Geß, Wolfgang Friedrich - l. Das Recht des Zweifels.

Geß, Wolfgang Friedrich - l. Das Recht des Zweifels.

Es gab eine Zeit in, welcher die Bezweiflung der christlichen Wahrheit seltene Ausnahme war. Vor der Reformation war die Wahrheit der katholischen Lehre, nach der Reformation war noch eine Reihe von Menschenaltern hindurch bei den katholisch Gebliebenen die Wahrheit der katholischen, bei den Evangelischen die Wahrheit der evangelischen Lehre die allgemeine Voraussetzung. Nicht als wäre damals alle Welt gläubig gewesen. Das bekannte Wort des Apostels Paulus, daß der Glaube nicht Jedermanns Ding sei (2 Thess. 3, 2) galt zu jener Zeit so gut als jetzt. Wer mit der Geschichte etwas bekannt ist, der weiß, daß wahrhaftiger Wandel vor dem Angesichte Gottes, Heiligung des Lebens in selbigem Zeitalter eben wie heute bei Wenigen gefunden wurde. Daraus geht aber unwidersprechlich hervor, daß auch der Glaube, nehmlich der wirkliche Glaube, das Ergreifen und Festhalten des unsichtbaren Gottes als sähe man ihn, selten war. Denn dieser Glaube, und er allein verdient den hohen Namen: Glaube, wirkt heiligen Wandel vor dem heiligen Gott, so gewiß als das Licht, wo es immer ist, Helle wirkt. Die Lobreden auf die gute alte Zeit haben, so häufig man sie hört, doch in Wirklichkeit wenig Grund. Nicht der Glaube sondern nur die Rechtgläubigkeit war in früheren Zeiten das Allgemeine; diese aber war allerdings allgemein.

Das ist seit etlichen Menschenaltern anders geworden. Ich will hier nicht untersuchen wie diese Veränderung bewirkt worden ist. Aber wenn man heute Mann für Mann über die Wahrheit des christlichen Glaubens abstimmen ließe, so würde wenigstens in den Städten die Mehrzahl der Stimmzettel gegen die Wahrheit des Glaubens lauten. Jedenfalls wäre die Zahl derjenigen Stimmen nicht groß, welche ein entschiedenes Ja für die Wahrheit des Glaubens aussprächen; auf unzähligen Stimmzetteln stände, wenn auch kein entschiedenes Nein, so doch das Wort: zweifelhaft. Man darf, um ein solches Ergebniß der Abstimmung vorauszusagen, nur die Zeitungen ansehen, welche doch immerhin ein Spiegel der Zeitstimmung sind. Vielen derselben gilt die christliche Wahrheit kurzweg für abgethan, vielen andern als vielleicht wahr, vielleicht aber, und eher, unwahr; die Zahl der Blätter die mit Entschiedenheit die Wahrheit des Glaubens voraussetzen ist klein und hat einen engen Leserkreis. Und mögen nun die Urtheile der Zeitungen noch so ungründlich und thöricht sein - wie sie dieß denn in religiösen Dingen zum großen Theile sind - ihre Wirkung üben sie dennoch aus; täglich eine Verdächtigung lesen und doch dem Verdachte keinerlei Eingang in die Ueberzeugung gestatten, setzt mehr geistige Widerstandskraft, mehr Selbstständigkeit des Urtheils voraus als bei dem Durchschnitt der Menschen gefunden wird.

Ich möchte nun freilich weit nicht Alle, denen die Wahrheit des Glaubens erschüttert ist, Zweifler nennen. Für Tausende derselben klingt mir dieser Name zu ehrenvoll. Ein Beispiel aus einem andern Gebiete mag dieß verdeutlichen. Das Licht, welches wir mit unseren Augen sehen wurde in früherer Zeit von den Naturforschern so erklärt, daß sie sagten, es gebe einen eigentümlichen Lichtstoff, ein Stoff freilich von außerordentlicher Feinheit und unwägbar, aber ein wirklicher Stoff: jeder leuchtende Körper sende nach allen Seiten Theilchen dieser feinen Materie aus, welche mit ungeheurer Geschwindigkeit den Raum durchmessen, und wenn dieser Lichtstoff unsere Sehnerven berühre so sehen wir Licht. In neuerer Zeit sind die Naturforscher zu einer anderen Erklärung der Lichterscheinung übergegangen. Sie leiten dieselbe nicht mehr ab von einem an und für sich leuchtenden Stoffe sondern von Berührung unserer Sehnerven durch die Schwingungen des sogenannten Weltäthers. Das sei eine feine, unwägbare, den ganzen Weltraum, auch die Poren aller Körper erfüllende Materie, die aber nicht an und für sich leuchte, vielmehr, wenn der Aether im ganzen Weltraum in Ruhe wäre, so würde überall vollkommene Finsterniß sein. Aber die Theile woraus die leuchtenden Körper, also z. B. die Sonne oder das Feuer, bestehen, befinden sich, so nehmen die Naturforscher jetzt an, in schwingender Bewegung, diese pflanze sich im Aether fort und auf der Berührung unserer Sehnerven durch diese schwingende Bewegung des Weltäthers beruhe unser Wahrnehmen von Licht, Warum die Naturforscher von jener ersten Erklärung des Lichts zu dieser zweiten übergegangen sind brauche ich hier nicht zu sagen. Aber ihr seht, das sind Sachen deren Beurtheilung Kenntnisse erfordert wie sie nicht Jedem zu Gebote stehen. Gesetzt nun, daß Jemand der von diesen Dingen hat reden hören, auftreten und mit wichtiger Miene uns sagen würde, er bezweifle in seinem Theil, daß es einen Lichtstoff gebe, wir wüßten aber wohl, daß der Mann gar nicht zu den Naturforschern gehöre sondern nur sonst ein ehrlicher Bürger sei, würden wir nicht lächeln über seinen Anspruch, in Bezug auf den Lichtstoff ein Zweifler zu sein? Wer eine Sache bezweifeln will, muß sie erst selbst untersucht haben: in irgend, welchem Grade muß er zu eigenem Urtheil befähigt sein, sonst mag er ein Nachsprecher fremder Zweifel, nicht aber selbst ein Zweifler heißen. Bei Tausenden nun denen die Wahrheit des Glaubens für zweifelhaft gilt hat der Zweifel gerade so viel Werth als dieser angebliche Zweifel an dem Vorhandensein einer Lichtmaterie bei dem der Naturwissenschaft unkundigen Mann Werth haben würde; das heißt, ihr Zweifel hat gar keinen Werth, verdient den Namen Zweifel nicht. Man spricht gar viel von Autoritätsglauben, und es ist wahr: die Rechtgläubigkeit ist bei Vielen und war in früherer Zeit bei noch viel Mehreren nur auf fremde Auctorität hin angenommen, von den Eltern oder Lehrern ererbt; aber auch einen Auctoritätsunglauben gibt es; Tausende, welche sich vom Glauben losgesagt, wären, wenn man sie um ihre Gründe fragte, in bitterer Verlegenheit; sie könnten sich zuletzt nur darauf berufen, daß sie vernommen haben von sehr begabten und gelehrten Männern, welche ungläubig seien, daher erschiene es ihnen zeitgemäß, gleichfalls den Glauben, - sie sollten aber sagen: die religiöse Meinung, welche sie bis jetzt gehabt - aufzugeben. „Zeitgemäß“ das ist ja eines der Worte die in unserem Jahrhundert Zauber üben; wofür die Majorität stimmt, das ist zeitgemäß, und was zeitgemäß ist, dazu muß man sich bekennen, sonst fällt man in den Verdacht hinter der Zeit zurück zu sein. Einem denkenden Manne dagegen ist klar, daß wie der Auctoritätsglaube der früheren Zeit kein Beweis für die Wahrheit des Christenthums war, so der Auctoritätsunglaube der gegenwärtigen Zeit kein Beweis gegen die Wahrheit des Christenthums ist: die Meinungen der Massen sind in beständiger Wandelung, die Wahrheit ist ewig dieselbe; wohin heute oder zu irgend einer Zeit die Meinung der Majorität geht, das ist für die Beurtheilung der ewigen Wahrheit bedeutungslos. Ja vielmehr, wenn es überhaupt gelten könnte, auf dem Wege der Abstimmung über das was Wahrheit sei eine Entscheidung zu fällen, so müßte ein Denkender gerade nicht die Meinung der Mehrzahl sondern die der Minderzahl für die Wahrheit erachten, denn die Geschichte beweist, daß insgemein gerade das was die Minderzahl sagt einige Menschenalter hernach von dem denkenden Theile der Menschen als die Wahrheit anerkannt wird.

Also nicht diejenigen wollen wir Zweifler nennen, welchen die Wahrheit des christlichen Glaubens verdächtig geworden ist, weil sie gehört haben, daß Andere zweifeln, oder weil im jetzigen Zeitalter der Strom der Meinung widerchristlich ist; Zweifler sind nur Solche, welche zuvor nachgedacht haben und ihren Verdacht gegen die Wahrheit des Glaubens mit einem Grade von Selbstständigkeit zu begründen wissen. Solche sind es denn auch, auf, welche ich blicke wenn ich von dem Rechte des Zweifels - ich könnte auch sagen: von dem Rechte der Zweifler - zu reden versuche.

Demnach gibt es Gründe gegen die Wahrheit des christlichen Glaubens? Wenigstens muß es Anstöße am Christenthum geben, welche dann Vielen als Gründe gegen dasselbe erscheinen. Sonst wäre ja unbegreiflich, wie schon mancher die Wahrheit suchende Mann Jahre hindurch ein Zweifler gewesen ist. Diese Anstöße sind sogar so zahlreich, daß ich mich nicht bedenke zu sagen, das Verfallen in den Zweifel sei, wie wir Menschen nun einmal sind, eine für Viele nothwendige Sache. Die Menge dieser Anstöße in wenigen Worten vorzuführen ist unmöglich, aber von den Hauptarten derselben eine Skizze zu entwerfen wird vielleicht kein allzugroßes Wagniß sein.

Die Christen glauben an einen Gott den Niemand sieht, an eine zukünftige Welt die gleichfalls kein Auge wahrnehmen kann. Diesen unsichtbaren Gott erklären sie für das allein wahrhafte Sein, für den Urheber alles Seins, für das A und O. Und diese zukünftige Welt sei die wahre Welt, das Ziel, wonach sie ringen, das Leben in der sichtbaren Welt sei nur ein Pilgergang. Ueberhaupt reden die Christen immer von Glauben; Glauben aber sei ein inneres Ergreifen des Unsichtbaren als sähe man es (Hebr. 11,1). Hier liegt der erste Anstoß zum Zweifeln; die Einwirkung des Sichtbaren auf unser Gemüth ist so mächtig, so unabläßig, daß es begreiflich ist wenn ein Mensch von Fleisch und Blut immer von Neuem den Eindruck bekommt als ob das Sichtbare das Wahrhaftseiende, ja das einzig Seiende wäre. Unsere Arbeit liegt in der sichtbaren Welt, unser Genuß kommt aus ihr, unser eigenes Leibesleben gehört ihr an, unser Seelenleben aber ist durch das Leibesleben tausendfach bedingt. Das Unsichtbare ergreifen als sähe man es, dieses achten für das wahre Sein, mit Einem Worte: Glauben, geht also gegen Fleisch und Blut. In so fern ist es natürlich wenn hundertmal im Alterthum und in unserer Zeit Philosophen und Nichtphilosophen sich zu dem Sage bekannt haben: was nicht in die Sinne fällt, hat keine Wirklichkeit. Dann ist der Glaube der Christen mit Einem Schlage abgethan.

Viele unter denen, welche Gott und das zukünftige Leben bezweifeln, werden zwar sagen: die Unsichtbarkeit Gottes, die Unsichtbarkeit der zukünftigen Welt, das sei es nicht woran sie sich stoßen; sie seien mit den Christen überzeugt, daß eine unsichtbare Wirklichkeit sei, ja das Unsichtbare, nehmlich Geist und Gedanke, das wahrhaft Wirkliche sei; ihre Zweifelsgründe gegen den Gott der Christen und das zukünftige Leben seien anderer Art. Wohl; es gibt noch andere Anstöße für Euch, aber, daß die Unsichtbarkeit Gottes und der jenseitigen Welt und, daß ihr Schweigen für das äußere Ohr bei aller Bezweiflung ihrer Wirklichkeit mitbetheiligt ist, das bleibt dennoch fest. Jeder kann das an sich selbst erfahren wie schwer es dem Menschen wird das Unsichtbare zu behandeln als die wahrhafte Wirklichkeit und, daß zur Durchreißung dieses Banns ein immer neuer Aufschwung des Geistes gehört. Dazu verrathen unsere Zweifler noch in besonderer Weise wie sehr sie daran festgebunden sind alle Wirklichkeit zu beurtheilen nach dem was man sehen kann. Man hört die Bestreite! des zukünftigen Lebens jetzt so oft sagen: wo ist denn der Himmel, dahin wir kommen sollen? Sonnen und Planeten kreisen über uns, aber das sind nur Weltkörper, ähnlich wie es die Erde ist: eine Wohnung Gottes und der Seligen hat sich in diesem nun ganz durchforschten Raume nicht gefunden. Gewiß mit dem Fernrohr könnet ihr nicht in diesen Himmel sehen. Der Himmel Gottes und der Seligen ist für diese irdischen Sinne nicht wahrnehmbar. Was sichtbar ist das ist vergänglich, der Himmel der Seligen aber ist die unvergängliche Welt (2 Cor. 4,18). Die Auferstandenen werden einen Leib haben, eine neue Organisation für ihr Geistesleben, aber nicht einen Leib von dieser irdischen Stufe der Materie. Wie - rufen nun unsere Gegner - ein Leib und doch nicht sichtbar? Ja wohl, antworten wir getrost, und, daß euch das so sehr befremdet, das deutet eben hin auf euren Wahn, als wäre die sichtbare Wirklichkeit der Maßstab für jegliche Wirklichkeit. Es geht euch ganz wie jenen Sadducäern, welche, wenn von Auferstehung des Leibes die Rede war, alsbald an einen Fleischesleib haben denken müssen. (Matth. 22, 23 ff.)

Ja das ist unserer menschlichen Natur tief befremdend, dieses Unsichtbarsein der Ewigkeits-Welt, dieses Schweigen Gottes: das wahrhaft Wirkliche, der Schöpfer alles Lebens, der Allgegenwärtige, der Alleserfüllende soll uns so tief verborgen sein? Wenn er nun nur in dieser sichtbaren Welt völlig klare, unwidersprechliche Zeichen seines Lebens, seiner Gegenwart, seines Waltens uns zeigen würde! Aber hier eben kommen wir an den zweiten Punkt der Vielen ein Anstoß zum Zweifeln wird. Die Christen glauben an einen Gott der die Haare auf des Menschen Haupt alle gezählt habe, ohne dessen Willen auch kein Sperling vom Dache falle, an einen Gott dessen Weisheit Alles ordne, dessen Gerechtigkeit bis ins Kleinste vergelte. Nun stellen sich zwar oft genug in unserem Lebensgange die Beweise seiner Weisheit, seiner Gerechtigkeit, man könnte sagen, handgreiflich vor uns hin, aber plötzlich können dann wieder Wendungen eintreten, welche mit dem Walten einer Alles ordnenden Vorsehung unverträglich scheinen. Wie oft werden die hoffnungsreichsten Blüthen zerstört, die nützlichsten Menschen vor der Zeit hingerafft, die unnützesten stehen gelassen! Der Gerechte wird unterdrückt, der Ungerechte triumphirt. Die Christen verweisen alle Bedrängten aus das Gebet: wer bittet der empfängt; rufe mich an in der Noth so will ich dich erretten. Aber, sagen die Zweifler, so oft wird gebetet und der Bittende empfängt doch nicht um was er gebeten hat. Die Gläubigen müssen ja selbst sagen, daß die Wege Gottes oft höchst befremdlich, tief verborgen seien. Sie hoffen dann auf das Jenseits, als in, welchem Alles in seiner Harmonie uns werde offenbar werden; aber ist dieß nicht eben ein Geständniß, daß im Diesseits, in dieser Wirklichkeit die Weisheit, die Gerechtigkeit sich nicht wolle finden lassen? Und wie im Lebensgang der Einzelnen so scheint nicht minder im Leben der Völker, im Leben der Menschheit hundertfacher Grund zu sein an der Weltregierung eines weisen gerechten Herrschers irre zu werden, indem auch hier nur allzuoft die hoffnungsreichsten Anfänge durch verstandlose Zerstörungsgewalt vernichtet werden und statt des Rechtes das Unrecht Sieger bleibt. Sogar im Gebiete des Naturlebens, wo keine Freiheit, also keine Verschuldung waltet, ist doch Vieles zu finden, was dem Regieren eines allweisen Ordners zu widersprechen scheint. Der Anblick der Pflanze, des Thiers, des menschlichen Leibes nöthigt uns Bewunderung ab, weil hier eine unendliche Fülle von Einzelnheiten in der reichsten Gliederung auf die Entwicklung von Leben und Wohlsein zielt; aber dann gewahren wir wieder einen endlosen Krieg der Lebendigen unter einander, wie denn z. B. eine Menge von Thieren nur durch Tödten von andern Thieren, vielleicht sogar von Menschen das Leben fristen kann; oder es tritt ein Erdbeben ein, welches im Nu einer Welt von Leben ein Ende macht.

Von diesen Anstößen zum Zweifel an die wir in Mitten des praktischen Lebens gerathen können, wende ich mich zu andern die beim Rückzug unseres Geistes in einsames Denken nahe liegen. Welcher Abgrund thut sich vor unserem Geiste auf wenn wir das Wesen Gottes mit unserem Denken erfassen wollen! Das Leben der Welt ist durch ihn hervorgebracht, aber sein eigenes Leben? Er bringt sich eben nur selbst hervor. Wollen wir Menschen irgend eines Weltdings Dasein begreifen, so suchen wir ein anderes auf daraus jenes hervorgegangen, zum C das B, zum B das A, für Gottes Leben aber können wir schlechthin nur zurückgehen auf Gott selbst: er ist ein ewiger Gott, dessen Leben anfangs und endlos nur aus sich selber kreist! Geist ist Gott, also raumlos, also gestaltlos und nicht irgendwo, dennoch hat er alle die räumlichen Dinge, alle Gestaltungen, alle Schönheit hervorgebracht, und, selbst raumlos, erfüllt er alle Räume mit seiner Gegenwart. Und wie sollen wir uns denn den vorstellen, der gestaltlos ist? Frei ist Gott, denn wer hätte dem der keinen Schöpfer hat sondern selbst allein der Schöpfer ist ein Gesetz gegeben? Dennoch kann Alles was Gott denkt oder thut nur so wie er es denkt und thut, von ihm gedacht oder gethan werden, sonst wäre er nicht der vollkommen gute Gott. Also Freiheit und doch lauter Gesetz! Wir Menschen sind immer in Veränderung, und darauf beruht unsres Lebens Freudigkeit, daß immer neue Ziele vor uns treten und wir dann kräftig nach der Erreichung dieser Ziele ringen, Stillstand würde der Freudigkeit unseres Lebens ein Ende machen; Gott aber, der Ewige, ist in ewig fertiger Vollkommenheit und dennoch soll er selig sein! Wir Menschen lieben einander weil einer im andern eine Ergänzung sucht, keiner sich selber genügen kann; Gott genüget sich selbst, bedarf keiner Ergänzung durch ein Geschöpf und dennoch ist er die Liebe! Ihr sehet: mit den Begriffen die wir aus der Betrachtung der Weltdinge uns bilden ist Gott nicht zu erfassen, nur aus Gott selbst können wir Begriffe für das Wesen Gottes entnehmen; darum kann es dem der über das Wesen Gottes nachzudenken beginnt und doch in diesen Hochalpen der göttlichen Gedanken noch nicht zu Hause ist wirklich sein wie einem Menschen dem der Boden unter seinen Füßen hinweggenommen wird. Wer über die Dinge dieser Welt nachdenkt, den kann man einem Schiffer vergleichen, welcher auf seiner Meerfahrt zwar wohl bisweilen in Gegenden des Meeres kommt, die er noch nie und die vielleicht noch Niemand vor ihm gesehen hat, aber er hat doch seinen Kompaß in der Hand der hier so gut wie anderswo ihm sagt, wo Norden ist und also auch wo Süden und wo Ost und West, und er sieht auch noch Sterne über sich die er kennt und an denen er sich zurechtfinden kann; wer aber vom Denken über die Dinge dieser Welt zum Denken über Gott hinübergeht, dem kann es zu Muth werden wie es dem Schiffer zu Muth sein müßte auf einem Meer wo der Kompaß nicht mehr gälte und neue unbekannte Sternbilder am Himmel ständen!

Dieser geheimnißvolle Gott hat sich aber - so lehrt uns der christliche Glaube - in der Menschheit, zumal im Volke Israel geoffenbart. Und eben hier ist es nun vollends wo Viele in unserer Zeit Anstoß über Anstoß finden. Gott soll dem Abraham, dem Moses erschienen sein? Zu Moses insbesondere soll er geredet haben Mund gegen Mund und so, daß Moses seine Gestalt gesehen habe? (4. Mos. 12,8.) Eine lange Reihe von Wundern wird erzählt die Gott kraft solcher besonderen Gegenwart bei den Seinigen gewirkt habe: Israel geht unversehrt durch das rothe Meer und wird Jahrzehnte hindurch in der Wüste mit einer vom Himmel kommenden Nahrung gespeist. Wiederum soll durch die Männer, welche eines besonderen Umganges mit Gott gewürdigt wurden eine Menge wunderbarer Thaten geschehen sein. Auf Mosis Wort sprudelt Wasser aus den Felsen. Auf Elia's Gebet kommt mehrjährige Dürre, Feuer fällt vom Himmel herab. Insbesondere ist bei Jesu Alles wunderbar, sein Leben eine Reihe von Wunderthaten, seine eigene Person ein Wunder. Wasser verwandelt er in Wein, einige Brode vermehrt er so, daß sie für Tausende genügen, Todte weckt er auf. Seine eigene Erzeugung geschieht ohne menschlichen. Vater, sein Herz und Leben bleibt sündlos während alle Menschen Sünder sind, zwischen ihm und Gott ist ein Verkehr wie die übrigen Menschen ihn nicht haben (vgl. z. B. Joh. 5,19f), auf den Tod am Kreuz folgt die Auferstehung. Ja noch mehr: Jesus redet von sich so, daß diesem seinem irdischen Leben ein himmlisches vorausgegangen sei (vgl. z.B. Joh. 16, 28. 17, 5) und, daß seinem armen Leben auf Erden nachfolgen werde die Weltregierungsmacht, denn Gott habe ihm übergeben alle Macht im Himmel und auf Erden (Matth. 23,18). Kann denn nun eine so wunderbare Geschichte wirklich geschehen sein? Wer möchte es doch glauben wenn man erzählen würde, gestern sei in hiesiger Stadt ein Mann vom Tode auferweckt worden? Setzen wir nicht in unserem Thun und Lassen allesammt voraus, daß alle Dinge auf natürlichem Wege zu Stande kommen, daß da und nur da wo entsprechende Ursachen seien die entsprechenden Wirkungen eintreten können? Rechnet nicht der Mechaniker, der Ackerbauer, der Arzt, bei der Arbeit seines Berufs auf das Vorhandensein bestimmter Naturgesetze, welche heute und morgen wirken werden gerade wie sie vor hundert Jahren gewirkt haben? Ist nicht schon jeder Kalender ein Zeugniß gegen die Wunder? Denn er enthält Vorausberechnungen von Neumond und Vollmond, von Monds- und Sonnenfinsternissen und seine Berechnungen werden durch das wirkliche Eintreffen gerechtfertigt; wie wäre dieß möglich wenn nicht alle Bewegungen der Weltkörper nach unveränderlichen Gesetzen erfolgten, also alle Unterbrechungen des Naturlaufs durch unmittelbares Eingreifen Gottes, das ist alle Wunder, ausgeschlossen wären? Ja was härte die Naturforschung noch für ein Interesse wenn nicht feste Naturgesetze beständen? Sie ist ja nichts Anderes als Erforschung der Naturgesetze oder besser: des Naturgesetzes, indem die Gesammtheit der Gesetze eine große Einheit, ein ineinandergreifendes System bilden muß, damit das ganze Weltleben ein harmonisches Ganzes, ein Organismus sei. Endlich: wird nicht gerade darin die allmächtige Weisheit des Schöpfers offenbar, daß er der von ihm geschaffenen Welt ein unverbrüchliches System von Gesetzen eingesenkt hat, welche Jahrhundert um Jahrhundert in gleicher Weise wirken? Wäre nicht jedes wahrend des Weltlaufs geschehende Zwischeneintreten Gottes um die von ihm geschaffenen Naturgesetze für einen Augenblick außer Kraft zu setzen, um Dinge zurückzuhalten, welche nach dem Naturlaufe hätten eintreten müssen und Dinge hervorzubringen, welche nach dem Naturlaufe nicht eintreten würden - wäre dieses wunderbare Eingreifen Gottes nicht jedes Mal ein Beweis, daß die ursprüngliche Weltordnung des Schöpfers einer Nachbesserung bedürftig, demnach unvollkommen gewesen sei? So, daß also die Annahme von Wundern sogar eine Verunehrung des Schöpfers zu enthalten, also der wahren Frömmigkeit zu widersprechen scheint. Eine so lange Reihe von Anstößen stellt sich dem Glauben an Wunder entgegen: warum sollen wir nun dennoch an diesem Glauben festhalten? Liegt denn hiezu ein genügender Grund darin, daß uns die heiligen Schriften der Israeliten sowie die Schriften, welche von Aposteln Jesu oder von Schülern dieser Apostel verfaßt sind Wunder über Wunder erzählen? Auch andere Völker des Alterthums haben heilige Schriften gehabt, welche Wunder berichten: aber wer von uns glaubt daran? Diese Schriften beurtheilen wir Alle nach dem Grundsatze, daß Erzählungen wunderbaren Inhalts zwar wohl sinnreich und bedeutungsvoll sein aber unmöglich buchstäbliche Wahrheit enthalten können, weil eben Wunder nach unserer Erfahrung nicht geschehen und nach dem Urtheil schärferen Denkens gar nicht geschehen können. Warum sollen wir nun bei den aus dem Volk Israel stammenden Schriften ein anderes Urtheil fällen? Wer will auch nur den Beweis führen, daß diese Schriften wirklich von den Männern, welche in ihnen selbst oder in der Ueberlieferung als ihre Verfasser genannt werden, verfaßt, daß sie von Augenzeugen der erzählten Begebenheiten, daß sie überhaupt von glaubwürdigen Männern verfaßt worden seien? Wohlmeinende und fromme Schriftsteller sind deßhalb noch nicht immer zuverläßige Zeugen: nicht Jeder hat so viele Prüfungsgabe, als erforderlich ist um ein zuverläßiger Berichterstatter zu sein. Also lasset uns - so rufen Viele unserer Zeitgenossen - alles das Treffliche behalten was wir in diesen Schriften finden, die dem Volke Israel und die unseren Vätern für heilige, von Gott eingegebene Schriften gegolten haben, insbesondere alle die Lebensregeln, welche sie in so herzgewinnender Weise uns zurufen, daß selig sei wer hungere und dürste nach der Gerechtigkeit und, daß die Gerechtigkeit nicht in blos auswendigen Uebungen bestehe sondern in der Reinheit des Herzens und in der Liebe, welche nicht das Ihre sucht, vielmehr den Menschen treibt für das Reich Gottes Alles zu thun und zu opfern; aber Wunder zu glauben, das muthet uns nicht zu. Und weil auch das was diese Schriften uns von dem Wirken Jesu erzählen so wunderbar ist, ja seine eigene Person als ein Wunder dargestellt wird, das Wunderbare aber alles unglaublich ist, so müssen wir schließen, daß auch diese Erzählungen über Jesum zum großen Theile nur das Erzeugniß frommer Phantasie oder Berechnung seien, nicht aber Wirklichkeit. Von dem Allem müssen wir uns scheiden. Aber nur um so mehr wollen wir den gerechten Wandel dieses Mannes anschauen und wieder anschauen, seine Gerechtigkeit soll uns für unseren Wandel ein täglich neues Vorbild sein!

Absichtlich habe ich euch eine so lange Reihe von Anstößen am Glauben vor Augen geführt: unsere Zuversicht zu der ewigen Wahrheit müßte ja sehr schwächlich sein wenn sie den Anblick dieses Heers nicht sollte ertragen können. Auch sollen die Zweifler nicht meinen, die Zweifelsgründe seien den Gläubigen unbekannt. Wenn die Gegner des christlichen Glaubens darüber, daß uns der Glaube noch immer die Wahrheit ist bisweilen in schonender Weise sich aussprechen wollen, so sagen sie etwa, wir seien nun eben von kindlichem oder vielleicht auch von weiblichem Gemüth, der Zweifel mache uns nicht zu schaffen weil wir, des schärferen Denkens ermangelnd, die inneren Widersprüche des Glaubens einzusehen nicht im Stande seien. Aber das trifft doch nicht zu. Die gelehrten Gründe gegen den Glauben sind nicht schwer zu verstehen. Die Glaubensanstöße aber auf, welche man im praktischen Leben treffen kann sind ohnedieß für uns vorhanden wie für euch. Und die Macht der Sichtbarkeit, welche auf euch drückt drückt auch auf uns. Nein, ihr kennet die Kraft nicht, welche uns aus dem Zweifeln befreit. Wir aber kennen die Anstöße, welche bei euch dem Glauben entgegentreten. Wenn ich dieselben, wie sie vorhin skizzirt worden sind, überschaue und dazu uns Menschen wie wir nun einmal zu sein Pflegen ins Auge fasse, so ist es mir in meinem Theile wohl begreiflich, daß über Tausende unserer Zeitgenossen der Zweifel gekommen ist wie ein gewappneter Mann dem sie nicht zu widerstehen vermögen. Ich meine jetzt also wirkliche Zweifler, Leute, welche nicht blos die Zweifel Anderer nachsprechen, nicht blos durch Berufung auf fremde Zweifel sich ein schönes Kleid zusammenflicken für ihre Gleichgiltigkeit, vielleicht ihre Feindschaft gegen die göttliche Wahrheit; ich meine jetzt Menschen, welche zu sagen wissen an, welchem Anstoß ihr Glaube gestrauchelt hat und die vielleicht gerne, wenn sie es nur vermöchten, über diesen Anstoß hinüberkämen.

Es hat Zeiten gegeben in, welchen man nicht wagen durfte Zweifel gegen die Wahrheit des christlichen Glaubens auszusprechen: wer es that, lief Gefahr, von der kirchlichen Behörde, vielleicht auch von der staatlichen Gewalt verfolgt zu werden. Diese Gefahr ist heutzutage, wenigstens in protestantischen Ländern, gründlich beseitigt. Das Recht der Zweifler auf eine von der öffentlichen Gewalt ungefährdete Existenz zu besprechen wäre großer Ueberfluß. Meine Absicht ist nicht Wasser in den Rhein zu tragen. Aber es gibt auch andere Verhältnisse als die zu den Behörden von Kirche und Staat. Ich setze z. B. den Fall, daß in einer frommen Familie, welche die christliche Wahrheit als ihren höchsten Schatz erkannt hat, ein Sohn sich finde, dem dieselbe zweifelhaft wird; was soll man thun? Man sieht, daß sein Irrewerden am Glauben veranlaßt ist oder wenigstens gemehrt wird durch den Umgang mit Zweiflern; soll man nicht das Mögliche versuchen um ihn von diesem Umgang zurück zu halten? Vielleicht sind die Freunde die seinen Glauben untergraben nicht sowohl Menschen als Bücher, soll man dann nicht in ihn dringen sich von diesen Büchern zu scheiden? Die Erfahrung beweist, daß die wissenschaftlichen Systeme in beständigem Wechsel begriffen sind. Noch ist kein Jahrhundert verflossen seitdem die Philosophie Immanuel Kants die Geister zu erobern begann. Kants System mußte dem von Fichte das Feld räumen. Fichtes System dem des Schelling. Schellings System dem des Hegel. Es war vor nunmehr 25 Jahren, daß sich weithin die Ueberzeugung verbreitet hatte, Hegels System, das sei nun endlich das unüberwindliche, hier sei die Wahrheit zu finden. Dann mußte aber der christliche Glaube unwahr sein, denn beide standen im Widerspruch. Also haben zwei ausgezeichnete Jünger des Hegelschen Systems, Strauß und hernach Baur den Beweis angetreten, daß der christliche Glaube unwahr sei. Baur jedoch bereits so, daß er voraussetzte, die Weise wie Strauß gegen das Christenthum angelaufen sei mißlungen gewesen. Aber noch hatte Baur seine Beweisführung nicht zu Ende gebracht, als bereits das unüberwindlich geglaubte System Hegels selbst, auf, welchem beide, Strauß und Baur, fußten, seinen Credit wieder eingebüßt hatte. Wenn aber die Hegelsche Grundlage fehlt, so steht das Gebäude von Strauß und Baur in der Luft. Schelling aber, welcher in jener Reihe von Philosophen der genialste war und dem auch Hegel den Kern seiner Gedanken verdankte, Schelling, welchem das seltene Glück geworden ist bis ins hohe Greisenalter mit ungeschwächter Geisteskraft seine tiefsinnigen Forschungen fortzuführen, Schelling ist im reiferen Mannesalter von dem Pantheismus den er in jugendlicher Begeisterung aufgestellt zurückgekehrt zu der Thorheit Gottes, dem Evangelium, als, welche weiser denn die Weisheit der Menschen sei. Die aufgeführten Systeme der Philosophie sind aber noch nicht alle, welche das letzte Jahrhundert in Deutschland hervorgebracht hat, nur die einflußreichsten habe ich aufgezahlt. So schnell ist der Wechsel in der Philosophie. Auch in der Naturforschung ist der Widerspruch der Systeme groß genug. Eben jetzt stehen sich zwei Naturforscher erster Größe, der Engländer Darwin und der Schweizer Agassiz mit so widersprechenden Lehren gegenüber, daß, wenn der Eine Recht hat, die Naturanschauung des Andern von Grund aus irrig sein muß. Dagegen sehen wir die Bibel, so sehr sie von dem jeweilen herrschenden Systeme verachtet werden mag, nicht blos die Stillen im Lande sondern bald wieder selbst im Kreise derer die auf der Höhe der Wissenschaft stehen die Geister gewinnen. Soll nun nicht bei diesem Sachverhalt ein weiser Vater von seinem Sohne verlangen, daß er die Wissenschaft meide statt von einem eben jetzt für einige Zeit herrschenden Systeme sich knechten zu lassen? Soll er nicht dem Sohne sagen, ehe dich die Wissenschaft zum Zweifler macht, wirf du lieber die Wissenschaft zusammt dem Zweifel hinweg? Dieß ist einer der Fälle auf, welche blickend ich von dem Rechte des Zweifels reden will. Ich sage: das ist nicht der rechte Weg den Zweifel zu beseitigen, wenn man den Zweifler nur zu bewegen sucht den Zweifel wegzuwerfen. Diese Praxis hat allzuviel Aehnlichkeit mit jener schlechten Methode, welche man so oft einschlägt bei einem Freunde den man im Kummer sieht: er soll sich zerstreuen, sagt man ihm, so soll er den Kummer vergessen. Das muß kein tiefer Kummer sein den man durch Zerstreuung vergessen kann, der rechte Kummer gräbt sich bei den Zerstreuungsversuchen nur um so tiefer ins Herz. So muß auch das kein rechter Zweifel sein, welcher verschwindet wenn man den Umgang mit Zweiflern vermeidet, der rechte Zweifel gräbt im Geiste fort, auch wenn, er nicht von Außen genährt wird, und dieses Graben kann er fortsetzen, bis das ganze Gebäude der bisherigen Ueberzeugung zusammenstürzt.

Wem der Glaubensgrund nie zweifelhaft wurde, der ist glücklich zu preisen. Jedoch nur in dem Falle wenn er weiß warum er glaubt. Wer eben nur darum glaubt weil seine Eltern oder Lehrer glaubten oder weil er gläubige Freunde hat deren geistige Ueberlegenheit er fühlt und denen er deßhalb auch in Glaubenssachen folgt, von einem solchen weiß ich nicht, warum man ihn glücklich preisen soll. Genauer gesprochen: ein Solcher ist noch gar nicht gläubig zu nennen. Aeußere Güter können auf äußerlichem Wege, also namentlich auf dem Erbschaftswege auf einen Menschen übergehen, innere Güter besitzt nur derjenige wirklich, welcher sie selber erworben hat. So ist es schon mit jeglicher Fertigkeit, noch viel mehr verhält es sich so mit den eigentlichen Gütern des Geistes, mit der Kunst, mit der Erkenntniß, zuhöchst mit dem Glauben. Daraus folgt aber, daß es thöricht, ja geradezu ein Unrecht ist, wenn ich einen Menschen dem der von seinen Eltern ihm übergebenen Glaube unsicher geworden bewegen will die Zweifel nur eben fallen zu lassen. Oder auch, wenn ich versuche, durch blos scheinbare Lösungen seines Zweifels ihn zu beschwichtigen. Denn das ist im Grunde nichts Anderes als, daß ich ihn so viel an mir ist veranlasse zu dem blos erbschaftlichen Hinnehmen seines Glaubens zurückzukehren, also zurückzukehren zu einem Wege, auf, welchem man zum wirklichen Besitz des Glaubens oder zum Besitz des wirklichen Glaubens gar nicht gelangen kann. Vielmehr will ich einem Zweifler sagen, sein Zweifeln sei ein Beweis, daß die christliche Wahrheit noch nicht sein Eigenthum geworden und, daß sein früheres Glauben nur ein vermeintliches, nicht ein wirkliches Glauben, nicht ein eigenes Ergreifen der Wahrheit, nicht ein lebendiges Einswerden seines Geistes mit der Wahrheit gewesen sei; so lange nun dieß Einswerden mit der Wahrheit ihm nicht zu Theil geworden, sei sein Zweifeln naturgemäß und es sei ganz recht wenn ihm die Unsicherheit des Bodens worauf er sich bisher gestellt, völlig zum Bewußtsein komme. Insbesondere soll man sich hüten, einen Jüngling, welcher Theologie studirt und ein Prediger des Evangeliums zu werden begehrt auf künstliche Weise Dor dem Zweifel zu bewahren oder, wenn der Zweifel dennoch in ihm begonnen hat, den Entwicklungsgang des Zweifels durch künstliche Mittel stillzustellen. Das bringt den Jüngling in die Gefahr, späterhin, statt als ein Mann unter seiner Gemeinde dazustehen, vielmehr unmännlich, schwächlich, innerlich unglücklich zwischen Glauben und Unglauben hin und her zu schwanken. Vielleicht mag es gelingen, durch künstliche Ueberredung in einem vom Zweifel ergriffenen Gemüth eine starke Reaction hervorzubringen so, daß der Mensch gewaltsam den Feind hinauswirft, welcher seine innere Ruhe stört und ihn zu dem künftigen Berufe untüchtig machen will. Dann steigert sich der Mensch etwa zu einem Fanatismus auswendiger Rechtgläubigkeit hinauf den er selbst und den vielleicht auch das ungeübte Auge seiner Freunde für Glauben hält. Aber dieser scheinbare Sieg über den Unglauben ist in Wahrheit nur krankhafte Aufregung. Und es ist eine oftmalige und eine ganz naturgemäße Erfahrung, daß auf dieses Fieber über kurz oder lang um so mehr geistliche Schwäche oder auch, daß auf den Fanatismus vermeintlichen Glaubens hernach ein Fanatismus wirklichen Unglaubens folgt, ein Unglaubensfieber, welches um so gefährlicher ist, weil dieser Kranke dann meint, er habe ja seiner Zeit auch selbst den Glauben gehabt und wisse also wohl was der Glaube sei. Denn er ist in dem Wahne, die fanatische Orthodoxie sei Glaube gewesen und weiß nicht, daß der wirkliche Glaube ist ein ruhiges, klares, mildes, liebereiches Stehen des Geistes in der ewigen Wahrheit, eine sichere Einwurzlung des Geistes in dem lebendigen Gott. Aber nicht nur der Theologe, ein jedes Mitglied der Gemeinde hat das Recht seiner Sache gewiß zu werden. Der christliche Glaube macht den Anspruch der einzig genügende Halt im Sterben zu sein. Und was das Leben betrifft so verlangt er, daß jeder Schritt desselben nach ihm geregelt werde: Geist, Seele und Leib sollen wir dem Vater des Herrn Jesu Christi zum Eigenthum übergeben, diese Heiligung unseres Lebens an Gott soll unabläßig sein unser Ziel. Treten nun der Wahrheit des Glaubens Einreden entgegen, so müssen wir das Recht haben diese zu wissen, sie frei zu prüfen, ohne Rücksicht auf irgend, welche Menschen unsere Ueberzeugung zu bilden. Kann kein Anderer für dich Christ sein, muß dein Christenthum in der völligen Darangabe deiner eigenen Person bestehen, nun so sollst du auch auf keine fremde Auctorität hin, und wäre es die der besten Menschen, sondern nur, weil du selber der Wahrheit Christi gewiß geworden, in der großen Verpflichtung und Hoffnung des Glaubens stehen, damit deine Verpflichtung dich nicht gereuen und deine Hoffnung dich nicht täuschen möge. Ich habe vorhin gesagt, von der Menge derer die sich jetzt für Zweifler ausgeben seien Viele dieses Namens nicht werth, weil sie nur Nachsprecher seien oder auch den angeblichen Zweifel nur als Feigenblatt gebrauchen um ihrer trägen Gleichgiltigkeit ein ordentliches Gewand zu geben; jetzt füge ich hinzu: wollte Gott, daß wir recht viele Zweifler hätten von echter Art, solche Menschen, welche Zweifler werden weil es ihnen Ernst ist die Wahrheit, Nichts als die Wahrheit und die ganze Wahrheit zu finden, solche Menschen, welche dann keine Ruhe haben bis es ihnen gelungen ist in unverdrossenem Eifer des Suchens mit voller innerer Versicherung des edelsten Gutes, der Wahrheit, theilhaftig zu werden!

Aber, welche Wege gibt es denn nun um zur Gewißheit der Wahrheit, der christlichen Wahrheit zu kommen? Vor zwei Jahren haben wir in diesem Saal zehn Vorträge zur Verantwortung des christlichen Glaubens gehalten. Nach der Reihenfolge jenes alten Glaubensbekenntnisses der christlichen Kirche das bei jeder Taufe vernommen wird wurden die Hauptartikel der christlichen Wahrheit durchgesprochen. Wir haben die wichtigsten Einwände hervorgehoben, welche gegen jeden dieser Artikel erhoben werden, um zu zeigen, daß dieselben theils auf Mißverstand des Christenthums beruhen, theils selbst aus irrigen Grundanschauungen hervorgegangen seien. Neben diesem negativen Weg schlugen wir einen positiven ein. Wir versuchten zu zeigen, wer über die Welt sich tiefer besinne, müsse nach den Grundgesetzen des menschlichen Geistes auf den allmächtigen Schöpfer zurückgeführt werden, mit, welchem das Glaubensbekenntniß der Christen beginnt. Wer mit Ernst den Gang der Menschen betrachte, müsse gestehen, sie seien solcher Gestalt in Sünde und Schuld verwickelt, daß sie einer Erlösung von oben bedürfen, wenn sie noch zum Ziele ihrer Bestimmung gelangen sollen. Wer nicht mit leichtfertiger Willkühr über das Zeugniß der Geschichte hinwegspringe, müsse auch Christi Geschichte in all ihrer Wunderbarkeit dennoch als wirkliche Geschichte anerkennen. Endlich wer Christi Person, Christi Wort, Christi Geschichte recht erwäge, der erkenne hier die Hilfe für all die Lebensstörung daran wir die Menschheit kranken sehen, die Gewährung eines ewigen Heils. Im letzten Winter haben wir uns bemüht, etliche der alttestamentlichen Propheten euch vor die Augen zu stellen: eine Schaar von Männern, welche im eilften bis achten Jahrhundert vor Christus in Mitten der Vielgötterei, in Mitten des Aberglaubens als ob durch Menschenopfer und wollüstige Dienste den Göttern gedient werden könnte, unerschütterlich dastehen als Zeugen des Einen, unsichtbaren, heiligen, erbarmungsreichen Schöpfers und Erlösers der Welt, der nichts anderes von uns begehre als einen demüthigen, reinen, liebreichen Wandel vor seinem Angesicht. Was nun in dieser doppelten Reihe von Vorträgen an unserem Auge vorübergieng, hat reichlichen Beweis gegeben, daß die Christen den Zweifel widerlegen, den Glauben begründen können. Denn die Christen können auf die Fragen, woher die Welt entsprungen, wie die Menschheit entstanden sei, welchem Ziel der Mensch, die Menschheit, die ganze Welt entgegengehe, auf diese jedem denkenden Manne sich aufdringenden Fragen können die Christen eine die Vernunft befriedigende Antwort geben, während die Leugner des christlichen Glaubens auf diese nothwendigen Fragen, man darf wohl sagen, keine Antwort haben. Muß ich die Geschichte der Menschheit ohne den Glauben eines Christen betrachten, so sehe ich Nichts als einen endlos langen Zug von Spielern über die Schaubühne gehen: woher kommen diese Spieler? Niemand weiß es. Geht das Spiel endlos fort oder wird der Vorhang einst fallen, und wenn er fällt, was ist es dann? Niemand weiß es. Aber was ist der Sinn des Spiels? Ist es denn nur, damit eben Schauspiel sei oder hat das Spiel wirklichen Sinn? Auch das kann Niemand sagen; alle die Antworten die man etwa geben hört zerfließen wenn man sie scharf betrachtet in ein Nichts. Darf ich aber dieses Schauspiel mit dem Glauben eines Christen betrachten, dann ist was ich vor mir sehe zwar ein Trauerspiel, weil bei den Spielern des Hasses so viel und der Liebe so wenig ist und weil der einzige Gerechte der über die Schaubühne geht das Vollmaß seiner Liebe mit dem Tode bezahlen muß; aber ich weiß woher die Spieler kommen, ich weiß den Sinn dieses trotz aller Verschuldung der Spieler dennoch herrlichen Trauerspiels, ich weiß, daß wenn einst der Vorhang fällt ein seliges Reich geheiligter Menschen als Ergebnis; vor meinen Augen steht. - Wie aber vor der Geschichte der Menschheit überhaupt, so stehen insbesondere vor einem Moses, Samuel, David, Elias, Jesajas, wiederum vor den Aposteln Jesu, allermeist aber vor Jesus selbst die Ungläubigen als vor lauter Räthseln die sie nicht verstehen können. Vor den Aposteln. Man lese etwa die mühseligen Versuche zu erklären wie die Apostel Jesu auf die unerschütterliche Meinung gekommen seien, Jesus sei auferstanden, während er doch in Wirklichkeit wie alle anderen Menschen im Tode blieb: der Unbefangene überzeugt sich bald, daß diese Erklärungen Nichts erklären. Vor Jesu selbst. Man betrachte die Weise wie die Männer, welche kein Wunder glauben können, von der Person Jesu reden und sie als rein natürliches Erzeugniß der Menschheit zu verstehen suchen. Einerseits beugen sie sich vor der Geistesgröße Jesu und vor seiner sittlichen Majestät, anderntheils können sie doch nicht als wahr gelten lassen was er sagt von sich selbst, z. B., daß er als Weltrichter wiederkommen werde, denn das kann nur wahr sein wenn sein Wesen wunderbar erhaben ist über das unsrige. Nicht einmal, daß er sündlos gewesen, können sie zugestehen, denn schon das war ein Wunder in Mitten eines sündigen Geschlechts. So wird ihnen der Mann vor, welchem sie ehrfurchtsvoll sich beugen wollen dennoch zu einem Schwärmer, ja zu einem Lügner. Vor den Propheten des alten Testaments. Man sehe wie solche Geschichtschreiber, die von keiner Offenbarung des lebendigen Gottes wissen, über diese Männer reden, in welch dürftiger, nichts erklärender Weise sie reden über den Weg der diese Männer zu ihrer Erkenntniß Jehovahs, des Lebendigen, des Heiligen, hingeführt habe und zu dem herrlichen Ringen nach wahrer Heiligkeit das uns bei diesen Alten in Mitten ihrer heidnischen Nachbarn und Stammgenossen entgegentritt: bald werdet ihr den Eindruck bekennen, daß solchen Geschichtschreibern der Schlüssel fehle um das Edelste der Geschichte zu verstehen. Wer dagegen glaubt an einen ewig in sich vollendeten Geist, an jenen sein Leben aus sich selbst hervorbringenden, guten, liebereichen Gott, dessen Wesen allerdings für das Verständniß geschöpflicher Wesen überschwenglich bleibt, weil für das Messen des Ewigen die Maßstäbe der zeitlichen Menschen ungenügend sein müssen - wer an diesen Gott glaubt, der kann aus ihm verstehen wie den Ursprung der Welt, wie das Ziel der Menschheit, wie die menschliche Geschichte überhaupt, so hinwiederum dieses Auftreten wunderbar erleuchteter Menschen, zuhöchst die Krone des menschlichen Geschlechts, den Menschensohn, welcher der eingeborene Sohn des Vaters ist. Denn der Urgeist, welcher der Schöpfer der Geister ist muß zu den ihm ebenbildlichen Geistern reden können und der Gott der die Liebe ist thut weil er die Liebe ist das Höchste was die Liebe thun kann, er gibt sich selbst denen die er liebt. Nun auf das Alles gestützt haben wir gesagt und sagen wir auch heute getrost, daß, so viele Dunkelheiten dem Verstande in der christlichen Wahrheit übrig bleiben, dennoch gerade was die Grundfragen des menschlichen Denkens betrifft die Wissenschaft dem Glauben zur Seite tritt.

Aber Ein Mangel haftet doch diesen Beweisführungen für die Wahrheit des Glaubens an. Es bedarf schon um sie ganz zu verstehen, noch mehr aber um sie zu würdigen, über ihre Beweiskraft sich ein Urtheil zu bilden, eines Vorraths von Kenntnissen, sodann einer Uebung im Denken, kurz einer Bildung des Geistes, wie dieselbe nicht Jedermann zu Gebot stehen kann. Wer diese Kenntnisse und jene Gewandtheit im wissenschaftlichen Denken nicht oder wenigstens nicht in genügendem Maße besitzt, den kann beim Anhören wissenschaftlicher Beweise naturgemäß das Gefühl überkommen, daß zwar ihm selbst die Beweise überzeugend erscheinen, aber sicher sei er doch ihrer Beweiskraft nicht, denn es könnte ihm vielleicht geschehen, daß er auch einer Beweisführung fürs Gegentheil seinerseits nichts Entscheidendes gegenüberzustellen vermögend wäre. So müsse er zuletzt dennoch im Schwanken bleiben. Sollte es nun nicht auch einen Weg geben auf, welchem Jedermann, der Ungelehrte so gut wie der Gelehrte, das Weib so gut wie der Mann, der Unerwachsene so gut wie der Erwachsene seines Glaubens gewiß werden könnte? Sollen denn die Ungelehrten in den wichtigsten Fragen von dem Urtheile der Gelehrten abhängig und nicht selber urtheilsfähig sein? Unsere Väter haben es zur Zeit der Reformation für ein unerträgliches Joch erklärt, daß die Priesterschaft sich angemaßt hatte dem Laienstande was Wahrheit und was der Weg zur Seligkeit sei von sich aus vorzuschreiben, so, daß die Gemeinde nicht mehr selber in dem Evangelium und in den Briefen der Apostel lesen, also nicht selber zu den Füßen Jesu und der Apostel sich setzen durfte. Auch wollten unsere Väter nicht ferner ertragen, daß die Priesterschaft sich erkühnte zu behaupten, wem der Priester die Sünden vergebe oder nicht vergebe, dem seien sie von Gott vergeben oder nicht vergeben, und zwar wohne diese Macht den Priestern inne, ob sie nun in ihrem Wandel als Männer des heiligen Geistes oder als geistlose Knechte des Fleisches sich erweisen. Ja dieses Joch war unerträglich, nie werden wir uns ihm wieder beugen. Aber das Joch wäre nicht minder unerträglich wenn die Ungelehrten in Sachen der ewigen Wahrheit unter der Vormundschaft der Gelehrten stehen sollten, so, daß der Glaube für wahr gelten müßte wenn die Gelehrten ihn für wahr, und für unwahr wenn die Gelehrten ihn für unwahr erklärten. Wenn der christliche Glaube Wahrheit ist und zwar die Wahrheit, welcher gehorsam zu werden oder zu widerstreben über unser ewiges Schicksal entscheidet, wenn es gelten soll was Christus sagt: wer glaubet der wird selig werden, wer nicht glaubt der wird verdammt werden; dann muß es einen Weg geben auf, welchem jeder Mann, jedes Weib, auf, welchem auch schon die Jugend der Wahrheit des Glaubens gewiß werden kann. Und zwar völlig gewiß. Eben dieß führt noch auf einen zweiten Mangel der wissenschaftlichen Beweisführung. Zur absoluten Gewißheit gelangt man in den hohen geistigen Wahrheiten niemals durch bloße Verstandesbeweise. Auch den Gelehrten geht es so. Nur in dem Gebiete der Zahlen und Figuren, ferner in dem der sogenannten formalen Logik gibt es Verstandesbeweise schlechthin zwingender Art. Im Gebiete des geistigen Lebens, der geistigen Realitäten können auch die Gelehrten (das weiß Jeder der sich ernstlicher mit solcher Wissenschaft beschäftigt hat) durch bloße Verstandesbeweise nur bis zur höchsten Wahrscheinlichkeit, nicht aber zur völligen, jede Möglichkeit des Gegentheils ausschließenden Gewißheit kommen. Gibt es nun einen Weg, der Wahrheit des christlichen Glaubens wahrhaft gewiß zu werden, einen Weg der erstlich für Alle gangbar ist, zweitens zur völligen Gewißheit führt? Denn - noch einmal sei es gesagt - soll ich auf den christlichen Glauben mein ganzes Leben bauen, so, daß ich im Nothfall Alles um des Glaubens willen in die Schanze schlage, Christo lebe, Christo sterbe, so will ich der Wahrheit des christlichen Glaubens völlig gewiß sein, Wahrscheinlichkeit, höchste Wahrscheinlichkeit genügt mir nimmermehr. Gibt es einen solchen Weg nicht, vermag der christliche Glaube nicht in solcher Weise dem Menschen sich zu bezeugen, daß ein schlechthin festes Ueberzeugtsein entstehen kann, dann sage ich trotz aller Verstandesbeweise die man für das Christenthum führen mag: die Zweifler sind im Recht beim Zweifeln zu bleiben. Hiemit bestimmt sich das Recht das ich dem Zweifler zugeschrieben habe noch etwas näher. Nicht blos das darf der Zweifler verlangen, daß man ihm das Zweifeln gestatte, bis überwiegende Gründe ihm die Wahrheit des Glaubens wahrscheinlich machen. Sondern die Zweifler dürfen fordern, daß es einen Weg gebe, auf, welchem sie, ob sie Gelehrte seien oder nicht und nur ihr ernstliches Suchen nach Wahrheit vorausgesetzt, zu völliger Ueberzeugung, zur unerschütterlichen Versicherung der Wahrheit des Glaubens gelangen können. Gibt es einen solchen Weg oder nicht? Ja einen solchen Weg gibt es. Es ist nicht ein neuer, früher unbekannter Weg, o nein, sondern von Tausenden und aber Tausenden ist er in alter und neuer Zeit beschritten worden und hat diese Tausende zum Ziele geführt. Auch wir Alle haben schon oft ihn anpreisen hören. Doch hat gerade das Einfachste unter uns Menschen, weil wir viele Künste suchen, bekannter Maßen oft das Schicksal, übersehen, geringgeschätzt, vergessen zu werden. Daher wird es kein zweckloses Unternehmen sein, diesen Weg zur Gewißheit des Glaubens von Neuem ins Licht zu stellen. Und dieß ist die Aufgabe, welche zu lösen die zwei nächsten Vorträge versuchen wollen.

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