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Ps. 11,1

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Ps. 11,1

Predigten

Andachten

Herr Jesu, tausend Dank sei Dir gesagt für alle vor Herodes übernommenen Leiden, in denen Du den 11. Psalm auch an Dir bewährt hast! Lass mich aus Deinem heiligen Verhalten Weisheit, Sanftmut, Geduld und Stille lernen. Dein Verspotten, Dein Verhöhnen müsse meine Schuld versöhnen! Dein Herumführen von einer Obrigkeit zur andern befreie mich von der Obrigkeit der Finsternis. Dein Stehen im Gericht helfe mir, dass ich im jüngsten Gericht bestehe und nicht zu Schanden werde. Deine Sanftmut sei die Versöhnung meines rachgierigen Herzens. Dein weißes Kleid, mein unschuldiger Heiland, war wohl ein Bild Deiner Heiligkeit und Unschuld: diese sei mir eine vollkommene Decke meiner Schuld. Möchte ich so oft an Dein weißes Spottkleid gedenken, als ich ein weißes Hemd anziehe, und mir meine tägliche Kleidung dadurch geweiht sein! Dein weißes Kleid heilige mir auch mein weißes Sterbekleid; Dein Blut, Unschuld und Gerechtigkeit sei auch alsdann mein Schmuck und Ehrenkleid, dass ich sagen könne: In des Keltertreters Wunden hab’ ich meinen Schmuck gefunden. – Herr Jesu, alle Schmach, die Du vor Herodes erduldet, widerfährt Dir noch täglich, ob Du schon auf dem Thron der Herrlichkeit sitzest. Erfülle mein Herz mit einer heiligen Ehrfurcht vor Deiner Majestät, dass ich Dich ja nicht verunehre. Dein heiliger Geist verkläre Dich in meiner Seele in Deiner unaussprechlichen Würdigkeit, dass ich Dich über Alles hoch und teuer achte, und Dir zu dienen und im Staube zu Deinen Füßen anzubeten für meine größte Ehre halte, Dich auch in Deinen von der Welt verachteten Gliedern nicht kränke, sondern Dein Bild an ihnen ehre und sie stets höher achte als mich selbst. Wie Du bist zum Hohngelächter ausgestellt worden, so lass mich die Welt mit allen ihren Torheiten verlachen. Lache Du mich an, mein Freund, und zeige mir Dein holdseliges Angesicht in meinem Leben, im Leiden und besonders im Sterben. O da sei mir nur nicht schrecklich, meine Zuflucht in der Noth, sondern stärke mich so kräftig durch die Erkenntnis Deiner Freundlichkeit, dass ich auch im Tode Dir entgegenlache und den Tod selbst verlachen kann: Alles um der Verdienste Deiner Leiden willen. Amen. (Friedrich Arndt)


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