Passavant, Theophil - Abraham und Abraham's Kinder - Lucä 5, 8.

Passavant, Theophil - Abraham und Abraham's Kinder - Lucä 5, 8.

Fürwahr, unser Gott ist ein ernster Gott; auf aller Flucht, in aller Zuflucht, dürfen wir Ihm nicht entfliehen; Er begehret unser, Er gehet uns nach, Er wird uns finden: Wo kommst du her, und wo gehest du hin? -

Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Siehe, du bist schwanger geworden, und wirst einen Sohn gebären, deß Namen sollst du Ismael (Gott erhöret) heißen, darum, daß der Herr dein Elend erhöret hat. Er wird ein wilder Mensch sein; seine Hand wider Jedermann, und Jedermanns Hand wider ihn; und wird gegen allen seinen Brüdern wohnen. C. 16,11.12.

Das war Trost und Erquickung der armen, scheuen Magd, so ein Wort von dem Gott Abrahams, Jehova; denn Hagar hatte wohl oft gehört und gesehen Abraham predigen von Jehova's Namen, und auch Etwas davon für ihr junges, unwissendes Herz empfangen. - O fürchte nicht, vor allerlei Leuten von Jehova zu reden, und in deinem Hause, von dem Gott deines Heils. Dies ist ein Amt, und das Amt ist heilig, und die Verantwortlichkeit ist groß.

Und sie hieß den Namen des Herrn, der mit ihr redete: Du, der Gott des Sehens! denn sie sprach: Auch hier sehe ich noch nach dem Sehen. Darum hieß sie den Brunnen: Brunnen des lebendigen Schauens. Siehe da, (er ist) zwischen Kadesch und Bared. V. 13,14.

Das Weib aus Egyptenland hat gelernt in Abraham's Hause, den Gott über alle Götter erkennen, bei Dem es keiner anderen Götter mehr braucht, vor Dem alle Götzen verschwinden, und Dagon und seine Engel auf ihr Antlitz niederstürzen: l Sam. 5. Hagar hat an jenem Engel des Herrn, der so oft in Israel erscheinet, und sich: Gott, und Jehova, den Herrn, von ihnen nennen läßt (Richt. 6,13. u. s. w.), - sie hat an Ihm die Majestät des Allmächtigen gespüret, und Seines Geistes Wehen. Er hat sie angesehen, sie hat Ihn gesehen; Er ist der Lebendige, und sie lebet noch; Er ist der Allmächtige und Heilige, und sie stehet noch da; das ist ihr wunderbar, denn, wie sie's damals und später immer noch, unter dem alten Bunde, glaubten: Wer den Heiligen gesehen, mußte des Todes sterben. - Geheimes, tiefes Gefühl des sündlichen Fleisches vor der Majestät des Herrn Herrn, so richtig und wahr; ein mächtiges Zeugniß und Bekenntniß der einwohnenden Unwürdigkeit und Schwäche der Creatur, welche, von der Nähe des Heiligen erschreckt und überwältiget, vergehen möchte. Und so war es in der That, und Jehova hat es auch Seinem Knechte Mose gesagt: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der Mich siehet: s. 1. Mos. 32,30. 2. Mos. 20,19. Rich. 6,22,23. 13,22. - Selig, wer noch ein Herz hat, diesem Zittern der Creatur unterthan, und kann vor der Majestät des Unsichtbaren sich in den Staub hinwerfen, und mit Petrus rufen: Herr, gehe von mir hinaus, ich bin ein sündiger Mensch: Luc. 5.8.

Hagar lebt, sie hat Ihn gesehen, sie lebet noch, sie lebet davon, sie ist an Leib und Seele erquickt worden, und stehet wieder auf, wacker und getrost, zum Gehorsam, in den Diensten und Leiden eines harten Lebens, wenn es ihr also vom Herrn werden soll; sie kehret wieder um zu ihrer Frau, und wird sich unter ihre Hand demüthigen; Gott hat es begehrt.

Dieser Gott aber des Sehens begehret nicht Gehorsam allein; Er hat nach uns begehret; Er hat wollen von uns geehret, geliebet, und gesucht sein; Er ist uns entgegen kommen, hat Sich zu uns herab geneiget. Sich zu uns gesellet; hat Sich arm, und schwach, und klein, zu uns gemacht, und uns, ein Gott, die treue Menschenhand, ein treues Menschenherz, gereicht, ob wir diese Hand ergreifen möchten, und diesem Herzen trauen, zu dem göttlichen Freunde aufblicken, und anschauen Sein Auge, hören Sein Wort, Seiner Liebe glauben, und uns an Seine Blicke, an Seine Winke, an Sein heiliges Wesen, Sein göttliches Leben, gewöhnen, und fürchten und lieben, fürchten und anbeten, fürchten und danken, und uns freuen, und weinen, und uns selig fühlen, in Seinen Armen, zu Seinen Füßen, in Seinem Heiligthum; und nur noch Eine Lust, Ein Verlangen haben: Ihm ähnlich zu werden (Phil. 2,2.), und Ihm wohl zu gefallen (2 Cor. 5,9.); - nicht sagen mehr: Herr, gehe von mir hinaus! sondern: Schaue auf uns, Herr Jesus, und bleibe bei uns. Luc. 24,29.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/p/passavant/passavant-abraham/passavant-abraham-30.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain