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Binde, Fritz - Religiöse Leute

Binde, Fritz - Religiöse Leute

Paulus aber stellte sich mitten in den Areopag und sprach: Ihr Männer von Athen! Ich finde euch durchweg sehr religiös. Denn da ich umherging und mir eure Heiligtümer betrachtete, fand ich auch einen Altar mit der Inschrift: Einem unbekannten Gott. Nun, was ihr, ohne es zu kennen, verehrt, das verkündige ich euch. (Weizsäckersche Übersetzung. )

Apostelgeschichte 17,22

Ist das nicht merkwürdig? Paulus, der Jude und nun Christ, steht in Athen, dem Zentralsitze heidnischer Weisheit, mitten im Areopag und findet diese aufgeklärten Athener „sehr religiös“! Da waren vielleicht Leute, die im Genusse griechischer Weisheit und Schönheit verwöhnt waren bis zur Langeweile, denn sie verlangten alle Tage etwas Neues zu sagen oder zu hören, Leute, die über Totenauferstehung spotteten und im Grunde weder Gott noch sich selbst kannten, und doch war diese überbildete, verfallene, sensationslüsterne, spottende, gottlose Gesellschaft „sehr religiös“!

Ist es nicht heute noch geradeso? Träte heute Paulus mit seiner törichten Predigt vom Gekreuzigten und Auferstandenen in die Mitte unserer kulturreichen Städte, wie müßte er erstaunen und ergrimmen, denn er fände die Welt von heute geradeso wie die Welt von damals, durchweg „sehr religiös“. Fände er nicht überall Heiligtümer, Kirchen, Kapellen, gottesdienstliche Gebräuche, religiöse Bekenntnisse, religiöse Bestrebungen, Gesellschaften, Schriften, Gefühle, Geschwätze? Ist es doch sogar wieder Mode geworden, religiös zu sein, haben wir doch wieder, wie man sagt, ein „neuerwachtes religiöses Bedürfnis“! Die Flachheiten des vergangenen naturwissenschaftlichen Materialismus sind einem mal wieder langweilig geworden, so wollen denn die modernen Athener etwas Neues sagen und hören. Seitdem sind Spiritismus, Kunst, heidnischer Mystizismus und Monismus Trumpf geworden. Auch ein neues Fragen nach Jesus hat angehoben. Ja, sogar die schon tot geglaubten alten religiösen Glaubensbekenntnisse werden wieder neu verteidigt, begründet und festgehalten. Daneben ist es dann interessant, zu sehen, daß auch die Ungläubigen nicht eigentlich religionslos sein wollen. Sie haben ihre „Religion des reinen Menschentums“, die „Religion des gesunden Menschenverstandes“, die „natürliche Religion“, die „Religion der Naturwissenschaft“, die „Religion der Freiheit“, die „Religion des Sozialismus“, die „Religion der Schönheit“, die „Religion des Monismus“, lauter im Grunde religiöse Weltanschauungsversuche, die die Welträtsel lösen und anstelle der überlieferten Religionen treten und Zukunftsreligion werden sollen. Dazu kommt dann noch die Auffrischung der alten außerchristlichen Religionen, Buddhismus und indische Theosophie werden modern, der Islam findet im übrigen Europa Abnehmer, und selbst die Götter Griechenlands haben hie und da noch einmal herhalten müssen. Nimmt man noch dazu die im Kampf um die sogenannte „religiöse Weltanschauung“ täglich entstehenden neuesten und allerneuesten Religionen, wie man sie in den Buchhandlungen zum Preise von einer Mark und höher hinauf vorfindet, und bedenkt man, daß alle diese Religionen ihre gläubigen Abnehmer finden, so hat man ein volles Recht, auszurufen: Religion und kein Ende! Ja, wahrlich, an Religionen fehlt’s nicht. Vom Stein- und Fetischanbeter ( Der Fetischismus bezeichnet einen Glauben an bestimmte, vorwiegend selbstgefertigte Gegenstände unbelebter Art, denen helfende oder schützende Zauberkräfte zugeschrieben werden (Amulett, Talisman) und deren Verehrung ) bis hinauf zum naturalistisch-ästhetischen Monismus ist die Welt voll von Religion und religiösen Leuten.

Alle diese religiösen Leute haben drei gemeinsame Kennzeichen:

- erstens, sie suchen den unbekannten Gott; - zweitens, sie opfern dem unbekannten Gott im Bewußtsein ihrer Verschuldung und Unzulänglichkeit; - drittens, sie erwarten von dem unbekannten Gott das Himmelreich als Belohnung für ihr religiöses Suchen und Opfern.

Und somit stehen alle Religionen im Gegensatz zum biblischen Christentum, d. h. religiöse Leute sind noch lange keine Christen, noch viel weniger sind sie dem Christentum voraus.

Laßt uns zusehen, ob das stimmt!

I.

Die religiösen Leute suchen den unbekannten Gott.

Es ist ein geoffenbartes und dem Menschen ins Herz geschriebenes Gebot Gottes, daß man ihn suchen soll. „Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich finden lassen“ (Jer. 29,13). Aber es gibt ein verkehrtes und darum vergebliches Suchen nach Gott. Das verkehrte Suchen besteht darin, daß man Gott nicht auf dem von ihm angegebenen Wege zu finden sucht, sondern nach eigener menschlicher Wahl und Weisheit. Auch alle heidnischen Völker, von denen die Bibel berichtet, suchten irgendwie Gott. Aber ihre Gottvorstellung war von der Höhe und Reinheit der anfänglichen Offenbarung Gottes infolge des fortschreitenden Abfalles von Gott heruntergesunken. So waren sie wohl noch religiös, ja sogar, wie wir sehen werden, durchweg „sehr religiös“, aber auf den verkehrten Wegen, die sie betreten hatten, fanden sie Gott nicht mehr. Dies ist bis zur heutigen Stunde das Kennzeichen des ganzen Heidentums und heidnischen Christentums. Man sucht wohl Gott – und es gibt kein Volk auf Erden, das nicht Gott suchte –, aber man findet ihn nicht mehr, weil man ungehorsam und irrig sucht.

Wie und wo sucht man denn Gott?

Nun, jene heidnischen Völker suchten ihn im Wehen des Windes, im Donner, im Blitz, im Feuer, im Stein, im Baum, im Bilde des Tieres, im Bilde des Menschen, indem sie, wie Paulus sagt, die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes verwandelten in die Gleichheit eines Bildes vom verweslichen Menschen und von Vögeln, vierfüßigen und kriechenden Tieren (Röm. 1,23). Seht, mit welcher religiösen Leidenschaft sie in diesen Dingen Gott suchen. In besondere Gewänder gehüllt und nach besonderem Takte umtanzen, umschreien, umheulen sie das Bild oder den Altar ihres Gottes. Mit Messern und Pfriemen ritzen sie sich nach ihrer Weise, bis daß ihr Blut herunterfließt, daß sich doch ihr Gott als der lebendige Gott suchen und finden lassen möchte. „Baal, erhöre uns, Baal, erhöre uns!“ Aber obgleich sie von Morgen bis Mittag schreien, ist da keine Stimme noch Antwort (1. Kön. 18,21-29). Welch eine religiöse Leidenschaft des Suchens nach Gott und doch kein Finden!

Seht hinein in den stolzen, weiten Bau des jüdischen Tempels zu Jerusalem. Der Schall der silbernen Posaunen ertönt, die Schlachtopfer liegen auf dem Altare, die Rauchsäule steigt empor, weißgekleidete Priester hantieren feierlich; nach festgesetzter Regel fließen die Gebete über die Lippen, werden die Waschungen, Fastentage und zahllosen Vorschriften gehalten, daß sich doch Jahwe als der Gott seines Volkes möchte suchen und finden lassen. Und was antwortet Gott diesen eifrigen religiösen Leuten? Durch den Mund eines, der ihn wirklich gefunden, läßt er ihnen sagen: „Was soll mir die Menge eurer Opfer? Ich bin satt der Brandopfer! Bringt nicht mehr Speisopfer so vergeblich! Eure Festopfer mag ich nicht! Und wenn ihr schon eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und ob ihr schon viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Bluts!“ (Jes. 1,11-15). Religiöse Leute, die überaus peinlich eifrig Gott suchen und ihn nicht finden!

Seht hinein in die bunten Feste der religiösen Griechen und Römer. Heiligtum steht neben Heiligtum. In vollendetster Kunst ragen empor die Götterbilder, stehen die Altäre, bewegt sich die begeisterte Menge, ertönen die Festgesänge, die hohen, herrlichen Reden! Wo so viel Geist und Schönheit Religion geworden ist, hat man da nicht Gott gefunden? Antwortet da nicht der Ewige? Seht zu! Mitten unter den Heiligtümern ein Altar mit der Aufschrift: „Dem unbekannten Gott“. Siehe, es reichte nicht aus! Nicht nur die marmornen und goldenen Götter schwiegen, es schweigt gerade der Gott, den sie ahnungsvoll verehren, suchen und doch nicht kennen. Und das Urteil Gottes über diese sich in menschlicher Weisheit und Schönheit berauschende religiöse Menge lautet: „Dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht ziemt; dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen in Unreinigkeit; würdig des Todes“ (Röm. 1,24. 28. 32).

Seht hinein in die hohen Dome, die bewunderten Denkmäler religiöser Baukunst. In diesem bunten Dämmerlicht, in diesem Weihrauchdunst, in diesem Orgelgebraus, in diesen Liturgien und Melodien, da muß wohl Gott wohnen. In besondere Gewänder gehüllt, vollbringen die Priester einen festgeregelten, prunkenden, sogenannten Gottesdienst, murmeln, singen, verbeugen sich, knien vor bunten Bildern bei brennenden Lichtern. Eine zahlreiche religiöse Menge murmelt, singt, verbeugt sich, kniet mit, küßt die Bilder, besprengt sich mit Wasser. Religiöse Leute, die vielleicht sehr ernstlich Gott suchen und – frage sie, wieviel sie von ihm gefunden haben. Sie werden dir tausend auswendig gelernte Dinge hersagen und dich „zur größeren Ehre Gottes“ am liebsten dem Scheiterhaufen überliefern, wenn du nicht dieselben auswendig gelernten Dinge und festgesetzten Gebräuche als deine Religion aufzuweisen hast.

Sind es nicht religiöse Leute, auf die das Wort des Paulus paßt: „Sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und zu den Fabeln sich hinwenden“? (2. Tim. 4,4).

Sieh jene Menge mohammedanischer Derwische! (Der Ausdruck Derwisch bezeichnet einen Angehörigen einer muslimischen religiösen Ordensgemeinschaft, zu dessen Riten Musik und rhythmische Tänze gehören. Durch kreisende Bewegungen geraten sie in Ekstase. Es handelt es sich um eine Form des Gebets, in der man nach ihrem Glauben die Möglichkeit hat, sich der Welt komplett zu verschließen und Gott näher zu kommen. ) Leise und gemessen beginnen ihre Gesänge, ihre Bewegungen. Immer wilder, tobender, rasender werden sie, bis diese heulenden, zuckenden Gestalten zu Boden sinken. Religiöse Leute, die auf diese Weise oder in Pilgerfahrten nach Mekka oder in langem Hocken über dem Koran, in langem Fasten und in blutiger Selbstverstümmelung Gott suchen. Was sie gefunden haben, ist blutiger Fanatismus und wollüstig-mystische Träumerei der menschlichen Sinne.

Gedenke auch der eigentümlich religiösen Leute Indiens. In wilden Wäldern und an schmutzigen Wegen sitzen sie, starren ihren Nabel an, daß sie „Maja“, dem Betruge der Sinnenwelt, entsunken, ihr „Karma“ als „Mahatma“ (Mahatma - Indischer Ehrentitel für geistlich hochstehende Männer. Aus dem Sanskrit

„mit großer Seele“. ) vollenden und mit „Parabrahm“ 1) eins geworden ins selige „Nirwana“ eingehen mögen. In ihren siebenfaltigen Weltphantasien suchen sie Gott zu ersteigen und – ernten doch nichts als den Betrug ihres eigenen Herzens. Ihnen und ihren modernen Anhängern gilt auch das Wort Gottes: „Ich habe sie nicht gesandt, noch zu ihnen geredet; sie weissagen euch Lügengesicht und Wahrsagung und Nichtigkeit und Trug ihres Herzens“ (Jer. 14,14).

Sieh auch jene alten und neuen Totenbeschwörer. Sie suchen Gott, indem sie das Holz und die Toten befragen. Indes fragt Gott diese spiritistischen Gottsucher: „Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Soll es für die Lebenden die Toten fragen?“ (Jes. 8,20). Darum, daß sie die Liebe zur Wahrheit des Evangeliums nicht annahmen, sendet ihnen nun Gott eine wirksame Kraft des Irrtums, daß sie der Lüge glauben und darinnen gerichtet werden (2. Thess. 2,10-11).

Sieh ferner hinein in den Kreis erlesener Geister aus der jetzigen Menschheit. Zwischen Wänden voll Büchern sitzen sie, auch sie suchen Gott. Ob es einen oder keinen gäbe, die Beweise für die Möglichkeit oder Nichtmöglichkeit seines Daseins, alle diese mühsamen philosophischen Überlegungen sind niedergelegt in den langen Bücherreihen. Noch immer suchen und diskutieren sie weiter. Haben sie denn Gott noch immer nicht gefunden?

Noch immer nicht, denn ihr Wissen ist noch nicht abgeschlossen. Auch hat man mit großen Fernrohren den ganzen Himmel durchforscht, ob man wohl auf diese Art Gott finde, und mit dem Mikroskop in den Tiefen der Welt des Kleinen nach ihm gesucht. Mit wissenschaftlicher Gewissenhaftigkeit sind alle Ergebnisse solchen Suchens registriert worden, und mit großem Eifer werden sie fortgesetzt; aber leider – das Dasein Gottes hat man noch nicht registrieren können. Religiöse Leute, weil sie die Wahrheit suchen. Denn wer die Wahrheit sucht, sagen sie, der allein sucht Gott. Wie lange werden sie noch suchen müssen! Indes, da sie sich für weise halten, spricht Gott, sind sie zu Narren geworden (Röm. 1,22).

Wieder andere sind es leid geworden, Gott mit mühsamem Denken und großen Apparaten zu suchen. Sie suchen, wie sie sagen, Gott nur noch in der eigenen Brust. Gefühlsmäßig möchten sie die Harmonie der Welt erfassen, das All in sich und sich im All bergen. Die überlieferten Religionen lehnen sie ab, aber aus allen Religionen möchte ihr fühlendes Denken süßen Honig heimtragen. Sie sind Anbeter des weiten, reichen Lebens. Sie suchen Gott, indem sie die Schönheit und die Liebe suchen. In Formen, Farben und Tönen scheint er sich ihnen zu offenbaren, und am allermeisten in ihrem wunderbaren Ich. „Monismus!“ haucht ihr Mund. Törichte, religiöse Leute, die nicht zwischen Schöpfer und Schöpfung unterscheiden können. Da sie dem Geschöpf mehr Verehrung und Dienst darbringen als dem Schöpfer haben sie die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt. Aufgeblähte, die sein möchten wie Gott (1. Mose 3,5), deren eitle Sinne aber in Wahrheit mehr das vergängliche Vergnügen lieben als Gott (Röm. 1,25; 2. Tim. 3,4).

Sieh ferner hinein in jenen Kreis leidenschaftlich bewegter, aufgeklärter Leute! Ihnen steht es fest, jede Art von Religion ist entstanden aus Furcht und Unwissenheit. Priesterbetrug und Volksverdummung, weiter nichts! Aber du würdest schön ankommen, wenn du ihnen sagen würdest, sie hätten keine Religion. Im Gegenteil, sie wollen die wahre Religion haben, die Religion der wahren Nächstenliebe, nämlich der menschlichen Interessengemeinschaft, die Religion des Sozialismus. Zwar den alten persönlichen Gott haben sie abgesetzt, dafür haben sie sich aber flugs einen neuen gemacht. Er heißt je nachdem Vernunft, Wahrheit oder Freiheit, besonders aber Entwicklung, denn von dieser erwarten sie alles. Auch über die göttliche Dreieinigkeit haben sie sich hinausentwickelt, doch gleich wieder Ersatz zu verschaffen gewußt, z. B. Kraft, Stoff und Bewegung, „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ usw. Den biblisch geoffenbarten Himmel überlassen sie den Engeln und den Spatzen, dafür haben sie sich aber einen Himmel auf Erden ausgedacht, nämlich den Zustand, wo alle Menschen Gläubige ihres Ideals geworden sind und von diesem Ideal beherrscht werden. Also tatsächlich sehr religiöse Leute mit viel Glauben und Himmelssehnsucht, obgleich sie gegen Gott und seinen Gesalbten rebellieren: „Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile“ (Psalm 2,3). Aber der im Himmel wohnet, spottet dieser Toren, die in ihrem Herzen sprechen: „Es ist kein Gott“ (Psalm 14,1).

Noch andere religiöse Gottsucher gibt es. Es sind die Leute, die rechten Ernst machen mit dem Wort: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. “ Sie lassen Glauben Glauben sein und wollen, wie Ibsens Nora, den eigens für sie passenden Glauben und die eigens für sie passende Wahrheit suchen. Wie manchen kenne ich, der schon so kühn mit tausend Masken auszog, auf eigene Faust die Wahrheit zu finden oder, noch besser, zu erfinden. Wahrheiten mögen sie gefunden haben, die Wahrheit fand keiner.

Noch andere religiöse Leute gibt es. Es sind die zeitweise Religiösen. Wenn es ihnen gut geht, heißt ihre Dreieinigkeit: „Mein klarer Kopf, mein gutes Herz, das nach dem Takt schlägt: ,Tue recht und scheue niemand‘, und mein starker Arm! Geht’s ihnen aber schlecht, oder geht’s gar zum Sterben, dann werden auch sie Gott suchen und schwatzen von „Schächergnade“. Aber der Schächer fand seinen Gott zur Stunde, wo alle an dessen Göttlichkeit verzweifelten und fand ihn wohl beim ersten Hören und Sehen. Wie werden sich solche zeitweisen religiösen Gottsucher täuschen, die da meinen, Gott gerade in dem Augenblick finden zu können, wo es ihnen paßt! Ihnen gilt: „Suchet den Herrn, solange er zu finden ist“, und „Die mich frühe suchen, finden mich“ (Jes. 55,6 und Spr. 1,28).

Nun laßt uns noch eine Art religiöser Gottsucher betrachten, die Gott scheinbar recht nahe gekommen ist. Diese Leute halten das Christentum zwar auch nur für eine Religion unter den vielen Religionen, aber doch für die höchst entwickelte. Sie kennen das Wort der Wahrheit und des Lebens, in dem allein Gott sich offenbart und finden läßt. Aber sie sind diesem Worte nie untertan geworden, sondern haben es verfälscht und mit Menschenweisheit vermischt (2. Kor. 2,17; 4,2). Durch eitlen Betrug nach der Überlieferung der Menschen und den Elementen der Welt sind sie durch die Philosophie als eine Beute weggeführt worden vom Wege des Glaubensgehorsams und haben Gott nicht gefunden (Kol. 2,8). Zwar verehren sie Jesus Christus als einen Gottmenschen und wollen ihm nachfolgen, aber sie beschneiden und verkehren sein Wort und haben sich einen Heiland zurechtgestutzt, wie er ihrem eigenen Geiste entspricht. Deshalb vermag ihnen dieser Jesus auch nichts besonderes von Gott zu offenbaren. Und bei allem menschlich edlen Gerede vom „Vater“ und von „Gott und die Seele“ und von der „Liebe“, auf die es ja besonders ankomme, und dem unerschöpflichen Kraftquell des „Guten in uns“ und den „unbegrenzten Möglichkeiten unserer inneren Entwicklung“, wie gesagt, bei all diesem tönenden Gerede sitzen diese Leute tot in Sünden und Vergehungen in der Finsternis ihres eigenen Geistes, und ihr bißchen selbstgefälliges religiöses Gefühl, durch das sie sich mit Gott verbunden wähnen, ist ihr einziger Glaubens- und Hoffnungsbesitz. So ernten sie, was sie gesät haben. Sie verdunkelten die biblische Offenbarung Gottes, mithin bleibt ihnen Gott dunkel. Indem sie aber Gott in scheinbar demütigem Nichtwissen als den Unerforschlichen schweigend verehren wollen, haben sie gerade das gefühlsmäßige Verbundensein des Menschen mit dem unbekannten Ewigen als wesentlichen Inhalt des Religiösen erklärt, sind also trotz aller modern wissenschaftlichen Aufklärung im Grunde nicht weiter gekommen, als jene Athener zu Zeiten des Paulus gekommen waren. Auf ihren Altären sollte also ehrlicherweise geschrieben stehen: „Dem unbekannten Gott“. Welch ein Bankrott des Gottsuchens!

Noch eine Klasse von religiösen Leuten bleibt uns nun zu erwähnen übrig. Kaum kann man sie noch Gottsucher nennen, denn sie meinen Gott längst gefunden zu haben. Halten sie nicht die Bibel für Gottes Wort? Glauben sie nicht an Jesus Christus als den eingeborenen Sohn Gottes, der der Welt Sünde trägt? Benutzen sie nicht fleißig die Sakramente und ihren Kirchensitz? Besitzen sie nicht Tauf- und Konfirmationsschein? Bibel, Gesang- und Gebetbuch? Kennen sie nicht die Lebens-, Leidens- und Sterbensgeschichte Jesu auswendig wie das Einmaleins? Nie würden sie sitzen, wo die Spötter sitzen, noch mit Leuten, die „an nichts glauben“, Umgang pflegen. Und doch – sie wissen im Grunde nichts von Gott. Sie hören und reden von Gott, aber er redet nicht aus ihnen. Sie reden vom Leben des Herrn, sie kennen seinen Wert und Gepräge, wie man einen Hundertmarkschein kennt, aber sie haben nicht den Wert und das Gepräge, weil sie des Herrn Leben nicht besitzen. Ihre auswendig gelernten Glaubensartikel sind wie eine Speisekarte, die alles enthält, was der Mensch zu seiner Sättigung bedarf. Aber es steht alles nur auf dem Papier, und die Speisekarte kann keiner essen. Sie haben eine Art Wissen vor Gott, aber kein rechtes Leben aus Gott. Wie tote Frösche, wenn sie unter den galvanischen Strom kommen, sich bewegen wie lebendige, so gebärden sich diese religiösen Leute, wenn sie singen, lesen, beten, wie lebendige Christen und sind es doch nicht. Wie ein elektrischer Straßenbahnwagen sind sie, alles ist komplett, weder Schraube noch Aufschrift noch Zuleitungsapparat mangeln, nur – der Strom fehlt! Brave sittlich-religiöse Leute, die ihres Vaters Religion geerbt haben, wie sie seinen Namen erbten, aber Gott haben sie nie gefunden, denn er hat sie nie finden können.

Wir sind am Schluß unserer Aufzählung der religiösen Leute, von denen, wie du nun zugeben wirst, die Erde voll ist. Sie alle suchen Gott, und sie alle haben ihn nicht gefunden. Hast du ihn gefunden? Vielleicht mußtest du dich, während du jetzt zuhörtest, irgendeiner Klasse von religiösen Leuten zuzählen und dir gestehen: Zu diesen gehöre ich; denn auch mir fehlte bisher die wirkliche Lebensgemeinschaft mit Gott.

Nun gut, dann laßt uns jetzt des Rätsels Lösung suchen.

Du hörtest einleitend: Gott will sich nicht nur suchen, sondern auch finden lassen. Er muß also tatsächlich zu finden sein, wenn wir ihn auf dem Wege suchen, den er selbst uns geoffenbart hat.

Kennst du das Wort Jesu Christi: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich. “

Sieh, Jesus hat nicht nur über den Weg zu Gott geredet, sondern er selbst ist der Weg zu Gott.

Wieviel Wege, auf denen die Menschen hofften, zu Gott zu gelangen, sind eben an unserem Geistesauge vorübergezogen. Irrwege nennt sie das Wort Gottes, weil sie nicht zu Gott hinführen. Die darauf gehen, gehen alle in der Irre. Wie Schafe sind sie, die keinen Hirten haben!

Ja, bahne dir nur mit deinem starken Arm nach den Plänen deines klugen Kopfes den Weg durchs Leben, durchquere das unabsehbare Gebiet des menschlichen Wissens, ersteige die Höhen des menschlichen Geistes, fliege empor mit der Sehnsucht hoher Kunst, werde entrückt bis in den siebenten Himmel deines religiösen Gefühls, ja fliege gleich auf wie ein Adler und mache dir dein Nest zwischen den Sternen (Obadja 4), dennoch bist du nicht auf dem Wege zu Gott, dennoch wird er dich von dort herunterstürzen, und der Cherub mit dem hauenden Schwert wird dir den Eingang verwehren ins Paradies der wahrhaftigen Lebensgemeinschaft mit Gott!

Siehe, Jesus ist der Weg und sonst nichts. Er kam von oben, von Gott her zu uns. Er hat die Kluft überbrückt, die des Menschen Sünde zwischen Gott und uns gerissen. Er selbst ist die Brücke. Er trat in den Riß. Seine Fußspuren kommen von Gott und führen zu Gott. Wer als ein hilflos im Suchen Verirrter ihm ans Herz fällt, den trägt er im Nu empor ans Herz des lebendigen Gottes; der findet Gott.

Denn Jesus ist nicht nur ein Wegweiser, wie tausend Weise dieser Erde Wegweiser – Wegweise – sein wollen, sondern er ist selbst Führer, Pilot, Lotse, mehr noch: wer ihm in die Arme fällt, ruht unmittelbar in den ewigen Armen Gottes. Darum ist sein Wort so groß: „Suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan“ (Matth. 7,7). Er selbst ist das Ziel, er selbst bringt ja Gott, ist ja Gott! und so bleibt’s ein Donnerwort für die, die sich an ihm ärgern und ihn als Weg ablehnen, und ein Wort ewigen Jauchzens für die, die ihn als Weg zu Gott erwählen, das Wort nämlich: „Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich. “

Es ist die Torheit zahlloser religiöser Leute, daß sie Jesus als Weg zu Gott kennen und diesen Weg nie wirklich betreten, d. h. nie Jesus sich in wirklicher Glaubenshingabe anvertraut haben. Wie werden sie erschrecken, wenn er einst auf ihr „Herr, Herr“ antworten wird: „Weichet von mir, ihr Übeltäter!“ Arme religiöse Leute, die Jesus als den Weg wußten und dennoch einst für alle Ewigkeit diesen einzigen Weg zu Gott verfehlt haben!

Höre weiter zu! Jesus ist auch die Wahrheit. Er hat nicht nur die Wahrheit und über die Wahrheit geredet, sondern er selbst ist die Wahrheit.

Welch ein Gericht über die anmaßenden Helden, die Jesus als die Wahrheit verwerfen und auf eigene Faust die Wahrheit entdecken wollen oder über die matten Herzen, die, Pilatus gleich, achselzuckend sprechen: Was ist Wahrheit?!

Lies alle möglichen Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, sammle die Weisheit der Weisesten auf Erden und siehe zu, ob sie des Lebens Rätsel lösen, nämlich dir die Wahrheit sagen können über Gott und dein eigenes Leben. Nein, nicht sie, sondern Jesus ist das Licht der Welt! Er löst uns das Lebensrätsel, denn er zeigt uns, wer Gott ist und wer wir selbst sind. Niemand hat Gott je gesehen, niemand hat Gott je erforscht, niemand hat Gott je gekannt, sondern der Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgetan (Joh. 1,18). Wäre er nicht in der Welt erschienen, und hätte sein Geist nicht zuvor in den Propheten geredet (l. Petr. 1,11), kein Mensch dieser Erde wüßte etwas Gewisses von Gott. Denn der natürliche Mensch, das heißt der nicht durch Christi Geist erleuchtete Mensch, faßt nicht, was des Geistes Gottes ist und kann es nicht erkennen, ja, es ist ihm eine Torheit, denn es muß geistlich beurteilt werden (1. Kor. 2,14). Nur der von Gott kam und ewig mit Gott dem Vater eins ist, konnte uns zeigen, wer Gott ist. Und wie hat er uns Gott gezeigt? Höre zu: Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“, sagt er dem Philippus (Joh. 14,9). Er selbst ist die Wahrheit über Gott, denn er selbst ist Gott. Warum, wer ihn erkennt, erkennt den, der ihn gesandt hat. Und wer aus der Wahrheit ist, das heißt wer Gott von ganzem Herzen sucht, hört die Stimme des Königs der Wahrheit, und die Wahrheit, Jesus lebt, wird ihn freimachen von jedem Irrtum über Gott und über uns selbst.

Es ist der Fluch zahlloser religiöser Leute, daß sie entweder Jesus als die Wahrheit nicht anerkennen

oder ihn nicht über ihr Leben herrschen lassen wollen. – Die aber bankrott geworden sind an aller fremden und eigenen Weisheit und Wahrheit, die fallen dem König der Wahrheit zu Füßen und erkennen und finden in ihm ihren Herrn und Gott.

Und diese finden in ihm auch das Leben. Es gibt nur ein Leben, das dieses Namens wert ist, und das ist das Leben durch Jesus mit Gott. Leben mit Gott ist viel mehr als religiöses Leben. Religiöses Leben ist das Bemühen unseres eigenen Geistes, irgendwie Gott nahe zu kommen, aber Leben mit Christus in Gott ist unmittelbar aus Gott empfangenes Leben, nämlich durch Jesus Christus uns mitgeteilter Geist Gottes. Das meint Johannes, wenn er sagt: „Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht“ (1. Joh. 5,12). Wer Jesus als Weg und Wahrheit an- und aufgenommen hat, hat damit Gottes eigenen Geist und eigenes Leben aufgenommen und ist damit innerlich eine neue Kreatur geworden (2. Kor. 5,17). Denn Jesus ist das Leben, nämlich das persönlich erschienene Leben Gottes, das sich allen denen mitteilt, die Jesus so erleben. Welch ein unüberbietbares, inniges Gottfinden! Jesus bezeichnet es so:

„Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh. 3,3).

Hast du es gehört? Dann hast du jetzt das vernichtendste Gerichtsurteil aussprechen hören, nicht nur über die ehrbare Religiosität jenes Nikodemus, sondern über all die zahllosen bunt-religiösen Leute, deren irriges Gottsuchen wir vorhin betrachtet haben. Sie alle können das Reich Gottes nicht sehen, weil sie in Jesus Christus, dem Sohne Gottes, den erschienenen Gott nicht sehen wollen oder ihn nicht lebendig erlebt haben. So sind sie denn wohl religiöse, ja wohl durchweg sehr religiöse Leute, aber nicht aus dem Geiste Gottes wieder- geborene Leute, und folglich ohne Leben aus Gott. – Und nun übersieh jetzt noch einmal die große Schar der religiösen Menschen auf Erden, ihren Eifer, ihren Aufwand von Gedanken und Veranstaltungen, Gott zu suchen, und dann sage es mir nach: Verlorenes Suchen, – verlorene Leute! Denn vor Gott gilt nichts als eine neue Kreatur (Gal. 6,15).

Aber ist das nicht auch dein Gerichtsurteil?

Lege die Hand aufs Herz und prüfe dich gründlich!

Und dann laß es dir näher erklären.

II.

Das zweite war: Alle religiösen Leute opfern dem unbekannten Gott im Bewußtsein ihrer Verschuldung und Unzulänglichkeit.

Es ist doch sehr bemerkenswert, daß die religiösen Leute nicht nur den unbekannten Gott suchen, sondern daß sie ihn unter steter Darbringung von Opfern suchen. Dabei ist es im Grunde gleich, ob sie Früchte, Tiere, Menschen, Gebete, Nachtruhe, Tageszeit, Nahrung, Geld, Wachskerzen oder einen Teil des Wochenlohnes für den Streik oder gar ihr eigenes Leben opfern. Kain opferte von den Früchten des Feldes, die Juden opferten Tiere, dem Moloch opferte man Söhne und Töchter, anderen Göttern opferte man Männlichkeit oder Unschuld. Auf den abgestumpften Pyramiden Ur-Amerikas riß der Priester dem eben geschlachteten Menschenopfer das dampfende, zuckende Herz aus der Brust und bot es dem unbekannten Gott als Opfer an. Der Inder stürzt sich unter die Räder des heiligen Wagens oder in die Fluten des heiligen Stromes. Der Mohammedaner opfert einen Monat lang die gewohnte Nahrung; andere opfern Zeit und Geld für eine Reise nach Mekka. Man opfert für Kirchen und Klöster, wallfahrtet und gibt Almosen. Man opfert sich auf im Dienste der Wissenschaft zur Erkenntnis der Wahrheit, und man opfert Geld und Leben für die Ideale der Freiheit und höheren Menschlichkeit. In einem Nachruf, der dem unlängst verstorbenen Philosophen Eduard von Hartmann gewidmet war, las ich einen Ausspruch dieses Philosophen des „Unbewußten“, er habe sein Leben auf dem Altare der Menschheit für die Menschheit geopfert und damit seine Lebensaufgabe erfüllt. – Also zu allen Zeiten und in allen Graden Opferdienst dem unbekannten Gott, ganz gleich, unter welchem Bilde und Namen man ihn sucht und zu ehren sucht.

Was will das aber besagen? Es besagt, daß allen Menschen aller Zeiten ein Bewußtsein ihrer Verschuldung und Unzulänglichkeit dem unbekannten Gott gegenüber innewohnt. Deshalb wagt man sich diesem Gott nur unter stetem Opfern zu nahen. Denn die Opfer sollen den erzürnten Gott versöhnen, sollen die Schuld abtragen und den Abstand zwischen Gott und dem Menschen verringern helfen, ganz gleich, ob man seine Schuld dem Moloch, dem Jahwe, dem „lieben Gott“, dem Ideale der Freiheit oder der „Menschlichkeit“ gegenüber abzutragen sucht.

Ist dies nicht eine gewaltige, wenn auch meist unbewußte Bestätigung des biblischen Berichtes vom Sündenfall des Menschengeschlechtes?! So durchweg religiös die Menschen sind, so durchweg haben sie einen Eindruck von der Notwendigkeit des Sühnopfers zwischen Gott und sich, denn so durchweg fühlen sie den Abstand zwischen Gott und sich, wie grob und roh, oder wie verfeinert und abstrakt ihre Gott- oder Idealvorstellungen auch sein mögen. Welch ein gewaltiges Zeugnis für die Größe sowohl als für das Elend des Menschen ist dies doch! Der Mensch kann Gott und die eigene göttliche Abkunft nicht völlig vergessen, das ist seine Größe, – und er kann die Tiefe seines Falles, die Größe seines Abstandes von Gott und die Größe seiner Schuld vor Gott nicht völlig vergessen, das ist sein Elend. So kann der Mensch nicht ablassen, die verlorene Gemeinschaft mit dem ihm nun unbekannt gewordenen Gott wieder zu suchen, und so kann er nicht ablassen, Opfer um Opfer zu bringen, um die Differenz zwischen dem Soll und Haben der Menschheit in Gottes Schuldbuch auszugleichen.

Aber so verirrt des Menschen Suchen nach Gott ist, so verirrt ist auch des Menschen Opfern vor Gott.

Was haben die Menschen nicht alles „aus Religion“ geopfert? „Aus Religion“ – wieviel auf Altären hingeopferte Menschen! „Aus Religion“ – wie viele, die sich selbst hin- oder aufopferten! „Aus Religion“ – wie viele Opfer der religiösen Verfolgung! „Aus Religion“ – welch zahlreiche Opfer des Kampfes um die Verwirklichung der menschlichen „Ideale“! – „Aus Religion“ griff man Jesus, den Sohn und heiligen Abgesandten des lebendigen Gottes, und brachte ihn als Religionsverächter und Gotteslästerer ans Kreuz! Und dabei sagten die frommen Leute: Aber nur ja nicht zu dem Feste! Denn das wäre doch ein heilloser Verstoß gegen die heilige religiöse Ordnung gewesen. – Was Wunder, wenn Schiller „aus Religion“ keine Religion mehr haben, also die Religion selber „aus Religion“ opfern wollte. Welche Verirrung und Verwirrung der religiösen Leute und ihres Opferns.

Aber hat denn nicht der biblisch geoffenbarte lebendige Gott selber zu opfern geboten? – Gewiß, so gewiß als er zu suchen geboten hat. Aber welches Opfer wünschte er denn? Höre zu! Schon David weiß:

„Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten“ (Psalm 51,17).

Und siehe, nie eigentlich hat der lebendige Gott ein anderes Opfer vom Menschen begehrt als dieses! Denn die vielen Tieropfer zielten alle nur auf dies eine Opfer des zerbrochenen menschlichen Geistes hin, und ohne solchen Geist waren alle jene Opfer Gott ein Greuel. „Was soll mir die Menge eurer Opfer?“ „Eure Opfer gefallen mir nicht“; „Opfer und Gaben hast du nicht gewollt“; „Gehorsam ist besser als Opfer“ (Jes. 1,11; Jer. 6,20; Hebräer 10,5; 1. Sam. 15,22).

Was bedeutet denn das Opfer eines zerbrochenen Geistes und zerschlagenen Herzens vor Gott? Nun, es bedeutet den Bankrott des menschlichen Geistes und Eigenlebens vor Gott. Denn ein zerbrochener Geist ist ein in sich selber unfähig gewordener Geist, und ein zerschlagenes Herz ist ein tödlich getroffenes, entleertes Herz. Warum wünscht Gott ein solches Opfer von uns? Nun, er wünscht es als Beweis für unsere Einsicht in die Tiefe unseres Abfalls von ihm. Er wünscht es als Kennzeichen unserer aufrichtigen Selbstverurteilung. Er wünscht es als Merkmal unserer erkannten Unfähigkeit, ihm jemals aus uns selbst heraus etwas Wohlgefälliges bringen zu können. Er wünscht es als Beweis unserer völligen Abhängigkeit von ihm und seiner Gnade. Er wünscht es als Zeichen unseres völligen Gehorsams gegenüber seinem geoffenbarten Willen.

Aber jene erwähnten Tieropfer hatten auch noch eine andere Bedeutung. Sie sollten versinnbildlichen die Notwendigkeit eines Sühnopfers zur Tilgung unserer Sünden. Denn auch die einsichts- und reuevollste Sündenerkenntnis und Selbstverurteilung des Menschen kann seine geschehenen Sünden nicht ungeschehen machen, noch seine angeborene sündige Natur aufheben. So weisen denn alle jene Opfer hin auf

das eine große Opfer von Golgatha,

das nicht Menschen gebracht haben, sondern das Gott selbst gebracht hat. Da tat Gott, was dem Moralgesetz unmöglich war und was auch unser Fleisch nicht vermochte, nämlich da hob er selbst die Folgen unseres Abfalles auf und beseitigte unsere Schuld und Unzulänglichkeit vor ihm. Denn da gab er Jesus, seinen ewigen Sohn, und warf unser aller Sünde auf ihn, den Christus, der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat zur Abschaffung unserer Sünde durch das ein für allemal geschehene Opfer seines Leibes, und hat so durch ein Opfer auf immerdar vollkommen gemacht, die geheiligt werden (Hebr. 9,10. 26; 10,10. 14). So konnte das für uns geschlachtete Lamm Gottes tatsächlich ausrufen:

Es ist vollbracht!

Doch jetzt höre gut zu! Dieser Ausruf ist die hellste Freudenbotschaft für alle Welt, denn er bedeutet die Vergebung unserer Sünden, die Erlösung durch Christi Blut und unsere Versöhnung mit Gott. Aber er ist zugleich die vernichtende Gerichtsbotschaft für alle religiösen Leute, denn er entwertet jeden sittlich-religiösen Selbsterlösungsversuch der Menschen. Gipfelt doch das Streben und Tun aller nur religiösen Leute darin, selbst vollbringen zu wollen, was Jesus für uns vollbracht hat und was doch kein Mensch vollbringen kann, nämlich unsere Schuld vor Gott zu tilgen, unsere Natur zu verändern und uns also selbst zu erlösen! Siehe, darin unterscheidet sich das biblische Christentum von allen Religionen, denn alle Religionen predigen, was der Mensch tun muß zu seiner Erlösung, das biblische Christentum aber offenbart uns, was Gott getan hat zu unserer Erlösung. Der religiöse Mensch sucht Gott, aber unter Umgehung und Übersehung des allein gültigen Opfers Gottes in Jesus Christus.

Welch ein heilloser Irrtum!

Aber der heillose Irrtum wird zum fluchvollen Mißverständnis, wenn wir bedenken: das Opfer Jesu Christi bedeutet den Tod unseres Ich, die Opfer der religiösen Leute sollen aber bedeuten die Rettung ihres Ich.

Das Liebes- und Todesopfer Christi bedeutet die Verwerfung unseres gesamten Tuns und Opferns, belehrt uns also, wie Gott über uns aussichtslos ruinierte und gefallene Wesen denkt, und zwingt uns mithin zur Selbstbeschämung, Selbstverwerfung und Selbstaufgabe, nämlich zur Hingabe an Gott und seinen Gekreuzigten. Zerbrochenen Geistes, zerschlagenen Herzens, wie wir vorhin hörten, bringen wir Gott das einzige Opfer, das uns angesichts des Opfers von Golgatha noch zu bringen übrig bleibt und von Gott nicht verachtet wird – nämlich unser bankrottes Eigenleben, unser elendes Nichts. Niemals können wir Gott mehr bringen als dieses; niemals erwartet Gott mehr von uns als dieses! Aber das genügt auch völlig. Jeder, der vor dem Gekreuzigten den eigenen Bankrott unterschreibt, empfängt auf Grund des Opfers Christi, anstelle des verworfenen Eigenlebens Leben und Geist Christi, Vergebung der Sünden, Versöhnung und Gemeinschaft mit Gott und Fruchtbarkeit für Gott. – Wer aber nicht haßt sein eigenes Leben, kann nicht Jesu Jünger sein (Luk. 14,26).

Und nun siehe, die religiösen Leute betreiben gerade das Gegenteil; ihr Opfern bedeutet die Rettung ihres eigenen Lebens. Siehe, wie groß und reich sie doch sind! Siehe, was sie ihrem Gott nicht alles bringen können! Sie bringen ihm ihr braves, edles Herz. Sie bringen ihm ihre schönen religiösen Gefühle. Sie bringen ihm ihre gelegentliche Reue und guten Vorsätze und frommen Bestrebungen und ihr religiöses Wissen. Sie bringen ihm ihre wohlaufgezählten Kirchenbesuche, Sakramentsempfängnisse und Almosenspenden. Sie bringen ihm ihre Andachten, Tränen, Gebete und Fasten. Sie bringen ihm wohl auswendiggelernte Bibelsprüche, Gesangbuchverse und Glaubensbekenntnisse, sowie Tauf- und andere Scheine. Sie bringen ihm schöne Gesänge, Festkleider, fromme Mienen, Blumen und Wachskerzen. Sie bringen ihm ihr aufrichtiges Suchen nach Wahrheit, ihre Demut und Liebe, ihr soziales Mitleid, ihr Eintreten für soziale Verbesserung und die Veredelung der Menschheit. Sie bringen ihm einen schweren Sack voll guter Werke und respektabler Leistungen. Ja, sie bringen ihm ihre ganze höchst respektable und liebenswürdige Persönlichkeit, der jeder Nachbar und Polizist bezeugen muß, daß sie nie im Zuchthaus gesessen. Mehr noch, die religiösen Leute bringen Gott sogar ihr Leben. Sie opferten sich ja auf für irgendeine gute Sache. Denn auch heute noch gibt es wohl Leute, die im Vertrauen auf ihr religiöses Herz wie Thomas und Petrus sagen würden: „Lasset uns hingehen und mit ihm sterben!“

O ja, dies alles vermag der religiöse Mensch, denn dies ist eben Religion, aber nicht Christentum. Dies alles entspricht noch der Natur des gefallenen Menschen, bringt Betätigung und Entfaltung des Eigenlebens, verschafft Ehre und Größe dem geliebten Ich. Denn in dem allen steckt der eitle Zug des Menschen zur Selbsterlösung und Selbsterhöhung. Nicht die Tat Gottes auf Golgatha ist seine Erlösung – wieviel man vielleicht auch davon schwatzen mag –, sondern seine eigenen Taten erlösen ihn. Nicht das Liebes- und Todesopfer Christi rechtfertigt und versöhnt ihn mit Gott, sondern seine eigenen zahllosen Opfer sollen seine Rechtfertigung bewirken, d. h. dem geliebten Ich zur Rettung dienen.

Gehörst du zu der Menge dieser religiösen Leute, dann laß dir jetzt sagen: So verloren dein Suchen nach Gott ist, so verloren ist dein Opfern vor Gott, und so verloren bist du selbst. Denn nie ist es dir eingefallen, vor dem gekreuzigten Gottessohne das Todesurteil über dein selbstherrliches Ich zu empfangen. Nie hat sein Geist deinen stolzen Geist zerbrechen können! Nie ist dir das Herz zerschlagen und durchbohrt worden vor seinem durchbohrten Herzen! Nie hast du dein Leben vor ihm niedergelegt, daß er dir hätte sein Leben mitteilen können!

Er kam in diese Welt,
„Und hat um dich geworben.
Geworben, wie keiner wirbt,
Und ist für dich gestorben,
Gestorben, wie keiner stirbt. “

Und du, was hast du daraus gemacht? Eine altgewohnte Geschichte zum Auswendiglernen oder zum überlegenen Kritisieren! Ein buntes Bild! Ein Komödienspiel! Ein paar Kirchenfeste! Ein paar fidele Feiertage! Ein frommes oder kluges oder freches Geschwätz! – Willst du jetzt dabei stehen bleiben? Irre dich nicht! Christus spricht: „Wer irgend sein Leben retten will, der wird es verlieren“ (Luk. 9,21). Verrechne dich nicht! Dein Leben ist durchs Kreuz von Golgatha rettungslos verurteilt und gerichtet. Unterwirf dich jetzt im Glaubensgehorsam diesem Urteil; denn Gehorsam ist besser denn Opfer! Wer da noch ferner auf sein Fleisch säet, wird von seinem Fleisch nur Verderben ernten (Gal. 6,7). Zwar hoffst du für deine Religiosität etwas ganz anderes zu ernten.

III.

Denn das Dritte war: Die religiösen Leute erwarten von dem unbekannten Gott das Himmelreich als Belohnung für ihr religiöses Suchen und Opfern.

Dabei ist es wieder im Grunde gleich, ob man sich das Himmelreich denkt als Olymp oder Walhalla, oder als jenseitige Jagdgründe oder Luftgefilde mit schönen Huris, ( Die Huris sind nach islamischem Glauben Jungfrauen im Paradies, die als Belohnung den Seligen dienen. Koran - Sure 44:54 ) oder als Nirwana, oder als irdisches Freiheits- und Friedensreich, oder als „ewige Seligkeit“ beim lieben Gott. Hauptsache ist jedenfalls, daß alle religiösen Leute durch ihr eigenes Suchen und Tun sich einen Zustand erringen oder verdienen wollen, der ihnen irgendwie „Himmel“ scheint. Es ist der Zustand, wo man aller Lebensbeschränkung, allem Lebenskampf, aller Lebensnot, allem Schmerz, aller Schuld, allem äußeren und inneren Unfrieden, aller Gottes- oder Idealferne enthoben, also erlöst ist. Wie bemerkenswert ist es doch, daß die Menschen diesen Himmelstraum nicht los werden können! Selbst wenn sie das Jenseits leugnen, träumen sie noch vom Himmel auf Erden oder – welch hartnäckige Himmelssehnsucht! – von der Ruhe im Grabe! Siehe da, die zertrümmerte Erinnerung an ihre verlorene Größe und Bestimmung! Ja, sie fühlen und wissen es alle: Ruhe in Gott, Ruhe im „Ideal“, das wäre der Himmel!

Darum auf, laßt uns den Himmel erringen! Laßt uns einen Turm bauen, der bis in den Himmel reicht! Den Turm der guten Werke und religiösen Gebräuche! Den Turm der edlen, erhabenen Gedanken und humanen Bestrebungen! Den Turm des kulturellen Fortschrittes und der Veredelung der menschlichen Seele! Den Turm, der ins Übermenschliche hinaufführt und ins Göttliche erhebt! Denn das ist aller religiösen Menschen erhabenster und zugleich frech verwegenster Traum: „Wir werden sein wie Gott“ (1. Mose 3,5)! „Wenn es Götter gäbe“, ruft der durchweg sehr religiöse Philosoph Nietzsche aus, „wie hielte ich es aus, nicht Gott zu sein!“ Darum „werfet den Helden in eurer Brust nicht weg“, baut und ringt, daß das Erbe unser werde!

Seht ihr sie ringen und bauen, diese religiösen Leute? O, sie sind an der Arbeit! Mit höllischer Klugheit passen und fügen sie ineinander. Seht, wie sie ihre Abbruchsarbeit versuchen am Felsenturme des Wortes Gottes! Seht, wie sie das herausgebrochene Material verbinden mit Buddhismus, Theosophie, Spiritismus, Okkultismus, griechischer, mohammedanischer und verirrter katholischer Mystik, amerikanischer „Christlicher Wissenschaft“ und russischem Tolstoiismus, mit Naturwissenschaft und Kunst, mit Philosophie und Technik, mit Darwinismus und Karmalehre, mit Sozialismus, Individualismus und modernster Theologie! Seht, wie die Fundamente längst gelegt sind, wie das Bauwerk bereits imponierend in die Höhe wächst! Wie sie sich erhebt, die stolze Einheitsreligion des religiösen Menschengeistes, die eine gewaltige, alle Kulturvölker umfassende Universalreligion des Antichristentums, der ausgeborene tatsächliche „Monismus“!

Denn es ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit (2. Thess. 2,7), daß Satan in Lichtgestalt wirkt, die Wölfe im Schafspelz rauben, und der Drache wie ein Lamm redet. Das Zauberwort, mit dem er die Menschen blendet, hieß, heißt und wird heißen: Religiosität, Religiosität, Religiosität!

Drei Ziele wird diese werdende Einheitsreligion verfolgen: erstens, scheinbar vorurteilsfreiestes Gott- oder Wahrheitssuchen unter fortschreitender Verwerfung der biblischen Gottesoffenbarung; zweitens, weitgehendste Opferwilligkeit (Sozialismus, Kulturaufgaben, sanitäre oder okkultistisch-mystische Askese), also gesteigertes menschliches Tun in betreff der Selbsterlösung; drittens, die Eroberung des Himmels und der Gottgleichheit (2. Thess. 2,4). – Und alle verwegene Hoffnung wird sich dabei berauschen an dem Klang des Wortes: Entwicklung. Zugleich wird diese ausreifende Religion der Selbsterlösung immer unverhüllter gegen einen Feind kämpfen. Meinst du etwa gegen Gott? O nein, du irrst! Sie werden in hohen Worten von dem „Gott“ reden, den sie zu finden hoffen oder gefunden zu haben glauben. Meinst du etwa gegen Jesus? O nein, du irrst! Sie werden ihn immerdar als einen braven Mann ehren. Meinst du etwa gegen die Kirche? O nein, denn sie werden einen prächtigen kirchlichen Einheitskult einrichten. Aber sie werden wie ein Mann kämpfen gegen die Torheit und das Ärgernis des Kreuzes von Golgatha.

Gegen die Tat Gottes im blutigen Sühnopfer Christi werden sie sich auflehnen, die ihr Tun und Opfern entwertet. Gegen das Urteil Gottes im Kreuz werden sie rebellieren, weil es ihr stolzes Ich verwirft und ihrer Selbsterlösung widerspricht. Das aufgerichtete Fluchholz werden sie zu zertrümmern suchen, weil es ihnen den Himmel und den Thron Gottes versperrt.

Siehst du sie stürmen? Bist du gar unter den Stürmenden?

O Menschenkind, dann laß dir noch einmal ins Ohr rufen, was der Allmächtige durch den Propheten Obadja über Edom und alle rebellischen Edomiter aller Zeiten ausruft:

„Der Übermut deines Herzens hat dich verführt, der du in Felsenklüften, auf hohem Sitze wohnst und in deinem Herzen sprichst: Wer wird mich zur Erde herabstürzen? Wenn du dein Nest auch hoch bauest wie der Adler, und wenn es zwischen die Sterne gesetzt wäre: ich werde dich von dort herabstürzen, spricht Jahwe. “

Siehe, der Cherub mit dem hauenden Schwert steht vor aller Himmel Pforten und wird dir den Eingang verwehren ins Paradies deiner Selbsterlösung. Und Christus selbst wird die stolze Universalreligion des Antichristentums vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft (2. Thess. 2,8). Und auch du wirst ihm einst begegnen am Tage der letzten Abrechnung. Nicht dem braven Manne, sondern dem König aller Könige, den du einst als Lamm Gottes verwarfst. Zitternd wirst du dann vor ihm stehen, aber dich schnell deiner unbestreitbaren Religiosität entsinnen und wie in selbstverständlicher Vertraulichkeit zu sagen beginnen: „Herr, habe ich nicht in deinem Namen dies getan und das getan?“ Und er wird dir dann bekennen: „Ich habe dich niemals gekannt, weiche von mir, du Übeltäter!“ –

Verlorenes Suchen, verlorenes Opfern, verlorener Himmel!

Verlorenes Erdenleben, verlorene Ewigkeit! –

Und doch ist auch für dich der Himmel der ewigen Gemeinschaft mit Gott durch den Mittler Jesus Christus bereit; denn Jesus starb auch für dich!

Und doch bist auch du in Wahrheit bestimmt, vollkommen zu sein, wie der Vater im Himmel vollkommen ist, indem du bestimmt bist, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein! (Matth. 5,48; Röm. 8,29).

Gib jetzt dem Gottesurteil von Golgatha über dir recht. Lege dich als ein durch den Sündenfall aussichtslos ruinierter, verurteilter Verbrecher, als ein mühselig und beladener Bankrotteur und Bettler zu Jesu, deines Herrn, Füßen. Sieh in ihm allein, im Opfer seines Leibes und Blutes, den Weg zurück zu Gott. Sieh in ihm deine alleinige Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung (1. Kor. 1,30). Rechne fortan nur noch mit Jesus. Vertraue dich rückhalts- und bedingungslos der in Christus erschienenen heilsamen Gnade Gottes für arme sündige, verlorene Menschen an. Laß die Bibel als Wort Gottes rückhalts- und bedingungslos deines Fußes Leuchte und das Licht auf deinem Wege sein. Und – du wirst ein Wiedergeborener, ein aus dem Geiste Gottes erneuerter Mensch werden, eine in Christus ganz neue Schöpfung (2. Kor. 5,17), ein Kind und Sohn Gottes, ein Bürger des Königreiches der Himmel, ein Erbe ewigen Lebens und ewiger Herrlichkeit. Gott ist dann tatsächlich gefunden, alles Opfern erfüllt im Glaubensgehorsam deines vor Christi Opfer niedergelegten Lebens, und der Himmel dein ewig Erbteil, denn dein Name wird dann angeschrieben stehen im Buche des Lebens.

Menschenkind, wage diesen Glaubensschritt, unterwirf dich Jesus, und ein neues, wunderreiches Dasein, ein Leben voll Gotteskraft (1. Kor. 1,18) und Gottesweisheit wird dir mit ihm geschenkt werden.

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Parabrahm - Das Wort stammt aus dem Sanskrit (Sprache) und lässt sich mit „höchste künstlerische und geistige Vollendung“ übersetzen.
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