Smith, Robert Pearsall - Das Lamm Gottes.

Smith, Robert Pearsall - Das Lamm Gottes.

Rede von R. Pearsall Smith, gehalten am 2. Mai 1875, Nachmittags 5 Uhr, im Elberfelder Vereinshaus.

Stenographisch aufgenommen und bisher noch nicht gedruckt.

Elberfeld, 1875. Selbstverlag des evang. Brüdervereins.

Ich möchte Euch 1900 Jahre zurückführen; ich möchte Euch in die Wüste Juda führen. Da steht Johannes der Täufer; er ist gekleidet mit Kamelhaaren und nährt sich von Heuschrecken und wildem Honig. Er ist gesandt, um Zeugniß zu geben von dem Sohne Gottes. Und wie er ihn nun erblickt, da sagt er: „Siehe, das ist Gottes Lamm!“ Und am folgenden Tage weist er hin auf ihn mit den Worten: „Siehe, das ist Gottes Lamm“, und fügt hinzu: „welches der Welt Sünde trägt“. Laßt uns sehen, was Johannes der Täufer meint, als er dieses Wort „Gottes Lamm“ gebraucht. Er wußte als ein Israelit, daß vor 4000 Jahren das reine, unschuldige Lamm zum Priester geführt worden war und daß es der Priester erdolcht hatte, daß das Blut des unschuldigen Lammes floß. Und was hatte es zu bedeuten, daß Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr und Jahrhundert für Jahrhundert täglich diese Lämmer hingeführt und zum Opfer gebracht wurden? - In Gottes Weltall sind zwei große Grundgesetze. Das eine heißt: Die Seele, die da sündigt, muß sterben! Das andere: Ohne Blutvergießen ist keine Vergebung der Sünden! Du magst sagen: Ich glaube es nicht! Du magst anders meinen; aber das macht keinen Unterschied, Du kannst das Gesetz Gottes nicht umstoßen. Der Verbrecher, welcher vor den Richter gefordert wird, der wird verurtheilt und nicht gefragt: Was ist deine Meinung hierüber? Bist du damit zufrieden?

In der Jugendzeit der menschlichen Geschichte sehen wir, daß zwei Menschen verschiedene Opfer dargebracht haben. Kain brachte die Frucht seiner eigenen Anstrengung, das, was er der Erde gleichsam durch seinen Fleiß im Schweiß seines Angesichts abgewonnen hatte. Abel aber brachte dennoch ein Gott wohlgefälligeres Opfer. Kain wollte Gott etwas bringen; aber Abel wußte, daß ohne Blutvergießen keine Vergebung der Sünden ist. Kains Opfer wurde verworfen, und in seinem Zorn erschlug er den Abel. In der Geschichte Abrahams finden wir, daß er nach Egypten ging und während dieser ganzen Zeit keinen Altar hatte. Und o! so ist es auch mit uns, wenn wir der Welt dienen; da haben wir keinen Altar und kein Opfer. Aber nachdem Gott sein Volk Israel aus Egypten herausgeführt hatte, da hat er es wieder erhört, und es konnte wieder seine Opfer bringen.

Und nun will ich Euch in das Lager Israel führen, und wir wollen lernen, was es heißt: „das Lamm Gottes“. Da steht die Stiftshütte, die Gott zubereitet hatte, und die Wolken umgeben sie. Rund umher stehen die Zelte des Volkes Israel. Es ist ein Festtag, und ganz Israel freut sich. Aber was ist das für ein Geschrei dahinten? Wer ist der, welcher, anstatt sich mit den Andern zu freuen, klagt und weint Tag und Nacht? Der Levit kommt hin, geht zu ihm und sagt: „Was ist denn mit dir, warum weinst du denn?“ „O!“ sagt der Israelit, „ich habe gesündigt, und im Gesetz steht geschrieben: Die Seele, die da sündigt, muß sterben.“ „O, du Sohn Israels!“ erwiderte der Levit, „denkst du denn mit deinem Weinen die Sünde wegwaschen zu können? Nein, nein! Siehe in Gottes Buch hinein: Wenn jemand sündigt, dann soll er sein Opfer von der Herde nehmen und zum Priester bringen. Und nun höre auf mit deinem Weinen und thue, was Gott dir sagt.“ Und so geht nun der Mann hin an seine Schafherde, nimmt ein schönes, vollkommenes Lamm und trägt es heim. Er bringt es zu dem Priester an den Altar, legt seine Hand auf das Lamm, und da bekennt er seine Sünden. „O!“ sagt er, „ich habe gesündigt gegen dich, großer Gott, in Dingen, die deinem Gesetz zuwider sind; ich habe mein Leben verloren, es ist dem Gesetz verfallen, ich muß sterben; aber dein Wort lehrt, daß durch Blutvergießen die Sünde vergeben wird. Nun habe ich gebracht, was du gelehrt hast, das ich bringen sollte, nun habe ich meine Sünde bekannt.“ Darauf nimmt der Priester sein scharfes Messer und sticht es in das Herz des unschuldigen Lammes. Und wie nun der Israelit das Blut fließen sieht, da weiß er, daß nun das geschehen ist, was Gott in seinem Gesetz angeordnet hat, und daß ihm seine Sünden vergeben sind. Und der Geist Gottes unterrichtete die frommen Israeliten darin, und er zeigte ihnen, daß das Lamm, doch nur ein schwaches Vorbild war von dem Lamm, welches die Sünde wirklich waschen und hinwegnehmen sollte. Er, der Israelit, hatte gethan, was Gott geboten hatte, und nun ging er fröhlich heim und konnte an dem Festtag mit Theil nehmen.

Sünder! Weinst Du über Deine Sünden, oder, was noch schlimmer ist, bist Du gleichgültig darüber? Aber ohne Blutvergießen ist keine Vergebung der Sünden. Hier liegt nicht das Lamm, welches der Israelit geopfert hat, sondern das, das in Wirklichkeit gekommen ist, das Gott selbst bereitet hat, welches der Welt Sünde trägt.

Und nun will ich Dich in eine andre Scene im Lager Israel hineinführen. Israel hatte sich versündigt, und feurige Schlangen kamen in das Lager. Wenn nun Jemand gesündigt hatte, so wurde er gebissen, und im nächsten Augenblick war er eine Leiche. Welch ein Schrecken! Und was sagt nun Gott zu Mose? Er sagt: „Nimm dir eine eherne Schlange, und richte sie auf einer hohen Stange auf, daß Alle hinblicken können. Sage Jedem, der gebissen wird von einer Schlange, er möge schnell auf die erhöhte Schlange hinblicken; aber schnell, schnell!“ Was geschah nun? Jeder, der es that, wurde geheilt. Da ist aber einer, der sagt: „Ich bin nicht so schlimm gebissen,“ - er stirbt. Der And're sagt: „Ei, was kann denn das Hinblicken helfen?“ - er stirbt. Und noch ein Anderer sagt: „Der und der und der hat hingeblickt und ist geheilt geworden; aber ich bin zu schlimm krank und kann nicht mehr geheilt werden“, und - er stirbt. Aber da sind Hunderte und Tausende im ganzen Lager zerstreut, und auf das Wort „Hin“ blicken sie auf die Schlange, und auf der Stelle werden sie geheilt. Und so sagt der Herr Jesus Christus: „Wie Moses in der Wüste eine Schlange erhöhet hat, so muß des Menschen Sohn auch erhöhet werden, auf daß Alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Ja, Alle, die an ihn glauben, werden leben. O Sünder! Wie groß würde Deine Freude sein, wenn Du Deinen eigenen Namen in der Bibel fändest und finden könntest, daß Dir Deine Sünden vergeben wären! Aber, wenn dort „Alle“ steht, so ist es noch besser; es wäre ja möglich, daß noch ein Andrer Deines Namens wäre, und Du doch nicht damit gemeint sein könntest. Wenn aber da steht „Alle“, dann bist Du auch damit gemeint, Du und Du und Du; Niemand ist davon ausgeschlossen. Alle, die an ihn glauben; wer da will. Und Du kannst heute der „Wer“ sein; Du kannst es sein, der heilige Geist führt Dich dahin, Du hast die Kraft dazu; Du kannst es sein, Du kannst heute dieser „Wer“ sein. Und nun blick mit mir hin auf das Lamm Gottes!

Jedesmal, wenn ich das Evangelium predige, dann ist es mir, als sähe ich Jesum Christum, und als neige er seine Augen auf die Herzen derer, die seine Stimme hören. O! da ist Leben und Frieden in dem einen Blick auf den Gekreuzigten, und da ist auch das Leben jetzt in diesem Augenblick für Dich. Hier! Hier! Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt. Sein Lebensblut wurde für Dich vergossen, für Dich hing er am Kreuz. Wenn Du dereinst in der Ewigkeit verloren gehst, dann geschieht es nicht, weil kein Erlöser für Dich da war, sondern weil Du die theure Gnade zurückgestoßen hast; weil Du in Deinem Herzen gesagt hast: Ich will Nichts davon wissen.

Sünder, Sünder! Mache nicht noch Deine Sünde größer dadurch, daß Du die Gnade Gottes mit Füßen trittst, die er Dir durch seinen Sohn schenken will. Wir haben es eben gehört, daß deren Sünde, die zum ersten Male in ihrem Leben ihren Blick auf das Lamm Gottes richteten, weggewaschen wurde; ihre Sünden wurden gänzlich ausgetilgt. Im fernen Osten gibt es Sterne, die so weit entfernt sind, daß ihr Licht seit der Schöpfung der Welt doch noch nicht unsere Erde erreicht hat, und weit im Westen sind Sterne, deren Licht in den 6000 Jahren noch nicht zu uns gekommen ist. Und, o Sünder! höre, was Gott Dir sagt: „So weit der Osten ist vom Westen, so weit habe ich deine Uebertretung von dir gethan in dem Augenblick, wo du auf Jesum blickst.“

Ich fand meinen Heiland, als ich eines Tages auf der Eisenbahn reiste. Dort las ich in meiner Bibel: Das Blut Jesu Christi reinigt mich von meiner Sünde.. Die Einen mögen ihn hier, die Andern dort finden; aber eine Erlösung ist nur durch den Glauben an den Sohn Gottes möglich.

Laß mich Dir zeigen, wie es ist, daß Christus für deine Sünden genug gethan hat. Zwei Schulkameraden wuchsen zusammen auf und waren Freunde mit einander; der eine wurde ein Verbrecher, der andre ein Richter. Jener wurde nun vorgeführt, und er sagte sich: Mein alter Freund wird mich wohl recht gelinde behandeln. Der Richter legte jedoch die schwerste Strafe auf das Vergehen, die schwerste Strafe, die das Gesetz erfordert. Der Gefangene sah den Richter an und war hoch erstaunt, daß derselbe eine so schwere Strafe über ihn verhängt hatte.

Darauf sagte der Richter zu ihm: „Ich habe dich verurtheilt nach dem Gesetz und wie es das Gesetz fordert; aber ich zahle deine Strafe, und du bist frei.“ Und so ist es, o Sünder, daß Christus, Dein Richter, auch Dein Stellvertreter gewesen ist und Deine eigene Strafe am Kreuz getragen hat. Und wie sind nun seine Gedanken über Dich? Ist er zornig, und will er Dich ins Verderben stürzen? Als der Herr Jesus die böse Stadt sahe, was war da sein Gefühl? „Jerusalem, Jerusalem!“ rief er aus „die du steinigtest die Propheten“, und dann brach er in Schluchzen aus. Er konnte seine Thränen nicht mehr zurückhalten, so nahm ihn der Schmerz ein; daß er Jerusalem so oft gerufen, und es hatte nicht gewollt.

Bei einem großen Hochzeitsmahl in der Nähe meiner Heimath hatten sich die Gäste in einem großen Saale versammelt. Da sah man vom Fenster her einen jungen Mann hineinsehen; aber so bald Jemand hinschaute, verschwand er in der Dunkelheit. Dann sah er wieder irgend anderswo hinein; aber jedes Mal verschwand er wieder. Warum? Er war wohl gekleidet und konnte doch nicht das Auge der Gäste ertragen. Und nach dem Hochzeitsmahl stand die Mutter der Braut mit einem jungen Manne, meinem Freunde, an der Thür. Diese öffnete sich und jener Mann trat herein. Die Mutter eilte auf ihn zu und legte ihm ihre Hände auf die Schultern. Er war schön und kostbar gekleidet; aber in seinem Gesicht sah man die Spuren eines ausschweifenden Lebens. Und wie sich nun die Mutter über ihn beugte, da sagte sie: „Das ist der Sohn, der viele Jahre hindurch seiner Mutter Herz gebrochen hat,“ und ihre Thränen fielen auf seine Brust. „Aber“ rief sie aus, „er ist dennoch mein Sohn.“

Wärest du ein Lügner, ein Dieb, ein geheimer Sünder, o! Gott hat Dich dennoch lieb in all Deinem Sündenelend, sowie die Mutter ihren Sohn liebte, trotz aller seiner Sünden. Denn die Bibel sagt uns, daß Gott die Welt so geliebt hat, daß er seinen eingebornen Sohn dahingab. Ich stelle mir vor sein liebevolles Angesicht, mit dem er von Ewigkeit her auf die Menschenkinder sieht. Sie haben so kleine Hände und lehnen sich gegen den großen Gott auf, ihre Zunge spricht die schrecklichsten Flüche und Gotteslästerungen aus; ihre Hand sündigt gegen ihn. Und dennoch hat sie der Herr so lieb und sieht auf sie herab mit unergründlicher Barmherzigkeit. Und wenn Du es zulassen willst, so wird er Dich zurücklieben. Sünder! Wenn Du in die Verdammniß hineingehst und in das Verderben fährst, so wird er es thun im Angesicht seines Sohnes. Gott erbarmt sich Deiner Seele, oder soll ich vielmehr sagen: Erbarme Du Dich Deiner eigenen Seele. Und nun wollen wir einige Augenblicke im stillen Gebete verbringen, und jede Seele soll zu Gott reden, ganz allein, zu Gott, als wenn kein Mensch dabei wäre, und möge es die glücklichste Stunde sein, eine Stunde, in der Du aller Welt den Rücken kehrst und Dich Jesu hingibst im völligen Vertrauen.

Stilles Gebet. Gesang: Nr. 44 der Glaubenslieder: Ich vertraue Dir, Herr Jesu, Ich vertraue Dir allein rc. rc.

Nun habe ich noch einige Worte an die Kinder Gottes zu richten, an diejenigen, welche wissen, daß ihnen ihre Sünden vergeben sind. Ich danke Gott, daß Ihr geglaubt habt an das Lamm, welches der Welt Sünde trägt und daß Ihr es wißt, daß alle Eure Sünden auf immer ausgetilgt sind. Da ist keine That, kein Wort, kein Gedanke, der nicht durch das Blut Jesu Christi weiß gewaschen ist, wie Schnee. Und nun, da die Gnade so voll und so reich ist, was sagest Du dazu? Willst Du in der Sünde beharren, damit die Gnade desto größer werde? Willst Du fortfahren in der Sünde, weil Dir Jesus so gerne vergibt? O nein! Wende Dich ab! Weise diesen Gedanken mit Schrecken von Dir zurück! Und dann blick auf das Kreuz Jesu, nicht nur für die Vergebung Deiner Sünden, sondern auch für die Kraft gegen Deine Sünden und den Sieg wider sie. Glaube nur, daß es Jesus vermag, und daß er nicht nur gestorben ist für die Vergebung unserer Sünden, sondern auch darum, daß wir Gott leben möchten, und die Schrift verlangt: Du sollst deine Rechnung auch darnach machen1). Wenn du eine große Sünde ansiehst, dann sagst Du wohl: O, der Sünde bin ich abgestorben; aber ebenso sollst Du auch abgestorben sein dem Hochmuth, dem Zorn, dem Ehrgeiz, und dann Gott leben. Und wenn Du nun findest, daß Du der Sünde abgestorben bist, dann wird es Dir zu einer herrlichen Erfahrung. Ein berühmter Prediger in der englischen Kirche predigte einst seinen Leuten, daß sie auch den kleinen Sünden abgestorben sein sollten. Da war in seiner Gemeinde ein Schuster, der sehr jähzornig war. Als nun an demselben Tage sein Gehülfe ihm Aerger verursachte, wollte er den Riemen nehmen und dem Buben Streiche versetzen, aber in demselben Augenblick fielen ihm die Worte des Predigers ein, und er rief aus: „Ich bin dem Jähzorn abgestorben!“

Und wenn nun eine Versuchung an Dich herantritt, dann sage nur im Glauben: Ich bin der Sünde abgestorben in meinem Herrn. Und im 6. Kapitel des Römerbriefes sagt die Schrift für Solche, die der Sünde abgestorben sind, daß die Sünde auch keine Gewalt mehr über sie haben soll. Ja, in diesem Kapitel sind drei Stücke enthalten: Die erste Thatsache ist, daß Christus für unsere Sünde gestorben ist. Die zweite ist der Glaube, daß wir in unserm Herrn der Sünde abgestorben sind. Die dritte ist die Erfahrung, daß die Sünde nicht mehr über uns herrschen soll. Und dieses möchte ich Euch durch ein Bild klar machen. Im letzten Kriege in den vereinigten Staaten unterzeichnete der Präsident dieses Landes eine Freilassung aller Sclaven, und mit einem Federstrich wurden drei Millionen Sclaven in Freiheit gesetzt. Nach dem Kriege reiste eine meiner Freundinnen in die Südstaaten und wohnte daselbst in einem Hotel. Aber als sie das Zimmer betrat, war alles so voll Staub und Schmutz, als wenn dasselbe noch nie gereinigt worden wäre. Es wurde ihr nun eine alte Negerin geschickt, die ihr aufwarten sollte. Diese hatte noch nie ein Eigenthum besessen, ihr Mann und ihre Kinder waren ihr verkauft worden; sie war so traurig und entmuthigt, daß man hätte meinen sollen, sie würde einen Monat gebraucht haben, das Zimmer in Ordnung zu bringen. Meine Freundin sagte nun zu ihr: „Wir haben euch Sclaven die Freiheit geschenkt und hätten deshalb auch gern reine Zimmer.“ Darauf ging sie hinunter, und als sie wieder herauf kam, war Alles rein. Und die alte Sclavin kam zu meiner Freundin und fragte sie: „„Sind wir frei oder nicht? Ich gehe zuweilen zu dem alten Neger drüben und der sagt, daß wir alle frei seien. Wenn ich nun zu meinem Meister gehe und ihn frage, ob das auch wahr sei, so sagt der: „O nein! das ist nicht so; du bist Sclavin und das hat nichts für dich zu bedeuten.“ Und dann gehe ich zu dem alten Oberst, der gibt mir keine gerade Antwort und sagt: „Ihr seid ja immer Sclaven gewesen, bleibet doch bei eurem Herrn.“ Und nun sagen Sie mir: Sind wir frei oder nicht?“ Meine Freundin erklärte ihr nun, daß der Präsident sie Alle in Freiheit gesetzt habe und wenn irgendwo ein Weib wäre, welches seine Freiheit wieder haben wollte und ihr dieses verweigert würde, so stände das ganze Heer da, welches sie zu schützen und in Freiheit zu setzen habe. Bei diesen Worten richtete sich die Sclavin hoch auf; sie war um drei Zoll größer geworden und rief laut aus: „O!! Ich bin frei! frei!““

Und o Christ! So bist Du der freie Mann, frei vom Gesetz, frei von dem Joch der Sünde. Dein alter Herr, der Satan, wird Dir sagen: Du mußt dein ganzes Leben in der Knechtschaft beharren. Und die Leute werden wohl auch sagen: Du mußt so fort leben! Wie? Ist das die herrliche Freiheit der Kinder Gottes, daß ich fortleben muß in der Sünde? Gott hat gesagt: Die Sünde soll nicht mehr über euch herrschen. O! wage es nur, es dem Widersacher in's Gesicht zu sagen: Die Sünde soll durch Gott nicht mehr über mich herrschen.

Und nun bitte ich Dich, nimm heute Abend Deine Bibel, und bitte Gott auf den Knieen, daß er Dir zeige und recht klar mache, was im 6. Kapitel des Römerbriefes geschrieben steht. Du hast eine Erlösung von allen Sünden und sollst von ihnen erlöst sein. Und nun bitte ich, daß Ihr Alle mit mir sagt:

Jesus errettet mich jetzt!

1)
Röm. 6, 11, n. d. Grundtext.
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