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Daniel - Kapitel 11

Daniel - Kapitel 11

(Leander van Eß)

Der Engel gibt dem Daniel Auskunft über die Dauer der persischen Herrschaft, dann über die Entstehung der griechischen, und deren nachherige Vertheilung und Schicksale, und insbesondere über die Bedrängnisse der Juden unter Antiochus Epiphanes.

1 Auch ich unterstützte ihn, und half ihm im ersten Jahre Darius, des Meders.
2 Und nun will ich dir die Wahrheit anzeigen. Siehe! es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, und der Vierte wird sich einen größeren Reichthum sammeln, als Alle, und indem er sich auf seinen Reichthum stützet, Alles gegen das Königreich Griechenland aufbieten.
3 Dann wird ein heldenmüthiger König aufstehen, und eine große Herrschaft ausüben, und nach seinem Wohlgefallen handeln.
4 So wie er aber aufgestanden, wird sein Reich zerstört und vertheilt werden nach den vier Winden des Himmels, jedoch nicht unter seine Nachkommen, auch nicht mit der Macht, mit welcher er geherrschet hat; denn sein Reich wird zerstöret, und Anderen, als Jenen, (zugetheilt) werden.
5 Und der König von Süden wird mächtig werden, und dann wieder einer aus seinen Befehlshabern; und dieser wird mächtiger werden als jener, und herrschen, und seine Herrschaft wird groß seyn.
6 Und nach Verlauf von einigen Jahren werden sie sich mit einander verbinden, und die Tochter des Königs von Süden wird zu dem König von Norden kommen, um Frieden zu machen. Aber sie wird die Kraft des Armes nicht behalten, und es wird ihm kein Nachkommen bestehen, und sie und die, welche sie begleiten, und ihr Sohn und die, welche sie in diesen Zeiten unterstützen, werden hingegegeben werden.
7 Aber ein Sprößling aus ihren Wurzeln wird an seiner Stelle emporkommen, und zu dem Heere gehen, und wider die Festungen des Königs von Norden ziehen, und sie angreifen, und sich ihrer bemächtigen.
8 Und auch ihre Götter mit ihren Gußbildern, und ihren kostbaren Geräthen von Silber und Gold wird er in die Gefangenschaft führen nach Aegypten, und wird einige Jahre dem Könige von Norden überlegen seyn.
9 Dieser wird zwar in das Reich des Königs von Süden einfallen; aber in sein Land wieder zurückkehren.
10 Dann werden seine Söhne aufgebracht werden, und einen sehr großen Heerhaufen sammeln. Und Einer wird ausrücken, und überschwemmen, und vorüberziehen, und wieder umkehren, und bis vor seine Festung rücken.
11 Dann wird der König von Süden erbittert werden, und ausrücken, und mit ihm streiten, mit dem Könige von Norden, und er wird ein großes Heer aufstellen, und das Heer wird seiner Hand übergeben werden.
12 Und das Heer wird sich erheben, und sein Muth sich steigern, und er wird Zehntausende erschlagen, aber nicht obsiegen.
13 Der König von Norden wird abermals ein Heer, das noch größer ist, als das erste, aufstellen, und nach Verlauf von einigen Jahren mit einem großen Heere, und vielen Schätzen ausrücken.
14 Um dieselbe Zeit werden Viele gegen den König von Süden aufstehen; auch werden sich Gewaltthätige aus deinem Volke erheben, um das Gesicht zu erfüllen, und werden fallen.
15 Und der König von Norden wird ausrücken, und einen Wall aufschütten, und eine befestigte Stadt einnehmen; und die Macht des Südens wird nicht widerstehen; seiner auserlesenen Mannschaft wird die Kraft fehlen, Widerstand zu leisten.
16 Und Jener, der gegen ihn herangerückt ist, wird handeln nach seinem Wohlgefallen, und Niemand wird ihm widerstehen. Er wird auch in dem herrlichen Lande stehen bleiben, und es wird ganz in seiner Hand seyn.
17 Und er wird seinen Blick darauf richten, daß das ganze Reich desselben in seine Gewalt komme, und er wird Frieden mit ihm machen, und ihm eine Tochter geben, um es zu Grund zu richten; aber sie hält keinen Bestand, und ist nicht für ihn.
18 Dann wird er seinen Blick nach den Inseln richten, und viele wegnehmen; aber ein Feldherr wird seiner Schmach ein Ende machen, und er wird Schmach wieder auf ihn zurückbringen können.
19 Hernach wird er seinen Blick nach den Festungen seines Landes richten, und straucheln, und fallen, und sich nicht mehr finden lassen.
20 Und an seiner Stelle wird Einer aufstehen, welcher einen Dränger in der Zierde seines Reiches herumziehen lassen wird; er wird aber in einiger Zeit umkommen, jedoch nicht durch Wuth, auch nicht im Krieg.
21 Und an seiner Stelle wird ein Verächtlicher aufstehen, für den man die Königswürde nicht bestimmt hatte. Er wird in der Stille kommen, und sich durch Schmeicheleien des Reiches bemächtigen.
22 Und die überschwemmenden Heere werden von ihm überflutet, und aufgerieben werden, und selbst ein Bundesfürst.
23 Nachdem er sich mit ihm verbunden hat, wird er Betrug üben, und aufbrechen, und siegen mit wenigem Volk.
24 Er wird in das ruhige und fette Land einziehen, und thun, was seine Väter, und die Väter seiner Väter nicht gethan haben; Beute, und Raub, und Schätze wird er unter sie vertheilen, und Anschläge machen wieder die Festungen, doch nur bis zu einer gewissen Zeit.
25 Er wird seine Kraft, und seinen Muth aufbieten wider den König von Süden mit einem großen Heere, und der König von Süden wird sich in den Krieg einlassen mit einem großen und sehr starken Heere; aber er wird nicht bestehen; denn man wird Anschläge gegen ihn schmieden.
26 Solche, die sein Brod essen, werden ihn verderben; sein Heer wird überschwemmen, und viele Durchbohrte werden fallen.
27 Und beide Könige werden ihr Herz auf Uebelthat richten, und an Einem Tische Lügen reden. Aber es wird nicht gelingen; denn das Ende ist erst zu einer bestimmten Zeit.
28 Und er wird zurückkehren in sein Land mit großen Schätzen, und sein Herz richten gegen den heiligen Bund, und es ausführen; und in sein Land zurückkehren.
29 In einer gewissen Zeit wird er abermal gegen den Süden ausrücken; aber es wird beim zweiten Male nicht so seyn, wie beim ersten Male.
30 Denn es werden gegen ihn ankommen chittäische Schiffe, und er wird verzagen, und zurückkehren, und zürnen über den heiligen Bund; er wird es thun und zurückkehren, und auf die bedacht seyn, welche den heiligen Bund verlassen.
31 Und es wird eine Kriegsmacht von ihm da bleiben, und das befestigte Heiligthum entweihen, und dem täglichen Opfer ein Ende machen, und den Gräuel des Verwüsters aufstellen.
32 Und die, welche sich frevelhaft bezeigen gegen den Bund, wird er durch Schmeicheleien zum Abfall bewegen; aber das Volk, welches seinen Gott verehret, wird Muth fassen, und Thaten thun.
33 Und die Verständigen des Volkes werden Viele belehren, und fallen durch Schwert und Feuer, durch Gefangenschaft und Plünderung eine Zeit lang.
34 Aber bei ihrem Fallen werden sie eine kleine Hülfe erhalten, und es werden sich Viele an sie anschließen aus Heuchelei.
35 Und aus den Frommen werden Einige fallen, um sie zu prüfen, und zu läutern, und zu reinigen bis zur Zeit des Endes; denn es dauert noch bis zu der bestimmten Zeit.
36 Und der König wird thun, wie es ihm gefällt, und er wird sich erheben, und sich groß machen über alle Götter, und wunderbar reden wider den Gott der Götter, und er wird Glück haben, bis das Strafgericht vollendet ist. Denn der Beschluß wird ausgeführt. 37 Auch auf die Götter seiner Väter wird er keine Rücksicht nehmen, noch auf die Lust der Frauen, noch wird er Rücksicht nehmen auf irgend einen Gott; sondern er wird sich erheben über Alle.
38 Und er wird den Gott der Festungen an seiner Stelle verehren, und wird einen Gott, den seine Väter nicht kannten, verehren mit Gold, Silber, Edelsteinen und Kostbarkeiten.
39 Und er wird Festungen bauen (dem Gott) der Festungen mit dem fremden Gott. Wer ihn anerkennt, den wird er mit Ehre überhäufen, und zum Herrn machen über Viele, und das Land wird er um Geld vertheilen.
40 Und zur Zeit des Endes wird der König von Süden einen Krieg mit ihm anfangen; und der König von Norden wird gegen ihn heranstürmen mit Kriegswagen und Reitern, und mit vielen Schiffen, und wird in die Länder kommen, und sie überschwemmen und überziehen.
41 Er wird auch in das herrliche Land kommen, und Viele werden fallen. Aber folgende werden aus seiner Hand gerettet werden, Edom und Moab, und das Hauptvolk, die Söhne Ammon's.
42 Und er wird seine Hand ausstrecken nach den Ländern, und das Land Aegypten wird nicht entkommen.
43 Und er wird verfügen über die Schätze an Gold und Silber, und über alle Kostbarkeiten Aegyptens; und Libyer und Aethiophier werden bei seinem Zuge seyn.
44 Aber Gerüchte von Osten und Norden werden ihn erschrecken; und er wird ausziehen in großem Zorn, um Viele zu vernichten, und zu vertilgen.
45 Und er wird aufschlagen seine Palastgezelte zwischen Meeren, an einem herrlichen, heiligen Berg, und zu seinem Ende kommen, und Niemand wird ihm helfen.

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