Theremin, Franz - Das Gebet im Namen Christi.

Theremin, Franz - Das Gebet im Namen Christi.

Am Sonntage Rogate 1831.

Ev. Johannis K. 16., V. 23.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, so ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er es euch geben.

Der Herr, dessen Himmelfahrt wir in einigen Tagen feiern werden, hat uns, die Mitglieder seiner Gemeine, noch heute vor seinem Angesicht versammelt, um uns, ehe er scheidet, eine wichtige Ermahnung an das Herz zu legen. Er öffnet den Mund und spricht in dem heutigen Evangelio und in unserm Texte: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, so ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er es euch geben. Zum Beten ermahnt er uns; vom Gebet hat der heutige Sonntag seinen Namen; vom Gebet wird heute in vielen Kirchen der Christenheit gehandelt; auch wir wollen davon reden.

Aber nicht allein zu beten, sondern auch in seinem Namen zu beten ermahnt er uns. Die Jünger wenn sie sich an diese Worte, die er zu ihnen gesprochen hatte, erinnerten, wußten wohl, was darunter zu verstehen sey. Während er noch in sichtbarer Gemeinschaft mit ihnen lebte, schon damals, hatte sein Einfluß sie dergestalt erfüllt und beherrscht, daß Alles, was sie sprachen und thaten, mit wenigen Ausnahmen, eine Frucht und Wirkung dieses Einflusses war; sie hatten in seinem Namen geredet und gehandelt. Diese Verbindung mit ihnen sollte, obwohl er in den Himmel zurückkehrte, nicht aufhören; sie sollte, trotz dieser scheinbaren Entfernung, noch näher und inniger werden; und wenn sein Einfluß schon früher sie größtentheils beherrschte, so sollte er nun gänzlich und ausschließlich sich ihrer bemächtigen, so daß alles was sie thäten mit Worten und Werken, und auch ihr Beten daraus hervorginge. So verstanden sie die Ermahnung des Herrn, in seinem Namen zu beten.

Wir sollen im Namen Christi beten: das heißt also, meine Brüder, unser Beten, so wie unser ganzes inneres und äußeres Leben, soll ein Ausfluß und eine Wirkung der Gemeinschaft seyn, worin wir uns mit Christo befinden; außerhalb dieser Gemeinschaft ist es unmöglich entweder überhaupt, oder doch nach Gottes Wohlgefallen und uns zum Segen, zu beten. Dies wolle n wir anwenden auf drei Arten des Gebetes - in denen vielleicht das ganze Beten beschlossen seyn möchte: erstlich auf das Gebet der Freude; zweitens auf das Gebet der Noth; drittens auf das Gebet der Liebe. - Herr, lehre uns beten, ehe Du von hinnen scheidest!

Das Gebet der Freude muß im Namen Christi geschehen; es muß eine Wirkung der Gemeinschaft seyn, worin wir uns mit ihm befinden; außerhalb dieser Verbindung werden wir im Glücke entweder gar nicht, oder doch nur selten und ohne Innigkeit beten. Gott grüßt Manchen, der ihm nicht dafür dankt, ist ein Sprichwort, dessen Wahrheit sich nur zu oft bestätigt. Wer könnte es leugnen, daß wir in unserm gegenwärtigen Zustande, bei allen Mühseligkeiten und Leiden, welche die unerläßliche Strafe unserer Verderbtheit sind, doch von unzähligen Wohlthaten Gottes überschüttet werden, wodurch seine mehr als väterliche Liebe die Zeit unserer Pilgrimschaft verschönen will? Wer müßte aber nicht auch erkennen, daß nur von Wenigen Seiner dabei gedacht, nur von Wenigen Ihm dafür ein herzlicher gerührter Dank gezollt wird? Und woher kommt es denn, daß man, mit dem Sprichwort zu reden, den väterlichen Gruß nicht kindlich erwiedert? Daher ohne Zweifel, weil man jenen Gruß unendlicher Liebe, den Er durch Christum vom Himmel herab uns zugewinkt hat, nicht versteht und nicht annimmt; weil man seine Vaterhuld in der größten ihrer Gaben nicht erkennt, so erkennt man sie auch nicht in den geringeren. Fern von Christo ist man auch fern von Gott; fühlt sich nicht gedrungen, zu ihm zu reden und ihm zu danken.

Wenn wir am Morgen gesund erwachen, und uns sogleich vom blauen Himmel ein heiteres Sonnenlicht entgegenstrahlt; wenn wir uns frohen Muthes, mit neu belebten Kräften des Geistes und des Körpers an unsere Arbeit begeben, die, schnell und glücklich gefördert, aus einer Beschwerde eine Freude wird; wenn wir aus dem Hause treten, und die laue Frühlingsluft uns umfängt; wenn wir sehen, wie die Erde und alles, was aus ihrem Schooße emporwächst, dem Winke des Schöpfers gehorsam, einen Reichthum von Blättern und Blüthen entfaltet; wenn wir am Schlusse eines Tages an welchem kein Unfall weder uns noch die Unsrigen berührte, ermüdet, ohne ermattet zu seyn, einem erquickenden Schlafe entgegengehn: sind das nicht große Wohlthaten Gottes; Wohlthaten, die doch zuweilen von ihm empfangen zu haben, wohl Keiner unter uns wird ableugnen können? Aber haben wir ihn wohl immer dafür gepriesen, ja haben wir immer seiner dabei gedacht? Der Undank der Menschen ist so groß, daß sie ihn sogar in einen Grundsatz verwandelt haben. Der beste Dank gegen Gott, hört man behaupten, das sey der frohe Genuß seiner Gaben. Aber solchen Dank vermag ihm auch ein Thier zu entrichten; der Mensch, sollte man meinen, der müßte bei der Gabe sich des Gebers erinnern, und gerührt zum Himmel emporblicken. Wenn wir Einer dem Andern etwas schenken, so pflegen wir das ein Angedenken zu nennen, und dadurch den Wunsch auszudrücken, daß man sich unser dabei erinnere; und Gottes Wohlthaten sollten zwar verschlungen, an Ihn selbst aber sollte nicht dabei gedacht werden? Wodurch nun geräth man in solche thörichte, sündliche Gleichgültigkeit? Durch die Entfernung von Christo. Hat man den Sohn zum Bruder, so hat man auch einen Vater im Himmel, dem man zu danken sich verpflichtet fühlt, und gegen den man gern diese Pflicht erfüllt. Dank dir, Vater im Himmel, spricht man dann, Dank dir für deine freundliche Sonne, deinen blauen Himmel, für das Gefühl von Gesundheit, das mich durchströmt. Aus derselben Liebe, aus welcher der Rathschluß zu meiner Seligkeit hervorging, flossen auch diese geringeren, aber lieblichen Gaben! Diejenigen aber, die nicht an Christum glauben, die können nicht einmal aus ihrem Herzen heraus die ersten Worte des Glaubensbekenntnisses beten: Ich glaube an Gott Vater; für die gibt es keinen Vater im Himmel, sondern nur einen gewissen todten, tauben, eigensinnigen, sich selbst gebährenden und wieder verzehrenden Götzen: die sogenannte Natur. Dieser dankt man nicht, weil sie nicht denkt; für diese fühlt man nichts, weil sie nichts empfindet.

Betrachten wir nun unsere bürgerlichen Verhältnisse, so müssen die Wohlthaten, die wir in denselben genießen, uns um so größer erscheinen, je seltener sie jetzt unter den Völkern geworden sind. Der verderbte Geist dieser Welt, seitdem er unter mehreren von ihnen in offenbare Empörung hervorbrach, hat die Ruhe aus ihrer Mitte verscheucht; die Leidenschaften fluchen umher und können das alte Bette des Gehorsams nicht wiederfinden. Auch die Schrecknisse des Krieges unter christlichen Völkern sind erneut, und auf manchem Schlachtfelde ist schon das Blut in Strömen geflossen. Die Gegenwart ist ein trübes, unheilschwangeres Räthsel; und die Zukunft, die es lösen soll, wird mit Besorgniß erwartet. Indessen ist dieser Frühling gekommen; seine Sonne scheinet auf die Tempel und Palläste dieser Hauptstadt hernieder, und sieht unsern Zustand unverändert. Ruhe und Vertrauen im Innern, Achtung von Außen, diese großen Güter, die so manches Volk eingebüßt hat, sind uns ungeschmälert geblieben; und so sehr wir uns auch durch den Gedanken an die Zukunft zum Ernst und zur Wachsamkeit aufgefordert fühlen und fühlen müssen, so bleiben Angst und Furcht doch von uns fern. Gegen diese großen Vorzüge, die jetzt so wenig Völker mit uns theilen, sind wir keinesweges blind; wir erkennen, sie, wir freuen uns ihrer; aber ob wir alle den Gott, der sie uns gab, dafür preisen, das darf ich^ bezweifeln. Denn auch dieses Gebet des Lobes für unser bürgerliches Glück, es müßte ja im Namen Christi geschehen; im Glauben an ihn, der ein Reich auf Erden gestiftet hat, zu dessen Verbreitung die Schicksale der Völker dienen müssen; im Glauben an eine göttliche Weltregierung, die nur in Christo uns klar geworden seyn kann; im Glauben an eine göttliche Gnade, die sich am deutlichsten im Werke der Erlösung offenbart. Diejenigen, die an Christum glauben, werden Gott also auch für diese Wohlthaten danken; Diejenigen, die nicht an ihn glauben, werden den Quell derselben überall suchen, nur nicht in seiner Gnade, werden vielleicht sich selbst und ihrem Verdienste, aber nicht ihm den Dank dafür zollen.

Doch unter allen göttlichen Wohlthaten werden wohl keine höher von uns geschätzt, sehnsüchtiger begehrt als diejenigen, die uns in unsern häuslichen Verhältnissen beglücken. Ich habe nicht nöthig, sie Euch zu schildern, ich darf sie nur nennen, so werden Eure Herzen, und auch vielleicht Eure Augen von Rührung überfließen. Welch ein Tag, wo ein Kind die Taufe empfängt, wo der Vater sich freut, daß es ihm geboren, daß ihm seine Gattin erhalten ward!- Der Sohn, die Tochter ist herangewachsen, hat mit jedem Jahre die Hoffnungen der Eltern schöner erfüllt, hat nun auch den Gefährten auf dem Gange durchs Leben gefunden. Das junge Paar empfing den Segen der Kirche, vom Altare kehrt es zurück, und bittet, voll kindlicher Liebe und Dankbarkeit noch einmal um den Segen der Eltern. Was ist aber dies? Die Mitglieder der Familie sind beisammen, alle so froh und doch alle so still auf ihren Zügen sind noch Spuren der verschwindenden Trauer. Ach! der Vater, die Mutter war schwer erkrankt, und es gab Augenblicke, wo man an der Herstellung zweifelte. Jetzt ist die Gefahr vorüber, die Furcht der herzzerreißenden Trennung verschwunden, sie werden noch eine Zeitlang hienieden Hand in Hand ihre Pilgerschaft fortsetzen. Vater und Mutter sind nun beide wohlbetagt; ihr Haus, wie die Kinder sich daraus entfernten, ist immer stiller und einsamer geworden. Warum gehen sie denn heute so froh umher in der einsamen Wohnung? Sie reden von ihren Kindern, wie sie alle auf verschiedenen Wegen ein so freundliches Loos gefunden haben; und heute, heute soll ja das eine ihrer Kinder, das bisher in einer so weiten Entfernung von ihnen lebte, in ihre Nähe zurückkehren. Wie viel Glück, wie vielen Segen hat Gott ausgegossen über dieses Haus! Sind denn aus diesem Hause auch recht viel Dankgebete zu ihm emporgestiegen? Ohne Zweifel! - wenn nämlich der Herr ein Mitbewohner dieses Hauses war. Wenn ihm das neugeborne Kind durch Glauben und Vertrauen in die Arme gelegt ward, daß er es segnete; wenn man bei der Stiftung des Ehebündnisses seine Stimme hörte und sein Klopfen an die Thür, um eingelassen zu werden, und der dritte in dem Bunde zu seyn; wenn man ihn sitzen sah am Bette des Kranken, als den Arzt für Leib und Seele; wenn die Eltern, als ihre Jahre sich mehrten, oft und dringend ihn baten: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget: dann - zweifelt nicht - dann ist keiner dieser Freudentage dem Hause erschienen, wo es nicht ein Haus des Dankes, des Gebetes, wo nicht jedes Herz ein brennender Weihrauchaltar gewesen wäre. Ist Christus aber hier nicht der Gefährte des häuslichen Lebens gewesen, so hat man auch, selbst wenn man von Gottes Segnungen überschüttet ward, wenig oder gar nicht sein gedacht, gebetet, gedankt! Selbst in der Freude kann man nur beten in seinem Namen.

Und in der Noth - wird man es da ohne ihn vermögen? Haben wir gern anerkannt, daß es viel Glück und Freude hienieden gibt; so werden wir ebenfalls zugeben müssen, daß es auch an Leiden und Trübsalen nicht fehlt. In der Freude, im „Glück war das Beten uns schwer, ja unmöglich, wenn es nicht durch Christum aus unserm Herzen hervorgerufen ward; in der Noth wird es uns noch schwerer, es wird uns durchaus unmöglich seyn, wenn Er uns nicht zur Seite sieht. Denn das Glück erhebt uns von der Erde, und bringt uns näher dem Gott, der uns sein freundliches Angesicht zeigt; aber das Unglück beugt nieder; es vergrößert gleichsam die Entfernung zwischen uns und dem Ewigen, und das zaghafte Herz überredet sich gern, daß es von dem Gott, dessen Hand so schwer auf ihm liegt, nicht die Erfüllung, ja nicht einmal die Anhörung seiner Bitten zu gewärtigen habe. Um das Gemüth aus dieser Niedergeschlagenheit zu erwecken; um die Gedanken, die furchtsam am Boden schleichen, ja die sich schwermuthsvoll in die Eingeweide der Erde und in ihre dunkelsten Schlünde vergraben möchten, zum Himmel emporzutreiben; um Gottes Gnade zu vertrauen in dem Augenblick, wo man seine härtesten Züchtigungen erfährt: dazu bedarf es einer mächtigen Hülfe, die nur im Glauben an Christum zu finden ist, in einem Leben, das wir in Verbindung mit ihm führen, und aus welchem dann auch das Beten in seinem Namen hervorgeht.

Wir gedenken hier zuerst unserer größten Noth - derjenigen, worein die Sünde uns versetzt. Von dem Gefühle dieser Noth ist wohl immer unsere Seele befangen und beklommen; aber wir suchen es durch unzählige Täuschungen zu unterdrücken, wir schließen die Augen, um nicht zu sehen, was doch nur allzu sichtbar ist. Nun aber kommt ein Augenblick - vor dessen Gewalt entschwinden diese Täuschungen, und die Augen werden wider Willen uns aufgethan. Gott, wie viel Verirrungen in unserm vergangenen Leben! Welche Vernachlässigung der göttlichen Gnade und ihrer uns so reichlich dargebotenen Hülfe! Welcher entsetzliche Einfluß ist von uns ausgegangen, durch den auch andere Menschen nicht nur in Unglück, sondern in Sünde gestürzt worden sind! Und wenn wir nun in unser Herz blicken, so finden wir darin die Quelle aller dieser Greuel, die Quelle, die noch viel böser ist als der Ausfluß, die böse bleibt, auch wenn der Ausfluß zurückgehalten wird. Was nun? Sollen wir vor dem, was uns aufgedeckt ward, den Vorhang fallen lassen, und uns überreden, es sey nichts wirkliches, es sey nur ein Traumbild der Nacht, nur die Ausgeburt eines kranken Gehirns? Oder sollen wir, ganz von dem Gefühle unserer Verworfenheit beherrscht, an der Vergebung unserer Sünden, an der Heilung unserer geistigen Uebel verzweifeln? Vor dem Einen wie vor dem Andern wolle Gott uns bewahren, denn beides hieße uns ins Verderben stürzen. Was sollen wir denn? Beten, Gott um Vergebung anrufen. Wohl! Aber können wir es auch? Ist Beten in einem solchen Zustande so leicht? Der Sünder im Staube der Erde, der soll die Arme emporstrecken zu dem heiligen Gott, der über den Wolken thront, mit der Hoffnung, der ewige Richter werde das nicht verdammen, was sogar das eigene Gewissen schon verdammt hat? Wer vermag es? Der allein, der zwischen dem zürnenden Himmel und der Sündenbefleckten Erde das Kreuz aufgerichtet sieht, woran Christus gestorben ist; der allein welcher in seinem Tode das Sühnopfer erblickt, welches die Sünden der Gläubigen vertilgt. Dieser, der im Namen Christi betet, dieser allein wird beten, wird sprechen können: Vergib mir meine Sünden! Denn er hegt die Hoffnung, daß sie ihm schon vergeben sind, eine Hoffnung, die wenigstens im Keime vorhanden seyn muß, wenn auch nur das erste, schwächste Bußgebet aus unserm Herzen hervordringen soll. Wer nicht im Namen Christi um Vergebung der Sünden bitten kann, der - das behaupte ich, meine Brüder, und das wird Eure Erfahrung bestätigen - der vermag überhaupt nicht darum zu bitten; dem bleibt nichts übrig als Selbsttäuschung oder Verzweiflung.

Sind wir von dieser Angst befreit, wissen wir, daß uns um Christi Willen die Sünden vergeben sind, so ist eine andere Noth nur um so fühlbarer geworden - die Sünde selbst, die noch in uns zurückblieb. Soll sie stets in uns herrschen; auch dann noch in uns herrschen, wenn wir schon für die Vergehungen, die daraus entsprangen, Begnadigung erlangt haben? Sollten wir nicht aus Dank für diese unaussprechliche Barmherzigkeit Gottes, sie unterdrücken, und dazu alle unsere Kraft anwenden? Unsere Kraft? Was wird sie vermögen? Dem äußern Verhalten eine pflichtmäßige Einrichtung zu geben. Aber wird sie auch das selbstsüchtige, hochmüthige, zornige, neidische Herz uns aus der Brust reißen, und ein anderes an die Stelle setzen können? Unmöglich, das wäre ja ein Vernichten und ein Schaffen; das kann menschliche Kraft nicht. Das vermag nur Gott, und sein Wort versichert uns, daß er es thut, wenn er darum gebeten wird. Was sagt nun der Ungläubige, selbst wenn er ein redlicher Mann ist, und von seinen Schwächen gern befreit seyn möchte, was sagt er zu dieser Verheißung? Gott, so spricht er achselzuckend, wird meinetwegen keine Wunder thun. Wie spricht aber der, welcher an Christum glaubt? Gott, spricht er, der in Christo so manches Wunder gethan hat, um mich begnadigen zu können, wird abermals ein Wunder thun, um mich zu heiligen. Er betet in Christi Namen, und wird geheiligt.

Die geistige Noth ist zwar immer die größte; aber auch die irdische Noth kann groß und furchtbar seyn. Ich habe Euch schon im Laufe dieser Betrachtung in ein mit allen Glücksgütern reichlich versehenes Haus geführt; laßt uns jetzt in ein anderes treten, wo Armuth und Elend herrschen. Wir haben vielleicht nicht weit zu suchen, denn in dieser volkreichen Stadt wohnt oft nicht fern vom Ueberfluß der drückendste Mangel. Was sehen wir? Nackte Wände; statt des Bettes, ein Strohlager, auf demselben ein Kranker. Der Vater ist es, der, so lange er arbeiten konnte, die Familie ernährte, aber jetzt kann er es nicht. Es ist Winter; draußen eine bittere Kalte, und in der Wohnung auch, denn es fehlt an den Mitteln, sie zu erwärmen. Frau, Kinder, mit Lumpen kaum bedeckt, sitzen, stehen um den Kranken - frieren und hungern. Und sie beten nicht, und aus dieser Hütte des Elends erhebt sich kein Flehn zum Himmel? Nein; sie murren wohl; sie suchen Hülfe bei Bekannten und Unbekannten; aber zu Gott, dem Vater der Armen, nehmen sie nicht ihre Zuflucht. Ist es möglich? Da die Noth so dringend, die Verheißung so klar und ausdrücklich ist: Rufe mich an in der Noth, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen? Was hilft das Alles? Sie glauben ja nicht an Christum; er ist ja nicht ein Mitbewohner dieser elenden Hütte. Wenn er es wäre, o sie hätten längst gebetet in seinem Namen, und der Vater unsers Herrn Jesu Christi hatte schon längst einen hülfreichen Engel in ihre Mitte, hatte wenigstens seinen überschwänglichen Trost in ihre Herzen gesendet. Aber ach! die Armen, diese Lieblinge des Herrn, die Er niemals verließ, haben ihn zum Theil verlassen; und während jetzt mancher Reiche, der seines Standes wegen in Purpur sich kleiden muß, durch Glauben selig wird, geht mancher Lazarus verloren durch Unglauben.

Nicht nur in den Hütten der Armen ist Noth anzutreffen; überall wo Menschen wohnen, findet sie Eingang, und jetzt hat sie ein Haus besucht, das sonst nur wegen des Glückes, das darin herrschte, bekannt war. Ein Glied der Familie, und gerade dasjenige, um welches alle als um ihren Mittelpunkt sich bewegten, von welchem über alle ein segensreicher, heilsamer Einfluß sich verbreitete - gerade das ist gestorben; jetzt eben gestorben, eben hat man ihm die Augen zugedrückt. Ganz unerwartet, aus heiterm Himmel ist der Schlag gekommen. Noth vor wenigen Tagen - wer hätte das erwartet? Eine kurze Krankheit; die Aerzte gaben Hoffnung; auf einmal war es entschieden. Da liegt nun der Todte, um ihn stehen die Lebenden, die alle todt scheinen wie er; alle bleich, regungslos, den starren Blick bald auf ihn, bald auf den Boden geheftet. - Was, ihr Unglücklichen, wollt ihr ganz verzagen, ganz untergehn in euerm Schmerz? Wollt Ihr euch nicht ermannen; nicht bedenken, was Ihr einer dem andern, was ihr dem theuern Todten, der Euch verlassen hat, schuldig seyd? - Fürchtet nicht für diese, sie können beten; das ist die große Wohlthat, die ihnen jetzt der Herr, an den sie glauben, verleiht. Immer war er ein Freund dieses Hauses; sie riefen ihn herbei, um das Glück, das er ihnen schenkte, zu segnen, und er saß fröhlich unter den Fröhlichen. Auch jetzt kommt er zu den Leidenden leidend, mit der Blässe des Grabes, mit dem Todeszug im Angesichte, mit offnen, blutenden Wunden. Auch jetzt sitzt er unter ihnen; sie fühlen seine Nähe; und der starre Schmerz, die unnennbare Angst löset sich auf in einen Strom von Thränen. Sie knieen nieder, und: Vater im Himmel! so rufen sie, der Du für uns deinen Sohn in den Tod gegeben hast; Sohn Gottes, der Du am Kreuze gestorben bist; Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und von großer Gnade und Treue! Es ist alles gut, es ist alles sehr gut, es ist alles Liebe; es soll zu unserm Heile dienen; es wird dazu dienen. Preis Dir jetzt und in Ewigkeit! - Wäre Christus nicht in ihrer Mitte gewesen, hätten sie also beten können; und hätten sie es nicht gekonnt, was wäre aus ihnen geworden?

Werden wir nicht auch sterben; werden wir nicht vielleicht manche schmerzenvolle Tage und Nächte auf dem Krankenlager zubringen? Welche Thätigkeit bleibt uns dann noch übrig, wenn das Tagewerk des Lebens schon aufgehört hat; welcher Trost, wenn kein Trost mehr auf Erden zu finden ist? Das Gebet. O meine Brüder, ich beschwöre Euch um der Ruhe und der Erquickung willen, die ich Euch so von Herzen in euern letzten Augenblicken wünsche, glaubet an Christum; wandelt vor seinem Angesichte; haltet fest an ihm. Sonst fürchte ich sehr, Ihr werdet in jenen Augenblicken nicht beten können, Ihr werdet bei den bittern Schmerzen der Krankheit, bei dem bittern Scheiden von dieser Erde den Trost des Betens entbehren. Aber wenn Ihr Christo treu geblieben seyd im Leben, so wird er Euch im Tode nicht verlassen. Wenn Ihr schon die nächsten Angehörigen nicht mehr erkennt, so werdet Ihr noch seine Nähe und Gegenwart fühlen. Wenn Ihr schon keinen Gedanken, kein Bild mehr festhalten könnt, so wird doch deutlich das Kreuz Euch vorschweben, an welchem der, vor welchem im Himmel alle Engel und Seligen ihre Kronen niederwerfen, größere Schmerzen als die Eurigen erduldet; an welchem der Sohn Gottes dem Tode, den nun auch Ihr leiden sollt, seine Furchtbarkeit genommen hat. Wenn Ihr nicht mehr sehen, hören, sprechen, denken könnt, werdet Ihr noch beten können; und betend in Christi Namen werdet Ihr seufzen in Euerm Innern: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!

Solltet Ihr nun denken, meine Brüder, außer dem Gebet der Freude und dem der Noth gebe es kein anderes mehr, so würdet Ihr irren. Wir haben noch von dem vollkommensten Gebet zu Euch zu reden, von dem Gebet der Liebe.

Denn die Tage der hohen Freude und der bittern Noth sind doch nur selten im Leben; die mehrsten Tage, das sind solche, wo sich nichts Glückliches und nichts Unglückliches ereignet; wo nicht einmal die Theilnahme und Neugier einen bedeutenden Gegenstand findet; wo man von der gewohnten Arbeit zu der gewohnten Ruhe und Erholung übergeht; wo man immer das Heute mit dem Gestern verwechseln könnte, denn das Eine sieht dem Andern gleich; wo das Gemüth, ohne Anregung von Außen, leicht in Kälte und Trockenheit versinkt. Soll man nun etwa in einem solchen Zustande aufhören zu beten; das heißt: soll man die größte Zeit seines Lebens - denn dieser Zustand ist ja der gewöhnliche - ohne Gebet zubringen? Soll man, wenn man kalt, trocken und nüchtern am Morgen aufgestanden ist, ehe man sich zur kalten, trockenen und nüchternen Arbeit setzt, die bußfertige Demüthigung vor Gott und die Anrufung seiner Gnade unterlassen? Soll der Vater nicht die Seinigen, die schon anfangen, sich zu zerstreuen, indem sie der gewohnten täglichen Arbeit nachgehn, zur Morgenandacht versammeln? Und wenn das geschehn, wenn es trotz dem Mangel an äußerer Aufforderung, nicht als ein todtes Werk der Gewohnheit, sondern aus einem innern Triebe des Herzens vollbracht werden soll: wodurch wird es vollbracht werden können, als durch Liebe?

Ist denn für ein liebendes Her; Gott nicht immer derselbe, in Zeiten der Freude und in Zeiten der Trauer, in guten und in bösen Tagen, wenn im Innern die feurigste Begeisterung, und wenn Trockenheit und Kälte darin herrscht? Ist er nicht immer für ein solches Herz der allein Vollkommne, allein Selige, mit dem zu reden immer die höchste Seligkeit ist, er selber mag nun uns näher treten durch bedeutende Schickungen, durch empfindliche Einwirkungen seines Geistes, oder er mag gleichsam sich von uns entfernen und schweigen? Wird in einem solchen Herzen nicht immer eine stille Flamme brennen, auch wenn sie sich durch keine höhere Gluth der Andacht offenbart; wird es nicht auch in dem gewöhnlichen, trägen und schleppenden Gange des Lebens das Bedürfniß fühlen, sich vor Gottes Angesicht zu stellen, und seine Gegenwart zu suchen; wird es ihm nicht - etwas neues vortragen, wenn es etwas neues weiß - wo nicht, das alte, das schon tausendmahl gesagte, Abbitte derselben Sünden, Verlangen nach derselben Gnade, wie zwei alte Freunde, anstatt gegen einander zu schweigen, sich lieber dieselben Geschichten wiederholen, die schon bekannten, die ein jeder beifällig anhört?

Und ist nun jede Handlung in unserm Innern um so vollkommner, je weniger darin unser eigenes Selbst, und je mehr Gott darin hervortritt, so wird dies Gebet der Liebe auch viel höher zu achten seyn, als das Gebet der Noth und der Freude. Wir beten, getrieben durch Dankbarkeit für ein ersehntes und empfangenes Gut, durch eine hohe und freudige Begeisterung: hierin ist viel von Gott, ohne dessen Geist wir nicht beten können, und zu dem das Gebet uns erhebt; aber es ist darin auch viel von uns selber, nämlich eine sehr hervortretende, in wonnevollen Gefühlen aufbrausende Stimmung des Gemüths; ein solches Gebet ist gut, nothwendig, unerläßlich; aber es ist nicht das vollkommenste. Wir beten, wenn wir in der Trauer, in der Angst, in der Noth, verlassen von den Menschen und verlassen von uns selbst, keinen Trost und keine Hülfe zu finden wissen, als bei Gott: Heil uns, daß wir es thun, daß wir uns in seine Vaterarme werfen, seine Gemeinschaft suchen; dies ist immer gut, aus welchen Antrieben es auch geschehen mag, aus Noth oder aus Liebe, um Unsertwillen oder um Seinetwillen. Diesmal, wir müssen es bekennen, geschah es mehr um Unsertwillen; es war wohl gut, aber es gibt noch etwas Besseres. Und was ist dieses Bessere, dieses Beste im Gebet; wann findet es Statt? Dann, wenn wir weder durch Freude noch durch Schmerz, weder durch Begeisterung noch durch Angst getrieben, sondern allein in dem ewigen, unauslöschlichen, von allen wechselnden Stimmungen unabhängigen Verlangen nach Gott, ihn suchen nicht um Unsertwillen, sondern um Seinetwillen. Das ist das Höchste, denn dabei ist Gott fast alles, und wir sind dabei für nichts.

Die Vollkommenheit dieses täglichen Gebetes zeigt sich auch in seinen Wirkungen, worin es die der andern Gebete übertrifft. Denn, meine Brüder, wenn Ihr überhaupt betet, so wißt Ihr wohl aus eigener Erfahrung, daß das Gebet der Noth zwar immer verhindert, daß Noth uns schade, daß es aber die Noth selbst nicht immer hinwegnimmt. Als Ihr mit einer mächtigen Verehrung kämpfen mußtet, da finget ihr zuerst an, eifrig und dringend zu beten; ihr kämpftet siegreich, und dies war die Frucht des Gebetes; aber dennoch wurdet Ihr nicht gänzlich von der Versuchung befreit; sie blieb gleich einem Felsen, den die Meereswoge nicht aus der Stelle zu rücken vermag, ob sie gleich mächtig auf ihn einstürmt. Die Noth selbst zu entfernen, das ist nur dem täglichen Gebete vorbehalten. Dieses scheint im Augenblick selbst beinahe keine Wirkung hervorzubringen, wie diese auch nicht von einem einzelnen Regentropfen erwartet werden kann. Aber wie der Tropfen, wenn er beständig, unaufhörlich fällt, in den härtesten Felsen hineindringt und ihn spaltet, bis, er zusammenstürzt: so wird durch den täglichen, stündlichen Ruf um Gnade die Noth selber gehoben. Man hat manche Jahre gebetet, und ganz mit dem Beten beschäftigt, hat man wenig auf den Erfolg geachtet; nun tritt auch dieser deutlich hervor. Die Verhältnisse haben sich günstig verändert; die verderbtesten Triebe, die so unsäglich viel Kämpfe verursacht, so viele bittere Schmerzen gekostet haben, wo sind sie? Mit der Wurzel sind sie ausgerissen; der Boden des Herzens ist ganz von ihnen gesäubert.

Darf ich nun, um das Gebet der Freude, der Noth und der Liebe zu schildern, mich eines Bildes bedienen, so würde ich sagen: Der, welcher in der Freude betet, gleicht einem Manne, der durch ein liebliches Gefilde, einen anmuthigen Lusthain wandelt. Er blickt wohl empor zu dem Himmel und zu Dem, der so viel Herrliches schuf und ihn dadurch entzückte; aber er ist doch eben so sehr mit den Gaben als mit dem Geber beschäftigt; und durch die grünen, schattigen Wipfel der Bäume wird ihm oft der Himmel entzogen. Wer in der Noth betet, ist dem Wanderer gleich, der durch ein rauhes, finsteres, grauenvolles Felsenthal zieht. Er sucht wohl die Sonne, daß ihr Licht ihn erfreue, daß ihr Strahl ihn erwärme, daß er durch sie geleitet, seine Richtung nicht verfehle, und einen Ausgang finde; aber oft wird sie ihm durch die starr emporstrebenden Felsen verborgen, und oft muß er selber den Blick auf den Boden heften, um nicht in einen Abgrund zu stürzen. Wer hingegen bei der Nüchternheit des täglichen Lebens das Gebet der Liebe beharrlich fortsetzt, der gleichet einem Manne, der in einer weiten, unabsehbaren Ebene wandelt. Auf der Erde gibt es nichts, das ihn erfreuen oder betrüben, das ihn reizen oder erschrecken könnte; auch richtet er nicht sein Auge auf die Erde; er erhebt es zum Himmel, der sich über ihn ausbreitet, und dessen Anblick ihm durch nichts entzogen wird. Wie Moses, als er die Heerden weit hinein in die Wüste getrieben hatte, den Busch, der im Feuer brannte, gewahr ward, und sprach: Ich will dahin und besehn dies große Gesicht: so sieht auch er ungehindert die Pracht der in Osten aufgehenden Sonne, er schaut die glühenden Farben ihres Untergangs; und selbst unter dem Schatten der Nacht preiset er Gott, mit allen den unzähligen Sternen, die an dem verdunkelten Himmel hervortreten.

Bedarf es jetzt noch der Erinnerung, daß ein Gebet, wie wir es Euch so eben beschrieben haben, nun im Namen Christi möglich ist? Wer anders als Er, wird bei der Nüchternheit und Kalte des täglichen Lebens, das heilige Feuer der Liebe tief im Herzen unterhalten, daß es still daselbst fortbrenne , und niemals verlösche? Wer anders als Er wird an jedem Morgen und an jedem Abend das Verlangen nach Gott immer aufs neue beleben? Wer anders als Er wird uns das kindliche Vertrauen einflößen, in welchem wir unserm himmlischen Vater Jahr für Jahr dieselben Bitten, ohne Furcht und ohne Ermüdung wiederholen? Wer anders als Er, wenn wir zu ihm selber beten, kann das Gebet in die treuherzige Unterredung eines Freundes mit seinem Freunde verwandeln, zu welcher wir nicht nur bei besonderen Gelegenheiten uns einfinden, nicht nur, wenn wir mit Feier- oder mit Trauerkleidern angethan, nicht nur, wenn wir mit Freudenöl gesalbt oder in Sack und Asche gehüllt sind; sondern bei welcher wir täglich, unaufgefordert, und gleichsam in unserm Hauskleide erscheinen?

Hätte ich Euch nun wohl, meine Brüder, deutlicher als durch diese Betrachtung von der Nothwendigkeit überführen können, an Christum zu glauben und in ihm zu leben? Denn das ist doch gewiß ein wahrer, von Euch als richtig anerkannter Grundsatz, daß das Gebet die immerwährende Beschäftigung des Christen, daß es gleichsam sein tägliches Brot seyn soll. Ist es nun aber ausgemacht, daß wir nicht anders beten können, als im Namen Christi, weder in der Freude, noch in der Noth, noch in dem gewöhnlichen Gange des Lebens: was folgt daraus, meine Brüder? Daß im Glück wie im Unglück, und auch in den kalten und gleichgültigen Tagen, Christus Euer unzertrennlicher Gefährte seyn muß. Ihr wünscht Euch Glück und Freude; auch ich wünsche sie Euch, in wiefern sie Euch heilsam sind. Wenn sie erscheinen, so stehe Christus Euch zur Seite, daß Ihr in seinem Namen beten möget. Ihr könnt noch von vielen Leiden und Schmerzen heimgesucht werden; wenn sie kommen, so siehe Christus Euch zur Seite, und gebe Euch die Kraft, in seinem Namen zu beten. Ihr werdet oft weder in Freude noch in Trauer, sondern in Kalte und Trockenheit auf Euerm Lebenswege einhergehen. O beneidenswerthe Kälte, o heilige Trockenheit, wenn Christus Euch zur Seite sieht, und das Gebet der Liebe aus Euerm Herzen hervorruft! - Eben dies können wir anwenden auf die Zeiten des Kirchenjahres. Die Tage seines Leidens, die Tage seines verklärten Wandels auf Erden habt Ihr mit Christo durchlebt. In den ersten mußtet Ihr euch oft zum Gebet des Schmerzes, in den andern zum Gebet der Freude angeregt fühlen. Bald, wenn die zunächst bevorstehenden Feste vorüber sind, gleitet der Rest des Kirchenjahres ohne einen solchen belebenden Wechsel still und einförmig dahin. Werdet Ihr auch dann nicht trage werden im Gebet? Gewiß nicht, wenn Ihr in diesen festlichen Zeiten, in neu belebter Liebe zu dem Herrn, den Entschluß gefaßt habt, daß Er durch das ganze Jahr Euer Begleiter seyn soll. Ist das Euer Vorsatz, dann seyd Ihr wohl bereitet seine Himmelfahrt zu feiern, denn bei dieser sollen zwar unsere Blicke ihn, der sich gen Himmel erhebt, begleiten, unsere Herzen aber sollen fühlen, daß er bei uns bleibt alle Tage bis an der Welt Ende. Ist das Euer Vorsatz, dann darf ich in Eurer aller Namen sprechen: Scheide jetzt, o Herr; das was die heiligen Feste, die dir gewidmet sind, in uns, bewirken sollten in diesem Jahre, ist vollbracht! Amen.

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