Hilferuf eines unschuldig Verfolgten.

Auf Dich, mein Gott, vertrau' ich;
Lass nicht enttäuscht mich werden!
Befrei' mich vom Verfolger,
Errette mich vom Dränger!
Nicht raff' er hin mein Leben,
Dem Leu'n gleich, ohne Rettung!

Wenn solches ich getan, Herr,
Wenn Unrecht meine Hand hält,
Wenn Friedliche geschädigt
Ich, meines Drängers Retter;
So hole mich der Feind ein,
Werf' in den Staub mein Leben!

Schon wieder wetzt das Schwert er,
Spannt, richtet seinen Bogen;
Ihn selbst trifft Todeswaffe,
Der Brandpfeil, den er abschießt!
Er geht mit Unheil schwanger,
Kreißt¹⁾ Mühsal, Fehlgeburt täuscht.

Die Grube, die er mir grub,
Sie wird ihn selbst verschlingen.
Auf sein Haupt fällt sein Unrecht,
Zurück auf seinen Scheitel.
Ich danke dem Gerechten,
Des Höchsten Namen preisend.

Gott der gerechte Richter.

Steh auf in Deinem Zorn, Herr,
Für mich erwache!
Ob Drängerwut erheb' Dich!
Du willst Gericht ja!

Es möge Dich umringen
Die Schar der Völker!
Thron' über ihr im Himmel,
Der Welten Richter!

Schaff Recht nach meinem Recht mir,
Nach meiner Reinheit!
Lass Frevlertreiben enden;
Befest'ge fromme!²⁾

Denn den Gerechten liebt Gott,
Und hasst den Sünder.
Es prüfet Herz und Nieren
Gott, der Gerechte.

Mein Schild ist Gott, Er rettet,
Die graden Herzens.
Gerecht ist Gott, ein Richter,
Der täglich zürnet.