Sacharia, Kapitel 4
4:1 Und der Engel, der mit mir redete, kam wieder und weckte mich auf, wie einer vom Schlaf erweckt wird,
4:2 und sprach zu mir: Was siehst du? Ich aber sprach: Ich sehe; und siehe, da stand ein Leuchter, ganz golden, mit einer Schale obendarauf, daran sieben Lampen waren, und je sieben Röhren an einer Lampe;
4:3 und zwei Ölbäume dabei, einer zur Rechten der Schale, der andere zur Linken.
4:4 Und ich antwortete und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, was ist das?
4:5 Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Weißt du nicht, was das ist? Ich aber sprach: Nein, mein Herr.
4:6 Und er antwortete und sprach zu mir: Das ist das Wort des HERRN von Serubabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.
4:7 Wer bist du, du großer Berg, der doch vor Serubabel eine Ebene sein muß? Und er soll aufführen den ersten Stein, daß man rufen wird: Glück zu! Glück zu!
Zu dieser Stunde mag ein Berg von Schwierigkeiten, der Traurigkeit oder der Not in unserem Wege stehen, und die natürliche Vernunft sieht keinen Pfad über ihn oder durch ihn oder um ihn herum. Laßt den Glauben hereinkommen, und sogleich verschwindet der Berg und wird eine Ebene. Aber der Glaube muß erst das Wort des Herrn hören: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“ Diese große Wahrheit ist eine Hauptnotwendigkeit, um den unüberwindlichen Leiden des Lebens entgegentreten zu können.
Ich sehe, daß ich nichts tun kann und daß alles Vertrauen auf Menschen Eitelkeit ist. „Nicht durch Kraft.“ Ich sehe, daß ich mich auf keine sichtbaren Mittel verlassen kann, sondern daß die Macht in dem unsichtbaren Geiste ist. Gott allein muß wirken, und Menschen und Mittel müssen für nichts erachtet werden. Wenn es so ist, daß der allmächtige Gott die Angelegenheiten seines Volkes in die Hand nimmt, dann sind große Berge nichts. Er kann Welten bewegen, wie Knaben Bälle werfen oder sie mit dem Fuße stoßen. Diese Macht kann Er mir leihen. Wenn der Herr mich eine Alpe bewegen heißt, so kann ich es durch seinen Namen tun. Es mag ein großer Berg sein, aber selbst vor meiner Schwachheit soll er eine Ebene werden; denn der Herr hat es gesagt. Was kann ich fürchten mit Gott auf meiner Seite? (Charles Haddon Spurgeon)
4:8 Und es geschah zu mir das Wort des HERRN und sprach:
4:9 Die Hände Serubabels haben dies Haus gegründet; seine Hände sollen's auch vollenden, daß ihr erfahret, daß mich der HERR zu euch gesandt hat.
4:10 Denn wer ist, der diese geringen Tage verachte? Es werden mit Freuden sehen das Richtblei in Serubabels Hand jene sieben, welche sind des HERRN Augen, die alle Lande durchziehen.
4:11 Und ich antwortete und sprach zu ihm: Was sind die zwei Ölbäume zur Rechten und zur Linken des Leuchters?
4:12 Und ich antwortete zum andernmal und sprach zu ihm: Was sind die zwei Zweige der Ölbäume, welche stehen bei den zwei goldenen Rinnen, daraus das goldene Öl herabfließt?
4:13 Und er sprach zu mir: Weißt du nicht, was diese sind? ich aber sprach: Nein, mein Herr.
4:14 Und er sprach: Es sind die zwei Gesalbten, welche stehen bei dem Herrscher aller Lande.