert Brots ist nicht genug unter sie, dass ein Jeglicher unter ihnen ein wenig nehme. Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder Simonis Petri: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so Viele? Jesus aber sprach: Schafft, dass sich das Volk lagere. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich bei fünf tausend Mann. Jesus aber nahm die Brote, dankte, und gab sie den Jüngern, die Jünger aber denen, die sich gelagert hatten: desselbigen gleichen auch von den Fischen, wie viel er wollte. Da sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, dass nichts umkomme. Da sammelten sie, und füllten zwölf Körbe mit Brocken, von den fünf Gerstenbroten, die überblieben denen, die gespeist worden. Da nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden, und ihn haschen, dass sie ihn zum Könige machten; entwich er abermals auf den Berg, er selbst alleine.
In dem evangelischen Abschnitt; den wir verlesen haben, ist ein ausgezeichnetes Wunder enthalten, das eines der vornehmsten Wunder ist, die Christus, Gottes Sohn, hier auf Erden getan hat; denn hier wird ein Wunder mit fünf Broten und zwei Fischen erwähnt, wodurch 5000 Männer und eine große Menge Weiber und Kinder gespeist worden sind. Es ist zwar nicht unbekannt, dass Moses erwähnt, die Israeliten seien in der Wüste vierzig Jahre lang mit dem Himmelsmanna gespeist worden. Erwägt man aber die Umstände dieses Wunders, wodurch Christus in der Wüste mit fünf Broten und zwei Fischen 5000 Männer außer Kindern und Weibern gespeist hat, so wird man das dem Wunder Mosis weit vorziehen müssen. 2. Könige 4,42-44 speist Elisa 100 Männer mit 20 Broten, allein welch' großer Unterschied ist zwischen den Zahlen 100 und 5000! Darum haben auch die Evangelisten solches Wunder Christi so hoch gehalten, dass nicht nur der eine oder der andere, sondern jeder es mit Fleiß erwähnt. Und auch das Volk selber, das dieses Wunder mit ansah und davon den Nutzen hatte, geriet dadurch in solche Verwunderung, dass es ausrief: Er sei der wahre Prophet, jener von Mose geweissagte Christus, und dass sie den Plan fassten, ihn zum Könige zu wählen. Sie gedachten nämlich, unter einem solchen Könige würde ihnen Nichts fehlen, sondern sie würden ihr Leben in Hülle und Fülle, in höchster Ruhe und Muße hinbringen. Endlich stellt Christus selber dieses sein Wunder so hoch, dass er nicht allein bei dieser Gelegenheit eine gar herrliche Predigt zusammenstellt, welche in diesem 6. Kapitel des Johannes ausführlich geschrieben steht, sondern auch bald darauf (Mark. 8,14-21) die Apostel ernstlich tadelt, dass sie, als ihnen Brot mangelte, dieses Wunders sich nicht erinnert, noch ihren Glauben daraus gestärkt hätten. So denn nun solches Wunder als eines der vornehmsten Wunder Christi gilt, müssen wir uns Mühe geben, es nicht bloß mit den äußerlichen Ohren zu hören, noch auch allein seine Geschichte zu wissen, sondern seinen Zweck zu erwägen und aus demselben zu erkennen, was zu unserem wahren Heil gereiche.
Wenn wir jenes also recht darauf ansehen, dann werden wir erkennen, was uns sowohl für das Heil unseres Leibes als auch unserer Seele nütze sei. Wir können nämlich daraus lernen, was wir tun müssen, um genugsame Nahrung in diesem leiblichen Leben und im Reiche dieser Welt zu haben. Zweitens, was wir tun müssen, um das wahre, ewige Heil im Himmelreiche zu erlangen. Danach trachten in der Regel alle Menschen, nämlich in dieser Welt leibliche Nahrung zu haben und in der anderen das himmlische Heil. Lasst uns nun zunächst von dem ersteren reden.
Dass der Sohn Gottes auf wunderbare Weise so viel tausend Menschen mit wenigen Broten und Fischen gespeist hat, das zielt dahin, dass er durch solch offenbares Wunder, als mit einem öffentlichen Siegel, seine Verheißungen oder seine Zusagen bestätigen wollte, in denen er es übernommen hat, einem jeglichen Menschen, der in seinem Berufe wandele, des Glaubens wegen die Gabe hinreichender Nahrungsmittel für alle Tage seines Lebens zu gewähren. Denn die Menschen werden nicht zufällig geboren, sondern nach Gottes wohl erwogenem Ratschlusse. Zu Anfang sprach Gott: „Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.“ Da siehst du den zuvor gepflogenen Rat Gottes, dass der Mensch sollte geschaffen werden, und das ist bei den anderen Geschöpfen nicht geschehen. Und Gott hat den Menschen nicht eher geschaffen, als bis er nicht nur Himmel und Erde gegründet, sondern sie auch mit Tieren, Fischen, Vögeln, Früchten und Getreide aller Art versehen hatte. Was Gott aber zu Anfang mit Adam und Eva getan hat, das hält er ebenso bei den einzelnen Menschen, dass er keinen Menschen erschafft, dem er nicht zuvor sein Teil oder seine Nahrung bestimmt und verordnet hätte. Und während er das mit all' und jedem Menschen tut, so tut er's doch allermeist an den Gläubigen. So spricht ja Paulus 1. Tim. 4,10: „Wir haben auf den lebendigen Gott gehofft, welcher ist der Heiland aller Menschen, sonderlich aber der Gläubigen.“
Gott behält auch solche seine Einrichtung nicht heimlich bei sich, sondern bezeugt sie durch seine Verheißungen, als durch öffentliche Briefe, wodurch er es offenbar übernimmt, seinen Gläubigen oder denen, die in seinem Berufe wandeln, des Glaubens wegen die Gabe hinreichender Nahrungsmittel für ihre ganze Lebenszeit zu gewähren. Lasst uns nun etliche dieser Verheißungen anführen, auf dass wir erkennen, welches unsere verbrieften Gaben sind, die uns Gott verheißen hat. 5. Mose 8,3: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von Allem, das aus dem Munde des Herrn geht.“ Ps. 37,18.19: „Der Herr kennt die Tage der Frommen, und ihr Gut wird ewig bleiben. Sie werden nicht zu Schanden in der bösen Zeit, und in der Teuerung werden sie genug haben.“ Ps. 145,15: „Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.“ Spr. 10,3: „Der Herr lässt die Seele des Gerechten nicht Hunger leiden,“ d. h. dessen, der im Berufe des Herrn wandelt. Matth. 6,33: „Trachtet am Ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches Alles zufallen.“
Diese und ähnliche Verheißungen, deren viele in der heiligen Schrift stehen, sind Briefe, wodurch Gott für einen Jeglichen, der in seinem Berufe wandelt, die Gabe hinreichender Nahrungsmittel in diesem leiblichen Leben übernommen und verheißen hat. Allein obschon Gott so wahrhaftig ist, dass man seinen einfachen Worten und Schriften mit Recht Glauben schenken sollte: ist er dennoch von solcher Herablassung, dass er uns diese verbrieften Gaben nicht bloß vorlegen wollte, sondern sie bestätigen wollte mit öffentlichen, himmlischen Siegeln. Er braucht aber dazu kein Wachs oder Blei, sondern Wunder.
Lasst uns nun etliche Wunder hören, mit denen Gott diese seine verbrieften Gaben versiegelt hat. 2. Mose 16,11 ff. werden die Israeliten in der Wüste vierzig Jahre lang mit Himmelsmanna gespeist, indem sie dem Rufe Gottes Folge leisten. 1. Kön. 17,4-6; 10-16; 19,5-8 wird Elias von einem Raben und danach von einer Witwe gespeist; ein wenig Mehl und Öl nehmen nicht ab; darauf wird er von einem Engel mit Brot und Wasser genährt. 2. Kön. 7 entsteht in Samaria bei der Belagerung durch den König von Syrien große Hungersnot; weil sie aber diese Belagerung dem Rufe des Herrn zufolge um Elisas willen duldeten, darum sättigen sie sich mit dem, was die Feinde zurücklassen. Luk. 22,35 werden die Apostel von Christo ohne Geld ausgesandt, und dennoch haben sie niemals Mangel gehabt.
Zu diesen Wundern, in dieses Verzeichnis gehört vornehmlich das heutige Evangelium von den fünf Broten und zwei Fischen, desgleichen von den sieben Broten und den 4000 Männern; denn dass diese zwei Wunder solchem Zwecke dienen, bezeugt Christus selber Mark. 8,14-21. Die Jünger beklagten es, als sie Brot vergessen hatten, werden aber von Christo mit Erwähnung dieser zwei Wunder ernstlich gescholten, dass sie nicht glaubten. So hast du denn nun himmlische Gabenbriefe, mit himmlischen Siegeln bestätigt, so dass man in Betreff des Unterhalts und der Nahrungsmittel für unser leibliches Leben keineswegs zweifeln darf.
Allein hier müssen wir uns bemühen, dass wir nicht die uns göttlich verheißene und zubereitete, durch Brief und Siegel bestätigte Gabe durch unsere eigene Schuld vernachlässigen oder verwerfen. Wie nämlich Viele ihre Gaben in einem Spital erhalten, wo sie bald ihren Wein, bald ihren Braten verlieren, bald gänzlich ausgestoßen werden, wenn sie durch mürrisches Wesen gesündigt, oder andere Laster und Frevel begangen haben: so pflegt es in dieser Welt zu geschehen, die ein Spital Gottes ist, dass, wer Gottes Wohltat vernachlässigt, oder verachtet, oder sich durch seine Frevel der himmlischen Gabe unwürdig gemacht hat, entweder einen Teil seiner Gabe oder die ganze Gabe verliert. Was müssen wir also tun, um sie nicht zu verlieren?
Das soll man aus dem heutigen Evangelio an dem Beispiele der Menge [des Volks] und der Jünger Christi erkennen. Zuerst nämlich folgt die Menge Christo nach in die Wüste, um seine Predigt zu hören. Das ist Gottes Ruf. Es ist notwendig, dass wir zu seiner Zeit die Predigt des Wortes Gottes hören, um daraus Gott erkennen, an Ihn glauben und Ihn anrufen zu lernen. Dieses Beispiel müssen wir befolgen. Diejenigen nun, so Gottes Wort verachten und dem Rufe des Wortes nicht Folge leisten, machen sich ihrer Gabe unwürdig, und verlieren entweder ihren Wein oder ihre Gabe. Zweitens lagert sich die Menge auf Christi Gebot. So müssen auch wir uns auf sein Gebot lagern. Wir lagern wir uns aber dann, wann wir Gottes Geboten und seinem Rufe Folge leisten. Ein Handwerker lagert sich also, wenn er Arbeiten ausführt; ein Winzer lagert sich, wenn er seinen Weinberg umgräbt. Drittens behalten die Jünger die Brote und Fische nicht in ihren Händen, sondern legen dieselbigen in Christi Hände, in denen sie also gesegnet werden, dass sie hinreichen für so viele Tausende. So müssen wir unser Weniges in die Hand des Herrn niederlegen; wir legen es aber dann in die Hand des Herrn nieder, wenn wir rechtlich handeln, wenn wir die Armen unterstützen. Denn lassen wir den Herrn nicht mit uns essen, so segnet er unsere Güter nicht. Dagegen legen wir dieselben nieder in Satans Hand, so wir Betrügereien verüben; und daher geschieht's, dass wir, soviel wir betrüglich handeln, soviel an unserer Gabe verlieren. Viertens sammeln die Jünger die Brocken. Auch wir müssen die Brocken sammeln; und das geschieht dann, wenn wir das, was der Herr gibt, nicht verprassen, sondern mit Danksagung empfahen. Dadurch geschieht's, dass das Geringe und Wenige so gesegnet wird, dass es für eine ganze Familie ausreicht. So nun Jemand mit Hunger angefochten wird und befürchtet, er müsse mit seiner Familie hungern und Hungers sterben, der bringe doch diesen Brief mit seinen Siegeln hervor, und bestätige seinen Glauben, wie das bei Abschätzungen und anderen Verträgen zu geschehen pflegt, welche durch öffentliche Briefe und Siegel bestätigt sind. So viel von dem ersten Zwecke dieses Wunders.
Lasst uns nun auch Etliches von dem anderen, hauptsächlichen Zwecke desselben reden. Um diesen aber zu erforschen, bedarf es nicht vieler Sorge, sondern Christus lehrt dasselbe deutlich bei Johannes in demselben 6. Kapitel. Als nämlich die Menge nach dem Wunder und dem Weggange Christi ihn wiederum aufsuchte, und ihm genaht war, sprach er: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr sucht mich nicht darum, dass ihr Zeichen gesehen habt, sondern dass ihr von dem Brot gegessen habt, und seid satt geworden. Wirket Speise, nicht, die vergänglich ist, sondern die da bleibt in das ewige Leben, welche euch des Menschen Sohn geben wird“ (Joh. 6,26.27).
Durch solches Wort gibt Christus offenbar zu verstehen, er habe dies Wunder getan, nicht als wolle er bloß seine Sorge für die leibliche Speise bezeugen, sondern lehren, dass er selber die wahre Himmelsspeise sei, dadurch man das ewige Leben und Heil erwerbe. Ich bin, spricht er, das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürften. Und wiederum: Ich bin das lebendige Brot vom Himmel gekommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und bald darauf: Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst, und trinkt mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am jüngsten Tage auferwecken. Da hast du es, dass Christus seinem Fleisch und Blut nach wahrhaftig Brot und Trank ist. Wie isst und trinkt man also? Hier handelt es sich nicht um das heilige Abendmahl, darin auch Christi Leib gegessen und sein Blut getrunken wird, sondern es handelt sich um den Glauben an Christum, weil Christus seinen Leib für uns dahingegeben, und sein Blut für unsere Sünden vergossen hat. So wir denn Solches glauben, dann essen wir, wie man sagt, Christi Leib und Blut, und haben das ewige Leben, wie das auch anderswo erklärt wird Joh. 3,16: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass Alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Und Joh. 11,25: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt, und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“
Das ist's, was Christus mit jenem Wunder der fünf Brote bezeugen wollte, nämlich, dass er selbst das wahre Himmelsbrot sei, und, wer davon esse oder an ihn glaube, nicht nur niemals hungern, vielmehr auch niemals sterbe, sondern ewiglich lebe. Um also Christum zu erkennen, um an ihn zu glauben, was durch das Hören des Evangeliums geschieht lasst uns all' unseren Fleiß anwenden. Denn wir sind nicht bloß zum essen und trinken geschaffen, sondern um Gott zu erkennen und das ewige Leben zu haben. Haben wir aber die wahre Erkenntnis Gottes und unser Heil durch die Sünde verloren, so müssen wir Christum Gottes Sohn anerkennen, auf dass wir durch ihn die Erkenntnis Gottes und die Vergebung der Sünden und das himmlische Heil wiedergewinnen.
Christus hat sich selbst entäußert, und ist zu uns vom Himmel herniedergekommen, um uns mit dem Vater zu versöhnen und sich uns zu offenbaren: warum sollten wir denn nicht so viel Arbeit und Mühe darauf verwenden, um sein Evangelium zu hören und ihn selbst zu erkennen, sintemal das mehr zu unserem Heile, als zu seinem Nutzen dient? Hat er uns doch erstlich leibliche Güter, und zweitens viele Lebensjahre verliehen, damit wir allermeist danach trachteten, seine wahre Erkenntnis zu erlangen. Welche Vorwürfe und welche Verdammnis werden wir also verdienen, wenn wir unsere Lebenszeit unnütz hinbringen und nichts Anderes begehren, als zu prassen! Es gibt auch keinen anderen Weg, darauf wir die Trübsale dieser Welt überwinden und dem ewigen Tode entrinnen können. Viele Heilmittel wider die Trübsale dieser Welt und wider den Tod sind von Heiden und Weltweisen gesucht, aber keine gesunden worden. Christus allein ist Der, in welchem wir die Trübsale und den Tod besiegen können. Wer Christum hat vermöge des Glaubens, der hat Alles, ob er auch sonst an allem Anderen Mangel hat. Hat er Mangel an Gütern, so ist Christus sein Schatz; hat er Sünden, so vergibt sie ihm Christus, und gibt ihm den Heiligen Geist. Kommt Krankheit, so ist Christus die Gesundheit; kommt der Tod, so ist Christus das Leben; denn die, so in Christo sterben, die sterben nicht, sondern gehen zum ewigen Leben ein. Wer dagegen Christum nicht hat, der hat Nichts, ob er auch sonst Alles besäße; denn Reichtum hilft ihm nichts, noch Gesundheit, noch langes Leben. Darum sei das unser einziges Bemühen, dass wir das Evangelium Christi lernen und aus demselbigen Christum erkennen; denn aus seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.
Da hast du nun die Geschichte des Wunders mit den fünf Broten, danach den doppelten Zweck desselben, nämlich ein Siegel der Gabe zu sein und zu bezeugen, Christus sei unser wahres Himmelsbrot, dadurch wir ewiglich leben sollen. Gott, der Vater unseres Herrn Jesu Christi, gebe durch den Heiligen Geist, dass wir nicht nur mit [leiblichen] Ohren vernommen haben, sondern auch in wahrem Glauben erfassen, und daraus das wahre Heil davontragen. Amen.