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2. Petrusbrief - Kapitel 2

2. Petrusbrief - Kapitel 2

(Leander van Eß)

Warnung vor falschen Propheten.

1 Aber es gab auch falsche Propheten unter dem Volke,so wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird, die verderbliche Sekten einführen, und den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; aber auch über sich selbst ein schnelles Verderben bringen werden.
2 Und viele werden ihrer Schamlosigkeit folgen, durch welche der Weg der Wahrheit wird gelästert werden.
3 Aus Gewinnsucht werden sie euch mit Trug-Reden überlisten; aber das ihnen schon längst gesprochene Urtheil säumt nicht, und ihr Verderben schlummert nicht.
4 Denn hat doch Gott nicht einmal der Engel verschont, die sündigten, sondern sie in die Hölle gestürzt, und an die Ketten der Finsterniß gefesselt und zum Gerichte aufbewahrt.
5 Auch der alten Welt hat er nicht verschont; sondern nur den Verkündiger der Gerechtigkeit Noah, als den achten gerettet, die gottlose Welt aber mit der Sündfluth bedeckt.
6 Auch die Städte Sodom und Gomorrha hat er in Asche gelegt, und zur Zerstörung verdammt, und zum warnenden Beispiele für künftige Frevler aufgestellt.
7 Aber den gerechten Loth hat er gerettet, den die Zügellosen mit ihrem ausschweifenden Leben so kränkten.
8 (Denn da er noch rein mit Aug' und Ohren war, aber wohnen mußte unter ihnen, so quälten sie täglich die reine Seele durch sittenlose Handlungen.)
9 Der Herr weiß die Frommen aus der Probe zu erlösen, die Lasterhaften aber aufzubewahren zur Strafe am Tage des Gerichts;
10 und zwar vorzüglich diejenigen, welche mit schmutziger Begierde nach dem Fleische wandeln, und der Obrigkeit Hohn sprechen, die, keck und frech, sich nicht scheuen, höhere Würden zu lästern;
11 da doch Engel, an Macht und Gewalt weit größer, kein schmähendes Urtheil über sie fällen.
12 Diese hingegen, welche wie unvernünftige Thiere, von Natur dazu geboren sind, um gefangen und geschlachtet zu werden, lästern in ihrer Unwissenheit, und werden in ihrer Verdorbenheit umkommen,
13 und den Lohn ihrer Ruchlosigkeit erhalten; sie, deren Lust tagelanges Schwelgen ist, diese Schandflecke und Scheusale, die von ihren Betrügereien schwelgen, und mit euch nur schmausen;
14 deren Augen voll sind von ehebrecherischer Lust, und im Sündigen unersättlich; die unbefestigten Gemüther berücken; die ein auf Habsucht ausgelerntes Herz haben; die Kinder des Fluches!
15 Sie haben verlassen den geraden Weg, und folgen den Irrwegen Balaams, des Sohnes Bosor nach, welcher den Lohn der Ungerechtigkeit liebte;
16 aber er fand die Strafe seiner Uebertretung. Ein sprachloses Lastthier, das mit Menschenstimme redete, steuerte der Tollkühnheit des Propheten.
17 Diese sind wasserlose Quellen, Nebelwolken vom Sturme gejagt; der Finsterniß ewiges Dunkel ist ihnen aufbehalten!
18 Durch schwülstige, eitle Reden locken sie durch fleischliche Wollüste und Ausschweifungen diejenigen an sich, welche kaum sich losgerissen hatten von solchen, die im Irrthume gewandelt.
19 Freiheit versprechen sie ihnen, da sie doch selbst Sklaven der Verdorbenheit sind; denn von wem man beherrscht wird, dessen Sklave ist man.
20 Wenn aber diejenigen, welche durch die Erkenntniß des Herrn und Heilandes, Jesu Christi, den Befleckungen der Welt entflohen waren, von Neuem sich darein verwickelnd, beherrscht werden, so wird mit ihnen das Letzte ärger als das Erste.
21 Denn besser wäre es für sie, wenn sie den Weg der Gerechtigkeit nicht hätten kennen gekernt, als daß sie, nachdem sie ihn erkannt, wieder abgewichen vom heiligen Gebote, das ihnen gegeben.
22 So trifft bei ihnen das Sprüchwort ein: Der Hund frißt sein Gespienes wieder; und: das Schwein aus der Schwemme wälzet sich wieder im Koth.

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