Gerok, Karl - Das Gebet des Herrn - Abendgebet am Dienstag.

Gerok, Karl - Das Gebet des Herrn - Abendgebet am Dienstag.

Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden!

Wir danken dir, getreuer Gott, dass du uns gnädig hindurchgeholfen hast auch durch dieses Tages Last und Plagen. Haben wir auch die Bürde des Kreuzes zu fühlen bekommen nach deinem heiligen Ratschluss: dein Wille, o Vater, geschehe! Sind auch deine Gedanken nicht immer unsere Gedanken, und unsere Wege nicht immer deine Wege gewesen: dein heiliger Wille geschehe! Du bist ja der Anbetungswürdige und Allmächtige, mit dem wir nicht rechten dürfen, darum beugen wir uns demütig unter deine gewaltige Hand; du bist der Alleinweise, der am besten weiß, was seinen Kindern gut und heilsam ist, darum befehlen wir dir getrost unsere Wege; du bist der Gütige und Barmherzige, der uns lieb hat, auch wenn er uns züchtigt, darum wollen wir gern auch den heilsamen Kelch der Trübsal aus deiner Vaterhand nehmen und im Glauben sprechen: dein Wille, o Vater, geschehe!

O Herr, hilf, dass wir immer gelassener deinen allzeit heiligen und seligen Gotteswillen uns ergeben! Gib uns den Gehorsam des Glaubens, der mit Abraham auch in den schwersten Proben sich dir zur Verfügung stellt: siehe, Herr, hier bin ich! Gib uns den stillen Mariageist, der auch bei dunklen Führungen sich dir in Demut unterwirft: ich bin des Herrn Magd, mir geschehe, wie du gesagt hast! Gib uns den heiligen Jesussinn, der auch in finsterer Trübsalsnacht gläubig gen Himmel blickt und spricht: Abba, lieber Vater, nicht wie ich will, sondern wie du willst! In deinen Schoß, o du treuer Menschenhüter, legen wir auch jetzt unser müdes Haupt zur Ruhe nieder, und befehlen Leib und Seele, Hab und Gut unter deine allmächtige Obhut. Lass uns sanft ruhen unter den Flügeln deiner Liebe; lass uns neugestärkt wieder erwachen zu deinem Dienst, und einst, wenn unser letzter Abend kommt, lass uns getrost unser Haupt neigen in deine Arme und unsere Augen schließen in deinem Frieden, und selig abscheiden mit dem Gebet: Herr, wie du willst, so schick's mit mir: Dein Wille, o Vater, geschehe! Amen.

Meine Seele senket sich
Hin in Gottes Herz und Hände
Und erwartet ruhiglich
Seiner Wege Ziel und Ende,
Lieget still und willenlos
In des liebsten Vaters Schoß.

Meine Seele grämt sich nicht,
Liebt hingegen Gott im Leiden;
Kummer, der das Herze bricht,
Trifft und ängstigt nur die Heiden.
Wer Gott in dem Schoße liegt,
Bleibt in aller Not vergnügt.

Meine Seel' ist still zu Gott,
Und die Zunge bleibt gebunden;
Also hab' ich alle Not,
Alle Sorgen überwunden,
Bin, gleichwie ein stilles Meer,
Voll von Gottes Preis und Ehr.

Amen.

(Winkler.)

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