Maleachi, Kapitel 4
4:1 [3:19] Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen; da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der künftige Tag wird sie anzünden, spricht der HERR Zebaoth, und wird ihnen weder Wurzel noch Zweige lassen.
4:2 [3:20] Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln; und ihr sollt aus und eingehen und hüpfen wie die Mastkälber.
Dies gnadenvolle Wort ist einmal erfüllt in der ersten Zukunft unsres glorreichen Herrn und wird in seiner zweiten Zukunft eine noch vollständigere Erfüllung finden, aber es ist auch für den täglichen Gebrauch. Ist es dunkel um den Leser? Laßt uns darum nicht verzweifeln: die Sonne wird dennoch aufgehen. Wenn die Nacht am dunkelsten, ist der Tagesanbruch am nächsten.
Die Sonne, die aufgehen wird, ist von keiner gewöhnlichen Art. Es ist die rechte Sonne, die Sonne der Gerechtigkeit, von der jedweder Strahl Heiligkeit ist. Er, der kommt, um uns zu erfreuen, kommt auf dem Wege der Gerechtigkeit sowohl wie der Barmherzigkeit, Er will kein Gesetz brechen, nicht einmal, um uns zu erretten. Jesus enthüllt ebensosehr die Heiligkeit Gottes wie seine Liebe. Unsre Erlösung wird, wenn sie kommt, gesichert sein, weil sie gerecht ist.
Der eine Punkt unsrer Selbstprüfung sollte sein: „Fürchten wir den Namen des Herrn? Verehren wir den lebendigen Gott, und wandeln wir auf seinen Wegen?“ Dann muß für uns die Nacht kurz sein, und wenn der Morgen kommt, ist alle Krankheit und aller Schmerz unsrer Seele auf ewig vorüber. Licht, Wärme, Freude und klares Schauen wird kommen, und die Heilung jeder Krankheit und Not wird darauf folgen. Ist Jesus über uns aufgegangen? Laßt uns in der Sonne sitzen. Hat Er sein Angesicht verborgen? Laßt uns seines Aufgangs harren. (Charles Haddon Spurgeon)
Ja, wenn die Sonne scheint, verlassen die Kranken ihre Kammern und gehen umher, die frische Luft einzuatmen. Wenn die Sonne Frühling und Sommer bringt, verläßt das Vieh seine Ställe und sucht Weide auf den höheren Alpen. Ebenso verlassen wir, wenn wir uns der Gemeinschaft mit unsrem Herrn bewußt sind, den Stall der Verzagtheit und wandeln umher in den Feldern heiliger Zuversicht. Wir steigen zu den Bergen der Freude hinan und nähren uns auf süßer Weide, die näher dem Himmel wächset, als die Vorräte fleischlicher Menschen.
“Aus- und eingehen” und “zunehmen” ist eine doppelte Verheißung. O, meine Seele, sei du begierig, beider Segnungen zu genießen. Weshalb solltest du eine Gefangene sein? Stehe auf und gehe frei umher. Jesus sagt, daß seine Schafe aus- und eingehen und Weide finden werden; gehe also hinaus und weide auf den reichen Triften schrankenloser Liebe.
Warum ein Kindlein in der Gnade bleiben? Nimm zu! Junge Kälber wachsen schnell, besonders bei Stallfütterung; und du hast die auserlesene Sorge deines Erlösers. Nimm daher zu in der Gnade und der Erkenntnis deines Herrn und Heilandes. Die Sonne der Gerechtigkeit ist über dir aufgegangen. Nimm ihre Strahlen auf, wie die Knospen die der irdischen Sonne! Öffne dein Herz, erweitere dich und “wachse in allen Stücken an Ihm”! (Charles Haddon Spurgeon)
4:3 [3:21] Ihr werdet die Gottlosen zertreten; denn sie sollen Asche unter euren Füßen werden des Tages, den ich machen will, spricht der HERR Zebaoth.
4:4 [3:22] Gedenkt des Gesetzes Mose's, meines Knechtes, das ich ihm befohlen habe auf dem Berge Horeb an das ganze Israel samt den Geboten und Rechten.
4:5 [3:23] Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des HERRN.
4:6 [3:24] Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern, daß ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage.1)