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Chalcedonense

Chalcedonense

(451 n.Chr.)

Den heiligen Vätern also folgend, lehren wir alle übereinstimmend, als einen und denselben Sohn unseren Herrn Jesus Christus zu bekennen. Derselbe ist vollkommen in der Gottheit und derselbe vollkommen in der Menschheit, zugleich wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch aus Vernunftseele (griech.: „nous“) und Leib, mit dem Vater wesenseins der Gottheit nach und zugleich mit uns wesenseins der Menschheit nach, in jeder Hinsicht uns ähnlich, ausgenommen die Sünde. Vor den Zeiten aus dem Vater geboren der Gottheit nach, ist derselbe am Ende der Tage um unseretwillen und unseres Heiles wegen aus Maria der Jungfrau, der Gottgebärerin, der Menschheit nach (hervorgegangen). (Wir bekennen ihn als) einen und denselben Christus, Sohn, Eingeborenen, in zwei Naturen unvermischt, unverwandelt, ungetrennt, ungesondert erkannt, wobei keineswegs die Verschiedenheit der Naturen um der Einung willen aufgehoben wird, sondern die Eigentümlichkeit einer jeden Natur erhalten bleibt und sich zu einer Person und einer Hypostase verbindet.

(Wir bekennen ihn) nicht als in zwei Personen gespalten und getrennt, sondern als einen und denselben Sohn; Eingeborenen, Gott, Logos, Herrn, Jesus Christus, wie Vorzeiten die Propheten über ihn und (dann) er, Jesus Christus, selbst unterwiesen haben und wie es das Symbol der Väter uns überliefert hat.

Catalogus Testimoniorum

Verzeichnis der Zeugnissen heiliger Schrift und der alten reinen Kirchenlehrer,

wie dieselbigen von der Person und göttlichen Majestät der menschlichen Natur unsers Herrn Jesu Christi, zur Rechten der allmächtigen Kraft Gottes eingesetzt, gelehret und geredet haben.

Dem christlichen Leser

Nachdem besonders im Artikel von der Person Christi etliche mit Ungrund vorgeben, daß im Buch der Concordien von den phrasibus und modis loquendi, das ist, von Weise und Art zu reden der alten reinen Kirchen und Väter abgewichen, dargegen neue, fremde, selbsterdachte, ungebräuchliche und unerhörte Reden eingeführet werden, und aber die Zeugnissen der alten Kirchen und Väter, darauf sich dies Buch gezogen, demselben einzuleiben etwas zu lang sein wollen, welche hernach etlichen Churfürsten und Fürsten, mit Fleiß aufgezeichnet, übergeben worden:

Sind dem christlichen Leser zum wahrhaftigen und gründlichen Bericht dieselbigen zum Ende dieses Buches in guter Anzahl auf unterschiedliche Punkten beigedruckt worden, darin er sich zu ersehen und alsbald zu befinden, daß in ermeldtem Buch nichts neues, weder in rebus noch phrasibus, das ist, weder in der Lehre oder Art und Weise zu reden, gesetzt, sondern daß eben also, wie zuvörderst die heilige Schrift uns folgends die alte reine Kirche gethan, von diesem Geheimnis gelehret und geredet werde.

Als erstlich, daß im Buch der Concordien von Einigkeit der Person und Unterscheid der beiden Naturen in Christo, wie auch derselben wesentlichen Eigenschaften also geschrieben, wie die alte reine Kirche, derselben Väter und Concilia geredt haben, nämlich daß nicht zwo Personen, sondern ein Christus, und in dieser Person zwo unterschiedliche Naturen, die göttlich und menschlich Natur, sein, welche nicht getrennet, noch mit einander vermischet oder eine in die andere verwandelt, sondern jede Natur ihre wesentliche Eigenschaften habe und behalte, und in Ewigkeit nicht von sich lege, und daß einer Natur wesentliche Eigenschaften, so der ganzen Person wahrhaftig und recht zugeschrieben, der andern Natur Eigenschaften nimmermehr werden; erweisen nachfolgende der alten reinen Concilien Zeugnisse.

In dem vierten Canone oder Regel des Ehesinischen Concilii ist also geschrieben: So jemand die Reden der Schrift von Christo in zweien Personen trennet, daß derselben etliche als dem Menschen, der außer und ohne des Vaters Wort oder ohne den Sohn Gottes verstanden werde, zugeleget, etliche aber allein dem Sohn Gottes, als die allein Gotte zugehören, zugeschrieben werden, der sei verflucht.

Im fünften Canone also: So jemand sagen darf, daß der Mensch Christus Gott getragen, und nicht vielmehr, daß er wahrhaftig Gott als der natürliche Sohn Gottes sei, nachdem oder darum, daß das Wort Fleisch worden ist, und theilhaftig worden Fleisches und Bluts gleichwie wir, der sei verflucht.

Im sechsten Canone also: So jemand nicht bekennt, daß der einige Christus zugleich Gott und Mensch ist, darum, daß das Wort, vermüge heiliger Schrift, ist Fleisch worden, der sei verflucht.

Im zwölften Canone also: So jemand nicht bekennet, daß das Wort des Vaters am Fleisch gelitten habe, und am Fleisch gekreuziget sei, und den Tod am Fleisch geschmecket, und der Erstgeborne aus den Todten worden sei, nachdem er das Leben und ein Lebendigmacher ist, nämlich als Gott, der sei verflucht.

Der Beschluß des Chalcedonischen Concilii lautet also:
Wir bekennen einen einigen Sohn, unsern Herrn Jesum Christum, vollkommenen in der Gottheit und vollkommenen in der Menschheit, und daß derselbe wahrhaftiger Gott und wahrhaftiger Mensch, der ein vernünftige Seele und Leib hat, eines Wesens mit dem Vater nach der göttlichen Natur, und eines Wesens mit uns nach menschlicher Natur, aller Dinge uns gleich, ohne die Sünde, der zwar für der Welt von dem Vater nach der Gottheit, zur letzten Zeit aber, eben derselbige, um unser und unsers Heils willen von der Jungfrau Maria Gottesgebärerin nach der Menschheit geboren, denselbigen einigen Jesum Christum, den eingebornen Sohn und Herrn, erkennen wir in zweien Naturen unvermischet, unverwandelt, unzertrennet oder ungetheilet und unabgesondert, also daß der Naturen Unterschied in keinem Wege durch die persönliche Vereinigung aufgehoben sei, sondern daß vielmehr beider Naturen Eigenschaften behalten werden und in eine Person zusammen kommen, nicht als in zwo Personen zertheilet oder zertrennet, sondern wir erkennen einen einigen Christum, unsern Herrn, der zugleich der eingeborne Sohn oder das Wort des Vaters, und auch Mensch ist etc.

Die zehnte Epistel Leonis, so dem concilio Chalcedonense gleich als eine Instruction gewesen, redet auch also:
Die persönliche Vereinigung ist also geschehen, daß beider Naturen Eigenschaften unvermischet, unverändert geblieben und in eine Person zusammen kommen sind, und also ist angenommen von der göttlichen Majestät die menschliche Niedrigkeit, von der ewigen Kraft die menschliche Schwachheit, von dem ewigen göttlichen Wesen die menschliche sterbliche Natur, und ist die unsterbliche Natur, so nicht leiden kann, vereinbaret mit der menschlichen sterblichen Natur, so sterben kann, auf daß unser einiger Mittler, weil er nach einer Natur, nämlich der göttlichen, nicht sterben konnte, nach der anderen, als der menschlichen, für uns sterben möchte.

Item: Der da ein wahrhaftiger Gott ist, der ist auch ein wahrhaftiger Mensch, weil in einer Person zusammen sind des Menschen Niedrigkeit, und die Hoheit der Gottheit. Dann wie Gott nicht geändert wird, wenn er, nämlich aus Mitleiden gegen uns, menschliche Natur annimmt,also wird auch der Mensch Christus nicht verzehret durch die göttliche Würde und Herrlichkeit. Dann beide Naturen in Christo wirken, eine jede mit der andern Gemeinschaft, was einer jeden Eigenschaft ist, nämlich, daß das Werk wirket, was des Sohnes Gottes ist, und das Fleisch verrichtet, was des Fleisches ist. Eins scheinet und leuchtet in den Wunderwerken, das andere wird unterdrucket im Leiden, und ist nämlich gleichwol ein einiger Mittler, Gott und Mensch. Gott ist er dardurch, darum und daher, weil das Wort war im Anfang, und Gott war das Wort, dardurch alles gemacht ist; Mensch ist er darum, dardurch und daher, weil das Wort ist Fleisch worden, und weil Gottes sohn geboren ist vom Weibe. Item: Dieselbige Einigkeit der Person in beiden Naturen anzuzeigen, lesen wir in der Schrift, daß des Menschen Sohn vom Himmel kommen sei, da doch der Sohn Gottes sein Fleisch von der Jungfrauen Maria angenommen. Und wiederum sagt die Schrift, daß der Sohn Gottes gekreuziget sei und begraben, da er doch solches nicht in seiner Gottheit, da er eines Wesens ist mit dem Vater, sondern in seiner angenommenen menschlichen Natur Schwachheit erlitten hat etc.

Bis daher die Wort der beiden Concilien, Ephesini und Chalcedonensis, mit welchem auch alle andere heilige Väter übereinstimmen.

Und eben dies haben auch die Gelehrten bis daher in unsern Schulen, mit den Worten (abstactum und concretum) anzeigen und erklären wollen, darauf sich auch das Buch der Concordien diesfalls mit wenig Worten gezogen, da gesetzet worden: wie das alles die Gelehrten wol wissen; welche Wort, im rechten Verstand, nothwendig in den Schulen erhalten werden müßen.

Dann concreta vocabula sind solche Wort, welche in Christo die ganze Person anzeigen, als Gott, Mensch. Aber abstracta vocabula sind Wort, dardurch die Naturen in der Person Christi verstanden und ausgesprochen werden, als Gottheit, Menschheit.

Nach welchem Unterscheid recht gesaget wird in concreta: Gott ist Mensch, Mensch ist Gott. Dargegen ist unrecht gerecht, wenn man sagt in abstracto: Gottheit ist Menschheit, Menschheit ist Gottheit.

Gleiche Gestalt hat es auch mit den wesentlichen Eigenschaften, daß einer Natur Eigenschaften von der andern Natur in abstracto, als ob sie auch derselben andern Natur Eigenschaften wären, nicht können gesagt werden. Darum auch diese Reden falsch und unrecht sind, wenn man sagen wollte: Die menschliche Natur ist die Allmächtigkeit, ist von Ewigkeit. Wie dann auch die Eigenschaften selbst von einander nicht gesaget werden können, als wenn man sagen wollte:: mortalitas est immortalitas et e contra, die Sterblichkeit ist die Unsterblichkeit und die Unsterblichkeit ist die Sterblichkeit; dann durch solche Reden der Unterscheid der Naturen und ihrer Eigenschaften aufgehoben, dieselbige mit einander vermischet, eine in die andere verwandelt, und also einander exäquiret und gleich gemachet werden.

Weil man aber nicht allein wißen und festiglich gläuben soll, daß die angenommene menschliche Naturr in der Person Christi ihr Wesen und desselben natürliche wesentliche Eigenschaften in alle Ewigkeit habe und behalte, sonern fürnehmlich davon gelegen, und der höchste Trost der Christen darin begriffen, daß wir auch aus Offenbarung der heiligen Schrift wißen und ungezweifelt gläuben, in was Majestät solche seine menschliche Natur in und durch die persönliche Vereinigung mit der That und Wahrheit eingesetzt, und also derselben persönlich theilhaftig worden, inmaßen solches im Buch der Concordien ausführlich erkläret worden: demnach und daß gleichfalls jedermann sehen möge, daß auch in diesem Stück ermeldtes Buch nicht neue, fremde, selbsterdachte, unerhörte paradoxa und Reden in die Kirche Gottes eingeführet, wird die nachfolgende Verzeichnisse zuvörderst der heiligen Schrift, und denn auch der alten reinen Kirchenlehrer Zeugnissen, besonders aber deren Väter, so in den vier Hauptconciliis die vornehmsten und Directores derselben gewesen sind, klärlich ausweisen, daraus zu vernehmen, wie dieselbige hievon geredt haben.

Und damit der christliche Leser sich darein desto leichter finden und richten möge, sind dieselbigen auf etliche unterschiedliche nachfolgende Punkten gesetzt worden:

I.

Erstlich, daß die heilige Schrift, wie auch die Väter, wenn sie von der Majestät reden, welche die menschliche Natur Christi durch die persönliche Vereinigung empfangen hat, sich der Worte communicationis, communionis, participationis, donationis, traditionis, subiectionis, exaltationis, dari est, das ist, der Wort Mittheilung, Gemeinschaft, theilhaftig, geschenket und gegeben werden etc. gebrauchen.

Dan. 7:13 Ich sah in diesem Gesichte des Nachts, und siehe, es kam einer in des Himmels Wolken wie eines Menschen Sohn bis zu dem Alten und ward vor denselbigen gebracht.

7:14 Der gab ihm Gewalt, Ehre und Reich, daß ihm alle Völker, Leute und Zungen dienen sollten. Seine Gewalt ist ewig, die nicht vergehet, und sein Königreich hat kein Ende.

Joh. 13:3 JEsus wußte, daß ihm der Vater hatte alles in seine Hände gegeben, und daß er von GOtt kommen war und zu GOtt ging:

Mat. 11:27 Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater. Und niemand kennet den Sohn denn nur der Vater; und niemand kennet den Vater denn nur der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren.

Mat. 28:18 Und JEsus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

Phi. 2:9 Darum hat ihn auch GOtt erhöhet und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist,

2:10 daß in dem Namen JEsu sich beugen sollen alle derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,

2:11 und alle Zungen bekennen sollen, daß JEsus Christus der HErr sei, zur Ehre GOttes des Vaters.

Eph. 1:22 Und hat alle Dinge unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles, 1. Kor. 15,27; Heb. 2,8; Ps. 8,7; 1. Kor. 15; Heb. 2; Phi. 2,9

Eusebius: Das Wort des Vaters hat aus sich selbst das Seine dem angenommenen Menschen mitgetheilet; denn die göttliche Kraft hat er der angenommenen sterblichen Natur mitgetheilet, hat aber nicht wiederum aus der sterblichen Natur an und für sich etwas angenommen.
(Demonstr. Evang. 1. 4. c. 13. p. 168 ed. Paris..1628)

Das Wort hat den angenommenen Menschen würdig gemacht der Gemeinschaft in der Gottheit, des ewigen Lebens und Seligkeit.
(Demonstr. Evang. 1. 4. c. 13. p. 168 ed. Paris..1628)

Athanasius: Denn das Wort ist nicht Fleisch worden, daß dardurch der Gottheit etwas zuginge, noch auch daß in ein beßern Stand das Wort gebracht würde, sondern vielmehr ist der menschlichen Natur ein größers zugeschlagen, aus der Gemeinschaft und Vereinigung des Worts mit der menschlichen Natur.
(Epistola ad Epictetum (Tom. I. op. p. 589. ed. Colon.))

Epiphanius: Das Fleisch, welches aus Maria und aus unserm Geschlecht war, ist verkläret, und über das het es auch erlanget die Glorie der Gottheit, Ehre, Vollkommenheit und himmlische Herrlichkeit, welches es von Anfang nicht hatte, sondern diese3lbige in der Vereinigung mit dem Wort empfangen hat.
Haeresi 69 (contra Ariomanitas) pag. 344 (p. 805 ed. Col.)

Cyrillus: Wie machet dann das Fleisch Christi lebendig? Darauf antwortet er, von wegen der Vereinigung mit dem lebendigen Wort, welches Wort seiner Natur Güter seinem eigenen Leibe pflegt gemein zu machen.
(lib. 5. Dialog (t. 5. p. 562. ed. Par. 1638))

Theodoretus: Daß aber die Natur, so aus uns ist genommen, ist theilhaftig der Ehre, mit dem, der sie angenommen hat, also, daß kein Unterscheid scheinet in der Anrufung, sondern daß durch die Natur, so gesehen wird, angebetet werden soll die Gottheit, die man nicht siehet, das übertrifft zumal alle Wunder.
(Eph. 1. (t. 3. p. 297. ed. Par. 1642))

Damascenus: Die göttliche Natur hat ihre eigene Hoheit und Herrlichkeit vom Fleisch gemein gemacht und mitgetheilet, sie aber bleibet an ihr selbst des Leidens seines Fleisches enthoben.
(lib. 3, cap. 7 et 15)

Das Fleisch hat Gemeinschaft mit der wirkenden Gottheit, darum, daß die götttlichen Wirkungen durch den Werkzeug des Leibes vollbracht worden. Also wirket auch sein heiliges Gemüth seine natürlichen Wirkungen. Es ist aber auch theilhaftig worden der Gottheit des Worts, seiner Wirkung und Regierung, sein vernünftig Gemüth, welches weiß und verordnet alles in der ganzen Welt, nicht als ein bloß Gemüth eines Menschen, sondern das persönlich mit dem Gemüth Gottes vereiniget und mit demselben eine Person ist.
(lib. 3, cap. 19)

II.

Das Christus solche Majestät in der Zeit auch nicht nach der Gottheit oder göttlichen Natur, sondern nach seiner angenommenen menschlichen Natur oder nach dem Fleisch als Mensch oder als des Menschen Sohn, humanilus, ratione corporis seu humanitatis, proper carnem ,quia homo, auf filius hominis, empfangen habe:

Hebr. 1:3 welcher, sintemal er ist der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat gemacht die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst, hat er sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe,

Hebr. 2:8 alles hast du untertan zu seinen Füßen. In dem, daß er ihm alles hat untertan, hat er nichts gelassen, das ihm nicht untertan sei; jetzt aber sehen wir noch nicht, daß ihm alles untertan sei.

Luk. 22:69 Darum von nun an wird des Menschen Sohn sitzen zur rechten Hand der Kraft GOttes.

Luk. 1:32 Der wird groß und ein Sohn des Höchsten genannt werden, und GOtt der HErr wird ihm den Stuhl seines Vaters David geben.

Joh. 5:27 Und hat ihm Macht gegeben, auch das Gericht zu halten, darum daß er des Menschen Sohn ist.

Athanasius: Was die heilige Schrift saget, daß Christus in der Zeit empfangen habe, das saget sie um der menschlichen, und nicht um der göttlichen Natur willen.
(apud Theodoretum Dialog, 2. p. 330)

Die heilige Schrift verstehet nicht, daß die Substanz des Worts sei erhöhet, sondern das gehet auf seine Menschheit, und um des Fleisches willen wird gesagt, daß er erhöhet sei. Dann weil es sein Leib ist, darum wird billig gesagt, daß er, als ein Mensch, und des Leibes und seiner Menschheit willen erhöhet ist, und daß er solches empfahe, darum, daß sein Leib solche Dinge empfähet, die er als das Wort allezeit beseßen habt nach seiner Gottheit und Vollkommenheit, welche er von dem Vater hat. Darum sagt er, daß er Gewalt empfangen habe als Mensch, die er allezeit hat als Gott, und spricht: Verkläre mich, so er doch andere verkläret; damit er aber anzeiget, daß er Fleisch habe, das solcher Verklärung bedarf. Darum weil das Fleisch seiner menschlichen Natur nach solche Verklärung empfangen hat, so redet er also, gleich als wenn er sie empfangen hätte.
Dann das soll man allenthalben (in der heiligen Schrift) wol merken, daß Christo deren Ding keines gemangelt habe, die er sagt, daß er sie in der Zeit empfangen hat, als hätte er sie nicht zuvor gehabt, dann er hat sie allezeit als Gott und das Wort; jetzunder aber saget er, daß er sie nach der Menschheit empfangen habe, auf daß, nachdem sie sein Fleisch in ihme empfangen hat, dieselbigen auch hinführe aus seinem Fleisch uns zu besitzen gegeben werden.
(Oratione contra Arianos 2. et 4.)

Wann Petrus sagt, daß Jesus von Gott zum Herrn und Christ gemacht sei, redet er nicht von seiner Gottheit, sondern von der Menschheit. Dann sein Wort allezeit ein Herr war. Und ist nicht erst nach seinem Leiden zum Herrn gemacht worden, sondern sein Menschheit hat die Gottheit zum Herrn und Christ gemacht.
Alles, das die heilige Schrift saget, daß der Sohn empfangen habe, das verstehet sie, daß er es empfangen habe nach dem Leibe, und daß solcher Leiib sei die Erstlinge der Kirchen. Darum hat der Herr erstlich sein Leib auferwecket und erhöhet, darnach aber die Glieder seines Leibs. Mit welchen Worten Athanasius erkläret, daß er hernach mit seiner Maß auch auf die ganze Kirchen zeucht.
(De suscepia Humanitate contra Apollinarium)

Basilius: Das der Herr gerühmet wird, daß er empfangen habe einen Namen über alle Namen; item, daß er saget: Mir ist gegeen aller Gewalt im Himmel und Erden, ich lebe um des Vaters wille, verkläre mich mit der Klarheit, die ich habe gehabt bei dir etc.: das muß man verstehen von der Menschwerdung und nicht von der Gottheit.
(contra eunomium lib. 4)

Quelle: Müller, J. T. - Die symbolischen Bücher der evangelisch-lutherischen Kirche

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