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Clemen, Adolf - Andachten über das Johannes-Evangelium
Johannes 14, 23. 26. 27.
Wer mich liebt, der wird mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Der Tröster, der heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, derselbige wird es euch Alles lehren, und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt habe. Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
O seliges Herz, das der Geist zu einer Wohnung, zu einem Tempel Gottes macht, in dem der Vater, in dem der Heiland nicht bloß in einzelnen Stunden Einkehr halten, in dem er bleibend wohnen kann. Das Herz empfängt dann auch alle anderen Pfingstgnaden. Vor Allem die, dass der heilige Geist die Jünger lehren und sie erinnern soll alles des, das Jesus ihnen gesagt hatte. Das feine, gute Land hat den Samen aufgenommen, aber noch liegt es tot da. Fällt aber der Regen vom Himmel, dann wächst es über Nacht mächtig und herrlich empor. So mit den Jüngern, so heute mit uns. Der heilige Geist ist der gnädige Pfingstregen, der über uns kommen muss; dann wird das Wort, das wie tot in unsern Herzen lag, lebendig und fruchtbar. Dann wird das Wort, das wir längst gehört, nun auf einmal hier unser Trost, dort unsere Warnung, hier unser Gericht, dort unser Frieden. Von uns selbst haben wir keinen Frieden in unsern Herzen. Wir erfahren es nur zu sehr, alle Tage. Aber Christus hat ihn für uns teuer erworben und wiedergebracht. Und der heilige Geist bringt ihn in unsere Herzen hinein. Selig, wer diesen Frieden hat; dessen Herz erschrickt nicht und fürchtet sich nicht; der hat eine Macht wider alle Angst der Welt.