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2. Korinther, Kapitel 1

2. Korinther, Kapitel 1

1:1 Paulus, ein Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und Bruder Timotheus der Gemeinde Gottes zu Korinth samt allen Heiligen in ganz Achaja:

1:2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem HERRN Jesus Christus!

1:3 Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes,
Von dem Edomiter Doeg weissagte David Ps. 52,9., die Gerechten werden nach dem Unglück, welches Gott über ihn kommen lassen werde, sagen: siehe, das ist der Mann, der Gott nicht für seinen Trost hielt, sondern verließ sich auf seinen großen Reichthum, und war mächtig, Schaden zu thun; Ps. 49,19., aber wird von einem Weltmenschen gesagt: er tröstet sich dieses guten Lebens, und preiset’s, wenn Einer nach guten Tagen trachtet. Wie aber, wenn derjenige, der sich auf seinen Reichthum verlassen hatte, zerstört, zerschlagen, und aus dem Land der Lebendigen ausgerottet wird (Ps. 52,7.), und wenn das gute Leben, dessen sich leichtsinnige Menschen trösten, in ein kümmerliches Leben verwandelt wird, oder die guten Tage, nach denen sie trachten, vor ihnen fliehen; oder wenn sie auch nach dem Genuß einiger guter Tage sterben, und ihren Vätern nachfahren müssen? Alsdann ist nichts übrig, als ein trostloser Gram, eine zornige Ungeduld, und endlich eine völlige Verzweiflung. Zu Schanden müssen also werden die losen Verächter: freuen aber müssen sich zuletzt und zu ehren kommen Alle, die sich zu Gott und dem Vater unsers HErrn Jesu Christi, zu dem Vater der Barmherzigkeit und dem Gott alles Trostes wenden. Er läßt zwar Trübsal über Seine Kinder kommen, bleibt aber doch der Vater der Barmherzigkeit, und tröstet sie als der Gott alles Trostes in aller ihrer Trübsal. Nach dem Willen des Fleisches und der Vernunft sollte die Trübsal nicht kommen, denn sie dünket Niemanden, wenn sie das ist, Freude zu sein: sie muß aber kommen, denn Gott hat von Ewigkeit beschlossen, daß Seine Kinder durch viel Trübsal in Sein Reich eingehen sollen, und daß sie mit Christo leiden sollen, ehe sie mit Ihm zur Herrlichkeit erhoben werden. Dabei können sie aber Gott und den Vater unsers HErrn Jesu Christi, der auch ihr Vater ist, loben, weil Er sie Seiner Liebe, Seiner treuen Vorsorge, Seiner Alles wohlmachenden Weisheit, des Beistandes des Heiligen Geistes, und der himmlischen Ruhe und Freude, in welche sie bald versetzt werden sollen, versichert. Hier soll aber der Mensch nicht sagen: wohlan, ich weiß solche Trostsprüche, und finde sie in meiner Bibel und in andern Büchern. Es fehlt mir also nicht. Wenn nach den guten Tagen eine Trübsal kommt, so kann ich mich selber trösten. Nicht also, mein lieber Mensch, sondern gib Gott die Ehre, und bekenne, daß Er es sei, der in der Trübsal tröste. Er hat nämlich nicht nur die Trostsprüche den Propheten und Aposteln eingegeben, daß sie dieselben haben schreiben können, sondern eignet sie auch jetzt durch Seinen Geist den Leidenden zu, daß sie ihnen einen kräftigen Eindruck zu ihrer Stärkung und Beruhigung geben. Wenn wir mit Seinem Wort eigenwillig umgehen, und uns selbst damit trösten wollen, so läßt Er uns bei dem Vorrath der Wissenschaft dürr und leer bleiben, bis wir zu Ihm schreien, wie ein Hirsch nach frischem Wasser schreiet, und ihn um ein kräftiges Wörtlein bitten. In diesem Sinne betete Jeremias zu dem HErrn: nahe Dich zu mir, wenn ich Dich anrufe, und sprich: fürchte dich nicht, Klagl. Jer. 3,57., und David Ps. 119,82.: nun HErr, meine Augen sehnen sich nach Deinem Wort, und sagen: wann tröstest Du mich?(Magnus Friedrich Roos)

1:4 der uns tröstet in aller unsrer Trübsal, daß auch wir trösten können, die da sind in allerlei Trübsal, mit dem Trost, damit wir getröstet werden von Gott.
Wenn ein Christ Gott im Glauben den Vater unsers HErrn Jesu Christi nennt, so denkt er zugleich daran, daß die väterliche Liebe, womit Gott Seinen eingebornen Sohn liebet, auch auf die Glaubigen fließe, weil sie als Glieder an dem Haupt Christo hangen; daß der Glaube an den Sohn Gottes einem Menschen die Macht gebe, Gottes Kind zu heißen; und daß Christus nach Seiner Auferstehung zu der Maria von Magdala gesagt habe: Ich fahre auf zu Meinem Gott und zu eurem Gott, zu Meinem Vater und zu eurem Vater. Wenn ein Christ ferner den Vater unsers HErrn Jesu Christi den Vater der Barmherzigkeit nennet, so rechnet er sich selbst in die Klasse der Elenden; denn nur die Elenden sind ein Gegenstand der Barmherzigkeit. Er glaubt aber und hofft, daß der himmlische Vater mit Barmherzigkeit auf ihn sehen und mit handeln werde. Und wenn er Ihn den Gott alles Trostes nennet, so erwartet er von Ihm allen nöthigen Trost in aller Trübsal. Bei solchen Glaubensblicken und Erfahrungen kann man Gott auch in den Trübsalen loben. Als Vater züchtiget Er durch Trübsale, und hat dabei Seine Ehre und das Beste Seiner Kinder zum Zweck. Als ein Vater der Barmherzigkeit mäßigt Er die Trübsale, und denkt daran, daß Seine Kinder nur Staub sind: folglich plaget Er sie nicht nach der Strenge, und läßt sie nicht über Vermögen versucht werden: ja Er schenkt ihnen unter den Trübsalen Erholungs- und Erquickungsstunden, und macht endlich allem Leid ein fröhliches Ende. Als ein Gott alles Trostes aber stärkt und erquickt Er sie inwendig in allen Trübsalen durch Sein kräftiges Wort, woran Sein Geist sie zu rechter Zeit mahnet. Weil der Trübsale vielerlei sind, so enthält das göttliche Wort auch vielerlei Tröstungen. Es ist wie eine große Apotheke, worin man Arzneien gegen alle Krankheiten findet. Ist der Mensch arm, krank, verachtet, gedrückt, geschmähet, innerlich angefochten; wird er verfolgt, muß er seine Angehörigen sterben sehen, fürchtet er den Tod, ja wird er wirklich getödtet: so kann er im Wort Gottes den ihm angemessenen Trost finden; und weil Gott denselben nicht nur geoffenbaret hat, sondern auch einem Jeden durch Seinen Geist nach seinem Bedürfniß zueignet, so heißt Er ein Gott alles Trostes. Dem Edomiter Doeg weissagte David Ps. 52,9., die Gerechten werden nach seinem Unfall sagen: siehe, das ist der Mann, der Gott nicht für seinen Trost hielt, sondern verließ sich auf seinen großen Reichthum, und war mächtig Schaden zu thun. Zu allen Zeiten gibt es solche Leute, am jüngsten Tag aber wird man Viele auf der linken Seite des Richters bei einander stehen sehen, von deren Jedem man dieses zu seiner Beschämung wird sagen können. Mit dem Gnadenstand glaubiger Christen ist auch Trübsal verbunden. Indessen soll ihnen genügen, wenn sie durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben, und ihre Lektion soll diese sein: seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet. Hiebei unterbleibt das Lob Gottes auch in der Trübsal nicht, und der göttliche Trost erweckt dazu. (Magnus Friedrich Roos)

1:5 Denn gleichwie wir des Leidens Christi viel haben, also werden wir auch reichlich getröstet durch Christum.1); 2)
Hier haben wir ein seliges Verhältnis. Der Herr der Vorsehung trägt eine Waage: in die eine Schale legt Er die Heimsuchungen seiner Kinder, und in die andere ihren Gnadenlohn. Wenn die Schale der Heimsuchungen fast leer ist, so ist auch die Schale des Trostes gering beschwert; und wenn die Trübsalsschale voll ist, dann ist auch die Schale des Trostes gehäuft. Wenn sich die schwarzen Wolken am höchsten türmen, scheint uns das Licht der Sonne umso glänzender. Wenn die Nacht einbricht, und der Sturm naht, steht der himmlische Steuermann umso unermüdlicher am Ruder. Es ist etwas Köstliches, dass, wenn wir am schwersten getroffen werden, der Trost des Heiligen Geistes uns am meisten erquickt. Das kommt daher, dass Trübsal dem Trost Weg bahnt. Große Herzen wachsen nur in großen Heimsuchungen. Der Spaten der Leiden macht Raum der lindernden Tröstung. Gott kommt in unser Herz. Er findet es satt; da fängt Er an, unser Behagen zu stören und macht es leer; denn dann ist mehr Raum für die Gnade. Je gedrückter ein Mensch daniederliegt, umso mehr Trost empfängt er, weil er bereitwilliger ist, ihn anzunehmen. Ein andrer Grund, warum wir in unsrer Trübsal oft so fröhlich sind, liegt darin, dass wir dann mit Gott am meisten zu schaffen haben. Wenn die Scheunen voll sind, kann der Mensch ohne Gott leben; wenn der Beutel von Gold strotzt, meinen wir, es ginge ohne viel Beten auch. Aber lass unser Gut dahinfahren, so fragen wir nach Gott; sind die Götzen gestohlen, so müssen wir Jehovah ehren. „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir.“ Kein Rufen ist so kräftig, wie das Schreien mitten aus den Bergen; kein Gebet ist so innig als das, welches aus der Tiefe des Herzens aufsteigt in tiefer Traurigkeit und Anfechtung. Die bringen uns zu Gott, und dann werden wir seliger; denn Gottesnähe ist Seligkeit. Komm, du betrübter Gläubiger, fürchte dich nicht deiner schweren Trübsal halben, denn sie ist die Verkündigerin reicher Gnade. (Charles Haddon Spurgeon)


Ist Gott nicht noch immer der Vater der Barmherzigkeit und der Gott alles Trostes? Tröstet Er nicht noch immer reichlich durch Christum? Warum ist denn die Welt so voll von Klagen, Sorgen, Mißvergnügen, Schwermuth? Ja, sagen Einige: wir sind Wittwen und Waisen; wir sind arm, kränklich oder krank; wir werden durch das Sterben der Unsrigen betrübt; uns begegnet viel Unglück. Seid ihr aber Christi, so dürfet ihr, wie Paulus, sagen: wir haben des Leidens Christi viel; denn Christus wurde auch ein Waise, weil Joseph, Sein Pflegvater, vor Seinem dreißigsten Jahr starb, Er war auch arm, geschmäht, gehaßt, und in Seinem letzten Leiden ein Mann voller Schmerzen und Krankheit. Alle Leidenden, die Christo angehören, dürfen also sagen, sie haben Leiden Christi, und, wenn sie viel leiden, sie haben des Leidens Christi viel. Ist aber dieses wahr, so sollen sie auch sagen können: wir werden reichlich getröstet durch Christum. Paulus klagte nicht so kleinmüthig, wie wir, sondern wickelte die Erwähnung von seinen vielen Leiden in’s Lob Gottes ein, da er sagte: gelobet sei Gott und der Vater unsers HErrn Jesu Christi, der Vater der Barmherzigkeit und der Gott alles Trostes, der uns tröstet in aller unserer Trübsal, daß wir auch trösten können, die da sind in allerlei Trübsal, mit dem Trost, damit wir getröstet werden von Gott. Denn gleichwie wir des Leidens Christi viel haben, also werden wir auch reichlich getröstet durch Christum, V. 3.4.5. Gott ist’s also, der die Leidenden tröstet. Er tröstet nicht kärglich, sondern reichlich. Er tröstet durch Christum, indem Er die tröstliche Lehre Christi der Seele kräftig macht, das Beispiel Seiner Leiden dem leidenden Menschen zu seiner Beruhigung vorhält, die Versühnung, die Er ausgerichtet hat, ihn genießen läßt, und dadurch Friede in seiner Seele anrichtet, und ihr eine Aussicht auf die ewige Herrlichkeit gibt, welche auf das Leiden der Glaubigen folgt. Kurz zu sagen, durch Christum neigt sich die Liebe des Vaters zu dem Menschen; durch Christum empfängt er den Heiligen Geist, als einen treuen Tröster und Beistand, welcher das Evangelium ihm klar und kräftig macht; und so wird der Mensch, der des Leidens Christi viel hat, reichlich getröstet durch Christum.
Woher entstehen aber die kümmerlichen Klagen, und die unmuthigen Bekümmernisse? Sie entstehen aus dem Unglauben, welcher die Seele vor Gott verschließt, und wodurch der Mensch sich von Ihm abwendet. Herrscht dieser Unglaube in dem Menschen, so ist er keines evangelischen Trostes fähig, und wenn die Seele in der Buße vom Unglauben zum Glauben übergeht, so kann etwa eine Zeit lang in gewissem Maße zu ihr gesagt werden: du Elende, über die alle Wetter gehen, und du Trostlose! Jes. 54,11. Auch kann ihr auf dem Glaubensweg zuweilen um Trost sehr bange, und sie gedrungen werden, zu Gott zu sagen: meine Augen sehnen sich nach Deinem Wort, und sagen: wann tröstest Du mich? Ps. 119,82. Gott aber tröstet denjenigen, der Ihn sucht und anruft, und dabei still ist und harret, bald wieder reichlich durch Christum. Er tröstet so, daß er das Bewußtsein und die Empfindung der Leiden nicht immer aufhebt, das Trauern nicht verbietet, weil Christus selber getrauert hat, und die Seele nicht immer in eine hüpfende Freude versetzt, Er tröstet aber doch so, daß die Seele ruhig wird, die gute Ursache und den guten Zweck der Leiden einsieht, Gott mit Loben und Danken ehren, und auf ihrem Glaubensweg bei der Hoffnung der Herrlichkeit richtig fortschreiten kann. Und dieses heißt schon reichlich getröstet durch Christum. Gott tröste uns, und laß leuchten Dein Antlitz, so genesen wir. (Magnus Friedrich Roos)

1:6 Wir haben aber Trübsal oder Trost, so geschieht es euch zugute. Ist's Trübsal, so geschieht es euch zu Trost und Heil; welches Heil sich beweist, so ihr leidet mit Geduld, dermaßen, wie wir leiden. Ist's Trost, so geschieht auch das euch zu Trost und Heil;

1:7 und unsre Hoffnung steht fest für euch, dieweil wir wissen, daß, wie ihr des Leidens teilhaftig seid, so werdet ihr auch des Trostes teilhaftig sein.
Dieser Trost ist die beste Arznei gegen den vielfältigen Jammer und das Leid in dieser Welt. Paulus beweist mit sieben Gründen, daß Gottes Trost größer sei als alles Leid.
1. Gott ist ein Vater der Barmherzigkeit. Worin bestehen die Eigenschaften eines Vaters? Darin, daß er seine Kinder liebe, für sie sorge, sie ernähre, schütze, züchtige, unterweise, Mitleiden habe mit ihrer Schwachheit, sich über sie erbarme, ihnen das Erbe zuteile. Wenn einer das recht bedenkt, wird er bekennen müssen, daß in dem einen Wort“ Vater“ ein so vollkommener Trost sei, der allein genügt gegen alles Leid, und daß dieser Trost größer sei als alles Elend.
Von diesem“ Vater der Barmherzigkeit“ hat alle väterliche Barmherzigkeit ihren Ursprung. Daraus folgt, daß keinem Kinde Gottes auf Erden so viel Leid widerfahren kann, daß nicht beim Vater der Barmherzigkeit in viel reicherem Maße Trost im Leid zu finden sei.
2. Gott ist ein Gott alles Trostes! In diesen Worten ist abermal ewiger, unendlicher Trost einbegriffen. Das Leid ist zeitlich und endlich, Gottes Trost ewig und unendlich, also weitaus größer und reicher als alles Leid.
3. Gott tröstet uns in aller Trübsal, damit wir lernen sollen, daß das Leid sei: der wahren Christen Heiligtum, Sieg über Teufel und Welt, eine Vorbereitung zum Himmelreich. Summa: Gottes Trost ist allemal größer als alle unsre Trübsal.
4. Daß wir auch trösten können mit den teuren Verheißungen Gottes, von denen Röm. 15,4 geschrieben steht: “… daß wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben.“ Ja, es ist oft ein Wörtlein in der Schrift, das mehr trösten kann, als der Teufel und die ganze Welt betrüben können. „Gottes Brünnlein hat Wassers die Fülle“ (Ps. 65, 10), das wirst du nie ausschöpfen. Sollte die sündige Todesquelle mehr Trübsal geben, als wir aus der lebendigen Quelle Trost schöpfen?
5. Der fünfte Trostgrund ist das Leiden Christi, denn er spricht: „Wie wir des Leidens Christi viel haben“ Darum ist aller Gläubigen Leid auch des Herrn Leid. Wie kann nun dein Kreuz und Leid so groß sein wie dieser Trost, daß Christus dein Haupt ist, du sein Glied, daß er in dir wohnt, mit dir leidet und all dein Kreuz für sein eigenes achtet, wenn du mit ihm Gemeinschaft hast.
6. So werden wir auch getröstet durch Christus. All unsrer Trübsal Ursprung ist die Sünde. Dagegen der Ursprung unseres Trostes ist Jesus Christus, Gottes Sohn. Nun aber ist Christus mächtiger als die Sünde, und deshalb ist auch Christi Trost größer als alles Elend und Leid, das uns widerfahren kann.
7. Wie ihr des Leidens teilhaftig seid, so werdet ihr auch des Trostes teilhaftig sein. Damit redet Paulus von Jesu Herrlichkeit. Wie könnte nun ein Kreuz, Trübsal und Leiden dieser Zeit so groß sein, daß wir nicht dagegen aus der künftigen Herrlichkeit größeren Trost hätten? (Röm. 8. 18.)
Gebet.
Herr Gott, lieber Vater! Du läßt die Elenden in ihrem Leid nie unbesucht und ungetröstet. Du züchtigst sie wohl, aber gibst sie dem Tode nicht. Du bist ihnen oft ein verborgener Gott, aber dennoch ihr Heiland. Diesen Trost versiegle, O Herr, in meinem Herzen und mache denselben wahr in mir, wenn Angst nahe ist. Sei du, wenn ich im Finstern sitze, mein Licht. Stärke mir, wenn Leid und Not über mich kommen, den Glauben. Laß mich erkennen, daß dieser Zeit Leiden nicht wert ist der Herrlichkeit, die ! an uns offenbart werden soll, und führe mich von der Erde zu des Himmels Freude. Amen. (Johann Arnd)


Allen Trostes! Also es gibt keinen wirklichen Trost für uns arme, trostbedürftige Leute, den er nicht hätte und senden könnte. Gott hat Paulus wunderbar getröstet, so daß er nicht nur für sich darin sein Genügen fand, sondern - „wie Tau vom Hermon nieder auf Gottes Berge fließt“ - von ihm konnte der erfahrene Trost auf seine Freunde und Gemeinden weitergehen. Nicht nur Trostlosigkeit steckt an, sondern auch Getröstetsein. Ich möchte sogar nach einigen Erfahrungen, die ich darin machen konnte, behaupten: Der Herr tröstet uns, seine Knechte, um deretwillen, die wir trösten sollen, so reichlich und so merkwürdig deutlich. Bisweilen kam mir solch eine Trostwelle zu, daß ich überrascht war und nicht wußte, wie mir geschah. Aber die Leute, denen diese Gabe eigentlich galt, waren schon auf dem Wege zu mir, um mir ihren Jammer zu klagen. Es ist ein wunderbarer Gott, wenn man mal hin und her in solch kleinen Ausschnitten etwas von seiner Herrlichkeit und Barmherzigkeit erkennt. Wie muß das einst werden, wenn wir ihn ganz erkennen werden, und die Hochflut allen Trostes die letzten Ruinen unserer Trauer wegschwemmen wird, daß man vor Jauchzen sich ihrer nicht mehr wird erinnern können.
Du Gott allen Trostes! Wir danken dir für deine Barmherzigkeit, damit du uns erquickt hast über Bitten und Verstehen. Hilf uns, dir treuer werden und dir besser dienen, damit du durch uns geehrt werdest. Amen. (Samuel Keller)

1:8 Denn wir wollen euch nicht verhalten, liebe Brüder, unsre Trübsal, die uns in Asien widerfahren ist, da wir über die Maßen beschwert waren und über Macht, also daß wir auch am Leben verzagten

1:9 und bei uns beschlossen hatten, wir müßten sterben. Das geschah aber darum, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst sollen stellen, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt,

1:10 welcher uns von solchem Tode erlöst hat und noch täglich erlöst; und wir hoffen auf ihn, er werde uns auch hinfort erlösen,

1:11 durch Hilfe auch eurer Fürbitte für uns, auf daß über uns für die Gabe, die uns gegeben ist, durch viel Personen viel Dank geschehe.
Bei manchem Schicksal fragen wir, wozu es zu uns komme. Diese Frage hat Paulus nie gequält; für sie hat er stets die Antwort bei der Hand gehabt. Warum kam er in eine Lage, in der er, wie er sagt, bereits auf das Leben verzichtete und meinte, er sei unrettbar dem Tod verfallen, worauf die Gefahr dennoch vorüberging? Solche Erlebnisse kommen nicht umsonst. Durch sie entsteht das, was Gottes Regierung uns geben will, Gebet, zuerst die Bitte, die die Hilfe sucht, dann der Dank, und dies so, dass beides nicht bloß die Sache des Einzelnen bleibt, sondern die Christenheit zum gemeinsamen Handeln vereint. Durch die Weise, wie Paulus die Gemeinde gesammelt hatte, war sie so mit ihm verbunden, dass seine Gefahr auch ihr Bitten und seine Rettung auch ihr Danken schuf, und in diesem gemeinsamen Gebet, das alle durch dieselbe Bitte und denselben Dank verbindet, erkennt Paulus ein so großes Gut, dass er um seinetwillen zu jeder Gefahr bereit gewesen ist. Das ist der Sinn jeder Erfahrung, sei sie Glück oder Leid, dass sie unseren Blick auf Gott richtet, und dies ist der Sinn der Gemeinschaft, in die wir miteinander gebracht sind, dass wir gemeinsam mit einträchtigem Verlangen unsere Herzen zu Gott erheben.
O Herr, ich habe viel zu bitten und noch mehr Grund zum Danken. Ich kann es nicht, wie ich möchte, tue es aber mit meiner geringen Kraft, nicht nur für das, was Du mir sendest, sondern auch für das, was Du uns allen gibst. Was sie hemmt und beschwert, bringe ich vor Dich, und für das, was Du ihnen als Segnung und Hilfe gibst, sei Dir Dank gesagt. Amen. (Adolf Schlatter)

1:12 Denn unser Ruhm ist dieser: das Zeugnis unsers Gewissens, daß wir in Einfalt und göttlicher Lauterkeit, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes auf der Welt gewandelt haben, allermeist aber bei euch.
Paulus will Ruhm haben - aber nur im Zeugnis seines Gewissens, daß er's recht mache. Daß sein Gewissen beruhigt bleibe, an dem lag ihm alles. Und es war so, daß er in allem sein Gewissen fragte und gleichsam zum Zeugnis nötigte - nicht so, wie viele wohl auch ein scheinbar beruhigtes Gewissen haben, aber nur darum, weil sie es gleichsam nicht zu Wort kommen lassen! Paulus ließ es zu Wort kommen! Und es hatte nichts gegen ihn; vielmehr bezeugte es ihm, daß er's in der Führung seines Amtes recht gemacht habe.
Recht aber hat es Paulus darum gemacht, weil er nicht sich selbst suchte und weil er die „fleischliche Weisheit“ keine Rolle in dem spielen ließ, was er für Christus zu wirken hatte - „fleischliche Weisheit“ ist die Weisheit, welch er sich auf natürliche Weise erworben hatte, außerhalb der Gemeinschaft mit Gott, wie sie durch Christus gegeben ist. Paulus verblieb in der „Einfalt und göttlid1en Lauterkeit“.
Er blieb in der Einfalt, bei der er das Evangelium nahm und gab, wie es war und lautete - ob's vor der Welt noch so töricht herauskam; er tat das, ohne sich lange zu besinnen und zu grübeln oder den Kopf zu schütteln oder die Sachen nach seinem sonstigen Wissen zu messen. Und er blieb in der göttlichen Lauterkeit, bei der er sich bestrebte, nichts von dem Seinen sich mit einmischen zu lassen und dadurch die Wahrheit zu trüben. Vielleicht hat er anfangs zu kämpfen gehabt und nicht gleich in allem die rechte Art gefunden. Aber bald hat er sich durch sein Gewissen zurechtbringen lassen, bis er in allem so einfältig und lauter geworden war, daß sein Gewissen ruhig und zufrieden mit ihm blieb.
Viele, die zu zeugen berufen sind, erfahren es, daß sie ein geschlagenes Gewissen bekommen, wenn sie's recht klug machen und wenn sie mit der natürlichen - fleischlichen„ - Weisheit gleichsam zusammenstimmen wollen. Hat man aber einfältig gesprochen, so daß es vor den Weisen und Klugen gar kein Ansehen hat und nichts Rechtem gleichsieht - aber doch eben darum von den Einfältigen mit Freuden aufgenommen werden kann -, so fühlt man sich wohl und dankt dem HErrn.
Auch die gewöhnlichen Christen, die's (in ihrem Glaubensleben) recht einfältig nehmen und meinen und wollen, kommen innerlich am leichtesten durch. Haben sie aber einen verwickelten Geist und nehmen sie aus dem Kram ihres sonstigen Wissens zur Erkenntnis der göttlichen Dinge viel hinzu oder wollen sie das Geistliche dem Natürlichen anpassen: so mögen sie schwer zum Frieden und zur Freudigkeit eines lauteren Jüngers Christi kommen - es sei denn, daß sie noch „klüger“, d. h. töricht werden und ihre „Klugheit“ lassen, um es mit den Einfältigen und Unmündigen gleich zu haben. Es tut sich nun nicht anders: Natürliches und Geistliches geht nicht so leicht ineinander, wie viele meinen. Und nicht umsonst „preist der HErr Seinen Vater, daß Er's den Klugen und Weisen verborgen, den Unmündigen aber geoffenbart“ habe.
In der Gnade Gottes will auch Paulus gewandelt haben auf der Welt, d. h. immer dessen eingedenk, daß er aus Gnaden angenommen sei. Er wußte also, daß er sich in acht zu nehmen habe, über Gebühr den eigenen Geist walten zu lassen - was einem Begnadigten nicht anstünde. Nachdem er zuvor den Heiland so sehr betrübt hatte, will er Ihm um keinen Preis mehr mit eigenwilligem Wesen wehe tun, besonders nicht in der Behandlung der Seelen. „Am allermeisten unter euch“, sagt er, „will ich so gewandelt haben.“
Möchten doch auch wir die empfangene Gnade so hoch schätzen, daß wir ihrer bis ans Sterben hin - nicht nur in Gedanken, sondern auch im Verkehr mit andern und im ganzen Wandel - eingedenk bleiben! (Christoph Blumhardt)


Die meisten Menschen tragen große Sorge für ihren Leib, denselben gesund zu erhalten; sie haben große Bemühungen, um Güter zu erwerben oder zu erhalten; aber ach! daß sie auch solche große Mühe anwendeten, ihr Gewissen rein und unbefleckt zu erhalten. Das Gewissen ist 1) gleich dem Auge, welches kein Stäublein leiden kann, es ist eines bösen Menschen Ankläger, Zeuge und Richter, ja das Andenken der Sünden bleibt im Gewissen, wie Schmarren im Gesicht. 2) Am jüngsten Tage werden Gott und das Gewissen Zeugen seyn, dawider man nichts wird einwenden können. Ein gläubiger Christ wird ein unverletzt Gewissen behalten, 3) wenn er fleißig Gottes Wort hört und liest, und darnach sein Leben anstellt, und in allem, was er vornimmt zu reden oder zu thun, bedenkt, ob es ihm auch Gott in seinem heiligen Worte erlaube? Wenn er ferner 4) sündliche Gesellschaften und Gelegenheiten meidet, denn wie der, welcher mit Feuer und Wasser umgehet, leicht gebrennt oder benetzt wird, also wird das Gewissen im Umgang mit gewissenlosen Leuten leicht verletzt. 5) Sonderlich wird das Gewissen bewahrt durch ein andächtiges eifriges Gebet, und durch die Vorstellung des allgegenwärtigen Gottes, vor dessen Augen wir immer wandeln. (Johann Friedrich Stark)

1:13 Denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr leset und auch befindet. Ich hoffe aber, ihr werdet uns auch bis ans Ende also befinden, gleichwie ihr uns zum Teil befunden habt.

1:14 Denn wir sind euer Ruhm, gleichwie auch ihr unser Ruhm seid auf des HERRN Jesu Tag.

1:15 Und auf solch Vertrauen gedachte ich jenes Mal zu euch zu kommen, auf daß ihr abermals eine Wohltat empfinget,

1:16 und ich durch euch nach Mazedonien reiste und wiederum aus Mazedonien zu euch käme und von euch geleitet würde nach Judäa.

1:17 Bin ich aber leichtfertig gewesen, da ich solches dachte? Oder sind meine Anschläge fleischlich? Nicht also; sondern bei mir ist Ja Ja, und Nein ist Nein.

1:18 Aber, o ein treuer Gott, daß unser Wort an euch nicht Ja und Nein gewesen ist.

1:19 Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern es war Ja in ihm.

1:20 Denn alle Gottesverheißungen sind Ja in ihm und sind Amen in ihm, Gott zu Lobe durch uns.

1:21 Gott ist's aber, der uns befestigt samt euch in Christum und uns gesalbt

1:22 und versiegelt und in unsre Herzen das Pfand, den Geist, gegeben hat.
Die Erklärung dieser Worte kann man aus Eph. 1,14. herleiten, wo Paulus sagt: der Heilige Geist ist das Pfand unseres Erbes zu unserer Erlösung, daß wir des HErrn Jesu Eigenthum würden zum Lobe Seiner Herrlichkeit. Aus diesen Worten erhellt, daß das Wort Pfand in der Rede des Apostels eigentlich ein Angeld bedeute, oder daß es etwas bedeute, welches demjenigen, der es empfängt, eine gewisse Hoffnung des künftigen ewigen Erbes und der Erlösung von allem Uebel machen soll und kann. Die Frage, wie es einem Menschen nach seinem Tode und nach der Auferstehung seines Leibes gehen werde, ist sehr wichtig. Manche fahren schnell darüber hin, und machen von ihrem Wohlverhalten oder von ihren Tugenden den übereilten Schluß, daß es ihnen in der unsichtbaren Welt nicht übel gehen könne. Wie aber, wenn Gott jenes Wohlverhalten und jene Tugenden anders ansieht und schätzt als der eigenliebige Mensch? Und wenn Er die vielen Sünden aufrechnet, die man nach dem Zeugniß des eigenen Gewissens begangen hat? Und wenn Er’s überhaupt als ein heiliges Wesen genauer nimmt und anders richtet, als der leichtsinnige Mensch meint? Und wie, wenn die Winde wehen, und der Regenbach daher schießt, das ist, wenn du in der letzten Krankheit dem Tod nahe sein wirst. Wird wohl das Haus deiner Hoffnung alsdann stehen bleiben? Wirst du nicht alsdann bei der Ahnung oder bei dem Vorschmack eines traurigen Schicksals in jener Welt beben, und zu spät nicht nur einsehen, sondern auch fühlen, daß du dich selber betrogen habest, wie es schon Vielen widerfahren ist? Die Frage also, wie es uns nach dem Tod und nach der Auferstehung gehen werde, muß wahrhaftig und gründlich erörtert werden; es kann aber solches nicht anders geschehen, als wenn man sich prüft, ob man den Heiligen Geist als das Angeld des himmlischen Erbes empfangen habe. Wer diesen Geist hat, darf ohne Selbstbetrug sich selbst für einen Erben Gottes und Miterben Christi halten, folglich das ewige Leben hoffen. Wie kann ich aber wissen, daß ich den Heiligen Geist habe? Aus Seinen Wirkungen, die ich nicht nur ehemals empfunden habe, sondern noch täglich empfinde. Wie kann ich aber die Wirkungen des Heiligen Geistes in meiner Seele wahrnehmen? Wer sie erfährt, fragt nicht mehr so: wer aber fragt, dem kann man antworten, daß sie sich auch durch die Empfindung selbst von Allem, was die Vernunft, die Einbildung, oder gar der Teufel wirkt, unterscheiden; wie es denn ganz begreiflich ist, daß der göttliche Geist, der über alles Erschaffene unendlich erhaben ist, die menschliche Seele anders berühre als Alles, was erschaffen ist. Wenn man aber ferner auf die Früchte dieser Wirkungen Achtung gibt und wahrnimmt, daß die Seele dadurch erleuchtet, geheiligt, beruhigt und von der bösen Lust und Furcht befreit werde, so kann man nicht zweifeln, daß sie Wirkungen des Heiligen Geistes seien, die, weil sie an Einem fortgehen, Seine Inwohnung in der Seele beweisen; da dann von dieser Inwohnung auf die Empfahung des himmlischen Erbes der richtige Schluß gemacht werden kann. (Magnus Friedrich Roos)

1:23 Ich rufe aber Gott an zum Zeugen auf meine Seele, daß ich euch verschont habe in dem, daß ich nicht wieder gen Korinth gekommen bin.

1:24 Nicht daß wir Herren seien über euren Glauben, sondern wir sind Gehilfen eurer Freude; denn ihr stehet im Glauben.3)
Wie im A.T. das Buch des Propheten Jeremias und mehrere Psalmen, so läßt uns im N.T. keine Schrift so sehr einen Blick thun in das Herz des Apostels Paulus, in seine innern Kämpfe und Leiden, in die wechselnden Stimmungen seines Gemüths unter der Verkündigung des Wortes Gottes, in die zarte Gemeinschaft der Liebe, die ihn mit seinen Gemeinden verband, als dieser zweite Brief an die Korinther. Er beginnt denselben mit einem Danke gegen Gott für seine Errettung aus Todesgefahr; sodann vertheidigt er sich gegen den Vorwurf seiner Gegner in Korinth, er habe im ersten Briefe versprochen gehabt, bald nach Korinth zu kommen, habe aber sein Versprechen nicht erfüllt, sei also ein unzuverlässiger Mann, der wohl zu drohen und zu versprechen, aber nicht zu halten pflege; Paulus versichert ihnen, daß er mit derselben Lauterkeit und Wahrheit, die in Christo selbst ist, auch sein Amt zu führen stets bemüht sei, und schließt: „Der Sohn Gottes, Jesus Christus, war nicht Ja und Nein, sondern es war Ja in Ihm; denn alle Gottesverheißungen sind Ja in Ihm und sind Amen in Ihm, Gott zu Lobe durch uns.“ – Schäme dich denn, ungläubiges Herz! Du zagest, wenn nicht gleich Alles geschieht, was geschehen soll, und klagest Gott der Unzuverlässigkeit gerade eben so an, wie die Korinther den Paulus. Aber das hat ja der Herr nie verheißen, daß deine Zeit auch seine Zeit sein soll. Nur dazu spricht Er Ja und Amen, daß es gewiß geschehen soll. Weißt du nicht, daß vor Ihm tausend Jahre sind wie ein Tag? Laß dir also nicht die Zeit lang werden. Viel aufgeschobene Verheißungen häufen meine Freuden auf die Ewigkeit. Die Zeit, die ich ihrer Erfüllung hier entbehren muß, ist vor Gott noch nicht so lang wie eine Minute. Kann ich denn nicht eine Minute warten, da mein Gott so oft auf mich warten muß? Wohl, ich will das thun und fröhlich sein über meiner Hoffnung. Möchte ich doch auch immer in allem, was ich rede und denke, Ja und Amen sein! Vergieb mir, mein Heiland, daß es nicht so ist, und schenke mir ein redlich, ehrlich Herz gegen Dich und meinen Nächsten. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

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