Spurgeon, Charles Haddon - Ein aufmunterndes Wort in Zeiten der Not
“Darum, liebe Männer , seid unverzagt; denn ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist.“
Apostelgeschichte 27,25
Die Gegenwart eines mutigen Mannes in der Stunde der Gefahr ist ein sehr großer Trost für seine Gefährten. Es ist etwas Großes, Paulus so kühn, so ruhig zu sehen in der Mitte des heulenden Sturmes und ihn so aufmunternd und ermutigend sprechen zu hören zu der Mannschaft und zu den Soldaten und den Gefangenen. Ihr müsst es in manchen Ereignissen der Geschichte gesehen haben, dass es doch im Grunde der Eine Mann ist, der die Schlacht gewinnt; alle übrigen tun das ihrige wohl, wenn der Eine Heldengeist das Banner erhebt. Dann und wann hören wir den oder jenen Einfaltspinsel gegen „das Predigtamt des Einen Mannes“ reden das es doch ein Predigtamt Eines Mannes gewesen ist von Anbeginn der Welt bis auf den heutigen Tag; und wenn ihr je versucht, eine andere Form des Predigtamtes zu haben, ausgenommen die, dass jeder einzelne Heilige sein eigenes Amt ausübt und es gründlich, herzlich, unabhängig und tapfer im Angesicht Gottes tut, so geratet ihr bald auf Flugsand. Bedenke, christlicher Mann, dass, wo immer du hingestellt bist, du der Eine Mann sein sollst und Mut und Unabhängigkeit des Geistes und Stärke der Seele von Gott erhalten, um damit die um dich her zu trösten, welche von einer Schwächeren Art sind. Handle so, dass dein Vertrauen auf Gott die müden Hände stärkt und die strauchelnden Knie erquickt, und dein ruhiger, gefasster Blick denen, die verzagten Herzens sind, sagt: „Seid stark, fürchtet euch nicht.“
Wenn ihr dieses tun sollt, und ich hoffe, ihr werdet es tun, im Krankenzimmer, in den Nöten des Lebens, in der Kirche und überall sonst, so müsst ihr selber stark sein. Nehmt es als eine gute Regel an, dass nichts aus euch kommen kann, das nicht in euch ist.
Ihr könnt Anderen keine wirkliche Ermutigung geben, wenn ihr keinen Mut in euch habt. Nun, der Grund, weshalb Paulus im Stande war, seine Gefährten kühn zu machen, war der, das er sich selbst in seinem Gott gestärkt hatte; er war ruhig, sonst hätte er nicht die um ihn her beruhigen können. Denkt ihn euch aufgeregt und ganz zitternd und doch sagend: „Liebe Männer, seid unverzagt.“ Wie! Sie hätten gedacht, dass er ihrer spottete, und würden erwidert haben: „Sei unverzagt selbst, lieber Mann, ehe du uns ermutigst.“ So, meine lieben Brüder und Schwestern, müsst ihr auf Gott trauen und ruhig und stark sein, sonst werdet ihr nicht so viel Nutzen in der Welt und in der Kirche sein, wie ihr es solltet. Werdet voll, dann werdet ihr überfließen, aber ihr könnt nie Andere füllen, bis ihr selber voll werdet. Seid selber „Stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke,“ dann werdet ihr wie ein aufgehobenes Panier sein, um das sich die Furchtsamen scharren werden. Diesmal wollen wir sehr wenig von Paulus sprechen, aber sehr viel zu uns selber. Möge Gott zu uns sprechen! Möge der Heilige Geist unsere Herzen aufrichten und uns auf den Weg des Friedens und der Stärke führen. Wenn Paulus stark war, so war es, weil er Gott glaubte, lasst uns von diesem Glauben sprechen. Paulus sprach, da er stark war, Worte des Trostes zu Anderen: lasst uns zweitens sehen, ob wir nicht Worte der Aufmunterung zu unseren Gefährten in der Not reden können. Wir wollen schließen mit solchen Worten, wie Gott und geben wird.
I.
Zuerst denn, Paulus war stark, weil er Gott glaubte. Der Glaube macht die Menschen stark - nicht im Kopf, sondern im Herzen. Zweifler sind gewöhnlich starrköpfig - die Thomasart von Leuten, die hartnäckig erklären, dass sie nicht glauben wollen, wenn sie nicht Beweise nach ihrem gefallen haben können. Wenn ihr gewisse Zeitungen, Journale, vierteljährliche Zeitschriften usw. lest, so werdet ihr sehen, dass die Zweifler, die immer den Skeptizismus erheben und ausfindig machen, dass mehr Glauben in ihrem Zweifel ist, als in der Hälfte aller Glaubensbekenntnisse usw., besonders stark in der oberen Region sind, nämlich im Kopf, nur, dass es eine Art Stärke des Kopfes ist, die wirkliche Schwachheit in sich schließt, denn Hartnäckigkeit ist selten mit Weisheit verbunden. Sie spotten beständig über die Gläubigen, als schwache Leute, was ein klares Anzeichen ist, dass sie selber nicht sehr stark sind, denn es ist eine Regel ohne Ausnahme, dass wenn ein Mann seinen Gegner verachtet, er selber die Partei ist, welche verachtet werden sollte. Wenn gewisse Schriftsteller in Wut geraten über „evangelische Plattheiten“, wie sie es gewöhnlich tun, so sehen sie nur in Anderen einen Fehler, dessen sie sich selber schuldig machen.
Jeder, der auf die skeptische Literatur des heutigen Tages einen Blick geworfen, wird mir Recht geben, dass die Plattheiten auf die zweifelnde Seite des Hauses hinüber gegangen sind. Niemand kann solch fließenden Unsinn schreiben und solche Abgeschmacktheiten sagen, wie die Schule des neueren Zweifels und der „Bildung“; Sie halten sich für die Weisesten der Weisen, aber da sie behaupten, weise zu sein, sind sie Narren geworden, und ich weiß, was ich sage. Es ist wahr, dass die evangelische Partei schal und stumpf geworden war, aber die andere Partei hat uns darin überholt. Sie sind bei weitem stumpfer, flacher und nutzloser. Wenn ein Mensch den Glauben aufgibt, so gibt er die Kraft auf; wenn er „liberale“ Ansichten in der Religion annimmt und nichts entschieden glaubt, so hat er Mark und Sehnen seiner Seele verloren. Es ist überall wahr, in allen Dingen, dass der, welcher fest glaubt, ein Element der Kraft in sich hat, wovon der Zweifler nichts weiß. Selbst wenn ein Mensch sich etwas irrt in dem, was er glaubt, so ist doch eine Kraft in seinem Glauben, obgleich es teilweise eine Kraft zum Schaden sein mag; hingegen ist eine gewaltige Kraft zum Guten in einem Gläubigen, wenn er das Rechte glaubt. Paulus glaubte an Gott und ward deshalb stark im Herzen und zwar an Bord des scheiternden Schiffes der Mittelpunkt der Hoffnung, die Hauptstütze des Mutes.
Aber beachtet, der Glaube des Paulus war Glaube an Gott. „Ich glaube Gott“, sagte er. Niemand anders im Schiff konnte irgend eine Hoffnung auf Gott sehen. Mit Ausnahme von einem oder zweien, die gleichen Sinnes mit Paulus waren, dachten alle, dass Gott sie verlassen hätte, wenn sie überhaupt an Gott dachten. Aber in jener Nacht hatte bei Paulus ein Engel gestanden, frisch vom Himmel, glänzend von der Gegenwart Gottes, und gestärkt durch seine Botschaft sprach Paulus: „Ich glaube Gott“. Das war etwas mehr als zu sagen: „Ich glaube an Gott“; dies tun viele und schöpfen nur wenig Trost von diesem Glauben. Aber 2 ich glaube Gott, glaube ihm, glaube seine Wahrhaftigkeit, glaube das Wort, das er gesprochen hat, glaube seine Gnade und Macht. Ich glaube Gott“. Dies machte Paulus ruhig, voll Frieden, stark. Wollte Gott, Alle, die sich Christen nennen, glaubten wirklich Gott.
Da er Gott glaubte, so glaubte er die Botschaft, die Gott ihm gesandt hatte., sog jedes Wort ein und ward dadurch belebt. Gott hatte gesagt: „Fürchte dich nicht Paulus, ich habe dir geschenkt alle, die mit dir schiffen“. Er glaubte es. Er fühlte sich gewiss, dass Gott, da er es verheißen, im Stande sei, es zu tun; und unter dem Heulen der Winde hielt er sich an diese Verheißung. Er war gewiss, dass Keinem ein Haar vom Haupt entfallen würde. Der Herr hatte das bewahrende Wort gesprochen, das war genug für seinen Diener. Hat er es gesagt und soll er es nicht tun?
Hat er es gesprochen und soll es nicht geschehen? Er glaubte Gott, dass es so werden würde, wie ihm gesagt war.
Und er tat dies - merkt euch das, liebe Freunde - als nichts Anderes da war, woran er glauben konnte. „Ich glaube Gott“, sagte er. Er hätte zu dem Unterhauptmann sagen können, wenn er gewollt: „Ich glaube nicht an die Schiffsleute, sie sind augenscheinlich ratlos und wissen nicht, was zu tun. Wir werden vor dem Winden dahingetrieben und Segel und Tafelwerk sind nutzlos. Ich glaube nicht an die Leute selber, denn sie machen ein Komplott, in den Kahn zu flüchten und das Schiff mit allem darin untergehen zu lassen. Wir müssen sie an Bord haben, aber ich traue nicht auf sie, ihre Hilfe ist von geringem Belang, verglichen mit dem göttlichen Beistand“. Er sagt nicht: „Ich glaube an dich, den Unterhauptmann, dass du militärische Disziplin aufrecht halten kannst und so werden wir eine bessere Gelegenheit zur Rettung haben“. Nein, das Schiff war dem Untergang nahe. Sie hatten alle Taue um dasselbe herumgelegt und es untergürtet; aber er konnte klar sehen, das dies alles nicht helfen würde. Die heftige Windesbraut warf das Schiff hin und her und trieb es dem Ufer zu; aber er sprach ruhig: “Ich glaube Gott“. Ah, das ist ein großes - Gott zu glauben, wenn die Winde stürmen - Gott zu glauben, wenn die Wellen heulen gleich wilden Tieren und einer den anderen folgt wie eine Hetze von Wölfen, die alle suchen, dich zu verschlingen. „Ich glaube Gott“. Dies ist das echte Erzeugnis des Glaubens - dies, was einem Sturm folgen kann. Die gewöhnliche Art des Glaubens der Menschen ist Schön-Wetter-Glaube, ein Glaube, der es liebt, sein herrliches Bild in der gläsernen Welle abgespiegelt zu sehen, aber weit weg ist, wenn die Sturmwolken zum Kampf heranziehen. Der Glaube der Erwählten Gottes ist der Glaube, welcher im Finstern leben kann, der Glaube, welcher ruhig im Aufruhr ist, der Glaube, welcher singen kann mitten im Leiden, der Glaube, der am hellsten ist, wenn Alles um ihn herum dunkel wie die Mitternacht ist. „Ich glaube Gott“, sagte er, als er nichts Anders hatte, woran er glauben konnte. „Meine Seele harrt nur auf Gott; denn er ist meine Hoffnung“. Sage du, o meine Seele: „Wenn gleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, doch wollen wir uns nicht fürchten, denn Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben“.
„Gott lebet noch,
Seele, was verzagst du noch?
Lass den Himmel samt der Erden
Immerhin zu Trümmern geh'n;
Lass die Höll entzündet werden,
Lass den Feind verbittert steh'n,
Lass den Tod und Teufel blitzen:
Wer Gott traut, den will er schützen.
Seele! So gedenke doch:
Lebt doch unser Herr Gott noch“.
Da der Apostel Paulus Gott so wahrhaft und wirklich glaubte, so schämte er sich nicht, dies zu sagen. Er sagte es offen zu Allen um ihn he: „Es soll kein Harr von eurem Haupt umkommen, denn ich glaube Gott“. Nun, es ist nicht so leicht, euren Glauben aufzuwerfen und ihm den rauen Unwetter auszusetzen und den Ohren rauer Menschen. Mancher hat die Verheißung geglaubt, aber hat es nicht recht sagen mögen, denn er hat in seiner Seele flüstern hören: „Gesetzt, es würde nicht wahr, wie würde der Feind sich dann freuen! Wie würden die, welche mich hörten, traurig sein, wenn sie fänden, dass ich im Irrtum wäre“. So macht der Teufel den Glauben stumm, und Gott wird die Ehre geraubt. Unter dem Namen der Klugheit lauert eine ungläubige Selbstsucht. Bruder, leihe mir dein Ohr, damit ich dir zuflüstern möge: „Du glaubst gar nicht“. Das ist nicht die rechte Art des Glaubens. Rechter Glaube an Gott spricht gerade heraus und sagt: „Gott ist wahrhaftig und ich will alles auf sein Wort wagen“. Er verschluckt nicht seine eigenen Worte und behält seine Gedanken für sich; sondern wenn die Zeit kommt und Andere in Schwierigkeiten und Zweifel sind, so ermutigt er diese, indem er ruft : „Ich glaube Gott“. Er schämt sich nicht zu sagen: „Der Herr Jesus, des ich bin und dem ich diene, stand bei mir diese Nacht und sprach mit mir und ich bekenne das“. Ich wollte zu Gott. Alle Christen wären bereit, den Handschuh hinzuwerfen und gerade heraus zu sprechen; denn wenn Gott nicht wahrhaftig ist, lasst uns nicht vorgeben, ihn zu vertrauen, und wenn das Evangelium eine Lüge ist, lasst uns ehrlich genug sein, es zu bekennen. Aber wenn es wahr ist, warum sollten wir daran zweifeln und mit angehaltenem Atem sprechen? Wenn Gottes Verheißung wahr ist, warum sollten wir ihr misstrauen? Welche Entschuldigungen gibt es für dieses Zaudern? „O“, sagt Einer, „aber da möchten wir große Gefahr laufen“. Gefahr mit Gott, mein Herr? Gefahr, ob Gott sein Wort halte oder nicht? Das kann nicht wahr sein. „Es bleibe vielmehr also, dass Gott sei wahrhaftig und alle Menschen falsch“. Last Himmel und Erde zum Chaos zurückkehren und zu alten Nacht, aber der Höchste kann sein Wort nicht brechen oder seine Verheißung zurückziehen, Deshalb, o ihr Paulusse, wenn ihr eine Botschaft von dem Höchsten erhaltet, verkündet sie rund umher und zeigt euren Glauben.
Ich möchte, dieses kleine Wort fiele in die Ohren Einiger von euch, die meinen, das sie Christum lieb haben, aber nie ihre Liebe bekennen - ihr , die ihr dort im Hintergrund verborgen seid. Kommt heraus und zeigt euch!
Und ihr, die ihr den Heiland bekannt habt, tut es mehr und mehr, und
„Hängt das Schild heraus ans Licht,
Schämt euch seines Namens nicht“.
II.
Nun, wenn wir irgendein Maß von dem Glauben des Paulus haben, lasst uns versuchen, ob wir nicht Andere aufmuntern können, wie Paulus es tat. Lasst die Sprache unseres Textes auf unseren Lippen sein: „Darum, liebe Männer, seid unverzagt, denn ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist“. Zuerst, ihr werdet suchende Seelen treffen. Sich haben noch Christum nicht gefunden, aber sie hungern und dürsten nach ihm. Sie sagen: „O, dass ich wüsste , wo ich ihn finden könnte“. Ihr, die ihr Gott glaubt, seid verpflichtet, tröstlich mit ihnen zu sprechen und zu sagen: „Liebe Männer, seid unverzagt, denn ich glaube Gott, es wird alles geschehen, wie mir gesagt ist“. Da ist einer, der über die Sünde trauert. Geht und sagt, das Schmerz über die Sünde süßer Schmerz ist und das Niemand je bereuen sollte, das er über seine Fehler trauert, sondern sich freuen, das Gott ihn in Stand setzt, einen heiligen Kummer, einen Schmerz der Reue zu fühlen. Gotthold erzählt uns, das er eines Tages zu einem Manne gerufen ward, der, als er in sein Zimmer trat, in Tränen ausbrach; und es dauerte lange, bis der gute Pastor nachdenken konnte, was ihn so unglücklich mache. Zuletzt brachte der Mann die Worte heraus: „o, meine Sünde, wie ich dich hasse! Meine Sünde, wie ich darüber trauere“! worauf Gotthold, der beim Anblick seiner Traurigkeit geworden war, lächelte und sagte: „Freund, deine Traurigkeit ist meine Freude. Ich habe nie einen froheren Anblick, als wenn ich einen Menschen um seine Sünde trauern sehe“. „O“, erwiderte der Andere, „sagt Ihr das“? „Ja, wahrlich“, sagte er, „es gibt viele Leidtragende, die um Andere Leid tragen, aber selig sind die, welche um sich selber Leid tragen. Es gibt Viele , die trauern, weil sie nicht ihren eigenen Willen haben können; aber es sind Wenige, die trauern, weil sie ihren eigenen Willen gehabt haben und den Willen des Herrn nicht beachtet haben. Ich freue mich, denn für Solche, wie du bist, starb Jesus. Komm, und traue ihm, denn wo Schmerz und die Sünde ist, wird bald Freude über Vergebung sein“. Nun, flüstere in das Ohr des Reuigen. Sage dem Traurigen, das Gott verheißen hat, seine Nacht in Tag zu wandeln und Sack und Asche in Schönheit.
Vielleicht triffst du einen Anderen an, der sich in einem Zustand befindet, in dem er täglich um Gnade bittet. „O“, sagt er, „ich habe gebetet und gebetet und gebetet. Ich kann keinen Tag vorüber gehen lassen, ohne um Vergebung zu beten; aber meine Gebete scheinen wieder zu mir zurück zu kommen. Ich erlange keine günstige Antwort“. Bruder, einen Menschen in diesem Zustand solltest du aufrichten und zu ihm sprechen: „Sei unverzagt, Freund, denn ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist, und er hat mir dies gesagt: Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopftet an, so wird euch aufgetan“. Sage der betenden Seele, dass das gebet nie vergeblich ist und das zu seiner Zeit, „der da bittet, empfängt“. Dein Zeugnis zurückhalten, wird Grausamkeit gegen den Suchenden sein und ein Raub an Gott, zu dessen Ehre du verpflichtet bist, zu sprechen.
Möglicherweise triffst du einen Anderen, der sagt: „Ich beginne jetzt, es auf Christum hin zu wagen. Ich wünsche zu glauben, aber ach, mein Vertrauen ist so schwach. Ich meine, das ich ihm vertraue, aber mir ist bange, ich tue es nicht. Ich weiß, es gibt keinen anderen Heiland, und ich ergebe mich ihm; aber doch wache ich ängstlich über mein Herz, aus Furcht, mein Glaube sei nicht der wahre“. Sage dieser Seele, dass Jesus deutlich gesagt hat: „Wer zu mir kommt, den will ich nicht hinaus stoßen“, und sprich: „Sei unverzagt, denn ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist“. Sage dem zitternden Herzen, das Jesus noch nie einen Gläubigen verworfen hat, wie zitternd sein Vertrauen auch ist. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet. Lass den Trost, den du fühlst, indem zu Christo kommst, so anderen Suchenden mitgeteilt werden, wie die Jünger Brot und Fische unter die hungrige Menge verteilten.
Vielleicht findest du Einen, der sagt: „Ich wünsche die Erneuerung meiner Natur. Ich bin so sündig. Ich kann glauben, das Christus mir vergibt, aber mein Herz ist so furchtbar betrügerisch und ich fühle durch solche starke Leidenschaften und böse Gewohnheiten mich gebunden, das ich sehr bange bin“. Gehe und sage dieser Seele: „Sein Name soll Jesus heißen, denn er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden“. Sage dem Bekümmerten, das der Herr ein steinernes Herz hinweg nehmen und ein Fleischernes geben kann. Sage, das Christus gekommen ist, den Gefangenen die Freiheit zu bringen und die Menschen von den Banden der Sünde frei zu machen, uns sage ihm, dass du Gott glaubst, das es so geschehen wird, wie er sagt, und er hat gesagt, und du weißt, es ist wahr, das er euch von der Sünde reinigen und ganz heiligen will. Alle und jede Seele, die vertrauensvoll zu Jesu kommt und in ich ruht, soll Heiligung in ihm finden, so dass sie die Sünde hassen, meiden und überwinden wird.
Ich weiß nicht, wie ich es anfangen soll, aber ich wünsche, ich könnte in zwei oder drei Worten etwas sagen, das jedem Christen hier vermöchte, mit zehnfachem Eifer nach armen, suchenden Seelen auszusehen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ausgenommen dies. Es ist ein Bruder weniger heute Abend in diesem Haus. Es war Einer hier, vor zwei Sabbaten noch, dem ich nie nötig hatte, zu sagen, er möchte für geängstigte Seelen Teilnahme haben. Er war immer hier oben in der großen Versammlung, und sah nach ihnen aus und dann unteren bei der Betstunde zu demselben Zweck. Viele hat er nach diesem Gottesdienst hier oben eingeladen, hinunterzugehen, und dort mit ihnen von dem Herrn Jesu gesprochen. Es war unser lieber Bruder Berdon, der ein gewaltiger Seelenjäger war vor dem Herrn, und der lebte, um Seelen zu suchen. Er ist gegangen und mein Herz trauert um ihn. Ach, mein Bruder, wann werde ich je Einen wiedersehen, wie du warst? Nun, ich wünschte, Jeder von euch versuchte, seinen Platz auszufüllen. Richtet nur das Auge auf die, welche die Macht des Wortes zu fühlen scheinen und dann tretet zu ihnen mit einem aufmunternden Wort, ähnlich dem des Apostels: „Liebe Männer, ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist“.
Nun, es ist noch eine andere Art von Leuten da, die errettet sind, aber sie haben schwachen Glauben und ihr starkgläubigen Leute solltet sie ermutigen, indem ihr ihnen sagt, dass ihr Gott glaubt, das es so geschehen wird, wie euch gesagt ist. Einige von diesen Kleingläubigen sind ihres inwendigen Verderbens bewusst. Sie meinten, als sie gläubig wurden, sie würden niemals mehr irgend welche Kämpfe fühlen; ihre Vorstellung war, sie würden von den Angriffen der Sünde errettet in dem Augenblick, da sie wiedergeboren würden. Aber nun entdecken sie, das die alte Viper in ihnen nicht tot ist. Sie hat eine Schlag am Kopfe erhalten, aber sie ist nicht tot; sie sehen Lüste und Verderben in ihren Herzen, und können es nicht verstehen. Geht und sagt ihnen, das ihr dasselbe fühlt, aber das, Dank sei dem Herrn, er euch den Sieg gibt, durch unseren Herrn Jesum Christum. Die arme junge Seele, die sich gerade aus der Finsternis zum Lichte durchringt, und anfängt, gegen das innere Verderben zu streiten, wird sehr getröstet werden, wenn ihr so eure Erfahrung bezeugt, und euren Glauben an den endlichen Ausgang erklärt.
Einige dieser Schwachgläubigen leiden unter äußerer Versuchung. Mancher junger Mann sagt: „Es ist schwer, ein Christ zu sein, da wo ich arbeite“. Manches junge Mädchen muss sagen: „Vater und Mutter sind gegen mich“. Andere haben zu klagen, das alle ihre Gefährten im Geschäft sie zum Bösen versuchen, und das sie wenige haben, die ihnen helfen. Geht und sagt ihnen von dem all genugsamen Herrn. Erinnert sie daran, das er „die Füße seiner Heiligen bewahrt“. Sagt ihnen, das sie Tag für Tag beten sollen: „Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel“. Sagt ihnen, das Stärke genug in Christo ist, die Seinen zu bewahren. Heißt sie, sich unter dem Schatten seiner Flügel zu verbergen.
Ihr habt dies getan und habt eine sichere Zuflucht und deshalb könnte ihr vertrauensvoll zu ihnen sagen: „Liebe Männer, seid unverzagt, denn ich glaube Gott, das es also geschehen wird, wie mir gesagt ist“.
Ihr werdet Andere finden, deren Klage ist: „Ich bin so schwach. Wenn ich ein Christ bin, so bin ich doch zu nichts gut. Ich habe wenig Frucht im Gebet oder Macht, Jemanden zu erbauen. Ich glaube, ich bin der unnützeste in dem ganzen Haushalt“. Sagt diesem. „Er gibt den Müden Kraft, und Stärke genug den Unvermögenden“. Sagt ihnen, das der Herr die seinen nicht verlässt, sondern er wird die Lämmer in seine Arme sammeln und in seinem Busen tragen und die Schafsmütter führen“. Erzählt ihnen von der Treue und Freundlichkeit des guten Hirten uns sprecht: „Seid unverzagt, schwach, wie ihr seid, wird des Herrn Stärke euch aufrecht halten; und das er verheißen hat, die Seinen zu bewahren und mich immerdar bewahrt hat, so zweifelt nicht, denn es wird euch eben so geschehen, wie mir“. Vielleicht werden sie sagen: „Ach, aber ich werde vom Satan angefochten, Lästerliche Gedanken werden meiner Seele eingegeben, Ich weiß nicht ein noch aus“. Dann sagt ihnen, das der Herr sein Volk in Stand setzt, zu rufen: „Freue dich nicht, meine Feindin, das ich darnieder liege; ich werde wieder aufkommen“. Sagt ihnen, das, wenn der Feind heranzieht wie eine Flut, der Geist des Herrn ein Banner gegen ihn aufrichten wird. Wenn sie ihre Gefahr fühlen, so weiset sie auf ihren großen Beschützer hin, den Herrn Jesus, der gekommen ist, die Werke des Teufels zu zerstören und sagt: „ihr werdet ihn besiegen, ihr werdet ihn doch besiegen. Der Herr wird den Satan in Kurzem unter die Füße treten. Seid unverzagt: denn ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist“.
Es ist viel zu tun für fröhliche Gläubige unter den Schwachmütigen, den Furchtsamen, verzagten usw.; ich hoffe ernstlich, das sie daran gehen werden.
Nun, wenn ihr diese Aufgaben vollbracht habt, so empfehle ich eurer Aufmerksamkeit eine dritte Klasse von Personen, nämlich die, welche in großen Leiden sind. Gott hat viele Kinder, die sehr leiden, in der Welt. Ich lernte neulich eine Lektion, die ich, meine ich, nimmer vergessen werde. Ich ward, nachdem ich gepredigt hatte, gebeten, eine Dame zu besuchen, die an Rheumatismus litt. Nun, ich weiß aus bitterer Erfahrung, was Rheumatismus ist, aber als ich Eine sah, deren Finger und Hände ganz ihre Form verloren hatten, so dass sie unfähig zu jeder Bewegung war, ausgenommen, dass sie ihre Hand aufheben und wieder fallen lassen konnte - als ich den Schmerz auf ihrem Gesicht ausgeprägt sah und hörte, das sie zweiundzwanzig Jahre diese Qual erlitten, da sagte ich: „Sie haben mir eine Predigt über Geduld gehalten, und ich hoffe, ich werde Nutzen davon haben. Wie kann ich ungeduldig sein, wenn Sie so viel zu Leiden haben“? Nun, wenn ihr geht und Kranke besucht - und ich nehme an, ihr tut dies, und wenn Krankheit in euer eigenes Haus kommt - sagt ihnen: „Seid unverzagt, denn es wird also geschehen, wie mir gesagt ist;“ und was ist mir gesagt? Nun, das er sein Volk in den schwersten Trübsalen erhalten wird. Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in der siebten wird dich kein Übel rühren“. Sagt ihnen, das der Herr die Trübsale der Seinen segnen werde, denn: „Denen die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen“. Sagt ihnen, das Gott auf diese oder jene Weise sein Volk aus der Trübsal herausbringen wird, denn er spricht: „Der Gerechte muss viel leiden, aber der Herr hilft ihm aus dem allen“. Und wenn ihr ihnen diese tröstlichen Dinge sagt und sie selber glaubt - denn das ist die Hauptsache - wenn ihr selber ihre Wahrheit erfahren habt, so wird eurer Zeugnis sie trösten. Ihr werdet Einigen begegnen, die um einen Toten trauern, die das Licht ihres Hauses verloren haben und denen die Lust ihrer Augen mit einem Schlag„ genommen ist. Richtet diese auf und sagt ihnen die lieblichen Dinge, welche Gott zu den Verlassenen spricht. Er ist „der Richter der Witwen und der Vater der Vaterlosen“, und lasst es euch angelegen sein, zu erklären, das ihr glaubt, er sei es. Ihr werdet gottesfürchtige Leute antreffen, die Prüfungen zu bestehen haben. Viele junge Leute haben durch schwere Proben hindurch zu gehen. Ich meine Prüfungen, wie diese: „Wollen sie diese Stelle annehmen, junger Mann? Der Lohn ist hinreichend, nicht wahr“? „Ja, mein Herr, damit wäre ich wohl zufrieden, ich glaube nicht, das ich eine bessere Stelle finden könnte, was das Geld betrifft“. „Sie verstehen, dass sie den Sonntag nicht für sich haben werden und das wir keine Religion hier brauchen“. Nun, junger Mann was sagst du dazu? Besinne dich nicht zweimal, meine Freund, sondern sprich: „Nein, was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele“? Sprich gerade heraus und sei nicht bange, das versuchliche Anerbieten auszuschlagen. Viele Schriften können dir sagen, dass du unverzagt sein sollst, denn wenn du dies tust, so wird Gott dich segnen. Du sollst selbst in diesem Leben deinen Lohn haben, sowohl wie im künftigen, wenn du entschieden und fest für Gott bist und seinen Weg gehst. Ich könnte viele Schriften nennen, die dir erzählen könnten, das der Herr ihnen geholfen, als sie auf die Probe gestellt wurden, fest zu bleiben, und das sie ihn jeden Tag ihres Lebens loben müssen, während gewisse Andere sich den Umständen gefügt und ein wenig nachgegeben haben, und diese sind von dem Wege Gottes abgekommen und haben ihr ganzes Leben lang von Einem zum Anderen rennen müssen, und obgleich sie noch Christen sind, so genießen sie doch nie die Freude am Herrn. O, liebe Männer, seid unverzagt, wenn ihr um Christi willen zu leiden habt, denn er kann euch viel mehr geben, als ihr durch ihn verlieren werdet, und über Alles will er euch Frieden des Gewissens geben, welcher alle Minen Kaliforniens wert ist. Solltet ihr Verfolgung zu leiden haben, einige von euch, so hoffe ich, werdet ihr Mitchristen antreffen, die euch sagen werden, euch nicht zu fürchten, denn der Herr kann machen, das ihr euch desto mehr freut, je mehr ihr verachtet und verleumdet werdet. Glaubt das, und ihr werdet es mehr finden.
Und ihr, ihr angefochtenen Kinder Gottes, ihr, die ihr das Licht seines Angesichtes verloren habt, diejenigen unter uns, die sich in Gott freuen, möchten zu euch kommen und bezeugen, dass er euch nur einen kleinen Augenblick verlassen hat, aber in der Fülle seiner Barmherzigkeit zu euch zurückkehren will. Wir glauben Gott, das, ob der Tag dunkel oder hell ist, und ob der Weg rau oder eben ist, sein Herz doch dasselbe ist, und er nicht ablassen wird von der Errettung eines Einzigen seiner Erwählten.
So, liebe Freunde, habt ihr weiten Raum für euren Glauben, ihn zu üben, indem ihr Andere tröstet. Strenget euch an in diesem freudenvollen Dienste.
Ich habe noch eine andere Anzahl von guten Leuten, zu denen ich sprechen muss. Es gibt einige Christen, die sehr für die Lade des Herrn zittern. Ich treffe gelegentlich gut Brüder an, sehr gute Brüder, die in Versuchung sind, die Sünde Ufias zu begehen - ihre Hand auszustrecken, um die Lade zu halten, weil die Ochsen sie schütteln, als wenn Gott nicht seine eigene Sache beschützen könnte. Einige sagen, das alle guten Leute aussterben, ich habe sogar gehört, das sie alle schon entschlafen sind und eine Säule das Hauses Gottes nach der anderen hinweggenommen, was aus der Kirche werden wird? Was wird aus der Kirche werden?
„Mein Vater! mein Vater! Wagen Israels und seine Reiter“! Was wird aus der Wahrheit, der Sache Gottes und der Kirche werden? Ihr kennt den Ausdruck jener Methodistin bei der Leichenpredigt, als der Pastor sagte: „Nun dieser ausgezeichnete Diener des Herrn gegangen ist, wissen wir keinen, um seinen Platz auszufüllen. Die Bannerträger sind hinweggenommen und wir haben gar keinen übrig, der mit ihnen verglichen werden kann. Es scheint, als wenn die Herrlichkeit weiche und die Treuen unter den Menschen verschwänden“. Die würdige Mutter in Israel rief von einem der Seitengänge aus: „Ehre sei Gott, das ist eine Lüge, ich habe oft Lust gehabt, dasselbe zu sagen, wenn ich über den Mangel an großen und guten Männern habe jammern hören und trübe Prophezeiungen von den schrecklichen Zeiten, die kommen werden. „Ehre sei Gott, er wird nie seine Kirche wegen Mangel an Führern aussterben lassen; er hat noch irgendwo eine große Reserve“. Wenn alle Männer, welche heute das Evangelium predigen morgen auf ihren Kanzeln vom Schlage gelähmt niedersänken, so würde der Heilige Geist doch stets Männer befähigen, das Evangelium Jesus Christi zu predigen. Niemand von uns ist notwendig für ihn, noch ist irgend ein bloßer Mensch notwendig für Gott. Geratet nicht in solchen Gemütszustand, das ihr ungebührlichen Wert auf Menschen oder Mittel legt. Die Errettung der Seelen ist Gottes Werk, und wenn es Gottes Werk ist, so wird es fortgehen. Seid dessen ganz gewiss. Es ist nicht zu fürchten, dass irgendein Werk umstürze, welches Jehova aufbaut. In dieser unserer Kirche des Tabernakels verlieren wir nach und nach unsere Führer, und ich habe sagen hören und muss bekennen, ich habe beinahe gedacht: „Wenn So=und=So ginge, Niemand würde je ihren oder seinen Platz ausfüllen“. Solche ernste und heilige Christen scheinen unentbehrlich und wir fühlen, als würde ihre Hinwegnahme tödlich sein. Doch, es ist nicht so, liebe Freunde, es ist nicht so. Andere stehen auf, und Gottes Werk geht fort. Christen sollten zuversichtlich sein, wie die heldenmütigen Spartaner. Die alten Männer schritten vornan in der Prozession und sagten: Wir sind tapfer gewesen, und zeigten ihre Narben, dann folgten die starken Männer in der Blüte ihrer Tage und sagten: „Wir sind tapfer, und entblößten ihren Arm zum Kampf. Und dann, wenn jemand sich verwunderte, was wohl geschehen wäre, wenn die Alten gegangen wären und die Starken in der Schlacht gefallen, da kamen die Knaben und Jünglinge hinten an uns sagten: „Wir wollen tapfer sein, denn wir sind Spartaner“. Ich sehe meine grauköpfigen Brüder vom Schauplatz abtreten und ich preise Gott, das, obgleich sie es nicht sagen, ich es von ihnen sagen kann: „Sie sind tapfer gewesen“. Gelobt sei Gott, wir habe auch einen guten Stab tätiger Mitarbeiter, von denen ich sagen kann, obgleich sie es nicht sagen dürfe: „Sie sind tapfer“. Und da drüben sind die jungen Kämpfer, die herankommen - die jungen Männer und die jungen Weiber. Ich sehe es in ihren Gesichtern, das sie lächeln bei dem Gedanken, unter das Herr Christi gezählt zu werden, und ich bin überzeugt, sie beabsichtigen, tapfer zu sein und für die gute alte Sache einzutreten, und für das blutbefleckte Banner Christi, eben wie ihre Väter getan. Anstatt der Väter sollen die Kinder sein; Gott mache sie weit bessere Krieger, als wir gewesen sind. Brüder, lasst uns nicht entmutigt werden, denn ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist; „der Herr denkt an uns und segnet uns“.
Viele Gemüter sind in einem Zustand großer Bekümmernis wegen der Ausbreitung des Irrtums. Ich weiß nicht, was England widerfahren wird, den weinenden Propheten zufolge. Die Zeichen der Zeit sind sehr schlecht, und die, welche Propheten sein wollen, sagen, das ein furchtbarer Sturm herum zieht. Mein Barometer zeigt nichts dergleichen an, aber ihr steht auf „Viel Regen“ oder „Stürmisch“. Vor nicht langer Zeit ging ich mit einem vortrefflichen Manne, dessen Namen ich nicht nennen will, da ich glaube, er muss sehr krank an dem Morgen gewesen sein. Er erzählte mir, er glaube, es noch zu erleben, das die Straßen Londons voll Blut fließen würden wegen der ungezügelten Demokratie, dem Atheismus und Radikalismus der Zeiten. In der Tat, er meinte, alles sei aus den Fugen und wir trieben - ich weiß nicht, wohin. Es ist nicht lange her und ich erinnere, das ich ihn am Ärmel zupfte und sagte: „Aber, mein lieber Freund, Gott ist nicht tot“. Nun, das ist mein Trost. Gott ist nicht tot und er wird den Teufel noch schlagen. So gewiss Jesus Christus den Sieg am Kreuz gewann, wird er den Sieg über die Sünde der Welt gewinnen. Es ist wahr, es ist eine schwere Zeit für das Christentum und die Ungläubigen streiten mit neuen Beweisgründen wider uns, aber wenn ich an sie denke, fühle ich Lust zu sagen, was der Herzog von Wellington bei Waterloo zu den Generalen sagte: „Hart schießen, meine Herren, hart schießen! Aber wir wollen sehen, wer m längsten schießt“. Und das sagen wir auch. Es mag „hart' Schießen“ für die christliche Kirche sein, aber wir wollen sehen, wer am längsten schießt. Bisher - diese 1800 Jahre oder mehr - hat das Geschütz des Evangeliums fortgefahren zu schießen und ist weder vernagelt, noch abgenutzt. Unsere Gegner, die haben ihr Geschütz recht viele male gewechselt. Die Kanone unseres Evangeliums hat alle ihre Kanonen, Facetten und Artilleristen in Stücke gesprengt; und sie haben alle ein oder zwei Jahre neue Batterien auffahren müssen. Sie wechseln ihre Weise, ihre Argumente, ihre Taktik, aber wir rühmen uns desselben Kreuzes, wie Paulus, und predigen dasselbe Evangelium wie Augustinus, Calvin, Whitefield und andere mehr. Die ganze Reihe entlang ist das Zeugnis von Jesu Christo immer dasselbe gewesen. Das teure Blut ist gepriesen worden und den Menschen ist geheißen, an Jesum zu glauben. Schießt zu, ihr Herren! Wie werden am längsten schießen und das Feld behalten. Wenn wir Gott auf diese Weise glauben, so lasst uns zu unseren verzagten Brüdern uns wenden und sprechen: „Liebe Männer, seid unverzagt, denn ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist. Die letzte Klasse, die ich nennen will, sind unsere Brüder und Schwestern, die für Christum arbeiten. Zuweilen werden solche Arbeiter niedergeschlagen. „Ich habe Jahre lang eine Klasse gelehrt“, sagt der Eine, „aber keine Frucht gesehen“. „ich habe Monate lang an einer Straßenecke gepredigt, aber nie von einer Bekehrung gehört“, sagte ein Anderer. „Ich habe die Armenhäuser besucht, aber nie einen Bekehrten getroffen“. Wohl, lieber Bruder, meinst du, du habest Jesum Christum gepredigt und nichts sei danach gekommen? Wenn das, so musst du ein sehr ungläubiger Bruder sein. Ich glaube es keinen Augenblick. Ich glaube Gott, das es so geschehen wird, wie er mir gesagt, und er hat gesprochen: „Mein Wort soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, das mir gefällt, und soll ihm gelingen, dazu ich's sende. Vielleicht predigst du ohne Glauben. Nun ein ungläubiges Wort ist nicht Gottes Wort. Wenn du zuversichtlich predigst und vertrauensvoll lehrst, an die Macht des Geistes Gottes glaubst und so Jesum Christum den Kindern und deinen Hörern darstellst, so wird es sicher Erfolg haben. Die Regentropfen kehren nicht wieder zum Himmel zurück und die Schneeflocken klimmen nicht wieder zum Vorratshaus hinauf, sondern wässern die Erde und machen es keimen und knospen, und so soll Gottes Wort sein. Es muss ihm gelingen, wozu er es sendet. Geliebter Bruder, gib es nicht auf. Liebe Schwester, sei nicht entmutigt. Gehe vorwärts! Gehe vorwärts! Wenn du heute keinen Erfolg siehst, so warte und wirke weiter, denn die Ernst wird kommen. „Die mit tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen, und kommen mit Freuden und bringen ihre Gaben“. Sei nicht so feige, zu sagen: „Ich will das Werk aufgeben“. Du kannst eine Schlacht nicht in einem Augenblick gewinnen, oder eine Ernte einbringen, sobald du den Samen säest. Fahre fort! „Seid fest, und nehmet immer zu in dem Werk des Herrn; sintemal ihr wisset, das eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn“. Wir sagen euch dies, weil wir selber voll Zuversicht sind und euch auch so sehen möchten. Liebe Männer, seid unverzagt. Gott hat sich wahrhaftig gegen uns bewiesen und hat uns Erfolg gegeben; und wir glauben, das euch auch alles geschehen wird, wie es uns gesagt ist.
III.
Nun, ich bin mit der Predigt fertig, aber ich hatte beabsichtigt, wenn die Zeit ausreichte, ein oder zwei Worte persönlichen Zeugnisses für die Treue Gottes zu geben, indem ich erkläre, das der Herr immer an mir getan, wie er mir verheißen. Ich will ein oder zwei geben.
Als ich zu Gott bekehrt war und die Schrift las, fand ich, das die Gläubigen getauft werden sollten. Nun, Niemand um mich her sah die Dinge in dem Lichte, aber es kümmerte mich nicht, was sie dachten, denn ich betrachtete es sorgfältig für mich selber. Eltern, Freunde, Alle dachten anders, aber die Taufe der Gläubigen schien mir schriftgemäß, und obgleich ich noch halb ein Knabe war, gab Gott mir Gnade nach meinem Gewissen zu handeln und dem Herrn in dieser Hinsicht so völlig zu folgen, wie ich konnte. Habe ich irgendwelche Ursache gehabt es zu bereuen? Es schien damals, als wenn ich bald ernste Ursache dazu haben würde, aber ich habe keine gehabt; es ist vielmehr oft ein großer Trost für meine Seele gewesen, zu fühlen, das ich nicht mit meinen Überzeugungen spielte. Und ich möchte in euch bringen, junge Leute, ob es in dieser Sache sei oder in einer anderen, wenn ihr Licht von Gott empfangen habt, spielt niemals damit. Folgt dem Herrn völlig, und ich kann sagen als Resultat wirklicher Erfahrung: „Seid unverzagt. Kein Schaden wird euch geschehen, wenn ihr Gott und eurem Gewissen treu bleibt“.
Wiederum, da ich als junger Prediger nach London kam, wusste ich sehr wohl, das die Lehren, die ich predigte, keineswegs populär waren, aber gerade darum stellte ich sie mit um so mehr Nachdruck hin. Was für ein Sturm erhob sich! Ich las neulich eine Tirade von Schimpfwörtern, die vor 20 Jahren über mir ergossen ward. Ich muss ein furchtbar schlechter Bursche gewesen sein nach dieser Beschreibung, aber es freute mich, zu bemerken, dass ich nicht so schlecht war, sondern die Lehren, welche ich predigte. Ich lehre dieselben Wahrheiten jetzt, und nachdem ich sie diese 24 Jahre so gepredigt, was kann ich von dem Resultat sagen? Nun, das kein Mensch etwas dadurch verliert, das er Wahrheit gradeheraus spricht. Wenn er eine Lehre glaubt, lass ihn sie kühn aussprechen. Herrn Klipflog, wie Roeland Hill den kühnen Prediger nannte, wird's am Ende doch gelingen. Lasst keinen Prediger sagen; „Dies ist zu calvinistisch und der Calvinismus ist nicht beliebt; das ist zu dissidentenartig, und wenn ihr wagt, wider die englische Staatskirche zu sprechen, wird irgend Jemand sehr ärgerlich sein. Nun, setzt die Segel zurecht. Predigt sanft. Wenn ihr je etwas zu sagen habt, poliert es und sagt es in so zierlicher Weise, das Niemand etwas dagegen einwenden kann. Da die große Göttin Diana heutzutage das Keiner- Partei- Angehörigen ist, versucht es, keiner Partei anzuhören und seid alles, um süß uns sänftigend, und samtartig ist, und ihr werdet Erfolg haben“. Nun, wie ist es mit mir geworden? Ich wünsche, dies Zeugnis abzulegen, nicht für mich selbst, merkt euch, sondern für die Wahrheit, welche ich gepredigt habe. Nichts hat besseren Erfolg gehabt, als kühn heraus zu predigen, was ich glaubte, um dabei zu bleiben trotz allen Widerstandes, und euch niemals ein Schnippchen darum zu kümmern, ob es beleidigte oder gefiele. Junger Mann, wenn du das Leben neu beginnst, so bitte ich dich, beginne es so, dass du es fortsetzten kannst, mit einem geraden, ehrlichen Vertrauen zu Gott, denn dessen sei gewiss, die Wahrheit wird diejenigen belohnen, die sie lieben und alle, di um ihretwillen verlieren, gewinnen viel. Folgt so eurer Überzeugung. Ich kann nicht umhin, es zu sagen, weil Einige zu euch vielleicht anfangen, ein wenig „zeitgemäß“ zu sein. Ich möchte euch sagen: „Steht gerade auf, sagt die Wahrheit, und dann seid unverzagt, denn ich glaube Gott, dass es also geschehen wird, wie er mir gesagt“.
Gebe Gott, dass dies kleine persönliche Zeugnis helfen möge, einen Rückgrat in gewisse Christen hineinzubringen, denn es gibt eine wollüstige Schar von Namenchristen, die nichts glauben, sondern ihr Bekenntnis formen nach dem Sinn des Letzten, dem sie gerade begegnen. Geht, liebe Brüder, und bittet Gott, eure Herzen zu reinigen von diesem Übel, wenn ihr ihm je nachgegeben habt. Glaubt Gott. Nehmt jeden Buchstaben seines Buches und klammert euch daran, als wenn es eurer Leben gelte und im Kleinen sowohl wie im Großen bleibt bei den Geboten und Vorschriften und Anordnungen und Lehren des Herrn, wie sie euch anbefohlen sind, So gewiss ihr dieses tut, wird der Herr Zebaoth euch segnen. Zuerst ruht in Jesu durch einen einfachen Glauben an ihn und dann bewahrt jedes seiner Worte auf und haltet jedes seiner Gebote. So wird der Segen Gottes mit euch sein von jetzt an und für immer. Möge sein Heiliger Geist dies in euch wirken! Amen.