Besser, Wilhelm Friedrich - Konfirmationsrede,
gehalten am fünften Sonntag nach Trinitatis, den 5. Juli 1874.
Johannis 6, 66-69.
Text: Von dem an gingen seiner Jünger viele hinter sich, und wandelten hinfort nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: HErr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
Geliebte Kinder, so ist denn die Stunde gekommen, die ihr in der Zeit eures Unterrichts mit sehnlichem und immer sehnlicherem Verlangen herbeigewünscht habt und es stünde mit euch dann am besten, wenn es in euch hieße: „Nun halte mich niemand mehr auf, dem entgegen zu kommen, der als mein Bräutigam zu mir kommt, auf dass ich das Abendmahl mit ihm halte.“ Nichts soll euch dies eine verkleinern oder in Schatten stellen, auch das nicht, was ich euch jetzt noch sagen und ans Herz legen will, indem ich euch den Brautschleier noch ein wenig fester binden möchte, nicht bloß für heute, sondern für euer ganzes Leben. Ich habe es mehr als einmal erfahren, dass nicht bloß die Sprüche und Liederverse, sondern auch die Abschiedsworte, die Konfirmanden an ihrem Einsegnungstage mitgegeben werden, sich besonders tief einzugraben pflegen in die Herzen, und dass der allertreuste Tröster seines Erinnerungsamtes sonderlich inbetreff dieser Abschiedsworte wartet. Ich werde es nie vergessen, wie das an dieser Stätte ihr ins Herz gelegte Wort: „Siehe Ich stehe vor der Tür und klopfe an. So Jemand Meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde Ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit Mir“ - die scheidende Seele eines jungen Mädchens durchs Todestal geleitete, so hell, dass sie die Frucht des Paradieses mitten „so süß!“ unter heißen Schmerzen schon schmeckte. Hört denn das Wort, welches ich euch mitgeben will: Joh. 6,66-69.
„Von dem an gingen Viele Seiner Jünger hinter sich und wandelten hinfort nicht mehr mit Ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete Ihm Simon Petrus: HErr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“
„Von dem an“
Wovon redet St. Johannes, da er diese traurige Begebenheit berichtet, dass die Jüngerzahl sich lichtete, dass viele dem Heiland den Rücken kehrten; wann war das? Ach, meine lieben Kinder, das war da, als sie in der Schule von Kapernaum die Rede des Heilandes gehört hatten von dem Genuss Seines Fleisches und Blutes, als Er von dem ihnen geweissagt hatte, was Er ein Jahr nachher leibhaftig tun wollte: „Und das Brot, das Ich geben werde, ist mein Fleisch, das Ich geben werde für das Leben der Welt - wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der hat das ewige Leben“. Von da an gingen viele hinter sich und wandelten hinfort nicht mehr mit Ihm! Sie hätten lieber einen Heiland gehabt nach ihren fleischlichen Gedanken, einen Christus, der sich hätte „haschen“ und zum Könige machen lassen, statt dass Er vor ihnen auf dem Berge entwich; bei dem Heiland, der durch Sterben führt, bei Ihm, dem König der ewigen Barmherzigkeit, dem Fürsten des ewigen Lebens, wollten sie nicht bleiben. - Seht, für euch ist heut der Tag gekommen, wo der HErr Jesus, der Sich in der heiligen Taufe mit euch verlobt hat, in dem heiligen Sakrament des Altars Sich mit euch vertrauen will. Ihr seid über eure Taufbegnadigung unterrichtet worden und es ist im Unterricht so recht euch angepriesen: „Kommt, es ist alles bereit!“ Ihr seid gestern in der Beichte angewiesen worden, wie ihr euch prüfen sollt, um von diesem Brot und von diesem Kelch würdig zu genießen. Und für mich, euren Seelsorger, ist nun die Stunde gekommen, von der der heilige Johannes schreibt: „Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund aber des Bräutigams steht und hört ihm zu und freut sich hoch über des Bräutigams Stimme. Dieselbige meine Freude ist nun erfüllt.“ Es ist mir eine besondere Erquickung, heute mit euch zusammen erfahren zu dürfen, was dies sei: „Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam“ und für meine Gemeinschaft mit euch das Siegel zu empfangen: „So sind wir nun viele Ein Leib, dieweil wir alle Eines Brotes teilhaftig sind.“ Aber nun, ist es nicht tief traurig, dass gerade „von dem an,“ als der HErr Jesus als ein Heiland ohne Gleichen sich ihnen so in die Herzen geredet hatte, es heißt: „da wandten sie sich um und wandelten hinfort nicht mehr mit Ihm.“ Und Jesus - wie bittend wendet Er Sich um zu den Zwölfen: „Wollt ihr auch weggehen?“ Erkennt darin eures Heilandes Stimme die Stimme dessen, der einst auf dem Richterstuhle sitzen wird und die Böcke scheiden von den Schafen die einen zur Rechten, die selig werden die andern zur Linken, die verdammt werden. Dann wird Seine Stimme sein wie das Rauschen großer Wasser und wie Donnerhall, und Seine Augen wie Feuerflammen und dann wird eine Stille eintreten, die kein Geräusch mehr stören darf, eine furchtbar peinigende Stille, wenn Aller Augen an den zum Segen oder zum Fluch sich öffnenden Lippen des Richters hangen werden. Dann müssen alle offenbar werden und die Stelle einnehmen, die der gute Hirte ihnen anweist. Heut, hier an dem Traualtar aber, wo eure Seelen Ihm sollen angetraut werden, redet Er in andrer Tonart: „Wollt ihr auch weggehen?“ Er bannt niemand in Seine Nähe, Er zwingt niemand, bei Ihm zu bleiben, legt niemand Fesseln an zum Seligwerden; nein, das tut Er nicht.
Das erste also, was ich euch ans Herz legen will, ist dies: Der Heiland, der dich gemacht hat, der ewige Richter, Er dein Heiland, der dich auch erlöst hat, der dir Seine Wundenmale zeigt, indem Er spricht: „Siehe, in die Hände habe Ich dich gezeichnet, du bist Mein“ der fragt dich so: „Willst du auch weggehen?“ denn du kannst es! Allerdings wird Er auch nach dem prophetischen Worte mit dir handeln: „Ich will deinen Weg mit Dornen vermachen und eine Wand davor ziehen, dass du deinen Steig (von mir weg) nicht finden sollst“ (Hosea 2, 6), denn auch dies gehört mit zu den Dekreten Seiner barmherzigen Liebe wie Luther es einmal ausdrückt - dass Er es den Gottlosen schwer macht, in die Hölle zu kommen. Ja, Er wird viel tun, euch am Weggehen zu hindern, aber mit Gewalt wird Er euch nicht zurückhalten. Heut nun fragt Er als derselbe, der in Kapernaum die Jünger gefragt: „Wollt ihr auch weggehen?“ Höre es, du Jugend dieser Gemeinde! Möge die Jesusfrage, die ich an meine Einsegnungskinder richte, möge sie wie ein Spieß sich einbohren, wie eine Säge durchfahren in die Herzen derer, die in dem letzten Vierteljahr, besonders in den letzten vier Wochen, mich auf diesen Text hingewiesen haben! Als ich darüber nachdachte und den HErrn fragte: „HErr, was soll ich meinen Konfirmanden für ein Wort mit auf den Weg geben?“ da bin ich immer und immer wieder auf diesen Text gekommen: „Wollt ihr auch ihr auch weggehen?“ Geliebte Gemeinde! Ich weiß es, mit tiefer Wehmut versteht ihr heut dieses Wort in der Mitte eurer Kinder und es fasst euch an, die ihr nicht bloß zuhören, sondern an der Konfirmationshandlung mithelfen sollt, und ihr stimmt mit ein in die Frage im Namen Jesu: „Wollt ihr auch weggehen?“ O, dass ihr, liebe Kinder, nie aus Erfahrung lerntet, was es heißt „weggehen“ vom HErrn Jesu weggehen. Ich schone euer gerne und will euch das Elend nicht ausmalen, wohinein man von Ihm weggeht. Nur so viel will ich euch heute sagen, meine geliebten Kinder: der HErr hat bei euch in diesen Wochen, besonders in der letzten Woche stark angeklopft und (das hoffe ich) euch allen etwas geschenkt von ernstem Willen zu dem „Kommen“, um selig zu werden zu dem Lernen, vor Eurer Sünde zu erschrecken und dieselbe groß zu achten, zu dem Lernen, zu glauben an Seine Liebe und dieselbe größer zu achten als eure Sünde, zu der seligen Entscheidung, als unsträfliche Jünglinge zu wandeln und als Jungfrauen, die dem Lamme nachfolgen. Wenn ihr nun merkt, dass ihr gegen diese Gaben und Züge des heiligen Geistes kälter und unempfindlicher werdet, wenn ihr gleichgültiger werdet gegen die alten Unarten, die alten Lieblingssünden, über die grade ihr gestern und heute eure Tränen geweint habt; wenn ihr fühlt, ihr achtet die Sünden gegen die heiligen zehn Gebote, in denen das erste und das vierte in eurer Bußerfahrung obenan stehen, nicht mehr so groß; ihr macht es wieder, wie vorher; alles, was ihr gehört habt und gelehrt seid, ist wie unter die Hecke und aufs Steinige gesät, bei dem ersten Vorfall, wo euch das so recht handgreiflich vor die Augen tritt: „Ich beleidige damit meinen Gott aufs entschiedenste“ dann, darum flehe ich, möge Jesus Christus bei euch stehen und deutlich euch ins Herz sprechen: „Also doch nun willst auch du also weggehen? Und weil auch äußerlich bei euch manches sich ändert in eurem Lebensberuf, euer etliche das elterliche Haus verlassen, in Dienste treten - auf der Grube anfahren, zur Fabrikarbeit gehen werdet usw. - ihr alle aber innerlich selbständiger dastehen sollt und müsst - nachdem euer erster Lebensabschnitt mit der Rute und dem güldenen Apfel vorbei ist, auch das „weide Meine Lämmer“ in das „weide Meine Schafe“ verwandelt wird, ihr mit der Speise der Schafe gespeist werden. sollt, da ist es ganz natürlich, dass der Feind aufs höchste erbost ist, ja! hier findet er etwas zu verderben, etwas „Geschmücktes“ zu besudeln. Schon wartet das teuflische Hohngelächter der Gottlosen da, wohin lutherische Jünglinge und Jungfrauen vom HErrn Jesu weggehen. Schon hat der Versucher die überklugen Leute gemietet, die aus ihrer dicken Finsternis hervor von Aufklärung und Bildung euch reden werden, von den bedauerungswürdigen Ansichten der „Frommen“, welche sie in Dummköpfe und in Heuchler einzuteilen pflegen. Man wird euch Gottes Wort verdächtig und zu Spott machen wollen. Das Geheimnis des HErrn ist bei denen, die Ihn fürchten. Das Christentum ist die Religion der Geheimnisse Gottes - eine Religion ohne Geheimnisse können wir gar nicht brauchen. Wenn euch nun das Geheimnis der Gottseligkeit: „Gott offenbart im Fleisch“ angetastet wird, so bitte ich den HErrn Jesum, dass Er bei der nächsten Gelegenheit, wo ihr so zum Weggehen versucht werdet - es ist gleich, ob in gröberer oder in feinerer Art, ja, ich möchte eigentlich lieber, es geschehe in gröberer, dass euch der Teufel gleich eine so tüchtige Ohrfeige gäbe, dass ihr merken müsstet, mit wem ihr's zu tun habt, das ist noch besser, als wenn er euch streichelt - dann bitte ich diesen Heiland, unsern HErrn Jesum, für euch, dass lauter als alles Zischeln der alten Schlange und lauter als alles Brüllen des grimmigen Löwen ihr hören möchtet eine Stimme, diese Stimme: „Wollet ihr auch weggehen?“ O, geliebte Kinder, etwas wisst ihr schon davon und ihr kennt sie schon, die Vogelherde des Teufels, wo nur Tauben, die schüchternen Tauben auf seinen Leimruten gefangen werden; schüchterne Tauben Jesu, etwas wisst ihr schon davon wollet ihr auch weggehen und in die Hölle kommen? Achtet auf die Stelle Spr. 7 und lest sie euch dann nach, wenn die Lüste der Jugend anfangen, sich in euch zu regen und zu rumoren, wenn das gefangene Fischlein Christi sich törichter Weise anstrengt und durchaus nach einer Masche sucht, durch die es hindurch schlüpfen kann: „Wollt ihr auch weggehen?“ Geliebte! In der Stunde, wo euch das besonders packt, da bitte ich den HErrn Jesum und Er wird es auch tun, dass Er die Stimme euch erklingen lasse: „Wollt ihr auch weggehen?“ Und wenn ihr selber so unbarmherzig sein könntet gegen eure Seele, wenn ihr euer heut gebleichtes Taufkleid könntet in den Kot treten wollen, dann mache es euch die Liebe dessen unmöglich, der da spricht: „Könnt ihr das wirklich, wollt ihr Mich so schnöde betrüben?“ Ihr fühlt es mit mir, und es ist mir, als müsste ich, als Antwort darauf, mit Simon Petrus den Aufsprung der Seele mitmachen, da er spricht: „HErr, wohin sollen wir gehen?“ Ja freilich, wohin sollen wir gehen? Ich bitte den HErrn Jesum, euch das zu schenken, es mit euch dahin zu bringen, dass ihr innerlichst erkennt: Jesus ist der beste Freund, Glück und Ruhe und Frieden und Ehre bei Gott nur auf dem Wege Christi und der Christen Treue zu finden. „Wohin sollen wir gehen? und wir haben geglaubt und erkannt, dass Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“
Liebe Kinder! Ihr alle habt den Segen, dass ihr von Kind auf das geglaubt habt, dass euch Johannis Wort an seine Kinder gilt: „Ihr kennt den Vater!“ Dankt innig eurem Gott dafür, und wenn ihr nach Haus kommt, fallt euren Eltern um den Hals und dankt ihnen für diesen größten Schatz, den Eltern ihren Kindern sammeln mögen. Nicht wahr, ihr kennt das noch nicht, was es heißt: nicht glauben? Aber seht, nun steht noch ein Wörtlein dabei, das Wörtlein: „wir haben erkannt“, d. h. nicht bloß auswendig gelernt, wir wissen es nicht bloß, die Teufel wissen das auch, aber mit Zittern; nein, erfahren und erlebt haben, dass dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben, das ist's, was hier Petrus bekennt. „Hast du nicht dieses verspürt?“ Hat nicht der HErr Jesus großes an euch getan in dieser Zeit? Regt sich's nicht in euch: „Lobe den HErrn, meine Seele, und vergiss nicht, was Er dir gutes getan hat?“ Wenn Er nun Sein Examen mit euch anstellt und fragt: Habt ihr Mich lieb? diese Hauptfrage an dich richtet: Hast du Mich lieb? so könnt ihr euer Herz stillen, stillen trotz aller Beschämung und Traurigkeit über euch mit der Größe Seiner Liebe zu euch, die aus dieser Frage hervorblickt. Ja, wie lieb muss Er euch haben, dass Ihm an eurer Liebe etwas liegt! Ich weiß, es tut euch wohl, wenn ich euch frage: Kinder, habt ihr euren Pastor lieb und möchtet ihr ihm eine Freude machen? Und nun Er, euer rechter guter Hirte und himmlischer Bischof der Seelen! Wie lieb hat dich Jesus, dass Er dich fragt: „Hast du Mich lieb?“ Nun seht denn, habt ihr das erfahren, dann steht es bei euch fest: „Wohin sollen wir gehen?“ Nicht wahr, dahin wollen wir gehen, wo Er zur Herberge ist und Seine Schafe weidet. Es sei meine besondere Ermahnung an euch, dass ihr dem Worte zuhört, denn ihr müsst nun noch andre Hörer des Wortes werden als bisher, ihr müsst mit mehr Verständnis, mit Freundesverständnis Ihm zuhören, das verlangt der HErr Jesus von euch. Ach, lasst es mich nicht von euch erleben, dass ihr nun euch fern haltet und selten kommt zum Hören. Namentlich Sonntags und besonders, wenn es sich fragt, gehe ich mal da hin oder ins liebe Gotteshaus, dann bitte ich den HErrn Jesum, dass es in euch heiße: „Wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ O, möchtet ihr je mehr und mehr den Glauben als das unentbehrliche Essen und Trinken der Seele erfahren. So bitte und ermahne ich, dass ihr euch der Ordnung der Gemeinschaft und Freundschaft derer, die da dem HErrn Jesu nicht den Rücken kehren, sondern bei ihm bleiben, nicht entzieht. „Lass mich Davids Glück erleben, schenk mir einen Jonathan.“ Ein in der Liebe Jesu glühender Mann, Philippus von Neri, sagte einst: „Ja, wenn mir Gott in meinem Orden, einem Orden der barmherzigen Liebe, nur zwölf Männer gäbe, in denen ganz einträchtig brennte das Feuer, wie es in den Aposteln brannte, ich wollte mit ihnen die ganze Welt dem HErrn Jesu zuführen.“ Nun, geliebte Kinder, seid des gewiss; wenn Petri Sinn in euch gepflanzt ist, wird es auch der HErr nicht an einem Johannes fehlen lassen. „Zwei ist besser als eins“, „je zwei“ geht es sich gut auf dem Christenwege. Unter den zwölf Aposteln waren auch zwei Brüderpaare, die besonders an einander gehangen haben, und nichts ist lieblicher und köstlicher, nichts schöner, als wenn Geschwister so zu einander stehen, dass, wenn auch das eine weggehen wollte, es denken müsste: nein, ich kann nicht weggehen, mein Bruder, meine Schwester geht auch nicht weg. O, es ist etwas Köstliches, wenn Familiensegen züchtigend auf einem Hause ruht, wenn es heißt: wohin sollen wir gehen? mein Großvater, alle, mit denen ich von Kind auf verbunden bin, gehen denselben Weg, wohin sollten wir gehen? Nun, so gehe denn der HErr Jesus mit euch mit Seinen Liebesfragen, da Er euch heut entlässt, loslassen kann Er euch nicht und will Er euch nicht; aber wenn ich Ihm auf die Achsel sehe, wo Er das gefundene Schäflein trägt und dieses aufspringt und um sich „stößt“ (Apostelgesch. 13, 46), um sich los zu machen, ach, das schmerzt Ihn tief, aber Er schlägt es nicht und bindet es nicht, es kann „weggehen“. Ihr aber sprecht mir nach:
Liebe, die mich hat gebunden
An ihr Joch mit Leib und Sinn,
Liebe, die mich überwunden
Und mein Herze hat dahin:
Liebe, dir ergeb ich mich,
Dein zu bleiben ewiglich!
Amen!