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Habakuk, Kapitel 3

3:1 Dies ist das Gebet des Propheten Habakuk für die Unschuldigen:

3:2 HERR, ich habe dein Gerücht gehört, daß ich mich entsetze. HERR, mache dein Werk lebendig mitten in den Jahren und laß es kund werden mitten in den Jahren. Wenn Trübsal da ist, so denke der Barmherzigkeit.

3:3 Gott kam vom Mittag und der Heilige vom Gebirge Pharan. (Sela.) Seines Lobes war der Himmel voll, und seiner Ehre war die Erde voll.
Majestätisch sind die Wege Gottes, denn „die Wege des Herrn sind ohne Wandel;“ wir müssen ausrufen: „Gott, Dein Weg ist heilig!“ Des Menschen Wege sind wandelbar, aber die Wege Gottes sind ewig. Es gibt der Gründe viele für diese tröstliche Wahrheit; beachten wir zunächst die folgenden: Des Herrn Wege sind das Ergebnis weiser Entschlüsse. Er ordnet alle Dinge nach dem Rat seines Willens. Des Menschen Tun ist häufig die Folge rascher Leidenschaften oder ängstlicher Befürchtungen, und hintennach kommt dann die Reue und der Schmerz; aber nichts kann den Allmächtigen überraschen, noch kann etwas anders geschehen, als wie Er es zuvor versehen hat. Seine Wege sind die Früchte eines unwandelbaren Wesens, und man erkennt in ihnen die ewigen und unabänderlichen Eigenschaften Gottes. Es sei denn, dass der Ewige selber könnte dem Wechsel unterworfen sein, müssen seine Wege, Er selbst in seinem Tun, in Ewigkeit unverändert sich gleich bleiben. Ist Er ewig gerecht, gnädig, treu, weise, liebevoll? dann müssen auch seine Wege ewiglich durch dieselben Vorzüge sich auszeichnen. Weil aber bei Gott keine Veränderung ist, noch Wechsel des Lichts und der Finsternis, so bleiben auch seine Wege ewig gleich. Es ist auch kein äußerer Grund vorhanden, der Gottes Wege beeinträchtigen könnte, denn sie sind die Wirkungen einer unwiderstehlichen Kraft. „Er stand und maß das Land, Er schaute und zertrennte die Heiden, dass der Welt Berge zerschmettert wurden und sich bücken mussten die Hügel in der Welt, da Er ging in der Welt.“ „Sonne und Mond standen still, da Er auszog, seinem Volke zu helfen, zu helfen seinem Gesalbten.“
Wer darf seiner Hand Halt gebieten oder zu Ihm sagen: Was tust Du? Aber nicht die Macht allein gibt Beständigkeit; Gottes Wege sind zugleich die Offenbarung der ewigen Grundlagen der Gerechtigkeit, und darum können sie nicht vergehen. Der Same der Gottlosen kommt um, aber die Frommen und Guten bleiben, dann das Leben, das in ihnen ist, weicht im Alter nicht von ihnen. Wir wollen heute mit Vertrauen zu unserem himmlischen Vater gehen und bedenken, dass Jesus Christus derselbe ist gestern, heute und in Ewigkeit; und in Ihm ist der Herr allezeit gnädig seinem Volk. (Charles Haddon Spurgeon)

3:4 Sein Glanz war wie ein Licht; Strahlen gingen von seinen Händen; darin war verborgen seine Macht.

3:5 Vor ihm her ging Pestilenz, und Plage ging aus, wo er hin trat.

3:6 Er stand und maß die Erde, er schaute und machte beben die Heiden, daß zerschmettert wurden die Berge, die von alters her sind, und sich bücken mußten die ewigen Hügel, da er wie vor alters einherzog.

3:7 Ich sah der Mohren Hütten in Not und der Midianiter Gezelte betrübt.

3:8 Warst du nicht zornig, HERR, in der Flut und dein Grimm in den Wassern und dein Zorn im Meer, da du auf deinen Rossen rittest und deine Wagen den Sieg behielten?

3:9 Du zogst den Bogen hervor, wie du geschworen hattest den Stämmen (sela!), und verteiltest die Ströme ins Land.

3:10 Die Berge sahen dich, und ihnen ward bange; der Wasserstrom fuhr dahin, die Tiefe ließ sich hören, die Höhe hob die Hände auf.

3:11 Sonne und Mond standen still. Deine Pfeile fuhren mit Glänzen dahin und dein Speere mit Leuchten des Blitzes.

3:12 Du zertratest das Land im Zorn und zerdroschest die Heiden im Grimm.

3:13 Du zogst aus, deinem Volk zu helfen, zu helfen deinem Gesalbten; du zerschmettertest das Haupt im Hause des Gottlosen und entblößtest die Grundfeste bis an den Hals. (Sela.)

3:14 Du durchbohrtest mit seinen Speeren das Haupt seiner Scharen, die wie ein Wetter kamen, mich zu zerstreuen, und freuten sich, als fräßen sie die Elenden im Verborgenen.

3:15 Deine Rosse gingen im Meer, im Schlamm großer Wasser.

3:16 Weil ich solches hörte, bebt mein Leib, meine Lippen zittern von dem Geschrei; Eiter geht in meine Gebeine, und meine Kniee beben, dieweil ich ruhig harren muß bis auf die Zeit der Trübsal, da wir hinaufziehen zum Volk, das uns bestreitet.

3:17 Denn der Feigenbaum wird nicht grünen, und wird kein Gewächs sein an den Weinstöcken; die Arbeit am Ölbaum ist vergeblich, und die Äcker bringen keine Nahrung; und Schafe werden aus den Hürden gerissen, und werden keine Rinder in den Ställen sein.

3:18 Aber ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.

3:19 Denn der HERR ist meine Kraft und wird meine Füße machen wie Hirschfüße und wird mich auf meine Höhen führen. Vorzusingen auf meinem Saitenspiel.
Diese Zuversicht des Mannes Gottes kommt einer Verheißung gleich; denn das, wovon der Glaube überzeugt ist, ist der Ratschluß Gottes. Der Prophet hatte durch die Tiefen der Armut und des Hungers zu wandeln, aber er ging bergab ohne zu gleiten, denn der Herr gab ihm, daß er stehen konnte. Nachher wurde er auf die Höhen des Kampfes berufen, und fürchtete sich vor dem Hinaufgehen nicht mehr, als vor dem Hinabgehen.
Siehe! der Herr lieh ihm Kraft Nein, Jahwe selber war seine Kraft. Denkt daran: Der allmächtige Gott selber wird unsre Kraft!
Bemerkt, daß der Herr ihm auch Sicherheit der Füße gab. Die Hirsche springen über Felsen und Klippen und verlieren nie den Halt für ihre Füße. Unser Herr will uns Gnade geben, den schwierigsten Pfaden der Pflicht ohne Straucheln zu folgen. Er kann unsren Fuß den Klippen anpassen, so daß wir uns zu Hause fühlen da, wo wir ohne Gott umkommen würden.
Eines dieser Tage werden wir zu noch höheren Plätzen berufen werden. Dort hinauf sollen wir klimmen, zu dem Berge Gottes, den Höhen, wo „die Glänzenden“ versammelt waren. O, was für Füße sind die Füße des Glaubens, mit denen wir zu dem Berg des Herrn emporsteigen werden! (Charles Haddon Spurgeon)

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