Ursinus, Zacharias / Olevian, Caspar - Der Heidelberger Katechismus

Ursinus, Zacharias / Olevian, Caspar - Der Heidelberger Katechismus

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Einleitung

Sonntag I (1 und 2)

1. Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?

Daß ich mit Leib und Seele, beides im Leben und im Sterben, nicht mein, sondern meines treuen Heilandes Jesu Christi Eigentum bin, der mit seinem teuren Blute für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst hat und so bewahrt, daß ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt fallen kann, ja, mir auch alles zu meiner Seligkeit dienen muß. Darum versichert er mich auch durch seinen heiligen Geist des ewigen Lebens und macht mich von Herzen willig und bereit, von nun an ihm zu leben.

Apostelgeschichte 4:12

12 Und ist in keinem andern Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.

Römer 14:8

8 Leben wir, so leben wir dem HERRN; sterben wir, so sterben wir dem HERRN. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des HERRN.

1 Petrus 1:18 - 19

18 und wisset, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem eitlen Wandel nach väterlicher Weise,

19 sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes,

Römer 8:28

28 Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.

Römer 8:14

14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

2. Wieviel Stücke sind dir nötig zu wissen, damit du in diesem Trost selig leben und sterben kannst?

Drei Stücke: Erstens, wie groß meine Sünde und mein Elend ist; zum anderen, wie ich von allen meinen Sünden und meinem Elend erlöst werde; und zum dritten, wie ich Gott für diese Erlösung danken soll.

Römer 7:24 - 25

24 Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?

25 Ich danke Gott durch Jesum Christum, unserm HERRN. So diene ich nun mit dem Gemüte dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleische dem Gesetz der Sünde.

Psalm 50:15

15 und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.

Vergleiche die Einteilung des Römerbriefes:

1. Röm 1:18 - 3:20

2. Röm 3:21 - 11:36

3. Röm 12:1 - 16:27

Von des Menschen Elend

Sonntag II (3-5)

3. Woher erkennst du dein Elend?

Aus dem Gesetz Gottes

Römer 3:20

20 darum daß kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht sein kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Römer 7:7

7. Was wollen wir denn nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht, außer durchs Gesetz. Denn ich wußte nichts von der Lust, wo das Gesetz nicht hätte gesagt: Laß dich nicht gelüsten!

4. Was erfordert denn das göttliche Gesetz von uns?

Dies lehrt und Christus in einer Summe, Matthäus, im 22. Kapitel: Du sollst Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von ganzer Kraft lieben. Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen zwei Geboten ist das ganze Gesetz und die Propheten enthalten.

5. Mose 6:5

5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermögen.

Matthäus 7:12

12. Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.

1 Timotheus 1:5

5. denn die Hauptsumme des Gebotes ist Liebe von reinem Herzen und von gutem Gewissen und von ungefärbtem Glauben;

5. Kannst du dies alles vollkommen halten?

Nein; denn ich bin von Natur aus geneigt, Gott und meinen Nächsten zu hassen.

Römer 3:23

23 Denn es ist kein hier Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten,

1 Mose 8:21

21 Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe.

Jakobus 2:10

10 Denn so jemand das ganze Gesetz hält und sündigt an einem, der ist's ganz schuldig.

Sonntag III (6-8)

6. Hat denn Gott den Menschen böse und verkehrt erschaffen?

Nein; sondern Gott hat den Menschen gut und nach seinem Ebenbild erschaffen, das heißt in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit, damit er Gott, seinen Schöpfer, erkennt und von Herzen liebt und in ewiger Seligkeit mit ihm lebt, um ihn zu loben und zu preisen.

1 Mose 1:31

31. Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.

Epheser 4:24

24 und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.

7. Woher kommt denn die verdorbene Art des Menschen?

Aus dem Fall und Ungehorsam unserer ersten Eltern Adam und Eva im Paradies, wodurch unsere Natur so vergiftet worden ist, daß wir alle in Sünden empfangen und geboren werden.

Römer 5:12

12 Derhalben, wie durch einen Menschen die Sünde ist gekommen in die Welt und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, dieweil sie alle gesündigt haben;

Psalm 51:7

7. Entsündige mich mit Ysop, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich schneeweiß werde.

8. Sind wir aber dermaßen verdorben, daß wir ganz und gar untüchtig sind zu allem Guten und geneigt zu allem Bösen?

Ja; es sei denn, daß wir durch den Geist Gottes wiedergeboren werden.

1 Mose 6:3

3. Da sprach der HERR: Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen; denn sie sind Fleisch. Ich will ihnen noch Frist geben hundertundzwanzig Jahre.

Johannes 3:6

6 Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren wird, das ist Geist.

Johannes 3:3

3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.

Psalm 51:5

5 Siehe, ich bin in sündigem Wesen geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.

Sonntag IV (9-11)

9. Tut denn Gott dem Menschen nicht unrecht, daß er in seinem Gesetz von ihm fordert, was er nicht tun kann?

Nein. Denn Gott hat den Menschen so erschaffen, daß er es tun konnte. Der Mensch aber hat sich und alle seine Nachkommen durch mutwilligen Ungehorsam auf die Anstiftung des Teufels hin dieser Gaben beraubt.

1 Mose 3:6

6. Und das Weib schaute an, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er lieblich anzusehen und ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte; und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß.

Psalm 51:6

6 An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf daß du recht behaltest in deinen Worten und rein bleibest, wenn du richtest.

10. Will Gott solchen Ungehorsam und Abfall ungestraft bleiben lassen?

Mitnichten, sondern er zürnt schrecklich über beides, über angeborene und wirkliche Sünden, und er will sie aus gerechtem Urteil zeitlich und ewig strafen, wie er gesprochen hat: Verflucht sei jedermann, der nicht in all dem bleibt, was in dem Buch des Gesetzes geschrieben steht, daß er es tue.

1 Mose 2:17

17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon ißt, wirst du des Todes sterben.

Psalm 90:7

7. Das macht dein Zorn, daß wir so vergehen, und dein Grimm, daß wir so plötzlich dahinmüssen.

Römer 1:18

18 Denn Gottes Zorn vom Himmel wird offenbart über alles gottlose Wesen und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten.

Galater 6:7

7 Irrt euch nicht! Gott läßt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.

11. Ist denn Gott nicht auch barmherzig?

Gott ist wohl barmherzig; er ist aber auch gerecht. Deshalb erfordert seine Gerechtigkeit, daß die Sünde, die gegen die allerhöchste Majestät Gottes begangen ist, auch mit der höchsten, das heißt der ewigen Strafe an Leib und Seele gestraft werde.

2 Mose 34:6

6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: HERR, HERR, GOTT, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue!

Klagelieder 3:22 - 23

22 Die Güte des HERRN ist's, daß wir nicht gar aus sind; seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende,

23 sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.

Psalm 5:5

5 Denn du bist nicht ein Gott, dem gottlos Wesen gefällt; wer böse ist, bleibt nicht vor dir.

Von des Menschen Erlösung

Sonntag V (12-15)

12. Wenn wir denn nach dem gerechten Urteil Gottes zeitliche und ewige Strafe verdient haben, wie können wir dieser Strafe entgehen und wieder seine Gnade erlangen?

Gott will, daß seiner Gerechtigkeit Genugtuung geschehe; deshalb müssen wir diese Genugtuung entweder selber leisten oder durch einen anderen vollkommene Bezahlung tun.

Apostelgeschichte 16:30

30 und führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was soll ich tun, daß ich selig werde?

Hesekiel 18:4

4 Denn siehe, alle Seelen sind mein; des Vaters Seele ist sowohl mein als des Sohnes Seele. Welche Seele sündigt, die soll sterben.

Matthäus 5:26

26 Ich sage dir wahrlich: Du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlest.

13. Können wir aber selbst diese Bezahlung leisten?

Mitnichten, sondern wir machen auch die Schuld noch täglich größer.

Hiob 9:2 - 3

2 Ja, ich weiß gar wohl, daß es also ist und daß ein Mensch nicht recht behalten mag gegen Gott.

3 Hat er Lust, mit ihm zu hadern, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten.

Psalm 130:3

3 So du willst, HERR, Sünden zurechnen, HERR, wer wird bestehen?

Matthäus 16:26

26 Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse?

14. Kann aber irgend eine bloße Kreatur für uns bezahlen?

Keine; denn erstens will Gott an keiner anderen Kreatur strafen, was der Mensch verschuldet hat. Zweitens kann auch keine bloße Kreatur die Last des ewigen Zornes Gottes wider die Sünde ertragen und andere davon erlösen.

Psalm 49:7 - 8

7 kann doch einen Bruder niemand erlösen noch ihn mit Gott versöhnen

8 (denn es kostet zuviel, eine Seele zu erlösen; man muß es anstehen lassen ewiglich),

Hebräer 10:4

4 Denn es ist unmöglich, durch Ochsen- und Bocksblut Sünden wegzunehmen.

15. Was für einen Mittler und Erlöser müssen wir denn suchen?

Einen solchen, der ein wahrer und gerechter Mensch und doch stärker als alle Kreaturen, das heißt zugleich wahrer Gott ist.

Jesaja 9:6 - 7

6 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; er heißt Wunderbar, Rat, Held, Ewig-Vater Friedefürst;

7 auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Stuhl Davids und in seinem Königreich, daß er's zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.

Jeremia 23:6

6 Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, daß man ihn nennen wird: Der HERR unsre Gerechtigkeit.

Hebräer 7:26

26 Denn einen solchen Hohenpriester sollten wir haben, der da wäre heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sünden abgesondert und höher, denn der Himmel ist;

Sonntag VI (16-19)

16. Warum muß er ein wahrer und gerechter Mensch sein?

Weil die Gerechtigkeit Gottes erfordert, daß die menschliche Natur, die gesündigt hat, für die Sünde bezahlt, aber einer, der selbst ein Sünder wäre, nicht für andere bezahlen könnte.

1 Korinther 15:21

21 Sintemal durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt.

Hebräer 2:17

17 Daher mußte er in allen Dingen seinen Brüdern gleich werden, auf daß er barmherzig würde und ein treuer Hohepriester vor Gott, zu versöhnen die Sünden des Volks.

Psalm 49:8

8 (denn es kostet zuviel, eine Seele zu erlösen; man muß es anstehen lassen ewiglich),

Hebräer 7:26

26 Denn einen solchen Hohenpriester sollten wir haben, der da wäre heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sünden abgesondert und höher, denn der Himmel ist;

17. Warum muß er zugleich wahrer Gott sein?

Damit er aus der Kraft seiner Gottheit die Last des Zornes Gottes an seiner Menschheit ertragen und uns die Gerechtigkeit und das Leben erwerben und wiedergeben kann.

Jesaja 53:4 - 5

4. Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.

5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

Johannes 1:29

29. Des andern Tages sieht Johannes Jesum zu ihm kommen und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!

1 Johannes 4:9

9 Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen.

18. Wer ist aber dieser Mittler, der zugleich wahrer Gott und ein wahrer, gerechter Mensch ist?

Unser Herr Jesus Christus, der uns zur vollkommenen Erlösung und Gerechtigkeit geschenkt ist.

Galater 4:4

4 Da aber die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan,

5 auf daß er die, so unter dem Gesetz waren, erlöste, daß wir die Kindschaft empfingen.

Philipper 2:6 - 7

6 welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er's nicht für einen Raub, Gott gleich sein,

7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein andrer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden;

Hebräer 4:15

15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleiden haben mit unsern Schwachheiten, sondern der versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde.

1 Korinther 1:20

20 Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weltweisen? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht?

19. Woher weißt du das?

Aus dem heiligen Evangelium, welches Gott selbst im Anfang im Paradies geoffenbart hat, durch die heiligen Erzväter und Propheten verkündigen ließ und durch die Opfer und andere Zeremonien des Gesetzes vorgebildet hat; zuletzt ließ er es aber durch seinen geliebten Sohn erfüllen.

1 Mose 3:15

15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

1 Mose 49:10

10 Es wird das Zepter von Juda nicht entwendet werden noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis daß der Held komme; und demselben werden die Völker anhangen.

Micha 5:1

1. Und Du, Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Städten in Judäa; aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, welches Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.

Sacharja 9:9

9. Aber du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin.

Johannes 5:46

46 Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben.

Römer 10:4

4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht.

Sonntag VII (20-23)

20. Werden denn alle Menschen wieder durch Christus selig, wie sie durch Adam alle verloren gingen?

Nein, sondern alleine die, die durch wahren Glauben ein Leib mit ihm werden und alle seine Wohltaten annehmen.

Matthäus 7:13

13 Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführt; und ihrer sind viele, die darauf wandeln.

14 Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die ihn finden.

Matthäus 7:21

21. Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.

Johannes 3:16

16 Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Hebräer 11:6

6 Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde.

21. Was ist wahrer Glaube?

Es ist nicht allein eine gewisse Erkenntnis, durch die ich alles für wahr halte, was uns Gott in seinem Wort geoffenbart hat, sondern auch ein herzliches Vertrauen, das der heilige Geist durchs Evangelium in mir wirkt, daß nicht allein anderen, sondern auch mir Vergebung der Sünden, ewige Gerechtigkeit und Seligkeit von Gott geschenkt ist aus Gnade, allein wegen des Verdienstes Christi.

Hebräer 11:1

1. Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht.

Jakobus 2:19

19 Du glaubst, daß ein einiger Gott ist? Du tust wohl daran; die Teufel glauben's auch und zittern.

Römer 10:10

10 Denn so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und so man mit dem Munde bekennt, so wird man selig.

Johannes 6:68

68 Da antwortete ihm Simon Petrus: HERR, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens;

69 und wir haben geglaubt und erkannt, daß du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.

Epheser 2:8

8 Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,

9 nicht aus den Werken, auf daß sich nicht jemand rühme.

22. Was ist aber für einen Christen zu glauben notwendig?

Alles, was uns im Evangelium verheißen wird, welches uns die Artikel unseres allgemeinen, unbezweifelten, christlichen Glaubens in einer Summa lehren. Wo finden wir die Summa (d.i. Hauptinhalt) des Evangeliums? In den 12 Artikeln unseres allgemeinen, unbezweifelten christlichen Glaubens. Dieses Bekenntnis wird auch das apostolische Glaubensbekenntnis genannt, nicht weil es von den 12 Aposteln verfaßt ist, sondern weil es die Lehre der Apostel enthält.

Matthäus 28:20

20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

23. Wie lauten dieselben?

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der empfangen ist von dem heiligen Geist, geboren aus Maria, der Jungfrau, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, abgestiegen zu der Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel, sitzet zu der Rechten Gottes, des allmächtigen Vater, von wo er kommen wird, die Lebendigen und die Toten zu richten.

Ich glaube an den heiligen Geist, eine, heilige, allgemeine christliche Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben.

Sonntag VIII (24 und 25)

24. Wie werden diese Artikel eingeteilt?

In drei Teile: Der erste ist von Gott dem Vater und unserer Erschaffung, der zweite von Gott dem Sohn und unserer Erlösung, der dritte von Gott dem heiligen Geist und unserer Heiligung.

25. Wenn es nur ein einziges göttliches Wesen ist, warum nennst du dann drei, den Vater, Sohn und heiligen Geist?

Darum, weil sich Gott so in seinem Wort offenbart hat, daß diese drei unterschiedlichen Personen der einige, wahrhaftige, ewige Gott sind.

5. Mose 6:4

4. Höre, Israel, der HERR, unser Gott, ist ein einiger HERR.

4. Mose 6:24

24 Der HERR segne dich und behüte dich;

25 der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;

26 der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

Matthäus 28:19

19 Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,

2 Korinther 13:13

13 Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Von Gott dem Vater

Sonntag IX (26)

26. Was glaubst du, wenn du sprichst: Ich glaube an Gott Vater, den Allmächtigen, Schöpfer des Himmels und der Erde?

Daß der ewige Vater unseres Herrn Jesu Christi, der Himmel und Erde samt allem, was darinnen ist, aus nichts erschaffen hat und dieselben durch seinen ewigen Rat und seine Vorsehung erhält und regiert, um seines Sohnes Jesu Christi willen mein Gott und mein Vater sei, auf den ich so vertraue, daß ich nicht zweifle: Er wird mich mit allem, was ich an Leib und Seele brauche, versorgen, und alles Übel, das er mir in diesem Jammertal zuschickt, so wenden, daß es gut für mich ist, weil er es als ein allmächtiger Gott tun kann und als ein treuer Vater auch tun will.

Psalm 33:6

6 Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht und all sein Heer durch den Geist seines Mundes.

Hebräer 11:3

3 Durch den Glauben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort fertig ist, daß alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.

Matthäus 10:29

29 Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch fällt deren keiner auf die Erde ohne euren Vater.

Matthäus 6:26

26 Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr denn sie?

Römer 8:28

28 Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.

Sonntag X (27 und 28)

27. Was verstehst du unter der Vorsehung Gottes?

Die allmächtige und gegenwärtige Kraft Gottes, durch die er Himmel und Erde samt allen Kreaturen mit seiner Hand noch erhält und so regiert, daß Laub und Gras, Regen und Dürre, fruchtbare und unfruchtbare Jahre, Essen und Trinken, Gesundheit und Krankheit, Reichtum und Armut und alles nicht von ungefähr, sondern aus seiner väterlichen Hand zu uns kommt.

Apostelgeschichte 17:27

27 daß sie den HERRN suchen sollten, ob sie doch ihn fühlen und finden möchten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns.

1 Mose 8:22

22 Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Jakobus 1:17

17 Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichtes und der Finsternis.

Amos 3:6

6 Bläst man auch die Posaune in einer Stadt, daß sich das Volk davor nicht entsetze? Ist auch ein Unglück in der Stadt, daß der HERR nicht tue?

28. Was für Nutzen bekommen wir aus der Erkenntnis der Schöpfung und Vorsehung Gottes?

Daß wir in aller Widerwärtigkeit geduldig, in Glückseligkeit dankbar und aufs Zukünftige guter Zuversicht zu unserem getreuen Gott und Vater sein sollen, daß uns keine Kreatur von seiner Liebe scheiden wird, weil alle Kreaturen so in seiner Hand sind, daß sie sich ohne seinen Willen auch nicht regen noch bewegen können.

Römer 12:12

12 Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.

Psalm 37:5

5 Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn; er wird's wohl machen

Psalm 68:20

20 Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.

21 Wir haben einen Gott, der da hilft, und den HERRN HERRN, der vom Tode errettet.

Römer 8:38

38 Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,

39 weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm HERRN.

Von Gott dem Sohn

Sonntag XI (29 und 30)

29. Warum wird der Sohn Gottes Jesus, das ist Seligmacher, genannt?

Weil er uns selig macht von unseren Sünden und weil bei keinem anderen eine Seligkeit zu suchen und zu finden ist.

Matthäus 1:21

21 Und sie wird einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden.

Lukas 19:10

10 Denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, das verloren ist.

Apostelgeschichte 4:12

12 Und ist in keinem andern Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.

30. Glauben denn die auch an den einen Seligmacher Jesus, die ihre Seligkeit und ihr Heil bei Heiligen, bei sich selbst oder anderswo suchen?

Nein, sondern sie verleugnen mit der Tat den einen Seligmacher und Heiland Jesus, auch wenn sie sich seiner rühmen. Denn entweder ist Jesus nicht ein vollkommener Heiland, oder die, die diesen Heiland mit wahrem Glauben annehmen, müssen alles in ihm haben, was sie zu ihrer Seligkeit brauchen.

Johannes 19:30

30 Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied.

1 Korinther 3:11

11. Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

Galater 5:4

4 Ihr habt Christum verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid von der Gnade gefallen.

Johannes 10:11

11 Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.

Sonntag XII (31 und 32)

31. Warum ist er Christus, das ist: ein Gesalbter, genannt?

Weil er von Gott dem Vater verordnet und mit dem heiligen Geist gesalbt ist zu unserem obersten Propheten und Lehrer, der uns den heimlichen Rat und Willen Gottes von unserer Erlösung vollkommen offenbart; und zu unserem einzigen Hohenpriester, der uns mit dem einzigen Opfer seines Leibes erlöst hat und immer mit seiner Fürbitte vor dem Vater vertritt; und zu unserem ewigen König, der uns mit seinem Wort und Geist regiert und bei der erworbenen Erlösung schützt und erhält.

Jesaja 61:1

1. Der Geist des HERRN HERRN ist über mir, darum daß mich der HERR gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden zu predigen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, daß ihnen geöffnet werde,

2 zu verkündigen ein gnädiges Jahr des Herrn und einen Tag der Rache unsers Gottes, zu trösten alle Traurigen,

5. Mose 18:15

15. Einen Propheten wie mich wird der HERR, dein Gott, dir erwecken aus dir und aus deinen Brüdern; dem sollt ihr gehorchen.

Johannes 1:18

18 Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt.

Psalm 110:4

4 Der HERR hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du ist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks.

1 Johannes 2:1

1. Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündiget. Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist.

Sacharja 9:9

9. Aber du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen Füllen der Eselin.

Matthäus 28:18

18 Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Johannes 10:28

28 und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen.

32. Warum aber wirst du ein Christ genannt?

Weil ich durch den Glauben ein Glied Christi bin und also Anteil an seiner Salbung habe, damit auch ich seinen Namen bekenne, mich ihm zu einem lebendigen Dankopfer darbringe und mit freiem Gewissen in diesem Leben wider die Sünde und den Teufel streite und danach in Ewigkeit mit ihm über alle Kreaturen herrsche.

Apostelgeschichte 11:26

26 und da er ihn fand, führte er ihn gen Antiochien. Und sie blieben bei der Gemeinde ein ganzes Jahr und lehrten viel Volks; daher die Jünger am ersten zu Antiochien Christen genannt wurden.

Matthäus 10:32

32 Wer nun mich bekennet vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater.

Römer 12:1

1. Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst.

1 Petrus 2:5

5 Und auch ihr, als die lebendigen Steine, bauet euch zum geistlichem Hause und zum heiligen Priestertum, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesum Christum.

1 Timotheus 6:12

12 kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen.

Sonntag XIII (33 und 34)

33. Warum heißt er Gottes eingeborener Sohn, wenn wir doch auch Gottes Kinder sind?

Weil Christus allein der ewige, natürliche Sohn Gottes ist, wir aber um seinetwillen aus Gnaden als Kinder Gottes angenommen wurden.

Johannes 1:14

14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Johannes 3:16

16 Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Römer 8:16

16 Derselbe Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind.

Johannes 1:12

12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, die an seinen Namen glauben;

34. Warum nennst du ihn unseren Herrn?

Weil er uns mit Leib und Seele von der Sünde und aus aller Gewalt des Teufels nicht mit Gold und Silber, sondern mit seinem teuren Blut ihm zum Eigentum erlöst und erkauft hat.

Lukas 2:11

11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids.

1 Petrus 1:18

18 und wisset, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem eitlen Wandel nach väterlicher Weise,

1 Korinther 6:20

20 Denn ihr seid teuer erkauft; darum so preist Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.

Sonntag XIV (35 und 36)

35. Was heißt, daß er empfangen ist von dem heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria?

Daß der ewige Sohn Gottes, der wahrer und ewiger Gott ist und bleibt, menschliche Natur aus dem Fleisch und Blut der Jungfrau Maria durch Wirkung des heiligen Geistes an sich genommen hat, auf daß er auch der wahre Same Davids sei, seinen Brüdern in allem außer der Sünde gleich.

Johannes 1:14

14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Galater 4:4

4 Da aber die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan,

Philipper 2:6

6 welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er's nicht für einen Raub, Gott gleich sein,

7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein andrer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden;

Hebräer 2:14

14. Nachdem nun die Kinder Fleisch und Blut haben, ist er dessen gleichermaßen teilhaftig geworden, auf daß er durch den Tod die Macht nehme dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist dem Teufel,

15 und erlöste die, so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mußten.

Hebräer 4:15

15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleiden haben mit unsern Schwachheiten, sondern der versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde.

36. Was für Nutzen bekommst du aus der heiligen Empfängnis und Geburt Jesu?

Daß er unser Mittler ist und mit seiner Unschuld und vollkommenen Heiligkeit meine Sünde, in der ich empfangen wurde, vor Gottes Angesicht bedeckt.

Hebräer 7:26

26 Denn einen solchen Hohenpriester sollten wir haben, der da wäre heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sünden abgesondert und höher, denn der Himmel ist;

1 Korinther 1:30

30 Von ihm kommt auch ihr her in Christo Jesu, welcher uns gemacht ist von Gott zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung,

Psalm 32:1

1. Eine Unterweisung Davids. Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist!

Sonntag XV (37 - 39)

37. Was verstehst du durch das Wörtlein gelitten?

Daß er an Leib und Seele die ganze Zeit seines Lebens auf Erden, besonders aber am Ende, den Zorn Gottes wider die Sünde des ganzen menschlichen Geschlechts getragen hat, damit er mit seinem Leiden als dem einzigen Sühneopfer unseren Leib und unsere Seele von der ewigen Verdammnis erlöste und uns Gottes Gnade, Gerechtigkeit und ewiges Leben erwürbe.

2 Korinther 8:9

9 Denn ihr wisset die Gnade unsers HERRN Jesu Christi, daß, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf daß ihr durch seine Armut reich würdet.

Jesaja 53:2

2 Denn er schoß auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt noch Schöne; wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.

3 Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.

Johannes 1:29

29. Des andern Tages sieht Johannes Jesum zu ihm kommen und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt!

2 Korinther 5:19

19 Denn Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.

1 Johannes 2:2

2 Und derselbe ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren sondern auch für die der ganzen Welt.

2 Korinther 5:21

21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.

38. Warum hat er unter dem Richter Pontius Pilatus gelitten?

Damit er unschuldig unter dem weltlichen Richter verdammt würde und uns damit von dem strengen Urteil Gottes, das über uns ergehen sollte, befreite.

Johannes 18:38

38 Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit? Und da er das gesagt, ging er wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm.

Matthäus 27:24

24 Da aber Pilatus sah, daß er nichts schaffte, sondern daß ein viel größer Getümmel ward, nahm er Wasser und wusch die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten, sehet ihr zu!

39. Ist es etwas mehr, daß er gekreuzigt wurde, als wenn er eines anderen Todes gestorben wäre?

Ja, denn dadurch bin ich gewiß, daß er den Fluch, der auf mir lag, auf sich geladen hat, weil der Kreuzestod von Gott verflucht war.

Galater 3:13

13 Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch für uns (denn es steht geschrieben: Verflucht ist jedermann, der am Holz hängt!),

Sonntag XVI (40 - 44)

40. Warum hat Christus den Tod erleiden müssen?

Weil wegen der Gerechtigkeit und Wahrheit Gottes nicht anders für unsere Sünde bezahlt werden konnte als durch den Tod des Sohnes Gottes.

Römer 6:23

23 Denn der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu, unserm HERRN.

Hebräer 9:22

22 Und es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz; und ohne Blut vergießen geschieht keine Vergebung.

Römer 5:10

10 Denn so wir Gott versöhnt sind durch den Tod seines Sohnes, da wir noch Feinde waren, viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, so wir nun versöhnt sind.

41. Warum ist er begraben worden?

Um damit zu bezeugen, daß er wahrhaftig gestorben ist.

42. Weil denn Christus für uns gestorben ist, wie kommt's, daß wir auch sterben müssen?

Unser Tod ist nicht eine Bezahlung für unsere Sünde, sondern nur ein Absterben der Sünden und Eingang zum ewigen Leben.

Johannes 11:25

25 Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe;

26 und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?

Johannes 5:24

24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.

Philipper 1:21

21. Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.

Philipper 1:23

23 Denn es liegt mir beides hart an: ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christo zu sein, was auch viel besser wäre;

43. Was bekommen wir noch für Nutzen aus dem Opfer und Tod Christi am Kreuz?

Daß durch seine Kraft unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt, getötet und begraben wird, damit die bösen Lüste des Fleisches nicht mehr in uns regieren, sondern wir uns selbst ihm zur Danksagung aufopfern.

Römer 6:6

6 dieweil wir wissen, daß unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist, auf daß der sündliche Leib aufhöre, daß wir hinfort der Sünde nicht mehr dienen.

Römer 6:12

12 So lasset nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, ihr Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten.

2 Korinther 5:15

15 und er ist darum für alle gestorben, auf daß die, so da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist.

Römer 12:1

1. Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst.

44. Warum folgt: abgestiegen zu der Hölle?

Damit ich in meinen höchsten Anfechtungen versichert bin, mein Herr Christus habe mich durch seine unaussprechliche Angst, Schmerzen und Schrecken, die er auch an seiner Seele am Kreuz und zuvor erlitt, von der höllischen Angst und Pein erlöst.

Psalm 116:3

3 Stricke des Todes hatten mich umfangen, und Ängste der Hölle hatten mich getroffen; ich kam in Jammer und Not.

Matthäus 27:46

46 Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sprach: Eli, Eli, lama asabthani? das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Hebräer 5:7

7 Und er hat in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert zu dem, der ihm von dem Tode konnte aushelfen; und ist auch erhört, darum daß er Gott in Ehren hatte.

Sonntag XVII (45)

45. Was nützt uns die Auferstehung Christi?

Erstens hat er durch seine Auferstehung den Tod überwunden, damit er uns Anteil an der Gerechtigkeit, die er uns durch seinen Tod erworben hat, geben kann. Zum zweiten werden auch wir schon jetzt durch seine Kraft zu einem neuen Leben erweckt. Zum dritten ist uns die Auferstehung Christi ein sicheres Pfand unserer seligen Auferstehung.

Römer 4:25

25 welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Gerechtigkeit willen auferweckt.

1 Petrus 1:3

3. Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns nach seiner Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten,

Römer 6:4

4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln.

Johannes 14:19

19 Es ist noch um ein kleines, so wird mich die Welt nicht mehr sehen; ihr aber sollt mich sehen; denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.

1 Korinther 15:20

20. Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden unter denen, die da schlafen.

21 Sintemal durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt.

Sonntag XVIII (46 - 49)

46. Wie verstehst du, daß er gen Himmel gefahren ist?

Daß Christus vor den Augen seiner Jünger von der Erde gen Himmel aufgefahren ist und für uns dort ist, bis er wiederkommt, die Lebendigen und die Toten zu richten.

Apostelgeschichte 1:9

9 Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.

Johannes 16:7

7. Aber ich sage euch die Wahrheit: es ist euch gut, daß ich hingehe. Denn so ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch; so ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.

Apostelgeschichte 1:11

11 welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.

47. Ist den Christus nicht bei uns bis ans Ende der Welt, wie er uns verheißen hat?

Christus ist wahrer Mensch und wahrer Gott. Nach seiner menschlichen Natur ist er jetzt nicht auf Erden, aber nach seiner Gottheit, Majestät, Gnade und Geist weicht er niemals von unserer Seite.

Matthäus 28:20

20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Johannes 16:28

28. Ich bin vom Vater ausgegangen und gekommen in die Welt; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.

Johannes 12:8

8 Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit.

48. Werden aber mit der Weise die zwei Naturen in Christo nicht voneinander getrennt, wenn die Menschheit nicht überall ist, wo die Gottheit ist?

Nein. Denn weil die Gottheit unbegreiflich und überall gegenwärtig ist, so muß folgen, daß sie wohl außerhalb ihrer angenommenen Menschheit und dennoch nichtsdestoweniger auch in ihr ist und persönlich mit ihr vereinigt bleibt.

Kolosser 2:9

9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig,

Matthäus 28:6

6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, da der HERR gelegen hat.

49. Was nützt uns die Himmelfahrt Christi?

Erstens, daß er im Himmel vor dem Angesicht seines Vaters unser Fürsprecher ist. Zum anderen, daß wir unser Fleisch im Himmel zu einem sicheren Pfand haben, daß er als das Haupt uns, seine Glieder, auch zu sich hinaufnehmen wird. Zum dritten, daß er uns seinen Geist zum Gegenpfand herabsendet, durch dessen Kraft wir suchen, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes, und nicht, was auf Erden ist.

1 Johannes 2:1

1. Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündiget. Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist.

Römer 8:34

34 Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.

Johannes 14:2

2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten.

3 Und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf daß ihr seid, wo ich bin.

Johannes 16:7 7. Aber ich sage euch die Wahrheit: es ist euch gut, daß ich hingehe. Denn so ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch; so ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.

Kolosser 3:1

1. Seid ihr nun mit Christo auferstanden, so suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes

2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.

Sonntag XIX (50 - 52)

50. Warum wird hinzugesetzt, daß er zur Rechten Gottes sitzt?

Weil Christus darum gen Himmel gefahren ist, daß er sich selbst als das Haupt seiner christlichen Kirche erweise, durch das der Vater alles regiert.

Epheser 1:22

22 und hat alle Dinge unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles,

Matthäus 28:18

18 Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Philipper 2:9

9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist,

10 daß in dem Namen Jesu sich beugen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,

11 und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der HERR sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.

51. Was nützt uns diese Herrlichkeit unseres Hauptes Christi?

Erstens, daß er durch seinen heiligen Geist in uns, seine Glieder, die himmlischen Gaben ausgießt. Zum zweiten, daß er uns mit seiner Gewalt wider alle Feinde schützt und erhält.

Apostelgeschichte 2:33

33 Nun er durch die Rechte Gottes erhöht ist und empfangen hat die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater, hat er ausgegossen dies, das ihr sehet und höret.

Psalm 110:1

1. Ein Psalm Davids. Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.

2 Der HERR wird das Zepter deines Reiches senden aus Zion: Herrsche unter deinen Feinden!

Johannes 10:28

28 und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen.

Johannes 16:33

33 Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

52. Was tröstet dich die Wiederkunft Christi, zu richten die Lebenden und die Toten?

Daß ich in aller Trübsal und Verfolgung mit aufgerichtetem Haupt eben des Richters, der sich zuvor dem Gericht Gottes für mich dargestellt und allen Fluch von mir weggenommen hat, aus dem Himmel sicher bin, daß er alle seine und meine Feinde in die ewige Verdammnis werfe, mich aber und alle Auserwählten zu sich in die himmlische Freude und Herrlichkeit nehme.

2 Korinther 5:10

10 Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richtstuhl Christi, auf daß ein jeglicher empfange, nach dem er gehandelt hat bei Leibesleben, es sei gut oder böse.

Philipper 3:20

20 Unser Wandel aber ist im Himmel, von dannen wir auch warten des Heilands Jesu Christi, des HERRN,

Matthäus 25:13

13 Darum wachet; denn ihr wisset weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird.

Matthäus 25:41

41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!

Matthäus 25:34

34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!

Offenbarung 22:20

20. Es spricht, der solches bezeugt: Ja, ich komme bald. Amen, ja komm, HERR Jesu!

Von Gott dem heiligen Geist

Sonntag XX (53)

53. Was glaubst du vom heiligen Geist?

Erstens, daß er genauso ewiger Gott ist wie der Vater und Sohn. Zum zweiten, daß er auch mir gegeben ist, mich durch einen wahren Glauben Christi und aller seiner Wohltaten teilhaftig macht, mich tröstet und bei mir bleiben wird bis in Ewigkeit.

Apostelgeschichte 5:3

3 Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du dem heiligen Geist lögest und entwendetest etwas vom Gelde des Ackers?

4 Hättest du ihn doch wohl mögen behalten, da du ihn hattest; und da er verkauft war, war es auch in deiner Gewalt. Warum hast du denn solches in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen.

Johannes 14:16

16 Und ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch bleibe ewiglich:

17 den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennet ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Lukas 11:13

13 So denn ihr, die ihr arg seid, könnet euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

1 Korinther 12:3

3 Darum tue ich euch kund, daß niemand Jesum verflucht, der durch den Geist Gottes redet; und niemand kann Jesum einen HERRN heißen außer durch den heiligen Geist.

Galater 4:6

6 Weil ihr denn Kinder seid, hat Gott gesandt den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der schreit: Abba, lieber Vater!

Sonntag XXI (54 - 56)

54. Was glaubst du von der heiligen, allgemeinen christlichen Kirche?

Daß der Sohn Gottes aus dem ganzen menschlichen Geschlecht sich eine auserwählte Gemeinde zum ewigen Leben, durch seinen Geist und sein Wort, in Einigkeit des wahren Glaubens, von Anbeginn der Welt bis ans Ende versammle, schütze und erhalte, und daß ich als ein lebendiges Glied ihr angehöre und ewig bleiben werde.

1 Korinther 3:11

11. Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

1 Petrus 2:9

9 Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;

Apostelgeschichte 2:42

42. Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.

Epheser 4:3

3 und seid fleißig, zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens:

55. Was verstehst du unter der Gemeinschaft der Heiligen?

Erstens, daß alle Gläubigen als Glieder an dem Herrn Christus und allen seinen Schätzen und Gaben Gemeinschaft haben. Zum anderen, daß ein jeder seine Gaben zu Nutzen und Heil der anderen Glieder willig und mit Freuden einzusetzen sich schuldig wissen soll.

1 Johannes 1:3

3 was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, auf daß ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsre Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.

Johannes 15:5

5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

1 Petrus 4:10

10 Und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes:

56. Was glaubst du von der Vergebung der Sünden?

Daß Gott um der Genugtuung Christi willen aller meiner Sünden, auch der sündigen Natur, mit der ich mein Leben lang zu streiten haben, nicht mehr gedenken will, sondern mir die Gerechtigkeit Christi aus Gnaden schenkt, daß ich nicht ins Gericht kommen soll.

1 Johannes 1:7

7 So wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.

2 Korinther 5:19

19 Denn Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.

Psalm 103:3

3 der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen,

Johannes 3:18

18 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.

Sonntag XXII (57 und 58)

57. Was tröstet dich die Auferstehung des Fleisches?

Daß nicht allein meine Seele nach diesem Leben zu Christus, ihrem Haupt, genommen wird, sondern auch, daß mein Fleisch durch die Kraft Christi auf erweckt, wieder mit meiner Seele vereinigt und dem herrlichen Leib Christi gleichförmig werden soll.

Lukas 23:43

43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.

Apostelgeschichte 7:58

58 Sie steinigten Stephanus, der ausrief und sprach: Herr Jesu, nimm meinen Geist auf!

Johannes 5:28

28 Verwundert euch des nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören,

29 und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.

Philipper 3:21

21 welcher unsern nichtigen Leib verklären wird, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe nach der Wirkung, mit der er kann auch alle Dinge sich untertänig machen.

58. Was tröstet dich der Artikel vom ewigen Leben?

Daß ich, nachdem ich schon jetzt den Anfang der ewigen Freude in meinem Herzen empfinde, ich nach diesem Leben vollkommene Seligkeit besitzen werde, die kein Auge gesehen, kein Ohr gehört hat, und die in keines Menschen Herz je gekommen ist, Gott ewig preisen werde.

Johannes 3:36

36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

Offenbarung 21:4

4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Von der Rechtfertigung

Sonntag XXIII (59 - 61)

59. Was hilft es dir aber nun, wenn du dies alles glaubst?

Daß ich in Christus vor Gott gerecht und ein Erbe des ewigen Lebens bin.

Apostelgeschichte 13:39

39 Wer aber an diesen glaubt, der ist gerecht.

Titus 3:7

7 auf daß wir durch desselben Gnade gerecht und Erben seien des ewigen Lebens nach der Hoffnung.

60. Wie bist du gerecht vor Gott?

Allein durch den wahren Glauben in Jesum Christum, daß, obwohl mich mein Gewissen anklagt, daß ich gegen alle Gebote Gottes schwer gesündigt und keines von ihnen je gehalten habe, ja, auch noch immer zu allem Bösen geneigt bin, doch Gott ohne all meine Verdienste mir aus lauter Gnade die vollkommene Genugtuung, Gerechtigkeit und Heiligkeit Christi schenkt und anrechnet, als hätte ich nie eine Sünde begangen oder gehabt und selbst all den Gehorsam vollbracht, den Christus für mich geleistet hat, wenn ich allein diese Gnade mit gläubigem Herzen annehme.

Römer 3:28

28 So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

Römer 3:24

24 und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist,

Römer 7:18

18 Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes. Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht.

Epheser 2:8

8 Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,

9 nicht aus den Werken, auf daß sich nicht jemand rühme.

Römer 4:5

5 Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.

Römer 5:1

1. Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern HERRN Jesus Christus,

61. Warum sagst du, daß du allein durch den Glauben gerecht bist?

Nicht, damit ich wegen der Würdigkeit meines Glaubens Gott gefalle, sondern darum, daß allein die Genugtuung, Gerechtigkeit und Heiligkeit Christi meine Gerechtigkeit vor Gott ist und ich sie nicht anders als allein durch den Glauben annehmen und mir aneignen kann.

Hebräer 11:6

6 Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde.

Matthäus 22:12

12 und er sprach zu ihm: Freund, wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitlich Kleid an? Er aber verstummte.

Sonntag XXIV (62 - 64)

62. Warum können aber unsere guten Werke nicht die Gerechtigkeit vor Gott oder ein Stück von ihr sein?

Weil die Gerechtigkeit, die vor Gottes Gericht bestehen soll, durchaus vollkommen und dem göttlichen Gesetz ganz gleichförmig sein muß, und auch unsere besten Werke in diesem Leben sind alle unvollkommen und mit Sünden befleckt.

Jakobus 2:10

10 Denn so jemand das ganze Gesetz hält und sündigt an einem, der ist's ganz schuldig.

Philipper 3:12

12 Nicht, daß ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu ergriffen bin.

Jesaja 64:6

6. Aber nun sind wir allesamt wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein unflätig Kleid. Wir sind alle verwelkt wie die Blätter, und unsre Sünden führen uns dahin wie Wind.

Jakobus 3:2

2 Denn wir fehlen alle mannigfaltig. Wer aber auch in keinem Wort fehlt, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten.

63. Verdienen aber unsere guten Werke nichts, wenn sie doch Gott in diesem und dem zukünftigen Leben belohnen will?

Diese Belohnung geschieht nicht aus Verdienst, sondern aus Gnaden.

1 Mose 15:1

1. Nach diesen Geschichten begab sich's, daß zu Abram geschah das Wort des HERRN im Gesicht und sprach: Fürchte dich nicht Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.

Matthäus 6:4

4 auf daß dein Almosen verborgen sei; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.

Lukas 17:10

10 Also auch ihr; wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.

64. Macht aber diese Lehre nicht sorglose und verruchte Leute?

Nein; denn es ist unmöglich, daß die, die Christus durch wahren Glauben eingepflanzt sind, nicht Frucht der Dankbarkeit bringen sollen.

Matthäus 7:18

18 Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen.

Johannes 15:5

5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

Galater 5:22

22 Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit.

Jakobus 2:26

26 Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot.

Von den heiligen Sakramenten

Sonntag XXV (65 - 68)

65. Wenn denn allein der Glaube uns teilhaben läßt an Christus und alle seine guten Gaben, woher kommt solcher Glaube?

Der heilige Geist wirkt ihn in unseren Herzen durch die Predigt des heiligen Evangeliums und bestätigt ihn durch den Gebrauch der heiligen Sakramente.

2 Timotheus 3:15

15 Und weil du von Kind auf die heilige Schrift weißt, kann dich dieselbe unterweisen zur Seligkeit durch den Glauben an Christum Jesum.

16 Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit,

17 daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt.

Römer 1:16

16 . Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben, die Juden vornehmlich und auch die Griechen.

Römer 10:17

17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber aus dem Wort Gottes.

Johannes 6:29

29 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Apostelgeschichte 8:37

37 Philippus aber sprach: Glaubst du von ganzem Herzen, so mag's wohl sein. Er antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus Christus Gottes Sohn ist.

66. Was sind Sakramente?

Es sind sichtbare, heilige Wahrzeichen und Siegel, von Gott dazu eingesetzt, daß er uns durch ihren Gebrauch die Verheißung des Evangeliums um so besser zu verstehen hilft und versiegele, nämlich: daß er uns wegen des einzigen Opfers Christi, am Kreuz vollbracht, Vergebung der Sünden und ein ewiges Leben aus Gnaden schenke.

1 Korinther 5:7

7. Darum feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn wir haben auch ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert.

Apostelgeschichte 2:38

38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.

67. Sind denn beide, das Wort und die Sakramente, dahin gerichtet, daß sie unseren Glauben auf das Opfer Jesu Christi am Kreuz als auf den einzigen Grund unserer Seligkeit weisen?

Ja, freilich; denn der heilige Geist lehrt im Evangelium und bestätigt durch die heiligen Sakramente, daß unsere ganze Seligkeit in dem einzigen Opfer Christi steht, das für uns am Kreuz geschehen ist.

1 Korinther 2:2

2 Denn ich hielt mich nicht dafür, daß ich etwas wüßte unter euch, als allein Jesum Christum, den Gekreuzigten.

Römer 6:3

3 Wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Jesus Christus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft?

1 Korinther 11:26

26 Denn so oft ihr von diesem Brot esset und von diesem Kelch trinket, sollt ihr des HERRN Tod verkündigen, bis daß er kommt.

68. Wieviel Sakramente hat Christus im neuen Testament eingesetzt?

Zwei, die heilige Taufe und das heilige Abendmahl.

Von der heiligen Taufe

Sonntag XXVI (69 - 71)

69. Wie wirst du in der heiligen Taufe erinnert und versichert, daß das einzige Opfer Christi am Kreuz dir zu gute kommt?

Dadurch, daß Christus dieses äußerliche Wasserbad eingesetzt und dabei verheißen hat, daß ich so gewiß mit seinem Blut und Geist von der Unreinigkeit meiner Seele, das ist, von allen meinen Sünden gewaschen sei, so gewiß ich äußerlich mit dem Wasser, das die Unsauberkeit des Leibes wegzunehmen pflegt, gewaschen bin.

Apostelgeschichte 22:16

16 Und nun, was verziehst du? Stehe auf und laß dich taufen und abwaschen deine Sünden und rufe an den Namen des HERRN!

Matthäus 3:11

11 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker denn ich, dem ich nicht genugsam bin, seine Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.

70. Was heißt, mit dem Blut und Geist Christi gewaschen sein?

Es heißt, Vergebung der Sünden von Gott aus Gnaden haben um des Blutes Christi willen, das er in seinem Opfer am Kreuz für uns vergossen hat; weiter bedeutet es, durch den heiligen Geist erneuert und zu einem Glied Christi geheiligt sein, damit wir je länger je mehr der Sünde absterben und in einem gottseligen, unsträflichen Leben wandeln.

1 Korinther 6:11

11 Und solche sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des HERRN Jesu und durch den Geist unsers Gottes.

Offenbarung 7:14

14 Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind's, die gekommen sind aus großer Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.

Römer 6:4

4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln.

71. Wo hat Christus verheißen, daß wir so gewiß mit seinem Blut und Geist wie mit dem Taufwasser gewaschen sind?

In der Einsetzung der Taufe, die lautet: Gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubet, der wird verdammt werden. - Diese Verheißung wird auch wiederholt, da die Schrift die Taufe das Bad der Wiedergeburt und die Abwaschung der Sünden nennt.

Matthäus 28:19

19 Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,

20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Titus 3:5

5 nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes,

Sonntag XXVII (72 - 74)

72. Ist denn das äußerliche Wasserbad die Abwaschung der Sünden selbst?

Nein, denn allein das Blut Christi und der heilige Geist reinigt uns von allen Sünden.

1 Johannes 1:7

7 So wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.

73. Warum nennt denn der heilige Geist die Taufe das Bad der Wiedergeburt und die Abwaschung der Sünden?

Gott redet so nicht ohne große Ursache, nämlich nicht allein, damit er uns dadurch lehren will, daß, wie die Unsauberkeit des Leibes durch das Wasser, auch unsere Sünden durch das Blut und den Geist Christi hinweg genommen werden, sondern vielmehr, damit er uns durch dieses göttliche Pfand und Wahrzeichen versichern will, daß wir so wahrhaftig von unseren Sünden geistlich gewaschen sind, wie wir mit dem leiblichen Wasser gewaschen werden.

Offenbarung 1:5

5 und von Jesu Christo, welcher ist der treue Zeuge und Erstgeborene von den Toten und der Fürst der Könige auf Erden! Der uns geliebt hat und gewaschen von den Sünden mit seinem Blut

74. Soll man auch die jungen Kinder taufen?

Ja, denn weil sie wie die Alten in den Bund Gottes und seine Gemeinde gehören und ihnen in dem Blut Christi die Erlösung von Sünden und der heilige Geist, der den Glauben wirkt, nicht weniger als den Alten zugesagt wird; so sollen sie auch durch die Taufe als Zeichen des Bundes der christlichen Kirche eingeleibt und von den Kindern der Ungläubigen unterschieden werden, wie es im alten Testament durch die Beschneidung geschehen ist, an deren Stelle im neuen Testament die Taufe eingesetzt ist.

1 Mose 17:7

7. Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir, bei ihren Nachkommen, daß es ein ewiger Bund sei, also daß ich dein Gott sei und deines Samens nach dir,

Markus 10:14

14 Da es aber Jesus sah, ward er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.

Apostelgeschichte 2:39

39 Denn euer und eurer Kinder ist diese Verheißung und aller, die ferne sind, welche Gott, unser HERR, herzurufen wird.

Von dem heiligen Abendmahl

Sonntag XXVIII (75 - 77)

75. Wie wirst du im heiligen Abendmahl erinnert und versichert, daß du an dem einzigen Opfer Christi am Kreuz und an allen seinen Gütern Gemeinschaft hast?

Dadurch, daß Christus mir und allen Gläubigen von diesem gebrochenen Brot zu essen und von diesem Kelch zu trinken befohlen hat zu seinem Gedächtnis. Dabei hat er verheißen: erstens, daß sein Leib so gewiß für mich am Kreuz geopfert und gebrochen und sein Blut für mich vergossen sei, wie ich mit Augen sehe, daß das Brot des Herrn mir gebrochen und der Kelch mir gereicht wird; zum anderen, daß er selbst meine Seele mit seinem gekreuzigten Leib und vergossenen Blut so gewiß zum ewigen Leben speise und tränke, wie ich aus der Hand des Dieners das Brot und den Kelch des Herrn empfange und genieße, die mir als sichere Wahrzeichen des Leibes und Blutes Christi gegeben werden.

76. Was heißt, den gekreuzigten Leib Christi essen und sein vergossenes Blut trinken?

Es heißt nicht allein, mit gläubigem Herzen das ganze Leiden und Sterben Christi annehmen und dadurch Vergebung der Sünden und ewiges Leben bekommen, sondern auch durch den heiligen Geist, der zugleich in Christus und in uns wohnt, mit seinem gesegneten Leib mehr und mehr vereinigt werden, damit wir, obwohl er im Himmel und wir auf Erden sind, doch Fleisch von seinem Fleisch und Bein von seinem Bein sind, und von einem Geist (wie die Glieder unseres Leibes von einer Seele) ewig leben und regiert werden.

Johannes 6:54

54 Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.

Johannes 6:56

56 Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm.

Epheser 5:30

30 Denn wir sind die Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein.

77. Wo hat Christus verheißen, daß er die Gläubigen so gewiß mit seinem Leib und Blut speise und tränke, wie sie von diesem gebrochenen Brot essen und von diesem Kelch trinken?

In der Einsetzung des Abendmahls, welche so lautet:

Unser Herr Jesus in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach es und sprach: Nehmet, esset, das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; solches tut zu meinem Gedächtnis. Desselben gleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut; solches tut, so oft ihr's trinket, zu meinem Gedächtnis. Denn so oft ihr von diesem Brot esset und von diesem Kelch trinket, sollt ihr des Herrn Tod verkündigen, bis daß er kommt. Diese Verheißung wird auch wiederholt durch St. Paulus, da er spricht: Der Kelch der Danksagung, damit wir danksagen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist's, so sind wir viele ein Leib, dieweil wir alle eines Brotes teilhaftig sind.

1 Korinther 11:25

25 Desgleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut; solches tut, so oft ihr's trinket, zu meinem Gedächtnis.

26 Denn so oft ihr von diesem Brot esset und von diesem Kelch trinket, sollt ihr des HERRN Tod verkündigen, bis daß er kommt.

1 Korinther 10:16

16 Der gesegnete Kelch, welchen wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi?

17 Denn ein Brot ist's, so sind wir viele ein Leib, dieweil wir alle eines Brotes teilhaftig sind.

Sonntag XXIX (78 - 79)

78. Wird denn aus Brot und Wein der wesentliche Leib und das wesentliche Blut Christi?

Nein, sondern wie das Wasser in der Taufe nicht in das Blut Christi verwandelt oder die Abwaschung der Sünden selbst wird, da es nur ein göttliches Wahrzeichen dafür ist, so wird auch das heilige Brot im Abendmahl nicht der Leib Christi selbst, obwohl es nach Art und Brauch der Sakramente der Leib Christi genannt wird.

1 Korinther 10:3

3 und haben alle einerlei geistliche Speise gegessen

4 und haben alle einerlei geistlichen Trank getrunken; sie tranken aber vom geistlichen Fels, der mitfolgte, welcher war Christus.

79. Warum nennt denn Christus das Brot seinen Leib und den Kelch sein Blut oder das neue Testament in seinem Blut und St. Paulus die Gemeinschaft des Leibes und Blutes Jesu Christi?

Christus redet so nicht ohne große Ursache: nämlich, weil er uns nicht allein damit lehren will, daß, so wie Brot und Wein das zeitliche Leben erhalten, so sei auch sein gekreuzigter Leib und vergossenes Blut die wahre Speise und Trank unserer Seelen zum ewigen Leben; sondern will er uns durch dieses sichtbare Zeichen und Pfand versichern, daß wir so wahrhaftig seines Leibes und Blutes durch die Wirkung des heiligen Geistes teilhaftig werden, wie wir diese heiligen Wahrzeichen mit dem leiblichen Mund zu seinem Gedächtnis empfangen, und daß all sein Leiden und Gehorsam so gewiß unser eigen sei, als hätten wir selbst in unserer eigenen Person alles gelitten und genug getan.

Johannes 6:35

35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.

Sonntag XXX (80 - 82)

80. Was ist für ein Unterschied zwischen dem Abendmahl des Herrn und der päpstlichen Messe?

Das Abendmahl bezeugt uns, daß wir vollkommene Vergebung aller unserer Sünden haben durch das einzige Opfer Jesu Christi, das er selbst einmal am Kreuz vollbracht hat, und daß wir durch den heiligen Geist Christo eingeleibt werden, der jetzt mit seinem wahren Leib im Himmel zur Rechten des Vaters ist und dort angebetet werden will. Die Messe aber lehrt, daß die Lebendigen und die Toten nicht durch das Leiden Christi Vergebung der Sünden haben, es sei denn, daß Christus noch täglich für sie von den Meßpriestern geopfert werde, und daß Christus leidlich unter der Gestalt des Brotes und Weines sei und deshalb darin angebetet werden soll. Und so ist die Messe im Grund nichts anderes als die Verleugnung des einzigen Opfers und Leidens Jesu Christi und eine vermaledeite Abgötterei.

Hebräer 9:25

25 auch nicht, daß er sich oftmals opfere, gleichwie der Hohepriester geht alle Jahre in das Heilige mit fremden Blut;

26 sonst hätte er oft müssen leiden von Anfang der Welt her. Nun aber, am Ende der Welt, ist er einmal erschienen, durch sein eigen Opfer die Sünde aufzuheben.

Hebräer 10:12

12 Dieser aber, da er hat ein Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt, sitzt nun zur Rechten Gottes

Hebräer 10:14

14 Denn mit einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet, die geheiligt werden.

81. Wer soll zu dem Tisch des Herrn kommen?

Die sich selbst um ihrer Sünde willen mißfallen und doch vertrauen, daß ihnen verziehen und die übrige Schwachheit mit dem Leiden und Sterben Christi bedeckt sei, die es auch mehr und mehr begehren, ihren Glauben zu stärken und ihr Leben zu bessern. Die Unbußfertigen aber und Heuchler essen und trinken sich selbst das Gericht.

Psalm 51:19

19 Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängstigter Geist; ein geängstigtes und zerschlagen Herz wirst du, Gott, nicht verachten.

Hebräer 10:22

22 so lasset uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen in völligem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser;

2 Timotheus 2:19

19. Aber der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der HERR kennt die seinen; und: Es trete ab von Ungerechtigkeit, wer den Namen Christi nennt.

1 Korinther 11:28

28 Der Mensch prüfe aber sich selbst, und also esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch.

29 Denn welcher unwürdig isset und trinket, der isset und trinket sich selber zum Gericht, damit, daß er nicht unterscheidet den Leib des HERRN.

82. Sollen aber zu diesem Abendmahl auch die zugelassen werden, die sich mit ihrem Bekenntnis und Leben als Ungläubige und Gottlose erweisen?

Nein, denn so wird der Bund Gottes geschmäht und sein Zorn über die ganze Gemeinde gereizt. Deshalb ist die christliche Kirche schuldig, nach der Ordnung Christi und seiner Apostel, solche Menschen bis zur Besserung ihres Lebens durch das Amt der Schlüssel auszuschließen.

Matthäus 7:6

6 Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben, und eure Perlen nicht vor die Säue werfen, auf daß sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch zerreißen.

Psalm 50:16

16 . Aber zum Gottlosen spricht Gott: Was verkündigst du meine Rechte und nimmst meinen Bund in deinen Mund,

17 so du doch Zucht hassest und wirfst meine Worte hinter dich?

1 Korinther 10:21

21 Ihr könnt nicht zugleich trinken des HERRN Kelch und der Teufel Kelch; ihr könnt nicht zugleich teilhaftig sein des Tisches des HERRN und des Tisches der Teufel.

Sonntag XXXI (83 - 85)

83. Was ist das Amt der Schlüssel?

Die Predigt des heiligen Evangeliums und die christliche Bußzucht, durch die das Himmelreich den Gläubigen aufgeschlossen und den Ungläubigen zugeschlossen wird.

Matthäus 16:19

19 Und ich will dir des Himmelsreichs Schlüssel geben: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein.

Matthäus 18:18

18 Wahrlich ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein.

Apostelgeschichte 20:28

28 So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, unter welche euch der heilige Geist gesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, welche er durch sein eigen Blut erworben hat.

84. Wie wird das Himmelreich durch die Predigt des heiligen Evangeliums auf- und zugeschlossen?

Dadurch, daß nach dem Befehl Christi allen und jeden Gläubigen verkündigt und öffentlich bezeugt wird, daß ihnen, so oft sie die Verheißung des Evangeliums mit wahrem Glauben annehmen, wahrhaftig alle ihre Sünden von Gott um des Verdienstes Christi willen vergeben sind; auf der anderen Seite allen Ungläubigen und Heuchlern, daß der Zorn Gottes und die ewige Verdammnis auf ihnen liegt, so lange sie sich nicht bekehren; nach dem Zeugnis des Evangeliums will Gott über beide in diesem und dem zukünftigen Leben urteilen.

Johannes 3:36

36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

Johannes 12:48

48 Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schon seinen Richter; das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.

85. Wie wird das Himmelreich zu- und aufgeschlossen durch die christliche Bußzucht?

Dadurch, daß nach dem Befehl Christi diejenigen, die unter dem christlichen Namen unchristliche Lehre oder Wandel führen, nachdem sie etlichemale brüderlich ermahnt sind und von ihren Irrtümern und Lastern nicht abstehen, der Kirche oder denen, die von der Kirche dazu verordnet sind, angezeigt, und wenn sie sich um diese Ermahnung auch nicht kehren, von ihnen durch Verbot der heiligen Sakramente aus der christlichen Gemeinde und von Gott selbst aus dem Reich Christi ausgeschlossen werden; sie werden wieder als Glieder Christi und der Kirche angenommen, wenn sie wahre Besserung verheißen und zeigen.

Matthäus 18:15

15. Sündigt aber dein Bruder an dir, so gehe hin und strafe ihn zwischen dir und ihm allein. Hört er dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.

16 Hört er dich nicht, so nimm noch einen oder zwei zu dir, auf daß alle Sache bestehe auf zweier oder dreier Zeugen Mund.

17 Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er die Gemeinde nicht, so halt ihn als einen Zöllner oder Heiden.

Lukas 15:10

10 Also auch, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.

Von der Dankbarkeit

Sonntag XXXII (86 und 87)

86. Wenn wir aus unserem Elend ohne all unsere Verdienst aus Gnade durch Christus erlöst sind, warum sollen wir gute Werke tun?

Weil Christus, nachdem er uns mit seinem Blut erkauft hat, uns auch durch seinen heiligen Geist erneuert zu seinem Ebenbild, damit wir mit unserem ganzen Leben uns dankbar gegen Gott für seine Wohltat erzeigen und er durch uns gepriesen werde. Aber auch, damit wir bei uns selbst unseres Glaubens aus seinen Früchten gewiß seien und mit unserem gottseligen Wandel unseren Nächsten auch für Christus gewinnen.

1 Korinther 6:20

20 Denn ihr seid teuer erkauft; darum so preist Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.

1 Thessalonicher 5:18

18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christo Jesu an euch.

Jakobus 2:17

17 Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber.

Jakobus 2:26

26 Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot.

Matthäus 5:16

16 Also laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

87. Können denn die nicht selig werden, die sich von ihrem undankbaren, unbußfertigen Wandel zu Gott nicht bekehren?

Keineswegs; denn die Schrift sagt: Kein Unkeuscher, Abgöttischer, Ehebrecher, Dieb, Geiziger, Trunkenbold, Lästerer, Räuber und dergleichen wird das Reich Gottes ererben.

1 Korinther 6:9

9. Wisset ihr nicht, daß die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasset euch nicht verführen! Weder die Hurer noch die Abgöttischen noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder

10 noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben.

Sonntag XXXIII (88 - 91)

88. In wieviel Stücken besteht die wahrhaftige Buße und Bekehrung des Menschen?

In zwei Stücken: In der Absterbung des alten und Auferstehung des neuen Menschen.

Epheser 4:22

22 So legt nun von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der durch Lüste im Irrtum sich verderbt.

23 Erneuert euch aber im Geist eures Gemüts

24 und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Römer 6:6

6 dieweil wir wissen, daß unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist, auf daß der sündliche Leib aufhöre, daß wir hinfort der Sünde nicht mehr dienen.

89. Was ist die Absterbung des alten Menschen?

Sich die Sünde von Herzen leid sein lassen und sie je länger je mehr hassen und fliehen.

2 Korinther 7:10

10 Denn göttliche Traurigkeit wirkt zur Seligkeit einen Reue, die niemand gereut; die Traurigkeit aber der Welt wirkt den Tod.

Sprüche 28:13

13. Wer seine Missetat leugnet, dem wird's nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.

Galater 5:24

24 Welche aber Christo angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden.

Die sieben Bußpsalmen sind: 6, 32, 38, 51, 102, 130, 143

90. Was ist die Auferstehung des neuen Menschen?

Herzliche Freude in Gott durch Christus und Lust und Liebe haben nach dem Willen Gottes in allen guten Werken zu leben.

Kolosser 3:1

1. Seid ihr nun mit Christo auferstanden, so suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes.

2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.

Jesaja 61:10

10. Ich freue mich im Herrn, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mich angezogen mit Kleidern des Heils und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam, mit priesterlichem Schmuck geziert, und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt.

Römer 7:22

22 Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen.

Galater 2:20

20 Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben.

91. Welches sind aber gute Werke?

Allein die aus wahrem Glauben nach dem Gesetz Gottes ihm zu Ehren geschehen, und nicht, die auf unser Gutdünken oder Menschensatzung gegründet sind.

Römer 14:23

23 Wer aber darüber zweifelt, und ißt doch, der ist verdammt; denn es geht nicht aus dem Glauben. Was aber nicht aus dem Glauben geht, das ist Sünde.

1 Samuel 15:22

22 Samuel aber sprach: Meinst du, daß der HERR Lust habe am Opfer und Brandopfer gleich wie am Gehorsam gegen die Stimme des Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser denn Opfer, und Aufmerken besser denn das Fett von Widdern;

1 Korinther 10:31

31 Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre.

Matthäus 15:9

9 aber vergeblich dienen sie mir, dieweil sie lehren solche Lehren, die nichts denn Menschengebote sind.

Sonntag XXXIV (92 - 95)

92. Wie lautet das Gesetz des Herrn?

Gott redete also diese Worte:

2 Mose 20:1

2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe.

3 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist.

5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen;

6 und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten.

7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.

8 Gedenke des Sabbattags, daß Du ihn heiligest.

9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle dein Dinge beschicken;

10 aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist.

11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.

12. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, daß dir der HERR, dein Gott, gibt.

13 Du sollst nicht töten.

14 Du sollst nicht ehebrechen.

15 Du sollst nicht stehlen.

16 Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

17 Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes noch seiner Magd, noch seines Ochsen noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat.

5 Mose 5:6

6. Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus dem Diensthause.

7 Du sollst keine andern Götter haben vor mir.

8 Du sollst dir kein Bildnis machen, keinerlei Gleichnis, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, noch des, das im Wasser unter der Erde ist.

9 Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der die Missetat der Väter heimsucht über die Kinder ins dritte und vierte Glied, die mich hassen;

10 und Barmherzigkeit erzeige in viel tausend, die mich lieben und meine Gebote halten.

11 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.

12 Den Sabbattag sollst du halten, daß du ihn heiligest, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat.

13 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun.

14 Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Ochse noch dein Esel noch all dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist, auf daß dein Knecht und deine Magd ruhe wie du.

15 Denn du sollst gedenken, daß du auch Knecht in Ägyptenland warst und der HERR, dein Gott, dich von dort ausgeführt hat mit einer mächtigen Hand und mit ausgerecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein Gott, geboten, daß du den Sabbattag halten sollst.

16 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf daß du lange lebest und daß dir's wohl gehe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.

17 Du sollst nicht töten.

18 Du sollst nicht ehebrechen.

19 Du sollst nicht stehlen.

20 Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

21 Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Ochsen, Esel noch alles, was sein ist.

93. Wie werden diese Gebote eingeteilt?

In zwei Tafeln, von denen die erste in vier Geboten lehrt, wie wir uns gegen Gott verhalten sollen; die andere lehrt in sechs Geboten, was wir unserem Nächsten schuldig sind.

94. Was fordert der Herr im ersten Gebot?

Daß ich bei Verlust meines Seelenheils und meiner Seligkeit alle Abgötterei, Zauberei, abergläubische Segen, Anrufung der Heiligen oder anderer Kreaturen meiden und fliehen soll, und den einigen, wahren Gott recht erkennen, ihn allein vertrauen, in aller Demut und Geduld von ihm allein alles Gute erwarten und ihn von ganzem Herzen lieben, fürchten und ehren soll, so daß ich eher alle Kreaturen preisgebe, als in dem Geringsten wider seinen Willen handele.

1 Johannes 5:21

21 Kindlein, hütet euch vor den Abgöttern! Amen.

Jeremia 17:5

5 . So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt und hält Fleisch für seinen Arm, und mit seinem Herzen vom HERRN weicht.

Matthäus 4:10

10 Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir Satan! denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten Gott, deinen HERRN, und ihm allein dienen.

Johannes 17:3

3 Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.

Psalm 73:25

25 Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.

26 Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

95. Was ist Abgötterei?

Anstatt des einzigen, wahren Gottes, der sich in seinem Wort offenbart hat, oder neben ihn etwas anderes stellen oder haben, worauf der Mensch sein Vertrauen setzt.

Matthäus 6:21

21 Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.

Matthäus 10:37

37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert.

1 Johannes 2:15

15 Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. So jemand die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.

Jeremia 9:22

22. So spricht der HERR: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums;

23. sondern wer sich rühmen will, rühme sich des HERRN.

Sonntag XXXV (96 - 98)

96. Was will Gott im zweiten Gebot?

Daß wir Gott unter keinen Umständen abbilden noch auf irgend eine andere Weise, als er es in seinem Wort befohlen hat, verehren.

Johannes 4:24

24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Johannes 14:6

6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Matthäus 15:8

8 Dies Volk naht sich zu mir mit seinem Munde und ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir;

97. Soll man denn gar kein Bildnis machen?

Gott kann und soll keineswegs abgebildet werden; die Kreaturen aber dürfen abgebildet werden, doch verbietet Gott, die Bilder zu machen oder zu besitzen, damit man sie verehre oder ihm damit diene.

Jesaja 40:18

18 . Wem wollt ihr denn Gott nachbilden? Oder was für ein Gleichnis wollt ihr ihm zurichten?

Johannes 1:18

18 Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt.

98. Mögen aber nicht die Bilder als der Laien Bücher in den Kirchen geduldet werden?

Nein; denn wir sollen nicht weiser sein als Gott, der seine Christenheit nicht durch stumme Götzen, sondern durch die lebendige Predigt seines Wortes unterwiesen haben will.

Psalm 93:5

5 Dein Wort ist eine rechte Lehre. Heiligkeit ist die Zierde deines Hauses, o HERR, ewiglich.

Römer 10:17

17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber aus dem Wort Gottes.

Jakobus 1:21

21 Darum so leget ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmet das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist, welches kann eure Seelen selig machen.

Sonntag XXXVI (99 - 100)

99. Was will das dritte Gebot?

Daß wir nicht allein mit Fluchen oder mit falschen Eid, sondern auch mit unnötigem Schwören den Namen Gottes nicht lästern oder mißbrauchen noch uns mit unserem Stillschweigen und Zusehen solcher schrecklichen Sünden teilhaftig machen; und in Summa, daß wir den heiligen Namen Gottes nicht anders als mit Furcht und Ehrerbietung gebrauchen, damit er von uns recht bekannt, angerufen und in allen unseren Worten und Werken gepriesen werde.

Jakobus 3:9

9 Durch sie loben wir Gott, den Vater, und durch sie fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes gemacht sind.

10 Aus einem Munde geht Loben und Fluchen. Es soll nicht, liebe Brüder, also sein.

Matthäus 5:34

34 Ich aber sage euch, daß ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Stuhl,

35 noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt.

36 Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören, denn du vermagst nicht ein einziges Haar schwarz oder weiß zu machen.

37 Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.

Kolosser 3:17

17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des HERRN Jesu, und danket Gott und dem Vater durch ihn.

100. Ist denn mit Schwören und Fluchen Gottes Namen lästern eine so schwere Sünde, daß Gott auch über die zürnt, die, soviel an ihnen ist, dieselbe nicht wehren und verbieten?

Ja freilich, denn keine Sünde ist größer noch Gott heftiger erzürnt, als die Lästerung seines Namens; darum hat er auch befohlen, sie mit dem Tode zu strafen.

3 Mose 5:1

1. Wenn jemand also sündigen würde, daß er den Fluch aussprechen hört und Zeuge ist, weil er's gesehen oder erfahren hat, es aber nicht ansagt, der ist einer Missetat schuldig.

Sprüche 29:24

24. Wer mit Dieben teilhat, den Fluch aussprechen hört, und sagt's nicht an, der haßt sein Leben.

Anmerkung: Dieses Gebot unterscheidet sich von allen anderen dadurch, daß es eine besondere Drohung enthält.

Sonntag XXXVII (101 und 102)

101. Darf man aber gottselig bei dem Namen Gottes einen Eid schwören?

Ja, wenn es die Obrigkeit von ihren Untertanen oder sonst die Not erfordert, Treue und Wahrheit zu Gottes Ehre und des Nächsten Heil dadurch zu erhalten und zu fördern. Denn solch ein Schwören ist in Gottes Wort begründet und deshalb von den Heiligen im alten und neuen Testament recht gebraucht worden.

5. Mose 6:13

13 sondern du den HERRN, deinen Gott, fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören.

Hebräer 6:16

16 Die Menschen schwören ja bei einem Größeren, denn sie sind; und der Eid macht ein Ende alles Haders, dabei es fest bleibt unter ihnen.

102. Darf man auch bei den Heiligen oder anderen Kreaturen einen Eid schwören?

Nein, denn ein rechtmäßiger Eid ist eine Anrufung Gottes, daß er, als der einzige Herzenskündiger, die Wahrheit bezeugen wolle und mich strafe, wenn ich falsch schwöre. Diese Ehre gebührt keiner Kreatur.

Sonntag XXXVIII (103)

103. Was will Gott im vierten Gebot?

Zum Ersten will Gott, daß das Predigtamt und die Schulen erhalten werden und ich besonders am Feiertage regelmäßig zur Gemeinde Gottes komme, um das Wort Gottes zu lernen, die heiligen Sakramente zu gebrauchen, den Herrn öffentlich anzurufen und das christliche Almosen zu geben. Zum Zweiten will er, daß ich alle Tage meines Lebens von meinen bösen Werken feiere, den Herrn durch seinen Geist in mir wirken lasse und so den ewigen Sabbat in diesem Leben anfange.

Psalm 26:8

8 HERR, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.

Psalm 84:2

2 Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth!

3 Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des HERRN; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.

4 Denn der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ihr Nest, da sie Junge hecken: deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und Gott.

Matthäus 4:4

4 Und er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht.

Lukas 11:28

28 Er aber sprach: Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.

Hebräer 10:25

25 und nicht verlassen unsere Versammlung, wie etliche pflegen, sondern einander ermahnen; und das so viel mehr, soviel ihr sehet, daß sich der Tag naht.

Hebräer 4:9

9 Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes.

Sonntag XXXIX (104)

104. Was will Gott im fünften Gebot?

Daß ich meinem Vater und meiner Mutter und allen, die mir vorgesetzt sind, alle Ehre, Liebe und Treue beweise und mich aller guten Lehre und Strafe mit gebührendem Gehorsam unterwerfe und auch mit ihren Gebrechen Geduld habe, weil uns Gott durch ihre Hand regieren will.

Epheser 6:1

1. Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem HERRN, denn das ist billig.

2 Ehre Vater und Mutter, das ist das erste Gebot, das Verheißung hat:

3 auf daß dir's wohl gehe und du lange lebest auf Erden.

Sprüche 30:17

17 Ein Auge, das den Vater verspottet, und verachtet der Mutter zu gehorchen, das müssen die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler fressen.

3 Mose 19:32

32 Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren; denn du sollst dich fürchten vor deinem Gott, denn ich bin der HERR.

Römer 13:1

1. Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet.

Hebräer 13:17

17 Gehorcht euren Lehrern und folgt ihnen; denn sie wachen über eure Seelen, als die da Rechenschaft dafür geben sollen; auf daß sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das ist euch nicht gut.

1 Petrus 2:18

18 Ihr Knechte, seid untertan mit aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen.

Anmerkung: Dieses Gebot ist das erste und einzige Gebot, das eine besondere Verheißung hat.

Sonntag XL (105 - 107)

105. Was will Gott im sechsten Gebot?

Daß ich meinen Nächsten weder mit Gedanken noch mit Worten oder Gebärden, viel weniger mit der Tat durch mich selbst oder andere schmähen, hassen, beleidigen oder töten, sondern alle Rachsucht ablege. Zum anderen verlangt dieses Gebot, daß ich mich nicht selbst verletzen oder mutwillig in Gefahr begeben soll. Deshalb hat auch die Obrigkeit das Schwert, um dem Totschlag zu wehren.

Matthäus 5:21

21. Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein.

22 Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnet, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Racha! der ist des Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr! der ist des höllischen Feuers schuldig.

Römer 12:19

19 Rächet euch selber nicht, meine Liebsten, sondern gebet Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der HERR.

1 Mose 9:6

6 Wer Menschenblut vergießt, des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht.

106. Redet dieses Gebot allein vom Töten?

Nein, sondern Gott will uns durch das Verbot des Totschlags lehren, daß er die Wurzel des Totschlags, also Neid, Haß, Zorn, Rachgier haßt und daß dieses alles vor ihm ein heimlicher Totschlag ist.

1 Johannes 3:15

15 Wer seinen Bruder haßt, der ist ein Totschläger; und ihr wisset, daß ein Totschläger hat nicht das ewige Leben bei ihm bleibend.

Jakobus 1:19

19. Darum, liebe Brüder, ein jeglicher Mensch sei schnell, zu hören, langsam aber, zu reden, und langsam zum Zorn.

20 Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist.

Epheser 4:26

26 Zürnet, und sündiget nicht; lasset die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.

107. Ist es aber genug, daß wir unseren Nächsten, wie verlangt, nicht töten?

Nein, denn dadurch, daß Gott Neid, Haß und Zorn verdammt, will er von uns haben, daß wir unseren Nächsten lieben wie uns selbst, gegen ihn Geduld, Friede, Sanftmut, Barmherzigkeit und Freundlichkeit zeigen, seinen Schaden, so weit es für uns möglich ist, abwenden und auch unseren Feinden Gutes tun.

Matthäus 5:5

5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.

Matthäus 5:7

7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

Matthäus 5:9

9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Matthäus 7:12

12. Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.

Matthäus 5:44

44 Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen,

Sonntag XLI (108 - 109)

108. Was will das siebente Gebot?

Daß alle Unkeuschheit von Gott verflucht ist, und daß wir ihr darum von Herzen feind seien und keusch und züchtig leben sollen, es sei im heiligen Ehestand oder als Ledige.

Matthäus 19:5

5 und sprach: Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und werden die zwei ein Fleisch sein?

6 So sind sie nun nicht zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.

Matthäus 5:27

27 . Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen.

28 Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen.

Hebräer 13:4

4 Die Ehe soll ehrlich gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt; die Hurer aber und die Ehebrecher wird Gott richten.

109. Verbietet Gott in diesem Gebot nichts mehr als Ehebruch und ähnliche Schandtaten?

Weil beide, unser Leib und unsere Seele, Tempel des heiligen Geistes sind, so will er, daß wir sie beide sauber und heilig bewahren; er verbietet deshalb alle unkeuschen Taten, Gebärden, Worte, Gedanken, Lust und was den Menschen dazu reizen mag.

1 Korinther 3:16

16. Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?

17 So jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, der seid ihr.

1 Korinther 15:33

33 Lasset euch nicht verführen! Böse Geschwätze verderben gute Sitten.

Epheser 5:18

18 Und saufet euch nicht voll Wein, daraus ein unordentlich Wesen folgt, sondern werdet voll Geistes:

2 Timotheus 2:22

22. Fliehe die Lüste der Jugend; jage aber nach der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit allen, die den HERRN anrufen von reinem Herzen.

Sonntag XLII (110 - 111)

110. Was verbietet Gott im achten Gebot?

Er verbietet nicht allein den Diebstahl und Räuberei, die die Obrigkeit straft, sondern Gott nennt auch Diebstahl alle bösen Stücke und Anschläge, mit denen wir unseres Nächsten Gut an uns zu bringen gedenken, es sei mit Gewalt oder unter dem Deckmantel des Rechts, wie z.B. falschem Gewicht, Elle, Maß, Ware, Münze, Wucher oder durch irgendein Mittel, das von Gott verboten ist; dazu verbietet er auch allen Geiz und unnütze Verschwendung seiner Gaben.

1 Korinther 6:10

10 noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben.

Psalm 37:21

21. Der Gottlose borgt und bezahlt nicht; der Gerechte aber ist barmherzig und gibt.

Lukas 12:15

15 Und er sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Geiz; denn niemand lebt davon, daß er viele Güter hat.

1 Timotheus 6:9

9 Denn die da reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke und viel törichte und schädliche Lüste, welche versenken die Menschen ins Verderben und Verdammnis.

10 Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels; das hat etliche gelüstet und sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen.

111. Was gebietet dir aber Gott in diesem Gebot?

Daß ich den Nutzen meines Nächsten, wo ich kann, fördere, gegen ihn so handele, wie ich möchte, daß man an mir handelt, und treu arbeite, damit ich dem Bedürftigen in seiner Not helfen kann.

1 Petrus 4:10

10 Und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes:

Matthäus 7:12

12. Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten.

1 Timotheus 6:6

6. Es ist aber ein großer Gewinn, wer gottselig ist und lässet sich genügen.

7 Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen.

8 Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns genügen.

2 Thessalonicher 3:10

10 Und da wir bei euch waren, geboten wir euch solches, daß, so jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen.

Sonntag XLIII (112)

112. Was will das neunte Gebot?

Daß ich wider niemand falsches Zeugnis gebe, niemandes Worte verkehre, kein Nachredner und Lästerer sei, niemand ungehört und leicht verdammen helfe, sondern alle Lüge und Betrug als eigene Werke des Teufels bei schwerem Gotteszorn vermeide, in Gerichts- und allen anderen Handlungen die Wahrheit liebe, aufrichtig sage und bekenne sowie meines Nächsten Ehre und Ruf nach meinem Vermögen rette und fördere.

Sprüche 19:5

5 . Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer Lügen frech redet, wird nicht entrinnen.

Matthäus 7:1

1. Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet.

Johannes 8:44

44 Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben.

Epheser 4:25

25 Darum leget die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeglicher mit seinem Nächsten, sintemal wir untereinander Glieder sind.

1 Korinther 13:6

6 sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit;

Sonntag XLIV (113 - 115)

113. Was will das zehnte Gebot?

Daß auch die geringste Lust oder Gedanken wider irgend ein Gebot Gottes unter keinen Umständen in unser Herz kommen soll, sondern wir für und für von ganzem Herzen aller Sünde feind sind und Lust zu aller Gerechtigkeit haben.

Römer 7:7

7. Was wollen wir denn nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht, außer durchs Gesetz. Denn ich wußte nichts von der Lust, wo das Gesetz nicht hätte gesagt: Laß dich nicht gelüsten!

Jakobus 1:14

14 Sondern ein jeglicher wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird.

15 Darnach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert sie den Tod.

Matthäus 15:19

19 Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung.

114. Können aber die, die zu Gott bekehrt sind, die Gebote vollkommen halten?

Nein, sondern es haben auch die Allerheiligsten, so lange sie in diesem Leben sind, nur einen geringen Anfang dieses Gehorsams; doch es soll so sein, daß sie mit ernsten Vorsatz nicht allein nach einigen, sondern nach allen Geboten Gottes anfangen zu leben.

1 Johannes 1:8

8. So wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

Psalm 19:13

14 Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Fehle!

Philipper 3:12

12 Nicht, daß ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu ergriffen bin.

115. Warum läßt uns denn Gott so scharf die zehn Gebote predigen, wenn sie in diesem Leben niemand halten kann?

Erstens, damit wir unser ganzes Leben lang unsere sündige Art immer mehr erkennen und um so begieriger die Vergebung der Sünden und Gerechtigkeit in Christus suchen. Zum anderen, damit wir uns ohne Unterlaß befleißigen und Gott bitten, er möge die Gnade des heiligen Geistes geben, damit wir mehr und mehr zu dem Ebenbild Gottes erneuert werden, bis wir das Ziel der Vollkommenheit nach diesem Leben erreichen.

Römer 3:20

20 darum daß kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht sein kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Galater 2:16

16 doch weil wir wissen, daß der Mensch durch des Gesetzes Werke nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesum Christum, so glauben wir auch an Christum Jesum, auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum und nicht durch des Gesetzes Werke; denn durch des Gesetzeswerke wird kein Fleisch gerecht.

Galater 3:24

24 Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christum, daß wir durch den Glauben gerecht würden.

Philipper 2:13

13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Matthäus 5:6

6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

Vom Gebet

Sonntag XLV (116 - 119)

116. Warum ist das Gebet für den Christen nötig?

Weil es das vornehmste Stück der Dankbarkeit ist, welche Gott von uns fordert, und weil Gott seine Gnade und heiligen Geist allein denen geben will, die ihn mit herzlichem Seufzen ohne Unterlaß darum bitten und ihm dafür danken.

Psalm 50:14

14 Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde

15 und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.

Matthäus 7:7

7. Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.

Lukas 11:15

15 Etliche aber unter ihnen sprachen: Er treibt die Teufel aus durch Beelzebub, den Obersten der Teufel.

117. Was gehört zu einem solchen Gebet, das Gott gefällt und von ihm erhört wird?

Erstens, daß wir allein den einzigen, wahren Gott, der sich uns in seinem Wort geoffenbart hat, um alles, was er uns zu bitten befohlen hat, von Herzen anrufen; zum anderen, daß wir unsere Not und unser Elend recht gründlich erkennen, um uns vor dem Angesicht seiner Majestät zu demütigen; zum dritten, daß wir diesen festen Grund haben, daß er unser Gebet, unbeachtet dessen, daß wir unwürdig sind, doch um des Herrn Christi willen sicher erhören will, wie er uns in seinem Wort verheißen hat.

Lukas 4:8

8 Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: Du sollst Gott, deinen HERRN, anbeten und ihm allein dienen.

Psalm 145:18

18 Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen.

1 Mose 18:27

27 Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden zu reden mit dem HERRN, wie wohl ich Erde und Asche bin.

Johannes 16:23

23. Und an dem Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er's euch geben.

1 Johannes 5:14

14. Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, daß, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.

118. Was hat uns Gott befohlen, von ihm zu bitten?

Alle geistliche und leibliche Notdurft, die der Herr Christus in dem Gebet, das er uns selbst gelehrt hat, zusammengefaßt hat.

Jakobus 1:17

17 Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichtes und der Finsternis.

Matthäus 6:33

33 Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.

Philipper 4:6

6 Sorget nichts! sondern in allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden.

119. Wie lautet dieses Gebet?

Unser Vater, der du bist in den Himmeln! Geheiliget werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. Unser täglich Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Matthäus 6:9

9. Darum sollt ihr also beten: Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt.

10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.

11 Unser täglich Brot gib uns heute.

12 Und vergib uns unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben.

13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Lukas 11:2

2 Und er sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.

3 Gib uns unser täglich Brot immerdar.

4 Und vergib uns unsre Sünden, denn auch wir vergeben allen, die uns schuldig sind. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel.

Sonntag XLVI (120 und 121)

120. Warum hat uns Christus befohlen, Gott so anzureden: Unser Vater ?

Damit er gleich im Anfang unseres Gebetes in uns die kindliche Furcht und Zuversicht gegen Gott erwecke, nämlich daß Gott unser Vater durch Christus geworden ist und uns deshalb viel weniger verweigere, worum wir ihn im Glauben bitten, als unsere Väter uns irdische Dinge verweigern.

1 Johannes 3:1

1. Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, daß wir Gottes Kinder sollen heißen! Darum kennt euch die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht.

Römer 8:15

15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermals fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater!

Matthäus 7:11

11 So denn ihr, die ihr doch arg seid, könnt dennoch euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!

121. Warum wird hinzugefügt: Der du bist in den Himmeln?

Damit wir von der himmlischen Majestät Gottes nicht irdisch denken und von seiner Allmacht alle Notdurft des Leibes und der Seele erwarten.

Jesaja 55:8

8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR;

9 sondern soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken.

Psalm 115:3

3 Aber unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.

Sonntag XLVII (122)

122. Was ist die erste Bitte?

Geheiligt werde dein Name.

Das heißt: Gib und, daß wir dich recht erkennen und dich in allen deinen Werken, in denen deine Allmacht, Weisheit, Güte, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Wahrheit leuchten, heiligen, rühmen und preisen. Gib uns auch, daß wir unser ganzes Leben, Gedanken, Worte und Werke danach ausrichten, daß dein Name um unseretwillen nicht gelästert, sondern geehrt und gepriesen werde.

Johannes 17:3

3 Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.

Psalm 103:1

1. Ein Psalm Davids. Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!

2 Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat:

3 der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen,

4 der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit,

Römer 11:33

33. O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind sein Gerichte und unerforschlich seine Wege!

Matthäus 5:16

16 Also laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Sonntag XLVIII (123)

123. Was ist die zweite Bitte?

Zu uns komme dein Reich.

Das heißt:

Regiere uns durch dein Wort und deinen Geist, damit wir uns dir je länger je mehr unterwerfen; erhalte und mehre deine Kirche und zerstöre die Werke des Teufels und alle Gewalt, die sich wider dich erhebt, und alle bösen Ratschläge, die wider dein heiliges Wort erdacht werden, bis die Vollkommenheit deines Reiches herzukomme, in dem du alles in allen sein wirst.

Markus 1:15

15 und sprach: Die Zeit ist erfüllet, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!

Römer 14:17

17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geiste.

Psalm 143:10

10 Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.

1 Johannes 3:8

8 Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre.

1 Korinther 15:28

28 Wenn aber alles ihm untertan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles untergetan hat, auf daß Gott sei alles in allen.

Sonntag XLIX (124)

124. Was ist die dritte Bitte?

Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.

Das heißt:

Verleihe, daß wir und alle Menschen unserem eigenen Willen absagen und deinem allein guten Willen ohne alles Widersprechen gehorchen, damit jedermann sein Amt und seinen Beruf so willig und treu ausrichte wie die Engel im Himmel.

Auf wen beziehen sich die ersten drei Bitten?

Sie beziehen sich auf Gott und seine Verherrlichung.

Matthäus 16:24

24. Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.

Matthäus 7:21

21. Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.

1 Korinther 7:24

24 Ein jeglicher, liebe Brüder, worin er berufen ist, darin bleibe er bei Gott.

Psalm 103:20

20 Lobet den HERRN, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seine Befehle ausrichtet, daß man höre auf die Stimme seines Wortes!

Sonntag L (125)

125. Was ist die vierte Bitte?

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Das heißt: Du willst uns mit aller leiblichen Notdurft versorgen, damit wir dadurch erkennen, daß du der einzige Ursprung alles Guten bist und daß ohne deinen Segen weder unsere Sorgen und Arbeit noch deine Gaben gedeihen, und damit wir deshalb unser Vertrauen von allen Kreaturen abziehen und allein auf dich setzen. Auf wen beziehen sich die letzten drei Bitten? Sie beziehen sich auf uns, das ist, unsere Notdurft an Leib und Seele.

Psalm 145:15

15 Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.

16 Du tust deine Hand auf und erfüllst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.

Matthäus 6:34

34 Darum sorgt nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, daß ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.

Psalm 127:1

1. Ein Lied Salomos im Höhern Chor. Wo der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wo der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.

2 Es ist umsonst, daß ihr früh aufstehet und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er's schlafend.

Sonntag LI (126)

126. Was ist die fünfte Bitte?

Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Das ist:

Du mögest uns armen Sündern alle unsere Missetat, auch das Böse, das uns noch immer anhängt, um des Blutes Christi willen nicht zurechnen, wie wir ja auch das Zeugnis deiner Gnade in uns finden, damit unser ganzer Vorsatz ist, unserem Nächsten von Herzen zu verzeihen.

Jesaja 1:18

18 So kommt denn und laßt uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden; und wenn sie gleich ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden.

Matthäus 6:14

14 Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben,

Matthäus 18:21

21. Da trat Petrus zu ihm und sprach: HERR, wie oft muß ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Ist's genug siebenmal?

22 Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.

Sonntag LII (127 - 129)

127. Was ist die sechste Bitte?

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse und von dem Bösen.

Das heißt:

Weil wir aus uns selbst so schwach sind, daß wir nicht einen Augenblick bestehen können, und dazu unsere abgesagten Feinde, der Teufel, die Welt und unser eigenes Fleisch nicht aufhören, uns anzufechten, mögest du uns erhalten und stärken durch die Kraft deines heiligen Geistes, damit wir ihnen festen Widerstand leisten und in diesem geistlichen Streit nicht unterliegen, bis wir endlich den vollkommenen Sieg erreichen.

Matthäus 26:41

41 Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.

1 Petrus 5:8

8. Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge.

9 Dem widerstehet, fest im Glauben, und wisset, daß ebendieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen.

1 Korinther 10:13

13 Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betreten; aber Gott ist getreu, der euch nicht läßt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende gewinne, daß ihr's könnet ertragen.

Jakobus 1:12

12 Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn liebhaben.

128. Wie beendest du dies Gebet?

Denn dein ist das Reich, die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Das heißt: Dies alles bitten wir von dir, da du, als unser König und aller Dinge mächtig, uns alles Gute geben willst und kannst, und daß dadurch nicht wir, sondern dein heiliger Name ewig gepriesen werden soll.

Psalm 115:1

1. Nicht uns, HERR, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre um deine Gnade und Wahrheit!

Johannes 14:13

13 Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf daß der Vater geehrt werde in dem Sohne.

129. Was bedeutet das Wörtlein Amen?

Amen heißt, das soll wahr und gewiß sein. Denn mein Gebet ist viel gewisser von Gott erhört, als ich in meinem Herzen fühle, daß ich solches von ihm begehre.

Jesaja 65:24

24 Und soll geschehen, ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.

2 Korinther 1:20

20 Denn alle Gottesverheißungen sind Ja in ihm und sind Amen in ihm, Gott zu Lobe durch uns.

Eph 3:20 und 2 1 Dem aber, der überschwenglich tun kann über alles, das wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die da in uns wirket, dem sei Ehre in der Gemeine, die in Christo JEsu ist, zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

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